Als ich aufwachte war ich wieder allein auf der Couch. In der Küche bastelte Bruno ein Frühstück und als ich ihn begrüßte kam er auf mich zu und nahm mich einfach in den Arm und drückte mich. Das geschah mit solcher Selbstverständlichkeit, als wenn wir schon lange zusammen lebten. und, ehrlich gesagt, mir war es nicht unangenehm und ich erwiderte kurz seinen Druck.
„Was soll ich anziehen?“ die ewig neue Frage der Frauen.
„Wonach Dir ist… Ich kann Dir Shopping, Sight seeing oder Wald in Hülle und Fülle bieten… Sauna oder Massage oder Thermalbad ist auch im Angebot“ zählte er auf.
Das hörte sich wirklich nach einem tollen Urlaub an. „Sauna und so ist nicht drin… Das muss warten, bis meine Tage vorbei sind. Aber Sehenswürdigkeiten wären toll.“
„Gut, nach dem Frühstück geht es los. Ab 10 Uhr können wir hier in alle Museen, Ausstellungen und so.
Der Tag verging wie im Fluge und ich merkte, wie ich mich zusehends wohler in der Nähe von Bruno fühlte.
Nach dem Abendessen setzten wir uns auf die Couch. Leise Musik tropfte aus den Lautsprechern und still brannten Kerzen auf dem niedrigen Tisch. In mir machte sich etwas breit von Ruhe und Frieden.
„Wie geht es Dir? Kommst Du ein wenig zur Ruhe? Kann ich etwas für Dich tun?“ unvermittelt fragte mich Bruno nach meinem Befinden.
„Viele Fragen… Mir geht es gut…Meine Probleme geraten in den Hintergrund… Sei Du einfach so da wie in den letzten Tagen… Das tut mir gut!“
Bruno nahm meine Hand und meinte: „Das freut mich…Wenn Du was brauchst, Wünsche hast oder einfach nur reden willst… Ich bin für Dich da!“
Wie gut mir das tat. Ein Gefühl von Wärme und Dankbarkeit durchströmte mich. Ich blätterte in der Zeitschrift View, Bruno in der Tageszeitung, als er sich äußerte: „Ich verstehe meine Geschlechtsgenossen nicht! Ich kann mir nicht vorstellen, jemals eine Frau gegen ihren Willen und Wunsch zu belästigen oder ihr berufliches Fortkommen davon abhängig zu machen, ob sie mir zu Willen ist oder nicht. Ich finde das unmöglich.“
Eine neue Seite von ihm, der sonst so besonnen und ruhig auf mich wirkte, tat sich auf. Ich pflichtete ihm bei und kurz darauf waren wir in einer angeregten Unterhaltung über MeToo, Belästigung, Vergewaltigung. Bruno berichtete von Frauen in seinem Bekanntenkreis, die von Familienangehörigen gezwungen wurden mit ihnen zu schlafen und nun, nach etlichen Therapien immer noch krank waren.
Ich weiß nicht, was mich bewog, von meinen diesbezüglichen Erlebnissen zu berichten. War es das Thema, die Stimmung, das Vertrauen…. Vielleicht alles zusammen. Ich redete wie ein Wasserfall mir alles von der Seele. Zwischendurch heulte ich wie ein Schlosshund aber es tat so gut. Bruno war der erste Mensch, dem ich alles erzählte, alles erzählen konnte.
Bruno hörte zu, sagte kein Wort, ließ mir einfach den Raum, den ich gerade brauchte. Als ich auch noch von meinem langjährigen Freund berichtete und danach schwieg, nahm er mich einfach in den Arm.
„Danke, dass Du mir zugehört hast.“ war das Einzige, was ich nach einer halben Stunde des Schweigens heraus bekam.
„Immer, wirklich immer! wieder gerne…“ mehr sagte Bruno nicht.
Ich stand auf, sagte „Gute Nacht!“ und ging schlafen. Bruno merkte sehr sensibel, dass ich nichts mehr reden wollte.
Ich schlief sofort ein wie ein Stein.
Gegen 5 Uhr wachte ich auf. Ich würde mich doch jetzt nicht zum Frühaufsteher entwickeln…
Mein erster Gedanke war, ob Bruno wohl auch schon auf war? Würde sich die Verwöhntour heute wiederholen?
Auf dem Weg ins Bad ertappte ich mich dabei, Freude zu empfinden, als ich Licht unter der Wohnzimmertür durchscheinen sah. Schnell machte ich meine notwendigen Verrichtungen, bürstete meine Haare, wusch mich gründlich und führte ein neues Tampon ein.
Als ich ins Wohnzimmer kam, lächelte Bruno mich von der Couch an. „Ich habe gehofft, dass ich auch heute nicht morgens allein auf der Couch bin.“ Ich hörte den freundlichen und gar nicht ironischen Unterton. Er schien mich wirklich erwartet zu haben: Tee stand auf dem Tisch und ein Körnerkissen war ebenfalls vorbereitet.
„Danke!“ Ich krabbelte unter die Decke, stopfte wieder meine Füße unter seine Oberschenkel und schlürfte genüsslich am Tee.
„Du, wegen gestern Abend, ich wollte Dich nicht voll texten.“ meinte ich mich entschuldigen zu müssen.
