Diesmal war alles anders. Ich trat über die Schwelle in den schummrigen, etwa 80 Quadratmeter großen Verkaufsraum, ging wie selbstverständlich am grauhaarigen Mann hinter dem Schalter vorbei und spürte sofort die Erregung. Die Lust am Schauen. Mit kribbelnden Fingerspitzen marschierte ich durch den Sexshop.
Es hielten sich vielleicht zehn oder 12 Kunden im Laden auf. Sie blätterten durch die Pornos oder schlenderten, als seien sie zufällig und aus Versehen hier herein geraten, zwischen den Sexutensilien herum, nahmen hier etwas in die Hand und warfen dort einen neugierigen Blick. In einer achteckigen Verkaufstruhe lagen hunderte Pornohefte, in einer anderen Videos, in einer dritten Sexspielzeug, in einer weiteren wieder DVDs und so weiter. An den Wänden hingen Dildos aller Größen. In Regalen standen meterweise Pornobüchern, Magazine, Gleitcremes, noch mehr Dildos, Videos, Verpackungen mit künstlichen Vaginas, aufblasbare Sexpuppen, Analvibratoren. Mein Schwanz stand schon wieder.
Zuerst ging ich zu den Pornoheften in einer hinteren Ecke des Ladens. Dort stand ein ziemlich hässlicher, dicker Mann mit Schweißflecken unter den Armen und blätterte in einem Heft, das lesbische Teenager beim Sex zeigte. Ich schlich leise heran und sah dem Mann über die Schulter. Zwei verdammt hübsche, blonde Mädchen fingerten sich gegenseitig ihre Löcher, zauberten auf der nächsten Seite einen Dildo hervor, bohrten ihn sich erst in die rasierten Mösen, dann in die engen Polöcher. Der dicke Mann schnaufte beim Lesen. Ich schnaufte beim Wichsen. Klatsch, klatsch, klatsch. Meine Hand schlug sachte auf einen Bauch. Der Mann roch nicht gut. Das Heft wollte ich mir alleine durchsehen. Ich beugte mich vor zu seinem Ohr.
„Ich kann dich sehen”, flüsterte ich leise, so dass nur er es hörte. Rasch zog ich den Kopf zurück. Der Mann zuckte erschrocken zusammen, klappte das Heft zu, sah sich hektisch und nervös um und legte das Magazin schnell zurück ins Regal. Wie erwartet suchte der Dicke das Weite. Sonst stand niemand bei den Pornoheften. Auch der Mann am Tresen sah in eine andere Richtung. Ich schlug das Heft auf. Es war faszinierend zu sehen, wie die Seiten wie von Geisterhand bewegt aufblätterten.
Bald hatte ich nicht genug von dem einen und holte ein zweites hervor. Dann ein drittes. Und immer mehr. Es gab hunderte Pornohefte, und alle wollte ich sehen. Overkill. Überall Pornos. Nackte Ärsche, Titten, Fotzen, rasiert und haarig, dick und schlank, knackig und fest. Lesbischer Sex mit Dildos, mit Fingern und Fäusten. Arschficks und normale Ficks. Zu zweit und zu dritt. Ich hatte nicht so viele Hände, wie ich zum Wichsen brauchte. Feste Titten, spitze Titten, pralle Titten und fast keine Titten. Mädchen, die sich hinknieten und die Pobacken spreizten, sich zwei, drei oder vier Finger in ihr feuchtes Loch schoben, die hübschesten Teenager, die sich gegenseitig leckten und die ganze zierliche Hand in die Mösen stopften, mit Dildos der verschiedensten Größen befriedigten. Andere blonde, brünette, schwarzhaarige Teenager ließen sich von vorne ficken, von der Seite, von hinten. In den Arsch und in die Möse und in beide Löcher gleichzeitig. Dabei lutschten sie so besessen Schwänze, auch gerne zwei oder drei, und schluckten schließlich ganze Ladungen Sperma.
Ich wichste mich immer wieder kurz vor den Höhepunkt, warf ab und zu einen Blick hinüber zum Verkaufsschalter, wo der alte Mann gelangweilt einen Porno sah, und genoss es, abspritzen zu können, wann immer ich wollte, mitten in der Öffentlichkeit, während ich in meinen geliebten Pornos blätterte. Die Lust am Zuschauen war schon immer stärker gewesen, als ich verstanden hatte. Die Distanz zu den Darstellerinnen beflügelte meine Fantasie mehr, als es die Nächte mit Julia in Wirklichkeit taten. Die Erinnerung an meine italienische Freundin, die sich von hinten ficken ließ, war erregender, als mit Julia zu schlafen. In Pornos im Internet zu suchen war aufregender als der Sex. Hier also war mein Paradies. Hier konnte ich bleiben.
