Kapitel 10
Was sollte ich machen. Ich hatte nichts in den Händen, um ihr wirklich gefährlich zu werden. Jetzt noch etwas zu holen wäre viel zu spät gewesen. Als konnte ich nur noch tatenlos zusehen, wie Maria die Klinke herunter drückte und die Tür aufmachte. Dabei sah sie mich immer noch an, wollte meine aufkeimende Angst um Mutter und Schwester auskosten. Dabei achtete sie auf nichts anderes und das wurde ihr zum Verhängnis.
Wenn es in einer anderen Situation gewesen wäre, hätte ich gelacht, doch jetzt sah ich nur noch, wie eine schwere Bratpfanne aus dem Türrahmen kam und Maria am Hinterkopf traf. Ihr Blick wurde von einem Moment auf den anderen glasig, nur ihr Grinsen verblieb wie zuvor eingemeißelt in ihrem Gesicht. Dann kippte sie einfach nach vorne und wäre beinah noch in ihre eigene Machete gefallen.
Mit offenem Mund stand ich da und konnte es nicht glauben, selbst als ich sah, wie Martha aus dem Türrahmen trat und die Pfanne in der Hand hielt, dachte ich noch an eine Erscheinung. Sie hatte ich vollkommen vergessen. Schlau, wie sie war, hatte sie sich aus allem herausgehalten, hatte sich nicht beteiligt.
Wie mir Martha später erzählte, hatte sie für sich entschieden, dass sie zu alt wäre, um noch einmal von vorne anzufangen. Sie wollte nicht umherziehen, wollte nicht als ausgestoßene Leben, immer auf der Flucht und Angst vor der Entdeckung. Da nahm sie es sogar auf sich, für uns zu arbeiten.
Auf einmal machte Marta dann große Augen und sah an mir vorbei. Als ich mich umdrehte, wurde mir bewusst warum. Amari kam über den Platz gerannt und hatte das Blasrohr in der Hand, jederzeit dazu bereit, es einzusetzen. Doch als sie Maria auf dem Boden liegen sah, wurden ihre Schritte langsamer. Wenig später stand sie neben Maria, hob ihren Kopf an den Haaren hoch und schien sich darüber zu erkundigen, ob sie noch lebte. Als Maria vor Schmerz aufstöhnte, verzog sie ihr Gesicht, als wenn sie sagen wollte: „Schade!“ Mit einem verächtlich klingenden Ton, ließ sie die Haare wieder los und Marias Kopf schlug ungebremst auf den harten Lehmboden auf. Ein dumpfer Ton war zu hören und Maria stöhnte erneut auf.
Mutter und Clarice ging es entsprechend gut. Sie saßen in der Baracke und hatten nicht viel von allem mitbekommen. Martha hatte sich die Zeit über um sie gekümmert und so war ihr Zustand weniger bemitleidenswert, als ich zuvor befürchtet hatte. Als ich wieder nach draußen kam und Martha dafür gedankt hatte, was sie für die beiden getan hatte, sah ich Amari, die Maria an Händen und Füßen gefesselt hatte und sie Richtung Wald zog.
Ich wusste genau, was sie vorhatte und normalerweise hätte ich sie gewähren lassen, aber mir hingen die Töne aus der Nacht noch in den Ohren. Da ich so etwas nicht noch einmal erleben wollte, sagte ich mit festem Ton: „Nein!“
Sofort sah mich Amari zu mir und erkannte, was ich damit meinte, obwohl sie meine Sprache nicht sprach. Sie ließ die Beine los, an denen sie gezogen hatte und machte dazu einen Schmollmund, als wenn man einem Kind sein liebstes Spielzeug weggenommen hätte. Ein Gesichtsausdruck, den ich nicht nachvollziehen konnte, fragte ich mich doch wieder einmal, wer oder was Amari eigentlich war. Was hatte ich mir mit ihr eingefangen. Ich musste ihr unheimlich dankbar sein, wer weiß, was sonst noch alles mit uns passiert wäre. Einmal davon abgesehen, was mit Vater passiert war. Sein Schicksal war nicht noch nicht klar. Doch ich befürchtete das Schlimmste für ihn. Wenn er noch gelebt hätte, wäre er sicher früher oder später hier aufgetaucht. Doch ich hatte seit Tagen nichts mehr von ihm gehört.
Es war Zeit diese Rätsel zu lösen. Zuvor holten wir noch Mutter und Clarice aus der Baracke, die verwirrte drein schauten. Sie konnten nicht glauben, dass es vorbei war. Nachdem sie es gewahr wurden, führte sie Martha ins Haus, um sich weiter um sie zu kümmern. Ich nahm Maria auf die Schulter und ging mit ihr ebenfalls zum Haus, wobei Amari neben mir herlief. Sie sagte kein Wort, sah aber immer wieder zu mir hoch und dann zu Maria. Was in diesem Moment durch ihren Kopf ging, konnte ich nicht einmal erahnen.