„Ich glaube, dass es wichtig für Dich war und ist, das Vergangene nicht zu verdrängen sondern darüber zu sprechen. Unausgesprochen hast Du eine Leiche im Keller, die Dein Leben und Erleben blockiert. Verdrängen ist keine Alternative. Und noch eines: Wenn Du mir Dein Vertrauen schenkst, macht das etwas mit mir, ich komme Dir näher, Du lässt mich näher kommen und ich freue mich über Deine Offenheit. Sie ist ein großes Kompliment.“ Gleichzeitig mit seinen Worten, die mir gut taten und Wärme schenkten, fuhr seine Hand unter die Decke und legte sich wie selbstverständlich auf meinen Bauch und begann mit kreisenden Bewegungen diesen zu massieren.
Irgendwie war es heute anders. Etwas war anders. Die Hand beschrieb die gleichen Wege wie in der Nacht zuvor. Ich hatte schon früher festgestellt, dass ich am zweiten oder dritten Tag meiner Blutung leichter erregbar war. Für meinen Freund war ich dann ja sowieso tabu. Aber ich machte es mir selbst. Ich hatte das Gefühl, dass es mir dann besser ging.
Nun hätte ich es gerne gehabt, wenn sich Brunos – Hand wie am Vortag – „verirrt“ hätte.
Ich merkte, wie sich schon ein gewisses Gefühl einstellten. Aber ich konnte doch nicht dem Vater meiner Freundin sagen, dass er mich dort unten streicheln solle.
Ich schloss meine Augen und merkte, wie ich mich mehr und mehr entspannte… Ich steckte dann meine Hand unter die Decke und legte sie auf meinen Bauchnabel. Dadurch wurde der Bereich kleiner, den Bruno massieren konnte. Langsam. Millimeter für Millimeter bewegte ich meine Hand abwärts und schob damit seine Hand in Richtung meiner Scham…Als diese dann wieder Kontakt mit meiner unteren Region hatte, hielt sie in der Bewegung inne.
„Hoffentlich hört er jetzt nicht auf!“ dachte ich mir. Aber mit einer Behutsamkeit, die immer noch die Deutung der Zufälligkeit zuließ, massierte er nun meinen Schamhügel oberhalb meiner Klit. Was sonst nur Gefühle auslöste, wenn ich es mir selbst machte wurde nun zur erotischen Sensation. Ich merkte, wie Erregung in mir anstieg und ich meinte, aufkommende Feuchtigkeit zu spüren. Durch die Massage des Bereiches wurde die Haut oberhalb meines Kitzlers bewegt, was sich bis zur Klitoris bemerkbar machte. Nur ganz wenig, kaum spürbar bewegte sich dadurch auch mein Lustknubbel unter den Schamlippen. Ich traute mich nicht, zu sprechen, wollte den Zauber des Momentes nicht zerstören.
Ich blinzelte einmal kurz und sah, dass Bruno mich liebevoll, fast zärtlich ansah. Der Mann würde mir nie weh tun, mich verletzen… Dessen war ich mir in diesem Moment absolut sicher.
Ich schloss wieder meine Augen und gab mich dem Streicheln hin…
Ich merkte, wie mein Körper sich mehr und mehr an die fremde Hand gewöhnte. Und es gefiel meinem Körper, was diese mit ihm machte.
Etwas war unbeabsichtigt oder beabsichtigt… (Da ich nicht glaubte, dass Bruno etwas zufällig machte, war das wohl Absicht) rutschte die Hand tiefer. Nun lag der Daumen seiner Hand voll auf den Schamlippen und er begann ein himmlisches Spiel. Mit meinen Labien massierte er meinen Knubbel. Weil schon so feucht war, fühlte es sich so schön an… Ich zerfloss in mehrfacher Hinsicht.
Mein Zeitgefühl ließ mich im Stich… Waren es fünf, zehn oder gar 15 Minuten… Mein Atem wurde schwerer und tiefer. Bruno machte aber keine Anstalten, weiter zu gehen… Mir wurde klar, dass er nur auf meine konkreten Wünsche eingehen würde, mich zu nichts drängt. Ich hatte Angst, dass mein Körper wieder dicht macht, nicht eine Erfüllung zu lässt, wie ich es in der Vergangenheit immer erlebt hatte, wenn ich mich weiter öffnete, obwohl ich den Drang dazu verspürte. Ich verharrte also genau so und betete, dass er weiter und weiter macht.
Bruno tat mir den Gefallen… Ab und an streichelte er meine Hand, die immer noch oberhalb meiner Scham lag. So als wenn er sagen wollte: „Es ist alles gut. Ich passe auf Dich auf.“
Ich merkte, wie ich mich immer mehr fallen lassen konnte. Ich versank in einem Meer von Erotik, fühlte mich als Frau respektiert und merkte, wie die Erlösung immer näher kam. Ich verlor meine Angst vor einem Abbruch meiner Empfindungen, wurde mir sicher, dass es schön wird, schöner als je zuvor und dann erreichte mich die Welle und ich spürte ein starkes Ziehen im Unterleib, meine Scheide zuckte heftig, ich hörte mich stöhnen…
Als ich wieder normaler atme und zu mir komme, frage ich Bruno: „Was hast Du nur mit mir gemacht? Das war so schön und ich schäme mich ein bisschen, dass ich es so genossen habe.“
„Ich glaube, der gestrige Abend mit der Sc***derung deiner schlechten Erlebnisse war wichtig für Dich. Das hier und heute war ein weiterer Schritt und ich glaube, dass dieser Urlaub hier bei Dir ein Schritt in die Freiheit ist. Setze Dich nicht unter Druck. Lasse es einfach geschehen.
„Danke…“ mehr wollte ich nicht sagen. Ich merkte, wie eine große Müdigkeit über mich kam und sank iin Orpheus‘ Arme.
Einen Kommentar hinzufügen