Ilias kam rein. Papa „Abendessen ist fertig, kommst Du.“
„Sofort, muss nur noch kurz telefonieren“ sagte ich zu ihm, Papa wie das in meinen Ohren klang.
Ich rief bei Arthur an. Auch wenn es bei ihm mitten in der Nacht war, es war wichtig.
„Hallo Arthur, ich hab eine sehr wichtige Nachricht für Dich, deshalb der für Euch späte Anruf.“
„Da bin ich aber gespannt.“
Ich erklärte Arthur die Sachlage.
Er war geschockt „kannst Du da was machen?“
„Wenn ich die Bestätigung bekomme, kann ich tätig werden.“
„Mir fällt gerade ein“ sagte Arthur „der Verwalter und seine Frau haben mich informiert, dass sie Übermorgen nicht anwesend sind. Sie wollen in die nächste Stadt, um dort etwas mit Ihrer Bank zu regeln. Ob das zusammenhängt mit Deinen Ermittlungen?“
„Könnte sein. Ich melde mich sobald ich genaueres weis.“
„OK, ich leg mich nochmal hin, obwohl ich wahrscheinlich nach dieser Nachricht nicht mehr schlafen kann.“
Beim Abendessen herrschte Hochbetrieb. Wie so oft waren Emanual, Maria und Djamal fürs Wochenende rübergekommen. Auch Yanis, Luca‘s Bruder war das. Der fragte mich, ob er nachher mal mit mir alleine sprechen könne.
Jörg war etwas irritiert über den Besuch „kommen die öfters hierhin?“
„Ja, Emanual hat maßgeblich beim Aufbau des Lagers geholfen, Maria ist unsere Krankenschwester, die hier ab und zu vorbeikommt um kleinere Wehwehchen zu heilen.
Djamal der Bruder von Fotis hat hier im Lager festgestellt, dass er auch auf Jungs steht außerdem geht er jeden Freitagnachmittag und Samstagmorgen zu den Sc***dkröten“ informierte ich Jörg und Yanis testet zurzeit ob er auf Jungs oder Mädchen steht. Im Moment gefällt es ihm mit Jungs deutlich besser, mit Mädchen hatte er Pech.“
„Und das regelst Du ganz nebenbei?“ staunte Jörg.
„Ist doch keine sooooo schwere Arbeit, ein bisschen Einfühlungsvermögen und schon läuft es.“
„Da muss ich aber noch viel lernen, mir wäre das fürs Erste alles zu viel.“
„Ich sage immer >wie es kommt, wird’s genommen und abgearbeitet<."Nach dem Essen nahm ich Yanis mit an den Strand, dort hatten wir Zeit und Ruhe um zu reden.„Was hast Du auf dem Herzen?“ fragte ich Yanis.
„Also“ begann er „ich hatte Sex mit einem Mädchen und ich muss sagen es hat mir sehr gut gefallen. Die Kleine hat sich viel Mühe gegeben, war zärtlich und nicht fordernd. Wir haben es dreimal in einer Nacht gemacht, dann hatten wir kein Kondom mehr. Das einzige was mir gefehlt hat ist, dass mir keiner einen reingesteckt hat. Ich glaube, das werde ich mir hier holen. Bist Du jetzt sauer, dass ich nicht schwul bin?“
Ich lachte kurz auf „warum soll ich sauer sein, Du musst das ausleben, was Du magst. So wie es für mich aussieht bist Du Bi veranlagt. Ist doch OK.“
Erleichtert atmete Yanis auf.
„Aber da ist noch etwas anderes „meine Mutter vermisst Luca sehr. Sie weis inzwischen, dass ich ihn öfter sehe. Als sie mal sehr geweint hat, habe ich ihr gesagt, dass ich Luca öfters sehe, es ihm gutgeht und dass er eine richtige Arbeitsstelle hat. Sie möchte ihn gerne mal besuchen und nach Möglichkeit meinen Vater mitbringen.“
„Ist Dein Vater nicht gegen Schwule?“
„Jetzt nicht mehr so sehr, meine Mutter hat ihn bearbeitet und gesagt, bevor er sich dagegen äußert, sollte er sich mal mit dem Thema befassen. Das hat er gemacht, wenn auch mit anfänglichem Widerwillen.
Er hat eher Probleme mit sich selber. Seit zwei Jahren ist er arbeitslos und keiner will ihn haben, obwohl er erst etwas über fünfzig ist.“
„Was hat Dein Vater denn früher gearbeitet?“
„Er ist Handwerker, heute würde man sagen Haustechniker aber er kann auch im Garten arbeiten.“
„Dann frag doch mal Luca, ob er Eure Eltern überhaupt sehen will und dann sehen wir weiter.“
Damit war Yanis zufrieden und ging wieder zu den anderen.