Im Haus fesselte ich Maria an ein Bett und Amari versicherte sich noch einmal, dass alle Stricke fest genug saßen. Als alles so zu sein schien, wie sie es wollte, gingen wir über die Treppe wieder nach draußen. Hier holte ich noch einmal tief Luft und trat einen Weg an, den ich am liebsten vermieden hätte. Ich musste einfach wissen, was mit Vater war.
Während Amari mir folgte, ging ich schnellen Schrittes auf die Farm zu. Ich wollte es hinter mich bringen.
Schon von Weitem konnte ich die Baracken sehen, die für die anderen Sklaven errichtete worden waren. Doch in der Mitte dazwischen stand so etwas wie eine Vogelscheuche. Zumindest sah es aus der Ferne so aus. Doch als ich näher kam, wurde mir bewusst, dass es keine war, sondern Vater. Mir wurde schlecht, aber ich ging trotzdem weiter, bis ich vor ihm stand.
Sie hatten ihre ganze Wut an ihm ausgelassen, alle Glieder und den Kopf abgetrennt und diese dann auf Spieße gesteckt, die ihn zusammenhielten. Aus der Ferne eine Vogelscheuche, von nahem ein Mahnmal, was Menschen einander antaten.
Ich hatte niemals ein wirklich gutes Verhältnis zu Vater gehabt und er war mir immer fremd gewesen, trotzdem war er mein Vater und mir rannen Tränen über die Wangen, als ich vor ihm stand.
Dabei konnte ich durch eine Art Schleier vor den Augen sehen, wie Amari um Vater ging und es sich interessiert ansah. Sie schien es zu studieren, prägte es sich genau ein, als wenn sie davon lernte. Dabei sah ich sie an und konnte es fast nicht glauben. Doch dann sah sie mich an, bemerkte wohl das erste Mal meinen Tränen und kam zu mir. Kaum stand sie neben mir, nahm sie meine Hand in ihre und blieb mit mir eine ganze Zeit lang, regungslos neben mir stehen.
Später nahmen wir Vaters Teile von dem Gerüst, oder besser gesagt Amari. Ich konnte es einfach nicht tun. Dafür grub ich mit einer herumliegenden Schaufel ein Grab und wir bestatteten Vater. Ich wollte Mutter ersparen, ihn so zu sehen. Später sagte ich es ihr zumindest, das Vater tot war. Sie nickte und mir war klar, dass sie es bereits gewusst oder zumindest geahnt hatte.
Was sollte jetzt nur werden. So wie es aussah, war ich jetzt der Mann im Haus. Die Arbeitskräfte waren nicht mehr da und wir hatten keine Einnahmen mehr. So würden wir nicht lange aushalten. Auch wenn wir nur wenig brauchten, musste doch etwas in die Kasse. Unser Glück war, dass in den Lagern auf der Farm noch viele Fässer auf ihre Bestimmung warteten. Wo ich sie loswerden konnte, wusste ich. Der Wirt würde mir sicher weiterhin gute Preise zahlen. Leider würde das nicht ewig so weitergehen. Also grübelte ich weiter darüber nach, was wir machen könnten.
Doch meine Überlegung wurde jäh unterbrochen, den auf einmal kam Amari zu mir. Seit langer Zeit sah ich sie das erste Mal wieder so, wie ich sie kannte. Sie hatte sich gewaschen und die Tarnung war einer makellosen Haut gewichen, die leicht glänzte, als wenn sie eingeölt worden wäre. Dazu hatte sie ein helles Tuch um Hüfte und Brust gewickelt, was sich mit einem hellen Kontrast abhob. Ich war erstaunt, wie gut es ihr stand. Fasziniert sah ich sie an und sie stand vor mir drehte sich einmal um die eigene Achse und lachte auf, als sie in ihre alte Position zurückkam. Es war das erste Mal, dass ich sie lachen hörte, und war geradezu erstaunt darüber, denn es klang ehrlich. Sie freute sich wirklich. Ein Außenstehender hätte niemals vermutet, was sie für eine Frau war, oder besser gesagt, was aus ihr werden konnte. So sah sie wie eine junge, unschuldige, auf mich sehr attraktiv wirkende Frau aus.
Mit geschmeidigen Bewegungen kam sie auf mich zu, stand vor mir und griff nach meinen Händen. Dem Zug folgend, stand ich auf und vor ihr. Was ich nicht für möglich gehalten hatte, geschah. Amari trat noch einen Schritt vor und umarmte mich. Damit hätte ich nicht gerechnet, tat es ihr aber gleich.
Wir standen einfach nur da, atmeten leicht ein und konnten den Körper, die Wärme des anderen spüren. Irgendwann entfernte sich Amaris Kopf von meiner Brust und sie legte ihn leicht in den Nacken, bot mir ihre Lippen an.
Ich konnte nicht widerstehen. Zuerst nur leicht berührten wir uns, spürten das zarte Treffen und zuckten noch einmal zurück. Doch dann wurde es ein langer Kuss, bei dem ich ihr und sie meinen Geschmack aufnehmen konnte. Ein so süßer Geschmack, dass ich es kaum glauben konnte.
