„Wo finde ich den Besitzer“ hakte La nach.
„Der sitzt neben Ihnen“ lachten die beiden und zeigten auf mich.
Erstaunt drehte sich La zu mir „die Weinberge gehören Dir??“ kam es erstaunt.
„Ja, seit ungefähr zwei Wochen.“
„Sag mal sammelst Du Grundstücke?“ staunte La immer noch.
„Nee, ich greife nur zu, wenn sich die Gelegenheit bietet.“
„Ich dachte, ich könnte vielleicht ein gutes Geschäft machen und den Wein allein vermarkten. Egal, dann kaufe ich den Wein eben weiter bei Dir.“
Der Abend bzw. die Nacht wurde lang und als wir uns schließlich in die Betten verzogen, war es schon früher Morgen und die Jungs schliefen schon lange.
Das würde für uns eine kurze Nacht werden.
Viel zu früh wurde ich von der Sonne und dem Lärm vor der Schule geweckt.
Die Jungs aus dem Lager gingen zum Unterricht und Jörg sammelte die Feriengäste ein um mit ihnen zur Turtelbucht zu gehen. Zurück blieben nur La, Manfred, Walter und ich.
Ich beschloss meinen Gästen die Anlage zu zeigen. Die kamen bei dem Rundgang doch sehr ins Staunen. Vor allem Manfred und Walter, die ja noch den alten Zustand kannten.
„Da hast Du in den letzten Monaten unheimlich viel geschafft“ sagte Walter „ich erkenne das Lager nicht wieder.
Müde von dem nicht vorhandenen Schlaf und dem Rundgang beschlossen wir uns ein wenig am Strand unter den Bäumen aufzuhalten.
„Leider müssen wir morgen in aller Frühe wieder zurück nach Deutschland“ erklärte Walter „im Internat ist ne Menge Arbeit und La hat wieder ne Fernsehaufzeichnung.“
Schade, war aber nicht zu ändern. Ich nahm mir vor bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit noch einmal nach Deutschland zu fliegen. Am besten in der Zeit in der es auf Zypern extrem heiß ist.
Mitten in die Gedanken schellte mein Handy.
Es war der englische Botschafter „wenn es Dir recht ist, kommen mein Sekretär und ich morgen in den Mittagsstunden.“
„Gerne, ich hab einiges mit Dir zu besprechen.“
„Jetzt haste mich neugierig gemacht. Bis Morgen.“
„Wer war das? fragte Walter.
„Das war der englische Botschafter, der will morgen einiges mit mir besprechen. Was nicht jeder hören braucht.“
Du verkehrst ja in Kreisen“ staunte Manfred.
„Hat sich zwangsläufig ergeben, ist aber leider geheim.“
„Auch das noch“ kam es von Walter.
Es wurde viel zu schnell Abend und die drei packten ihr Gepäck, damit Luca sie den nächsten Morgen ganz früh zum Flughafen bringen konnte.
Trotzdem wurde der Abend noch schön und La versprach wieder zu kommen, sobald er die Zeit findet.
In aller Herrgottsfrühe hatte Luca die drei Besucher zum Flughafen gebracht. Als ich wach wurde, war er schon wieder zurück im Lager.
So nach und nach erschienen die Jungs und machten sich über das Frühstück her.
Die Internats-Gäste waren voll des Lobes.
Lorenz brachte es auf den Punkt „hier ist es sehr schön. Wir können uns ungezwungen bewegen aber ob das was auf Dauer für mich wäre, weis ich nicht. Eigentlich liebe ich den Wechsel der Jahreszeiten zu Hause.“
Die anderen gaben ihm Recht und beschlossen die Tage im Lager zu genießen. Da die Turtel-Station im Moment keine weiteren Helfer brauchte und auch in den Weinbergen keine Arbeit anstand, verteilte sich die Meute am Strand, während die Jungs aus dem Lager Unterricht hatten.
Jörg und ich hatten beschlossen einen kleinen Strandspaziergang zu machen.
„Hat Lorenz Dich schon angesprochen?“ wollte Jörg von mir wissen.
„Nein, warum. Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“
„Er mach sich große Sorgen um Christos‘ mündliche Prüfung. Er wird damit bestimmt noch zu Dir kommen.“
Langsam schlenderten wir weiter und waren an der letzten Baumreihe angekommen. Dort ließen wir uns nieder und genossen die wärmende Sonne. Durch das Blätterdach waren wir vor direkten Sonnenstrahlen geschützt.