Ich ging in mein Büro um noch ein wenig in den Buchungsunterlagen zu forschen. Nach einiger Zeit hatte ich die Konten gefunden auf die die Gelder geflossen sind. Da sie sehr mangelhaft gesichert waren konnte ich sogar darauf zugreifen. Nach einiger Zeit, klopfte es an der Tür. Luca stand davor.
„Du brauchst doch nicht zu klopfen“ sagte ich „Du weist doch Du hast hier immer Zutritt.“
„Ich bin ein wenig durch den Wind“ entschuldigte er sich „Yanis war gerade bei mir und hat mir gesagt, dass meine Eltern mich sehen möchten. Ich weis nicht was ich machen soll. Auf der einen Seite vermisse ich sie, auf der anderen Seite haben sie mich sehr verletzt.“
„Kann ich gut verstehen aber vielleicht hat sich ihre Meinung geändert und Ihr findet wieder zusammen. Probier es doch einfach und wenn Du willst bleibe ich in der Nähe.“
„Ja ich glaube so mache ich das, wenn Du mich unterstützt fühle ich mich sicherer.“
„Dann sag Yanis Bescheid, der soll mit Deinen Eltern einen Termin ausmachen.“
Sichtlich erleichtert ging Luca wieder nach draußen.
Mein Telefon klingelte, es war Uli der sofort mit der Tür ins Haus fiel.
„Mein lieber Schwan, diesen Arthur haben die drei aber reichlich um seine Kohle erleichtert. Wenn ich richtig zusammengezählt hab sind das knapp fünfundvierzig Millionen AUD, das sind umgerechnet ca. 32.000.000 Millionen Euro. Da muss ne alte Frau lange für stricken. Zu den drei Bildern kann ich Dir auch was sagen, wir haben den Mann und die Frau auf alten Fahndungsplakaten der Bundesanwaltschaft gefunden. Sie sehen jetzt zwar älter aus aber es sind Erich Fürchtner und Maria Dortmund von der ehemaligen RAF. Der dritte Mann ist nicht auf diesen Plakaten. Was machst Du jetzt mit dieser Information?“
„Ich werde gleich nach diesem Gespräch bei der Bundesanwaltschaft anrufen, die haben bestimmt einen Spätdienst. Denn die drei haben sich für übermorgen für einen Bankbesuch abgemeldet. Da wollen wir doch einen Riegel vorschieben. Ich hab noch eine Frage an Dich, besteht mein >Anderkonto< noch."„Na klar, das haben wir nie gelöscht. Ich hatte ja auch immer noch die Hoffnung, dass Du zurückkommst.“„Das kannst knicken. Ich liebe meine Arbeit hier im Ferienlager und als Besitzer einer Zitrus- und Olivenplantage sowie dreiviertel Inhaber von zwei Weinbergen, bin ich vollkommen ausgelastet und zufrieden.“„Versteh ich aber das musst Du mir genauer erzählen. Wenn Du bei der Bundesanwaltschaft anrufst, pass auf, dass Du nicht in deren Mühlen gerätst.“„Keine Angst, ich hab mithilfe der hiesigen Polizei eine ganzen Satz anonyme Einmalnummern. Die kann auch das BKA nicht rückverfolgen.“„Bist Du >James Bond für Arme>?“
„Neeee, ich hab nur gute Beziehungen zur hiesigen Polizei, deren Chef ist ein guter Freund von mir.“
„Na dann versuch mal Dein Glück, ich mache jetzt Feierabend“ verabschiedete sich Uli.
Als erstes räumte ich die Konten der Bande bis auf ein paar AUD ab und transferierte den Betrag, über Umwege, auf mein Anderkonto. An das Geld kamen die Herrschaften nicht mehr ran.
Als nächstes nahm ich mein Handy und rief die Bundesanwaltschaft an. Dort meldete sich der Spätdienst.
Dem erklärte ich worum es ging.
„Dafür bin ich nicht zuständig, ich muss erst den entsprechenden Mitarbeiter benachrichtigen. Können wir Sie zurückrufen?“
„Das geht nicht, wenn ich auflege wird die Nummer vernichtet.“
„Warum das? Ach egal, warten Sie bitte einen Moment.“
Nach ein paar Minuten meldete sich ein Mann namens Bergner. „Sie meinen also zu wissen wo sich drei der meistgesuchten RAF-Mitglieder aufhalten?“
„Ja, das will ich. Ich werde Ihnen jetzt drei Bilder auf Ihr Handy senden, falls Sie eines in der Nähe haben, und dann können sie selber entscheiden.“
Ich nahm mein zweites Handy, auf dem ich die Bilder hatte und schickte diesem Bergner die Bilder an die angegebene Nummer.
Freue mich über jeden Kommentar.
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