Lange hätte ich so weiter machen könne, doch unsere Zweisamkeit wurde auf einmal unterbrochen. Ich hörte keifende Schreie von mehreren Frauen. Sowohl Clarice als auch Mutter waren daran beteiligt, genauso wie Maria, die ich fast vergessen hatte. Ich hatte keine Ahnung, was ich mit ihr anfangen sollte. Das spielte jetzt aber keine Rolle. Ich musste einfach nachsehen, was dort vor sich ging.
Als ich in den Flur kam, konnte ich gerade sehen, wie die drei die Treppe herunterkamen. Mutter und Clarice hatten Maria die Fußfesseln abgenommen und losgebunden. Während Clarice Maria bei den Haaren gepackt hatte, zog sie Mutter die Treppe herunter.
Beschimpfungen kamen hervor, wobei das Wort: „Miststück!“ noch harmlos war und ich fragte mich, woher die beiden diese Worte kannten. Langsam zerrten sie Maria den Flur entlang, die versuchte zu beißen und zu treten. Doch gegen die beiden Frauen kam sie nicht an, dafür schrie sie auf, als Clarice sie stark an den Haaren nach oben zog.
Machen konnte ich nichts dagegen. Sie würde es sich nicht nehmen lassen, ihre Rache an Maria durchzuführen. Ob sie dafür im Recht waren, konnte ich nicht sagen.
Weiter ging das Gezerre, durch die Tür und dann nach draußen.
Neugierig folgte ich ihnen, genauso wie Amari, die mich weiterhin mit einer Hand festhielt.
Draußen auf dem Hof stand einer der Tische, die ich schon kannte. Sowohl Mutter, als auch Clarice, hatten schon darauf gelegen. Genau diese war das Ziel der beiden. Sie schleiften Maria zu dem Tisch und warfen sie darauf. Zuvor hatten sie Seile zurechtgelegt, die sie schnell um Maria und den Tisch wickelten, dass sie sich kaum noch bewegen konnte.
Ein wenig außer Atem standen die beiden neben dem Tisch und atmeten mehrmals tief durch, während Maria Gift und Galle spuckte. Sie beschimpfte beide aufs Übelste und versuchte sich mit aller Kraft aus der Fesselung zu lösen.
„John!“, hörte ich auf einmal von Clarice und ihre Stimme hörte sich auf einmal ganz weich an, „Soweit ich weiß, hat dich doch mal jemand dazu gezwungen, deiner Schwester etwas anzutun. Da gibt es doch noch eine, die es eigentlich auch verdient hätte. Ich würde zu gerne sehen!“
Bei diesen Worten griff sie gleichzeitig mit Mutter nach Marias strampelnden Beinen, die über die Tischkante hinaus baumelten.
Was mich wunderte, war, dass Amari mich auf einmal losließ und nach vorne schob. Sie hatte sicher verstanden, worum es ging, dass sie es aber sogar noch förderte, war mir fast unheimlich.
Mutter und Clarice rissen Marias Rock hoch, unter dem sie nichts an hatte. Mir leuchtete entgegen, was ich einmal begehrt hatte. Dieses Begehren war seltsamerweise noch da. Ich merkte es sofort, denn mein Körper reagierte auf den Anblick, der sich mir bot. Fast ungläubig wurde es eng in meiner Hose und ich trat noch einen Schritt vor.
Maria schrie weiterhin, wünschte mir den Tod, verfluchte mich bis in die nächsten Generationen, während ich meine Hose öffnete und sie herabgleiten ließ.
Wippend kam er hervorgeschnellt, versteifte sich noch weiter und war fast augenblicklich bereit.
Clarice beugte sich etwas vor und griff ungeniert nach meinem Harten, um mich näher heranzuziehen.
„Brüderchen!“, meinte sie und sah mir dabei tief in die Augen, „Es würde mich freuen, wenn du das in sie steckst, um ihr genauso viel Freude zu machen wie mir! Sie weiß gar nicht, wie gut so etwa tun kann!“
Sie hatte nur sehr leise gesprochen. So leise, dass weder Mutter noch Maria etwas davon mitbekommen hatten. Doch ich hatte es genau verstanden. Dabei konnte ich weder in ihrer Stimme noch in der Art wie sie es sagte erkennen, dass es ironisch gemeint war. Sie sah mich dabei viel zu ernst an. Dazu merkte ich an meinem Steifen, den sie immer noch festhielt, dass sie mich dort leicht drückte.
Alles dauert nur wenige Augenblicke und ich erschrak fast, als sie dann lauter sagte, „Nimm dir das widerliche Biest. Sie hat es verdient. Vergelte Gleiches mit Gleichem!“
Sofort zog sie wieder an mir, bis ich kurz davor stand.
„Mutter!“, kam es von Clarice deutlich lauter, „Würdest du mir bitte helfen, damit John es nicht so schwer hat in das Biest zu kommen?“
Clarice ließ mich los und griff stattdessen an Marias Geschlecht. Mutter verstand sofort und packte ebenfalls zu. Beide zogen sie Marias Schamlippen so weit für mich auf, wie sie es für richtig hielten. Maria schrie währenddessen, ob vor Schmerz kann ich nicht sagen.