Der erste Orgasmus erreichte mich bei einem Magazin mit zwei Teenies, die sich gegenseitig ihre kleinen Fäuste in die Löcher schoben, bis über das Handgelenk, mit der Zunge am festen Poloch, auf den hübschen jugendlichen Gesichtern ein unschuldiges Lächeln. Meine Ladung spritzte irgendwo in das untere Regal, auf die Titelblätter für mich uninteressanter Bondagemagazine. Dreimal jagte ich mit der köstlichsten aller Muskelanspannungen mein unsichtbares Sperma heraus, musste mich am Regal festhalten, nahm noch einmal das Bild eines spritzenden Schwanzes von einem anderen Pornoheft mit und spürte die wohlige Lähmung nach dem Höhepunkt.
Der zweite Orgasmus erwischte mich eine halbe Stunde später bei der Lektüre eines Heftes, in dem eine unglaublich blonde und mich an meine ehemalige Mitschülerin Sonja erinnernde Darstellerin in Arsch und Möse gleichzeitig gefickt wurde. Sonja. Kleines katholisches Schulmädchen. Seit dem Abitur hatte ich sie nicht mehr gesehen. Mir war zu Ohren gekommen, dass sie in ein Kloster gegangen und Nonne geworden war. Das Magazin ließ der Fantasie plötzlich wieder Spielraum. Weiße Tropfen auf roten Lippen. Fliegende Spermaspritzer in Großaufnahme. Dazwischen Sonja, wie ich sie vor zehn Jahren gesehen hatte. Geliebt hatte. Glänzende Haut und perfekte, makellose Rundungen. Kein Härchen, keine Narbe. Nur ein Leberfleck als erregendes Zeichen dafür, dass die Darstellerinnen trotz der Perfektion noch immer echt waren. Diesmal spritzte ich meinen Saft quer durch den Gang vor dem Regal. Über die easy-Listening-Musik im Laden konnte ich hören, wie die unsichtbaren Tropfen auf fusselige Auslegware trafen.
Mit weichen Knien schlenderte ich weiter durch den Laden, ließ meinen Schwanz schrumpfen, sah mir die Cover verschiedener DVDs im Regal an, spürte diesen kurzen Moment des Ekels, fand mich und die Pornografie abstoßend. Kämpfte das Gefühl nieder. Spürte die warme Luft an meiner Haut, den schmutzigen Boden an den Füßen, und in diesem Momente betrat eine Frau den Laden. Sie trat rasch durch den Vorhang aus bunten Plastikstreifen, blieb ebenso schnell stehen und sah sich ein wenig unsicher um.
Sie war vielleicht Ende zwanzig, trug ein dunkelgraues Kostüm. Ein ziemlich blasses Gesicht, ohne besondere Merkmale, von halblangen, braunen Haaren eingerahmt ,verschwand beinahe hinter einer dünnen Brille. Mausgesicht mit schmalen Lippen, einem spitzen Kinn und einer schmalen Nase. Graue Maus. Schönheit lag im Auge des Betrachters. Der enge Rock ihres Kostüms endete kurz über den Knien, unter dem gebügelten, weißen Hemd hielt ein BH zwei mächtige Brüste zusammen. Ihre Hüften waren viel zu schmal für diese großen Titten. In welchem Job arbeitete man mit einem solch verkniffenen Gesicht? War sie Bankangestellte? Beraterin in einer Werbeagentur? Assistentin des Geschäftsführers eines mittelständischen Unternehmens?
Langsam ging sie durch den Laden, versuchte sich an einem Schlendern, blieb am ersten Warenkorb, in dem unsortierte DVDs lagen, nahm eine auf („Vorstadtschlampen wollen dich ficken”), legte sie zurück, nahm sich die nächste („Analintruder – Po total”) und ging langsam weiter. Ihr Gesichtsausdruck wechselte von unsicher zu amüsiert. Sicher stellte sie sich jetzt vor, wie sie endlich einmal wieder Sex hatte. Vielleicht mit ihrem Chef oder einem Kollegen, den anzusprechen sie sich niemals trauen würde. Wahrscheinlich sagte sie beim Sex nicht ein Wort, sondern keuchte nur still ins Kopfkissen, weil sie es liebte, anonym von hinten gefickt zu werden und zu schüchtern war, schmutzige Worte in den Mund zu nehmen, geschweige denn einen Schwanz. Ich stand auf der anderen Seite des Warenkorbs, machte einem dicken, Pavarotti ähnlichen Typ Platz, der mit einem riesigen Dildo in der Hand zu den Pornoheften rollte, und beobachtete sie.
