Es prickelt ein wenig, sage ich, nachdem sie mich eine Weile am Oberschenkel gestreichelt hatte. Aber Deine Küsse sind prickelnder, viel prickelnder.“ Ich beugte mich zu ihr hinüber und bot meine Lippen an.
Silvia gab mir einen Kuss, Als ich aber gerade die Lippen öffnen wollte, weil damit meine Zunge bei ihr um Einlass bitten konnte, beendete sie unsere Knutscherei auch schon wieder. „Nicht hier Liebling!“, flüsterte sie heiser und deutete mit ihrer Hand zwischen uns. Die Gangschaltung drückt gegen meine Beine und das ist alles Andere, als prickelnd. Sie öffnete die Wagentür. Komm, wir suchen uns ein gemütlicheres Plätzchen!“
Als ich ebenfalls draußen war, ging Silvia zum Kofferraum und nahm eine Decke, die darin lag. reichte mir ihre Hand und gemeinsam suchten wir einen Platz, der unseren Vorstellungen entsprach. Eine kleine Lichtung, die einen reizenden Blick auf Kaltern und den gleichnamigen See bot, hatte es uns angetan. Fürs Erste vergaßen wir sogar, warum wir hier waren. Wir genossen einfach die herrliche frühsommerliche Landschaft mit den Apfelplantagen dem See zu unseren Füssen und den Bergen ringsumher.
Silvia legte sich hin und zog mich sanft an ihre Seite. Wir schmusten miteinander und rückten immer näher zusammen. „Und jetzt zeige ich Dir, warum es auch für Dich schöner ist, wenn Du ein Kleid trägst“, flüsterte sie leise. „Im Auto habe ich zwar Dein Bein gestreichelt, aber da war immer noch der Stoff Deines Kleides dazwischen. „Wie ist es aber, wenn kein Stoff mehr dazwischen ist, wenn ich Dich dort berühre?“Sie legte ihre Hand auf meinen Unterschenkel etwa zehn Zentimeter unterhalb des Knies und schlüpfte dann langsam unter dem Kleid mit ihrer Hand nach oben in Richtung Schritt.
Was soll ich sagen. Silvia hat Zauberhände und Zauberfinger. Anfangs spürte ich kaum etwas. Dann wurde wohlige Wärme daraus und als sie in der Mitte meiner Oberschenkel angekommen war, war ich ich so heiß, dass ich laut zu stöhnen begann und die Beine breit machte, in der Erwartung, dass ihre Hand noch höher kroch.
Silvia dachte jedoch nicht daran. Sie streichelte mich nun wieder in die andere Richtung, bis ihre Hand wieder fast sittlich auf meinem Unterschenkel lag. „Und? Immer noch leidenschaftliche Jeansträgerin?“, wollte sie wissen, obwohl sie die Antwort längst kannte.
„Warum hast Du nicht weiter gemacht?“, fragte ich. „Erst heiß machen und dann den Rückzug antreten, das ist nicht fair.“
„Weil die Gegend zwar wunderschön und romantisch ist Liebling, aber ich mir unser erstes Mal doch in einem Bett wünsche. Außerdem“, sie küsste mich, ehe sie fort fuhr, „habe ich mir geschworen, dass ich mit niemanden mehr in die Kiste springe, mit dem ich nicht mindestens verlobt bin.“
Ich setzte mich auf und begann zu lachen. „Heute Abend wärst Du aber mit mir im Bett gelandet, auch wenn wir nicht miteinander verlobt gewesen wären.“
Ja“, konterte Silvia, „da hätten wir auch zusammen geschlafen, aber nicht miteinander.“ So wie früher.
„Und nun?