Jetzt lag sie so offen vor mir, wie ich es mir nur wünschen konnten. Sofort legte ich die Eichel an und sah Maria in die Augen. Sie hatte einen Moment aufgehört zu keifen und hielt ihren Kopf ruhig. Das war genau der Moment, als ich zustieß und Maria wieder aufschrie.
Ohne Weiteres konnte ich in sie gleiten, fühlte mich wohl in ihrer Hitze, die mich umschloss. Schnell durchpflügte ich diese Frucht, die sich nicht gegen mich wehren konnte, bis auf den Grund. Sofort zog ich mich wieder zurück, um meinen Unterleib erneut vorschnellen zu lassen.
Maria schrie wie am Spieß, versuchte mich aus sich zu werfen, was ihr aber nicht gelang. Im Gegenteil. Genau wie bei Clarice hatte es einen vollkommen anderen Effekt. Es wurde nur enger, erzeugte noch mehr Reibung als zuvor. Schnell kam ich immer höher und konnte schon absehen, dass ich bald nicht mehr zurück könnte.
Auf einmal sah ich eine Bewegung neben mir. Amari ging um den Tisch herum und wickelte ihren Unterleib aus dem Tuch. Kaum war es zu Boden gefallen, kletterte sie mit auf den Tisch. Hier krabbelte sie so über Maria, dass ihr Unterleib über ihren Kopf hing. Sie war aber weit genug von ihr weg, dass sie nicht in Gefahr lief, gebissen zu werden. Das war auch gut so, denn Maria versuchte es tatsächlich.
Amari stützte sich auf ihre Hände auf und hing so über Maria, dass sie gleichzeitig zusehen konnte, wie mein Dicker immer wieder in Marias Unterleib verschwand.
Hatte mich das zuvor etwa abgekühlt, feuerte es mich jetzt umso mehr an. Die ganze Situation war einfach so unwahrscheinlich, dass ich gar nicht mehr anders konnte.
Ich fühlte es in mir aufsteigen, spürte es sich sammeln und konnte dem Druck kaum noch standhalten.
Auf einmal griff mir Amari an den Kopf und zog ihm zu ihrem hin. Während sich unsere Lippen erneut fanden, griff sie mit ihrer anderen Hand zwischen meine Beine und drückte leicht auf meine prallen Bälle. Ein Gefühl von Schmerz und Lust raste durch mich hindurch. Amari hatte den Auslöser betätigt und ich stöhnte in ihren Mund.
Auch Maria bekam es mit, fühlte, wie ich in ihr zuckte, und schrie auf. Doch nur kurz, denn Amari öffnete ebenfalls ein Ventil und ein goldgelber Strahl fiel auf Marias Gesicht und offenen Mund herunter.
Es kam ein blubberndes Geräusch, als sich Amaris Flut über sie ergoss, währen ich mich in Maria entlud. Heiß spritzte ich ihr meine Gabe in den Unterleib und füllte sie mit meinem Sperma. Noch während diese geschah, drang Amaris Zunge in meinen Mund ein und verband sich mit meiner.
Noch einen langen Moment bliebe wir so vereint, genossen uns gegenseitig und waren in einer anderen Gefühlswelt. Die endete damit, dass Amari sich von mir löste und von dem Tisch krabbelte, während ich mich aus Maria zurückzog. Sie war von dem, was Amari mit ihr gemacht hatte, noch so geschockt, dass sie ausnahmsweise kein Wort herausbrachte. Sie sah Amari nur hasserfüllt an.
„So“, sagte Mutter auf einmal, „das war das Erste. Jetzt komme ich daran. Es ist schade, dass der Schwarze nicht mehr da ist, der den Großen hatte. Daher muss ich etwas anderes nehmen!“
Mutter bückte sich auf einmal und holte einen dicken, spitz zugeschnittenen Pflock heraus, der mindestens so dick, aber sicher noch länger war, als von dem Mann.
An Mutters Augen konnte ich ihre Entschlossenheit erkennen, konnte ein wenig Wahnsinn in dem Gesichtsausdruck erkennen. Ohne Mitleid setzte sie den Pflock an und sah dabei Maria an.
„Damit du auch mal erlebst, wie das ist. Ich glaube nicht, dass es dir gefallen wird!“
Ich konnte nicht glauben war ich da sah. „Nicht!“, schrie ich auf und Mutter verharrte einen Augenblick. Genau in diesem Moment sah ich an meiner Seite eine Bewegung.
Jetzt sah ich alles, als wenn die Zeit langsamer ging.
Amari griff in ihren Ausschnitt und zog ein kleineres Blasrohr heraus. Sofort setzte sie dieses an die Lippen an und zielte.
Ich meinte den kleinen Dorn zu sehen, der herausgeschleudert und in gerader Linie auf Marias Hals zu flog. Noch währenddessen schrie ich erneut ein lang gezogenes „Nein!“
Doch es war zu spät. Ich sah den Dorn in Marias Hals eindringen, traf die dick angeschwollene Ader. Mutter hatte tatsächlich für einen Moment gestoppt und verfolgte verwundert, was sich abspielte. Sah, wie sich auf einmal Schaum zwischen Marias Lippen bildete und wie ihr Kopf zur Seite rollte. Dann lag Maria da, alle Spannung war aus ihrem Körper gewichen.