Sie hatte eine ganz nette Figur. Nicht nur die großen Titten gefielen, auch der schmale Hintern unter einer ansprechenden Taille zog an. In meiner Fantasie konnte ich mir vorstellen, wie sie sich vor mich kniete, den Po weit in die Luft gestreckt, und sich von hinten ficken ließ. Mein Schwanz wurde endlich wieder hart. Sie zu küssen konnte ich mir noch nicht vorstellen. Die nächste DVD („s*******n Teil 17 – Lesbische Liebe”) in ihren Händen zeigte zwei sich küssende Teenager. Die Mädchen waren nackt und ließen spitze Brüste blitzen. Auf der Rückseite studierte die Frau eine Auswahl von Bildern, auf denen sich die Teenies vom Titel und einige andere Mädchen gegenseitig leckten, fingerten, Dildos in diverse Öffnungen schoben und ihre festen Hinterteile der Kamera präsentierten.
Sie hielt die DVD lange in den Händen. Zu lange. Und dann erst begriff ich, denn fast hätte ich verpasst, wie die Frau unruhig von einem Bein auf das andere wechselte. Es gab zwei Gründe dafür: sie musste auf die Toilette, oder sie wurde vom Anblick junger Mädchen erregt. Ich tippte auf zweites. Und tatsächlich legte sie die DVD weg, aber nur um eine andere DVD aus dem Haufen zu fischen, auf der wieder drei Teenies („l****as versaut”) die sapphische Liebe, und sei sie noch so körperlich, ein einer sehr erregenden Variante ausprobierten.
Langsam ging ich um den Korb herum und näherte mich der Frau. Ihr Mund stand auf, ihre Atmung ging sichtbar schneller. Als ich nur noch einen halben Meter entfernt stand, konnte ich sehen, wie sich ihre Nippel unter dem Stoff ihres Hemdes abzeichneten. Langsam legte sie die DVD wieder zurück und sah durch den Laden. Am Ende des Sexshops ging es durch eine Tür in einen breiten Gang, in dem ich zahlreiche kleine andere Türen erkannte: die Videokabinen. Die Frau ging langsam durch den Shop, ich folgte ihr wichsend durch die Tür in den Gang. Sie ging zielstrebig. Mir wurde klar, dass sie nicht zum ersten Mal hier im Laden war.
Etwa zehn Kabinen boten das volle Programm. Das Licht in diesem Raum war noch schummriger, der Durchgang zur Straße mit einem schweren Vorhang aus dunklem Stoff versperrt. Mitten im Gang stand eine große Schauwand aus Plexiglas, in der etwa 100 Pornofilme ausgestellt waren. Nummeriert und thematisch geordnet. Die Frau, jetzt deutlich unruhiger, schritt die Wand rasch ab. Normale Ficks, Fisting, Fetisch, Leder, Anal, Gangbang, Gay und schließlich Lesbisch. Sie schien sich die Nummern einprägen zu wollen und steckte dann die Hand in die Tasche ihrer grauen Kostümjacke. Mir blieb jetzt nicht viel Zeit. Ein Blick durch eine der Türen zeigte mir: wenig Platz in der Kabine. Wir standen direkt vor einer offenen Kabine.
Mein Herz schlug auf einmal sehr schnell. Es konnte klappen. Wenn sie sich nur für die richtige Kabine entschied. Die Kabine, in die ich mich zuerst stellen musste, denn nach ihr würde ich nicht eintreten können. Sie würde die Tür beim Betreten hinter sich zuziehen. Ihre Augen wanderten aufgeregt über die Kabinentüren. Ich trat in die Kabine, die uns am nächsten war, nahm den kastanienartigen Spermageruch wahr. Die falsche Wahl. Schnell huschte ich heraus und stieß fast mit ihr zusammen, als sie den Kopf hereinsteckte. Tatsächlich schien sie das Sperma auch zu riechen und zu stören, trat zurück.