Jörg hatte sich auf den Rücken gelegt, die Augen geschlossen und genoss die Ruhe um uns herum.
So konnte ich ihn ausgiebig betrachten.
Durch seinen jetzt kurzen Haarschnitt und seine schlanke Figur, sah er jünger aus als er war. Stand ihm aber nicht schlecht.
Irgendwie fühlte ich mich zu ihm hingezogen, konnte mir aber nicht erklären was dieses Gefühl auslöste.
Nach einer geraumen Weile sah ich auf die Uhr und musste feststellen, dass ich zurück zum Büro musste. In Kürze würde der Botschafter mit seinem Sekretär ankommen.
„Ich muss jetzt gehen, mein Besuch kommt gleich. Willst Du mitkommen?“
„Wenn ich das gestern richtig verstanden habe, wollt ihr was besprechen, da störe ich nur“ war Jörg Antwort „außerdem gefällt es mir hier gerade sehr gut. Ich bleibe noch eine Weile hier.“
Also ging ich alleine zurück und bald darauf kam ein größeres Fahrzeug auf den Hof gefahren.
Der Sekretär stieg aus und öffnete die Beifahrertür um seinen Vorgesetzten aussteigen zu lassen.
„Harry“ sagte der Botschafter „wir sind hier ganz privat. Du musst mich hier nicht bedienen.“
Ich ging auf die beiden zu und begrüßte sie „Willkommen in unserem Ferienlager, darf ich Ihnen Ihre Unterkunft zeigen, damit sie sich etwas frischmachen können?“
„Gerne, aber das SIE lass mal lieber weg, ich bin in meiner Freizeit der George und mein Mitarbeiter heißt Harry. Ich bitte Dich das SIE wegzulassen.“
„Das Gleiche gilt für mich. Ich bin Peter, aber das wis… weist Du ja schon“ war meine Antwort.
Ich führte die beiden zu Ihrer Hütte und sie stellten ihr mitgebrachtes Gepäck ab.
„In einer halben Stunde sind wir wieder bei Dir“ sagte George „ich bin froh, dass ich aus dem Anzug raus kann.“
Vor meinem Büro wartete ich auf die beiden und bald kamen sie in Freizeitkleidung zu mir.
„So jetzt fühl ich mich freier“ scherzte George „wir sind auch für niemanden zu erreichen. Unsere Telefone sind ausgeschaltet. Lediglich mein Vertreter weis wie ich im äußersten Notfall zu erreichen bin.“
Nachdem ich etwas zu trinken besorgt hatte, sprach mich George an „Du wolltest mir etwas Wichtiges sagen?“
„Das mache ich gleich. Wir zwei werden nachher einen schönen Spaziergang machen. Das ist nicht gegen Harry gerichtet aber das, was ich Dir zu sagen habe ist wirklich ausschließlich für Dich bestimmt.“
Wir saßen eine Weile und redeten über alles Mögliche, bis die Tür von der Schule aufging und eine Horde Jungs davonlief und nach kurzer Zeit, ohne uns zu registrieren, nackt an uns vorbei an den Strand liefen.
Harrys Augen wurden groß und sein Gesicht rot. George grinste nur „sehen die nicht lecker aus?“ fragte er Harry.
Der konnte nur nicken.
„Dann geh doch hinterher und schau sie Dir genauer an, ich weis doch, dass Du auf der gleichen Welle schwimmst.“
„Wie? Was?“ stammelte Harry nur.
„Meinst Du ich hätte das nicht gemerkt, dass Du auf Jungs stehst. Ich bin noch nicht so verkalkt, dass ich das nicht gemerkt hätte. Hau schon ab.“
Verwirrt stand Harry auf und ging langsam und etwas unsicher in Richtung Strand.
„So, jetzt können wir los“ erklärte ich George „vorher muss ich noch kurz mit dem Standortleiter der englischen Truppen telefonieren, damit der weis wer sich auf dem Felsen oberhalb seines Standorts aufhält und uns keine Truppen auf den Hals jagt.“
„Mach das, niemand weis, wo ich bin und ich hab auch kein Verlangen danach jemanden von denen zu sehen.“
Das Telefonat war schnell erledigt und wir zogen beide los.
An der Turtelbucht vorbei gingen wir auf den Felsen oberhalb des Militärlagers.
„Ist das schön hier“ rief George aus, hier kann man es aushalten.“
Kommentare und Anregungen zeigen mir ob die Story bei Euch ankommt.
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