In nachhinein wusste ich, dass es besser so gewesen war. Mutter hätte es gemacht. Hätte Maria gepfählt und ich hätte es nicht verhindern können.
Amari sah mich fragend an. Sie nahm mich an die Hand und sie zog mich mit ins Haus. Für sie war alles in Ordnung.
Die nächsten Tage wurde es ruhig im Haus. Wir ruhten uns weiter aus, nahmen Abstand von den Geschehnissen der letzten Tage. Endlich hatte ich wieder Zeit dafür, mich mit Amari zu beschäftigen. Da es ihr augenscheinlich gut ging, wollte ich mich jetzt besser mit ihr verständigen können. Dies wurde zu einer zweiseitigen Sache, denn Amari war wohl der Meinung, dass wenn ich ihr meine Sprache beibrachte, hatte sie dasselbe Recht mir ihre beizubringen. Recht hatte sie damit und es machte mir sogar Spaß. Wir kamen nur langsam aber stetig weiter, hatten trotzdem viel Spaß dabei und oft klang Amaris helles Lachen durch das Haus.
Mutter und Clarice duldeten sie, wussten sie doch um Amaris Rolle, die sie letztendlich vor mehr bewahrt hatte. Sie waren ihr sogar dankbar, auch wenn sie es nicht zeigen konnten. Sie waren es nicht gewohnt einer Schwarzen, so etwas wie Freundlichkeit und Respekt entgegen zu bringen. Ich fand es schade, aber alte, dahergebrachte Sitten und Vorstellungen, durchbrach man nicht in ein paar Tagen. So hielten sich die beiden auffällig lange von uns fern, mieden sie und auch mich, wenn ich mit Amari zusammen war.
Amari bekam es mit, das stand außer Zweifel. Doch zu meinem erstaunen, war es auch bei Martha so. Sie zeigte sich gegenüber Amari reserviert. Wobei das sicher der falsche Ausdruck war. Auf der Hut, wäre wohl besser ausgedrückt. Sie sprach auch nicht mit Amari, da sie eine vollkommen andere Sprache benutzte, wenn sie sich unter ihresgleichen unterhielt.
Ich konnte es mir nur so erklären, dass sie zweier vollkommen anderer Volksstämme angehörten. Wenn ich die beiden nebeneinander sah, trat es besonders hervor. Amari war fast vollkommen schwarz, wobei ich manchmal den Eindruck hatte, dass es sich bläulich verfärbte, wenn die Sonne direkt auf sie fiel. Martha dagegen war etwas heller und vor allem größer, was nicht von ihrer Leibesfülle herrührte. So gesehen waren sie vollkommen unterschiedlich. Amari dünn und klein, Martha sehr füllig und um einiges größer, wenn auch nicht wirklich groß.
Doch obwohl sie wahrscheinlich Schicksalsschläge miteinander teilten, verband sie nichts. Das einzige war wahrscheinlich der Kontinent, von dem sie stammten. Doch der war sehr groß.
All das brachte mich jedoch nicht weiter mit dem Problem, wie wir die Farm weiter bewirtschaften sollten. Ich konnte schlecht alles machen, dafür brauchten wir Arbeiter. Es würde mir nichts übrig bleiben, als einige Fässer zu verkaufen und neue Sklaven zu kaufen. Traurig aber wahr. Normale Arbeiter in Lohn und Brot konnte man hier draußen nicht gebrauchen. Keiner von denen würde in diese Einöde ziehen.
Ich lud also so viele Fässer wie möglich auf und wollte in die Stadt fahren. Hier würde ich auch unsere Vorräte wieder ergänzen können.
Eigentlich wollte ich alleine Fahren, aber als Amari sah, dass ich die Fässer auf den Wagen geladen hatte, versuchte sie mich mit wenigen Worten, mehr Gesten, davon zu überzeugen, sie mitzunehmen.
Ein Unterfangen, was mir nicht wirklich schmeckte. Es würde nicht leicht sein, mit ihr in der Stadt, aber letztendlich, konnte ich es ihr nicht abstreiten. Also fuhren wir beide den nächsten Tag los. Die drei Frauen würden schon alleine klar kommen.
Die Fahrt verlief ohne große Vorfälle. In dem Gasthaus das wir schon kannten, wurde es dafür umso schwieriger. Amari war dort nicht gerne gesehen. Da ich aber ein begehrtes Gut bei mir hatte, kniff der Wirt ein Auge zu und schleuste Amari über die Hintertreppe in unser Zimmer.
Leider hatten wir nur noch eines bekommen, was aber zum Glück ein großes Bett beinhaltete.
Ich ging nach unten, bestellte etwas zum Essen auf das Zimmer und ging wieder hoch. Zu trinken würde es Bier geben, so wie Vater es mir beigebracht hatte. Nur nicht so viel wie beim letzten Mal.
