Im nahezu geräuschlosen Lesesaal der Bibliothek konnte ich mich nicht auf die Ausführungen meines Buches konzentrieren. Immer wieder gingen mir die Bilder des hilflos erstarrten Leos durch den Kopf. Was sollte diese Körperstarre nur bedeuten. Ich konnte mir einfach keinen Reim auf all dies machen und fühlte mich durch sein Verhalten abgewiesen und ein wenig verletzt. Sollte ich den abendlichen Anruf einfach ignorieren und ihn vergessen? Nein! Leo bedeutete mir etwas und ich suchte verzweifelt nach Antworten. Ich musste mich wohl bis heute Abend gedulden. Der Anblick seiner eindrucksvollen Erektion, in dieser ungewöhnlichen Situation hatte mich ebenfalls erregt. Ja, ich sehnte mich in diesem Moment nach seiner Nähe und seinem Körper. Meine geilen Gedanken beflügelten meine Fantasie. Ich schloss die Augen und malte mir aus, von Leo liebevoll geküsst zu werden. Stellte mir vor wie seine Lippen zärtlich meine erwartungsvoll geöffnete Spalte umschlossen, wie seine Zunge langsam über meine nassglänzenden Schamlippen leckte. Ich wollte unbedingt seinen scheinbar großen Schwanz in mir spüren und leidenschaftlich von ihm gefickt werden. Der Gedanke ihn vollständig in mir zu spüren ließ mich unruhig werden und ich nahm meine zunehmende Geilheit wahr, die als Nässe zwischen meinen Beinen spürbar wurde. Hatte ich jetzt kurz gestöhnt? Erschrocken öffnete ich die Augen und schaute zu den anderen Tischen im Saal. Eine Studentin schaute mich mit gerunzelter Stirn an und ein tätowierter stämmiger Kerl grinste anzüglich in meine Richtung. Mit einem hörbaren schmatzendem Geräusch erhob ich mich von meinem Stuhl, auf dessen Kunstlederpolster ich einen gut sichtbaren feuchten Fleck hinterließ. Mit zitternden Beinen verließ ich die Bibliothek, um mich am Ufer des Neckar ein wenig abzukühlen und abzulenken.
Abends Punkt 19:00 klingelte mein Handy. Ich zögerte kurz, stand dann jedoch nervös von meinem Bett auf und nahm das Gespräch an. Leos Stimme wirkte jetzt fest, männlich und selbstsicher. Nach einer süßen Entschuldigung, bei der ich unwillkürlich grinsen musste, begann er sein merkwürdiges Verhalten und seine ungewöhnliche Situation vom Vormittag zu erklären:
Seit meiner Pubertät leide ich unter einem sogenannten Erektionsrigor. Immer wenn ich sexuell erregt werde erstarrt mein gesamter Körper innerhalb kurzer Zeit. Lediglich mein Kopf lässt sich noch bewegen. Dieser Zustand der Starre hält dann etwa 30 bis 60 Minuten an. Die zeitliche Länge der Körperstarre ist dann immer abhängig von der Art und Intensität des ausgelösten Reizes.
Ich wusste nach dieser kurzen Erklärung nicht ob ich lachen oder betroffen sein sollte. Entschied mich dann jedoch spontan zu Lachen und erwiderte: „Dann kann ich deine Körperreaktion von heute Vormittag also als persönliches Kompliment verstehen?“ „Gewissermaßen schon.“ erwiderte Leo. Obwohl ich dir meine berechtigten Komplimente auch gerne ins Gesicht sagen, oder ins Ohr flüstern würde. Glucksend stimmte er in mein kicherndes Lachen ein. „Kann man denn nichts gegen diese lähmende Körperstarre tun?“ fragte ich dann wieder etwas besorgter. „Naja, schon.“ druckste Leo herum. Man kann sie zwar nicht verhindern, jedoch zeitlich abkürzen.“ „Und wie?“ fragte ich ahnungslos. „Da mein Körper ja vollständig erstarrt ist müsste eine zweite Person eine Ejakulation meines Schwanzes herbeiführen. Mit der Erschlaffung meines Penis verschwindet dann auch die körperliche Starre innerhalb weniger Sekunden.“ Eine kurze Pause entstand und es herrschte kurzes Schweigen. „Bisher hat keine meiner Beziehungen aufgrund dessen lange gehalten. Die meisten Mädchen waren schockiert über die Häufigkeit meiner Erektionen und den daraus resultierenden Folgen.“ Schon nach kurzer Zeit hatten sie dann keine Lust mehr ständig auf mich zu warten bis meine Erektion abklang und sich die damit verbundene Starre langsam löste.
Kurz lies ich das Gesagte auf mich wirken. Kurios und faszinierend dachte ich, aber durchaus auch reizvoll überdeckte ein geiles Gefühl mein Denken. „Warum hast du mir deine Geschichte nicht gleich erzählt?“ fragte ich. Leo lachte: „Stimmt, du hast recht!“ „Hallo ich bin der Leo und immer wenn mein Schwanz steif wird erstarre ich für längere Zeit und kann mich nicht mehr bewegen. Kommt sicher gut und erobert jedes Frauenherz beim ersten Date.“ Wir lachten beide lange und ausgelassen. Nach einer Weile räusperte sich Leo unsicher und fragte: „Glaubst du, das du in solchen Situationen mit meinem ungewöhnlichem Handicap umgehen kannst?“ Zuversicht ausstrahlend antwortete ich sofort: „Keine Ahnung Leo, aber probieren wir es doch einfach aus!“ Ich merkte anhand seines tiefen Durchatmens wie die Angst vor meiner Antwort einer puren Erleichterung wich. „Danke, ich fühle mich sehr wohl in deiner Nähe und möchte viel mehr Zeit mit dir verbringen.“ sprach er mit leiser Stimme. Gerührt ließ ich seine liebevollen Worte auf mich wirken und sagte mit leicht belegter Stimme: „Ich doch auch Leo, unbedingt!“
Wir verabredeten uns für den nächsten Tag zu einem Abendspaziergang, am Neckarufer. Überglücklich und erleichtert beendeten wir unser Gespräch. Seufzend ließ ich mich auf mein Sofa fallen und genoss das wundervolle Gefühl des Verliebtseins, das ich so schon lange nicht mehr gespürt hatte.
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