Mir zitterten bereits die Hände vor Erregung. Eine einzigartige Gelegenheit. Links oder rechts – das war jetzt die Frage. Ich sah, wie die Frau nach links guckte. Die Tür stand nicht offen. Keine Chance für mich, unbemerkt vorher einzutreten. Rechts von uns stand die Tür auf. Das Risiko musste ich eingehen. Ich machte einen schnellen Schritt nach rechts und huschte in die enge Kabine. Darin stand ein großer, gepolsterter Sessel mit einem Tastenfeld in der Armlehne vor einem großen Bildschirm. Es war dunkel in der Kabine. Neben dem wenigen Licht, das vom Gang durch die Tür fiel, warf nur der Monitor einen blauen Lichtschimmer über das nach Reinigungsmittel riechende Interieur. Ich presste mich in die Ecke zwischen Monitor und Wand. Die Wand war kalt an meinem Hintern, der Boden unter meinen nackten Füßen schmutzig.
Ich wollte nicht wissen, wie viele Männer hier schon hingespritzt hatten. Pochendes Herz, flacher Atem, erregte Spannung. Eine Tür klappte, es war nicht meine, sondern die zwei Kabinen weiter. Enttäuschung. Sie hatte die andere Kabine gewählt. Ich entspannte mich. Doch gerade als ich die Kabine verlassen wollte, wurde die Tür zwei Kabinen weiter wieder geöffnet, schnelle Schritte auf dem Gang, dann erschien die Frau in der Öffnung. Erschrocken presste ich mich wieder in die Ecke. Die Frau streckte den Kopf herein, beugte sich vor, prüfte mit der Hand die Sitzfläche des Sessels und zog schließlich hinter sich die Tür zu. Jetzt wurde es blau in der Kabine. Fast hätte ich laut gejubelt.
„Männer sind Schweine”, sagte die Frau leise und verächtlich. Ich konnte nur die Schultern heben und ihr zustimmen. Hauptsache, mein Schwanz ringelte sich nicht. Aus der Tasche ihres inzwischen aufgeknöpften Jacketts holte sie zwei Münzen und legte sie auf die Lehne des Sessels. Noch immer in der Ecke sah ich zu, wie die Frau ihren Rock hochzog, den in den Bund ihrer Strumpfhose griff und sie bis zu den Knöcheln abstreifte. Als sie sich nach vorne beugte, berührten ihre Haare meinen Schwanz. Ihr Atem streifte meine Beine. Dann richtete sie sich auf. Mir blieb die Luft weg. Sie hatte ihren Slip gleich mit ausgezogen und trug unter ihrem grauen, engen Rock nur noch flache, schwarze Schuhe. Im blauen Licht des Monitors konnte ich ihre rasierte Muschi bewundern. Sie schien es nicht das erste Mal zu machen. Ihre Hüften waren schmal, die Taille schlank. Ich wichste leise und atmete kaum in meiner Ecke. Jederzeit konnte sie mir auf die Füße treten oder mich mit ihrem Ellenbogen berühren.
Sie setzte sich in den Sessel, und ich konnte endlich meine Ecke verlassen. Wie gut, dass ich unsichtbar war. So konnte ich mich vor den Monitor stellen, ohne ihr im Bild zu sein. Das Licht fiel durchdrang mich wie eine Glasscheibe. Eine Münze klingelte in einem Schlitz in der Wand. Dann änderte das Licht seine Farbe. Der Ton ging an. Stöhnen erklang. Das Klatschen von Körpern. Ich drehte den Kopf. Auf dem Bildschirm wurde ein gut gebauter Mann von einem anderen gut gebauten Mann in den Arsch gefickt. Der Anblick erregte mich in diesem Moment mehr als sonst. Das Bild wechselte. Zwei dicke Schwänze in einer Möse, stöhnende Frau, angestrengt fickende Männer.
Mit flinken Fingern wechselte die Frau über die Zehnertastatur in der Armlehne das Programm. Schließlich sah ich zwei süße Mädchen, die sich seufzend schlanke Finger in die schwach behaarten Mösen schoben. Die Frau lehnte sich in ihrem Sessel zurück, schlüpfte aus den flachen Schuhen und der Strumpfhose, zog die Beine an und stellte die Füße auf die Sitzkante. Sofort klappten die Knie zur Seite und gaben den Blick frei auf ihre rasierte Scham. Inzwischen wichste ich meinen Schwanz hemmungslos. So langweilig wie ihr Gesicht, so aufregend war ihr Körper. Der erste Finger landete auf ihrem Kitzler, der zweite, der dritte. Sie rieb sich ihre Möse, massierte sie. Dann schlüpfte der Mittelfinger in ihren Schlitz. Er tauchte tief zwischen die vollen Schamlippen, glitzerte im flackernden Licht. Die Mädchen auf dem Video sagten nicht viel. Ich hörte nur feuchtes Klatschen und sattes Schmatzen.