Amari und ich aßen nachdenklich und kauten vor uns hin. Kein Wort fiel, obwohl wir die ganze Fahrt über weitergeübt hatten. Dabei musste ich leider feststellen, dass Amari schneller lernte als ich. Das kam aber nicht daher, dass sie sich alles besser merken konnte, sonder weil ihre Sprache Laute benutzte, die so seltsam aus der Kehle kamen, dass ich sie kaum aussprechen konnte. Amari amüsierte sich immer köstlich, wenn ich es trotzdem versuchte. Dabei kam es mir so vor, als wenn ich einen Frosch im Hals hatte. Je länger ich es dann versuchte, umso mehr wurde ich heiser. Es ging ungemein auf die Stimmbänder.
Das Geschäft mit dem Wirt war ein großer Erfolg für mich. Ich handelte einen noch besseren Preis heraus als Vater, was vielleicht daran lag, dass der Wirt erkannt hatte, wie gut unser Rum war. Als ich ihm eröffnete, woanders meine Ware anzubieten, kam er meiner Vorstellung sehr schnell näher.
Den Abend und die Nacht, werde ich so schnell nicht vergessen. Ein riesiges Bett stand uns zur Verfügung und trotzdem war es für mich etwas komisch, mich dort hinein zu legen. Kaum lag ich da, ließ Amari ihr Kleid fallen und stieg wie selbstverständlich, vollkommen nackt hinterher. Ihr geschmeidiger Körper rutschte unter die Decke und schon lag sie neben mir. Dabei hatte es etwas vollkommen natürliches. Unnatürlich für mich fühlte es sich aber an, als sie sich mit ihrem Körper an meine Seite drängte und ihren Kopf auf meine Brust legte.
Ein für mich vollkommen neues Gefühl durchströmte mich. Es war etwas unheimlich schönes Gefühl von Geborgenheit und Zweisamkeit. Nicht erregend, obwohl mein Dicker das als andere empfand. Er streckte sich kurz, ohne das ich es verhindern konnte, ließ aber fast genauso schnell wieder locker, als er merkte, dass der Rest meines Körpers nicht darauf reagierte.
Stattdessen hob ich eine Hand, legte sie gefühlvoll auf Amaris Hinterkopf und fing an, sie dort etwa in den Haaren zu kraulen. Amari rekelte sich daraufhin noch einmal, drängte sich noch enger an mich und es dauerte nicht lange bis ich ihren Schlafatem hörte. Kannte ich diesen doch aus den Tagen vor dem Aufstand, wie ich es inzwischen nannte.
Am nächsten Morgen ging ich zuerst einkaufen, besorgte wichtige Vorräte die wir benötigten, wobei ich diese Einkäufe alleine machte. Amari hatte ich angedeutet weiterzuschlafen, denn ich wollte sie ehrlich gesagt nicht mit dabei haben. Sie hatte es nicht verdient, von anderen Menschen verachtet zu werden.
Die Einkäufe waren schnell erledigt, nur das nötigste kaufe ich, bis auf eine Kleinigkeit. Als ich dann wieder im Zimmer stand, lag Amari noch im Bett und sah mich mit ihren großen Augen an. Dann gähnte sie noch einmal und schlug die Decke beiseite.
Genauso nackt wie am Vorabend stieg sie heraus und kam mit geschmeidigen Bewegungen zu mir herüber. Vor mir blieb sie stehen, stellte sich auf die Zehnspitzen und formte ihren Mund zu einem Kuss.
Ich konnte gar nicht anders als mich runterbeugen und ihr diesen zu schenken. Nur kurz berührten sich unsere Lippen, trotzdem empfand ich es als etwas sehr schönes.
Es blieb bei diesem kurzen Kontakt, denn sie löste ich sofort wieder, ging zu ihrem Kleid herüber und hüllte sich darin ein. Wenig später war sie fertig.
Jetzt kam der Teil, auf den ich gespannt war. Was ich noch wollte, hatte ich Amari bereits erklärt. Zu meiner Überraschung hatte sie nicht nur nichts dagegen, sondern wolle unbedingt mit dabei sein. Da ich ihr dies nicht verwehren wollte, kam sie also mit. Wir holten den Wagen mit den Vorräten und fuhren zu dem Sklavenhaus, wo Vater und ich Amari gekauft hatten. Als ich es wiedersah, lief mir sofort ein Schauer den Rücken herunter. Ich erinnertem ich noch genau daran, wie es darin aussah und wie es mir gegangen war. Zum Glück hatte ich an diesem Abend nur wenige getrunken und war daher wohl auf.
Amari war genauso gespannt wie ich. Sie wurde furchtbar unruhig, als sie das Gebäude erkannte. Als wir dann davor halt machten, sprang sie als erste vom Wagen und ich musste sie dabei aufhalten, alleine in das Gebäude zu gehen. Vielleicht wäre es richtiger zu sagen, das Gebäude zu stürmen.
Man hatte uns schon bemerkt und der Aufseher, den ich schon kannte und immer noch abstoßend fand, öffnete die Tür. Zuerst sah er mich an, dann Amari, die an meine Seite lief. Er schien uns zu erkennen, denn sein Lächeln wurde breiter, da wir schon einmal gekauft hatten.