„Verlobungsringe kaufen. Für alle Fälle“, zwitscherte Silvia und stand auf. Sie reichte mir die Hand, half mir beim Aufstehen und umarmte mich. Bis auf die Szene in der Umkleidekabine waren wir uns nie wieder so nah gegenüber gestanden. Nur dass es jetzt keine Unsicherheit mehr gab und auch niemanden, der uns störte, wenn wir miteinander zärtliche, aber auch begehrliche Küsse tauschten. Begehren, dass sich inzwischen nicht nur auf den Mund beschränkte. Meine Sinne registrierten mit wachsender Lust, dass ich es mochte, wenn sich auch Busen und Unterleib fanden. Jedenfalls spürte ich deutlich, dass mein Slip richtig feucht, als wir die Decke zusammen legten und Hand in Hand zurück zum Wagen gingen.
Zunächst setzen wir die Fahrt schweigend fort. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich machte mir Gedanken darüber, ob ich schon immer lesbisch gewesen war. Aber ich konnte mich, so sehr ich auch nachgrübelte nie daran erinnern, dass mich eine Frau sexuell gereizt hätte. Ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt, mit Silvia eine Wohngemeinschaft zu gründen. Eine Wohngemeinschaft ohne Namenszettel auf den Joghurtbechern und einer schriftlichen Hausordnung wer wann was zu putzen hatte. Ich hätte auch ihre Wäsche mit meiner gewaschen und so weiter. Aber all diese Gedanken endeten spätestens beim Zähne putzen im Badezimmer. Von Lust auf den Körper meiner Freundin keine Spur. Ich hatte auch nie irgendwelche erotischen Träume, in der eine Frau eine Rolle spielte. Ich war hetero durch und durch gewesen, bis Silvia heute morgen aus dem Auto gestiegen war.
„Sag mal, woher wusstest Du, dass ich so drauf abfahre, wenn Du mich ohne Kleidung dazwischen am Oberschenkel streichelst. Hattest Du schon mal was mit einer Frau?“, durchbrach ich unser Schweigen.
„Nein Schatz, aber ich bin eine Frau“, erwiderte Silvia. „Wenn mich Jungs so gestreichelt haben, bin ich ähnlich darauf abgefahren. Und wenn Du das Streicheln zulässt im Bewusstsein, dass ich eine Frau bin, die das jetzt gerade tut, dann kriegst Du Lust. Dessen war ich mir sicher.“
„Es war nicht das Bewusstsein, dass es eine Frau tut“, antwortete ich. „Es war das Bewusstsein, dass Du es tust. Dir vertraue ich blind.
„Vor wir in Bozen waren, hast Du wissen wollen, welche Tabus ich habe. Welche hast Du denn?“, wechselte Silvia das Thema.
„Lass mich mal nachdenken. Alles was mit Sado Maso zu tun hat. Auch nicht die harmlosesten Fesselspiele. Ich brauche Bewegungsfreiheit im Bett.“
„Gut, dann pack ich meine Peitschen und die Handschellen halt in die Mottenkiste“, feixte Silvia. „Aber jetzt mal im Ernst. Kannst Du Dir irgend etwas vorstellen, was ich zum Sex brauche, Du aber ablehnst, oder umgekehrt?
„Ach Siv“, seufzte ich. „Wenn mir vor drei Tagen jemand gesagt hätte, dass ich heute den Wunsch habe, mit Dir zu schlafen, dann hätte ich ihn eigenhändig in eine Zwangsjacke gesteckt und ihn in eine Gummizelle gesperrt. Vor nicht einmal einer halben Stunde war ich aber bereit dazu. Momentan kann ich mir alles vorstellen. Zumindest dann, wenn dahinter immer ein ich liebe Dich steckt.
„Also Verlobungsringe? Für alle Fälle?“
„Verlobungsringe!“, bekräftigte ich führte ihre rechte Hand an meinen Mund, nahm den Zeigefinger und den Mittelfinger, leckte sie und saugte daran, bis Silvia leise aufstöhnte. „Hör auf, ich muss fahren“, keuchte sie.
„Ich wollte nur dass Du weißt, welche Finger es im Moment ganz leicht hätten, in mich einzudringen.“, erwiderte ich keck. „Auch ohne Verlobungsringe.“
Fortsetzung folgt
Einen Kommentar hinzufügen