„Steck ihr deine Finger ins Loch”, seufzte meine Wichspartnerin im Sessel auf einmal. Ihre Stimme war leise, sanft und sehr zurückhaltend. „Los, meine Kleine, ich möchte, dass du sie mit deinen Fingern fickst.” Sie starrte auf den Monitor. Die beiden Mädchen lagen in der 69er Stellung übereinander, leckten sich, schoben sich zwei Finger in die engen Löcher. Und als hätte ich es geahnt schob die Frau im Sessel genau in dem Moment einen dritten Finger ins nasse Loch, als die beiden Teenager es auf dem Video taten. Mit der freien Hand knöpfte sie sich die Bluse auf. Von oben nach unten, bis zur Mitte der Knopfleiste. Der BH war weiß und spitzenbesetzt. Verdammt flink glitten ihre Finger unter den Stoff und schoben ihn nach unten. Ich hätte ich bewundernd meinen Hut gezogen, wenn ich einen gehabt hätte. So große Titten hatte ich noch nie in dieser Form gesehen. Sie waren rund, schwer und liefen vorne spitz zu, als seien sie modelliert worden. Da hing nichts. Mit der linken Hand knetete sich die Frau abwechselnd die schweren Titten, die Rechte war bis auf Daumen und kleinen Finger in ihrer rasierten Fotze verschwunden. Die Handfläche klatschte auf den Venushügel.
„Ah, fick mich mit der Hand, fick mich”, stöhnte die Frau. Ihre Stimme war tiefer geworden. Aggressiver. „Ich liebe dein süßes Gesicht, ich liebe deine niedlichen Titten, deine schlanken Schenkel, deine köstliche Möse!” Hektisch wichste ich meinen harten Penis, krümmte mich vor dem Monitor, ignorierte die zitternden Knie, beugte mich nach vorne, schnaufte leiser als die Mädchen und die Frau, ließ die Lust das Rohr hinauf steigen, pausierte, wichste mich wieder an den Höhepunkt heran.
Als die beiden Mädchen in meinem Rücken ihren wohlverdienten Orgasmus vortäuschten, warf die Frau eine weitere Münze in den Schlitz an der Wand und schaltete um. Ihre Finger bohrten sich tief in ihr enges Loch. Wonach suchte sie? Die Frage beantwortete sich von alleine. Das lustvolle Kreischen einer sehr hübschen und sehr schlanken Darstellerin auf allen Vieren begleitete den Versuch einer drallen Blondine, ihre Hand von hinten bis über das Handgelenk in der Möse ihrer Gespielin zu vergraben. Sie hatte Erfolg, zog die Faust ein Stück heraus und schob sie erneut hinein, diesmal noch etwas tiefer.
Auf dem Sessel tat meine Freundin jetzt genau das gleiche. Erst verschwand der kleine Finger in der weit gedehnten Möse, dann stopfte sie ihren Daumen hinterher. Das Handgelenk abgeknickt, mit der linken Hand nachgeholfen, die Möse verschluckte die Faust. „Fick mich, du geiles Stück”, jammerte die Frau. „Deine Faust in meiner Fotze ist so geil.” Von ihren Lippen löste sich ein lautes Stöhnen.
Meine Partnerin rieb sich abwechselnd mit der freien Hand den Kitzler und die Titten, rieb sich die Warzen und die Innenseiten der Oberschenkel und schob sich die Faust noch tiefer in die Möse, bis es ihr auf einmal kam. Sie stöhnte und keuchte, wand sich auf dem Sessel, zuckte, rieb sich wie manisch den Kitzler und biss sich auf die Lippen. Ihre Titten hüpften unter dem Jackett und der Bluse auf und ab. Mich überrollte der Orgasmus wie ein Güterzug. Ohne Kontrolle spritzte ich ab. Nur meinem Wunsch, das Geschehen auf dem Monitor zu verfolgen, hatte ich es zu verdanken, dass meine Ladung gegen die Kabinentür klatschte.