„Guten Tag der Herr!“, begann er und sah dann Amari an, „Der da scheint die Landluft ja gut bekommen zu sein. Ist euch ja nicht unter den Finger weggestorben, wie ich es vermutet hatte. Vielleicht habt ihr euch ja auch besonders um sie gekümmert?“
Bei dieser Frage begann er dreckig zu grinsen und ich hätte ihm am liebsten die wenigen verblieben Zähne in den Rachen geschlagen. Doch ich wollte kein Aufsehen. Ich grinste zurück und meinte nur: „Wie ihr es wünscht!“
Ich ließ Amari vor und ging hinter ihr hinein. Der Mann sah etwas verwunder darüber aus der Wäsche, aber ich meinte nur zu ihm, „Immer aufpassen, nie den Rücken zudrehen!“
Daraufhin musste er schallend lachen und sein schlechter Atem schlug mir in das Gesicht, welcher noch mit dem Geruch von Alkohol verfeinert worden war.
„Was wünscht ihr zu kaufen?“, kam seine Frage und ich war genauso diplomatisch wie Vater.
„Wie letztes mal eine Auswahl eures Sortiments. Aber nicht nur Männer, sondern auch Frauen!“
Er sah mich etwas verdutzt an, bekam dann wieder diese dreckige Grinsen ins Gesicht gezaubert und meinte während er voraus ging: „Kleine Zucht aufmachen was? Wenn es gute Ware wird, könnt ihr sie hier gerne in Kommission geben. Gut genährte Kinder gehen immer!“
Ich musste schlucken, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass auch Kinder verkauft wurden. Aber wohl eher selten, denn sie würden vieles nicht überleben.
In dem bekannte Raum mit den Zellen wurden dieses Mal eine gleiche Anzahl Männer und Frauen gebracht, mehr als zuletzt. Frischware, wie der Mann es nannte, gerade angekommen.
Ich ging mit Amari zusammen an den Gittern vorbei und auf einmal stieß mich Amari nur ganz leicht und heimlich mit einem Arm in die Seite. In der Zelle waren mehrere Männer, wobei alle etwa gleich aussahen, nur einer war kleiner, zierlicher und dunkler als die anderen. Er stand nicht am Gitter, sondern alleine weiter hinten.
Was Amari mir sagen wollte war klar. So wie ich es vermutete, war es einer der Leute von ihrem Stamm. Amari sagte ein bestimmtes Wort, was ich ebenfalls schon gelernt hatte. Es bedeutete soviel wie Mann, konnte aber auch Stammesmitglied heißen. Kaum hatte sie es gesagt, zuckte der Mann zusammen und sah uns an. Alle anderen blieben so stehen wie zuvor.
Ich ließ mir erst einmal nichts anmerken, sondern ging mit Amari, die restlichen Zellen abgehen. Weiter fanden wir, die auf das Wort reagierten, dabei waren sogar zwei Frauen. Alle kleiner und schmaler.
Mein Gehirn arbeitete auf Hochtour. Ich suchte nach einer logischen Erklärung dafür, wenn ich ausgerechnet sie kaufen wollte.
Zum Schluss waren es sechs, die ich zu kaufen versuchen würde.
Der Mann wurde wie erwartet neugierig. Die anderen Männer und Frauen waren kräftiger und eigentlich besser für eine Pantage geeignet. Er konnte es sich nicht erklären, warum ich ausgerechnet Interesse an diesen schwächlich aussehen Sklaven hatte.
Ich antwortet ihm: „Wir haben auf unserem Land einen Berg, der danach aussieht, als wenn man dort etwas abbauen könnte. Für die Stollen kann ich große Menschen nicht gebrauchen. Da ausheben der hohen Stollen, würde viel zu lange dauern.
Wo wir gerade davon sprechen, habt ihr eventuell noch mehr davon. Für lächerliche sechs lohnt es sich kaum!“
Der Mann kratzte sich am Hinterkopf, was wohl anzeigte, dass er überlegte. Dann kam ihm wohl eine Erleuchtung und sein Gesicht hellte sich auf.
„Unten müsste ich noch vier haben. Wenn sie nicht bereits weniger geworden sind. Man weiß ja nie, wie lange die leben!“, dabei stahl sich wieder sein dreckiges Grinsen ins Gesicht.
„Und? Kann ich sie sehen oder muss ich selber in den Keller steigen?“
„Nein!“, sagte er schnell und machte sich auf den Weg. Nach und nach holte er drei herauf, dabei meinte er dann, dass es der letzte nicht mehr machen würde. Ausschuss. Trotzdem wollte ich ihn sehen. Der Mann musste ihn tragen, was ihm gar nicht gefiel. Wieder bei uns angekommen, standen dort drei vollkommen abgemagerte, mit Pusteln und Dreck verklebte Gestalten, die mehr dem Tode nahe waren, als dem Leben. Der vierte lag auf dem Boden und krümmte sich zusammen. Ein wirklich schauerliche Anblick. Dagegen hatte Amari fast noch gut ausgesehen. Sie war aber auch nicht im Keller gewesen.
Wenig später saß ich mit dem Eigentümer zusammen und wir verhandelten. Er wollte einen viel zu hohen Preis und ich meinte nur, dass sie im Dutzend billiger sein müssten, auch wenn sie kein Dutzend waren. Einmal davon abgesehen, musste ich damit rechnen, dass sie mir zum Teil wegstarben.
„Was wollt ihr überhaupt mit den fast Toten?“, fragte er mich und ich meinte nur trocken: „Hundefutter!“
Er sah mich verdutzt an, fing dann aber an, schallend zu lachen. Für diesen Witz, wie er meinte, schenkte er mir den, der sowieso nicht mehr zu gebrauche war. Ich sollte ein paar billige Knochen für meine Hunde bekommen.
Die restlichen kaufte ich für weniger ein, als ich befürchtet hatte. Freundschaftspreis, wie er meinte. Besonders als ich durchscheinen ließ, dass ich vielleicht von denen noch mehr bräuchte.
Die vier schwachen Männer wurden auf den Wagen gebracht. Die übrigen sechs mit Halsringen an den Wagen gekettet, da darauf kein Platz mehr war. So zogen wir langsam aus der Stadt, wobei sich Amari immer wieder umdrehte und nach den Menschen sah.
Kaum waren wir aus der Stadt und alleine, sprang sie vom Wagen und sprach mit den Leuten. Leider konnte ich noch nicht genug davon verstehen, sah nur, wie sie immer wieder auf mich zeigte. Dann stieg sie auf den Wagen und kümmerte sich um die vier anderen. Sie machte es ihnen so bequem wie es nur ging, gab dann allen etwas zu essen und trinken.
Der Rückweg war länger als der hinweg, da die Leute nicht so schnell laufen konnten. Zeit spielte aber auch keine Rolle. Wenn wir Abends Rast machten, lösten wir die Ketten vom Wagen und sie konnten sich ausruhen, lagen wie erschlagen im Gras. Dabei wusste ich genau, dass ich mir keine Sorge darum machen musste, dass sie wegliefen. Amari hatte ihnen auf der Fahrt viel erzählt und es machte den Eindruck, als wenn sie zuversichtlicher in die Zukunft sahen.
Es dauerte drei Tage, bis wie am Haus ankamen. Hier sprang Amari vom Wagen, rannte ins Haus und kam mit einem Hammer und Meißel wieder. Sie hielt diese an die Halsbänder der Leute und ich verstand genau, was sie damit meinte. Wir gingen zum Gerätehaus indem ein Amboss stand und nur wenig später waren ihre Hälse von den Stahlringen befreit.
Weitere Tage vergingen und zu meiner Überraschung gingen die Männer selbsttätig in die Zuckerrohrfelder und begannen diese zu bearbeiten. Dabei sangen sie zumeist eine Art Arbeitslied.
Langsam wurde gewiss, was Amari vorgehabt hatte und auch in die Tat umsetzte. Sie tat nichts anderes, als sich um ihren Stamm zu kümmern und baute hier auf unserer Farm eine neue Gesellschaft auf. Nach außen hin würde ich der Eigentümer bleiben, aber nach innen waren sie frei, konnten sich bewegen und für ihr eigenes Auskommen sorgen.
Mutter machte sich zuerst große Sorgen darum, dass es wieder zu einem Aufstand kommen könnte, immerhin liefen die Leute einfach so herum, wie sie es gerade wollten, doch mit der Zeit verstand sie es. An ihrem Lebensstil änderte sich nicht viel, bis auf die Tatsache, dass sie so gut wie es ging mitarbeitete, zumindest so lange, bis sie ihr drittes Kind bekam. Jims Trank hatte es noch einmal geschafft, Mutter schwanger werden zu lassen.
Es war ein Mädchen, schokoladenbraun mit blauen Augen, so wie Mutter welche hatte. Eine Kombination wie ich sie noch niemals gesehen hatte. Obwohl Mutter dieses Kind niemals hatte haben wollen, besann sie sich endlich darauf, eine Mutter zu sein und nicht nur die Frau, die Kinder in die Welt gesetzt hatte.
Die ganze Zeit lang organisierte Amari wie sie konnte und meine Sprachkenntnisse wurden ebenfalls immer besser. Schon bald konnte ich die Leute verstehen, wenn sie sich auch immer halb schief lachten, wenn ich es dann versuchte. Aber sie gewöhnten sich an den großen weißen Mann mit der seltsamen Aussprache.
Blieb noch Clarice. An Mutter war alles fast spurlos vorbei gegangen. Sie war mit ihrem Kind glücklich und soweit ich es sehen konnten, stand auch öfters ihr Schlafzimmerfenster auf. Wie sie es geschafft hatte, immer mal wieder Besuch zu bekommen, blieb mir ein Rätsel, aber Mutter war selten alleine in der Nacht.
Clarice war da ein anderer Fall. Sie hatte sich auf eine merkwürdige Art und Weise geändert. Sie sprach kaum noch, saß oft in einem Stuhl und starrte vor sich hin. Dabei hatte ich nicht den Eindruck, als wenn sie über etwas nachdachte. Es war eher der Fall, dass sie in eine unendliche Ferne starrte.
Einen Kommentar hinzufügen