Zu Boden gesunken spürte ich kaltes Plastik an Rücken und Po. Wir schnauften und keuchten noch eine Weile, dann zog die Frau ihre Strumpfhose hoch, die Schuhe an und verließ die Kabine. Ihre Schuhe klackten wie Gewehrschüsse auf dem Linoleum. Hatte sie gefunden, wonach sie suchte? Würde sie es überhaupt finden? Vielleicht war sie mir ganz ähnlich. Ähnlich dem Sven, der verzweifelt vor dem Rechner gesessen und sogar zu Bildern von aufgerichteten Schwänzen gewichst hatte. Und vielleicht war sie anders als der Sven, der zu allem gewichst hatte, was ihm im Internet unter die Finger geraten war.
Ich stand ächzend auf. So erregend die körperlose Befriedigung auch war – Lust auf Haut hatte ich wieder bekommen. Mir war kühl geworden. Um mich aufzuwärmen, verließ ich den Sexshop. Nähe, Distanz, Nähe. Eine seltsame Zerrissenheit meldete sich wieder zu Wort.
Nach einem traumlosen Schlaf erwachte auf einer Hollywoodschaukel in einem Kleingarten. Eine Pferdecke hielt mich warm, Vogelgezwitscher hatte mich geweckt, zwei Eichhörnchen hüpften durch die Morgensonne. Es war beinahe romantisch. Die Vorwürfe in meinem Kopf waren für den Moment verstummt, doch an meinem Ziel hielt ich fest. Auf dem Weg zur S-Bahn kam ich an einem Kiosk vorbei. Die Schlagzeile der Morgenpost lautete: „Zahl der Toten bei Reaktorunglück steigt auf 7″. Mit einem Mal war sie wieder da. Die verdrängte Tatsache, dass ich seit einem Unglück unsichtbar war und jetzt, in der prallen Sonne eines frühen Berliner Morgens, feststellen musste, dass ich auch für tot erklärt wurde. Ich las über mich, las von einem 29jährigen Journalisten, der bis auf seine Brieftasche restlos verbrannt war. Mir schossen Tränen in die Augen. Mein Selbstmitleid war wie die geheuchelte Zärtlichkeit eines Fremden.
In der S-Bahn holte mich die Vergangenheit wieder ein. Hätte ich Julia nur häufiger gesagt, wie sehr ich sie brauchte und liebte. Hätte ich es ihr nur öfter gezeigt, wie viel sie mir bedeutete. Während ich nackt durch die Bahn mit schwitzenden Menschen schlich, Frauen in den Ausschnitt starrte und unter den Rock, schwor ich mir, keine Gelegenheit in meinem Leben mehr zu verpassen.
Der Weg in meine Wohnung war mir vertraut und fremd zugleich. Die Stufen die Treppe hinauf nahm ich mit Abscheu und freudiger Erwartung. Und die Polizisten auf der Türschwelle überraschten mich ebenso, wie ich sie erwartet hatte. Der Hausmeister, den ich vom Sehen kannte, stand mit einem Bund Schlüssel auf dem Treppenabsatz. Zwei Polizisten sprachen abwechselnd in ihre Funkgeräte.
Ich war unsichtbar. Und ich war froh darüber. Niemand konnte mich sehen. Niemand sprach mich an. Niemand wusste, dass ich ein neues Leben begonnen hatte. Die Abneigung, in mein altes Leben zurückzukehren, und sei es nur durch die Tür meiner Wohnung, wurde körperlich. Vorsichtig schlich ich mit zitternden Knien an den Polizisten vorbei, ging ins Wohnzimmer und nahm in einem unbeobachteten Moment mein Adressbuch vom Telefontisch. Rasch fand ich die vor ein paar Monaten von engagierten Ehemaligen aktualisierte Liste meiner ehemaligen Mitschüler. Mit Telefonnummern, E-Mailadressen und Anschriften.
Ich faltete den Zettel so klein es ging und beobachtete fasziniert, wie sich das Papier durch meine unsichtbaren Hände in einen schmalen Streifen verwandelte, den niemand beachtete, als er durch den Flur ins Treppenhaus schwebte. Zurück ließ ich alles Andere – meine Musik und meine Kleidung, meine Fotos und meine Bücher, meine DVDs und mein altes Leben. Ich hätte mich einschließen lassen, meine Hosen anziehen und mich wie der Unsichtbare in den Filmen schminken können. So tun, als wäre ich noch der alte, sichtbare Sven. Doch der Wunsch, mein Leben wie ich es kannte, hinter mir zurück zu lassen, war zu stark. So lief ich mit dem Adresszettel in der Hand die Treppe hinab, über den stickigen Hinterhof auf die Straße und fasste wieder Mut.
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