Prolog
Pierre war vielleicht aufgeregt! Sein Leichtathletik-Kumpel George und er hatten eine ziemlich gute Saison hinter sich und schmiedeten Pläne für Strandferien. Das Problem war nur, er (damals 17) musste seine Eltern überreden dass er zum ersten Mal – abgesehen von kleineren Inlandtrips – allein verreisen durfte. Klingt etwas komisch nicht wahr, aber damals schrieb man 1973 und es war alles ein wenig anders: Pete Townsend zerdepperte auf der Bühne Gitarren und Verstärker, Frauen trugen Minis die kaum breiter als Gürtel waren, es wurde viel über Pott und andere Drogen getuschelt, Jimi und Janis und andere hatten sich vor wenigen Jahren zugedröhnt in die ewigen Jagdgründe begeben. Kein Wunder, dass viele aus der älteren Generation ihre kaum flüggen Nachkommen mit Argusaugen bewachen wollten.
Nach einigen ernsthaften Gesprächen und gutmeinten Ratschlägen bekam Pierre aber von seiner liberalen „Regierung“ das ersehnte ok. Seine Mutter raunte ihm – unbemerkt von Vater und Schwester – am Flugsteig zu: „Ich habe keine Lust wieder zu „bäbeln“ (= sich um Kleinkinder kümmern). Er schluckte ein bisschen und murmelte etwas verlegen „mach‘ Dir da mal keine Sorgen.“
Das Sport-As und die Unbekannte
George – ein Jahr älter – und er sassen also endlich im Flugzeug nach Split und freuten sich wie Schneekönige auf die 2 Wochen auf der Insel Hvar. Natürlich hofften beide auf nette Begegnungen mit hübschen Urlauberinnen und sahen sich bereits auf der Anreise neugierig nach weiblichen Wesen um. Beim Umsteigen in den Transferbus vom Flughafen zur Fähre fiel Pierre eine sehr hübsche schwarzhaarige Frau auf; er schätzte sie auf Anfang 20. Sie hatte ein schönes Gesicht und eine tolle Figur mit festem Hintern, einer schlanken Taille und ausgeprägt grossen Brüsten. An ihrer Seite ging ein etwas älterer Mann, gross, muskulös und breitschultrig.
George bemerkte die Blicke seines Kumpels und lachte, „mach‘ Dir mal keine Hoffnungen, das ist nicht Deine Kragenweite. Weisst Du wer der Kerl neben ihr ist?“ „Keinen blassen Dunst, wer denn?“
„Du Dussel, das ist doch Ralph M. der bekannte Bobpilot, der voriges Jahr an den Europameisterschaften den zweiten Platz im Zweierschlitten belegt hat!“
Als die beiden die Fähre bestiegen, die sie ans Endziel bringen sollte, war die hübsche Frau direkt vor ihnen. Sie stolperte auf der Gangway und hielt sich nur knapp auf den Beinen. Ihr Begleiter dreht sich nicht einmal um, sondern ging einfach weiter, der Schmock! Pierre stützte sie einen Moment und fragte, ob alles in Ordnung sei. Sie drehte den Kopf und sah ihn aus tiefgrünen Augen an, „ja glaub‘ schon, ich habe mir nur den Fuss leicht verdreht.“
Auf der Fahrt bemerkte er, dass sie immer wieder über ihren Knöchel strich, während ihr Begleiter in ein Gespräch mit einem Päärchen vertieft von seinen sportlichen Heldentaten in den Eiskanälen erzählte – was für ein Schmock! Die schöne Unbekannte tat ihm ein bisschen leid, aber er war ein grüner Junge und wusste nicht, was er da tun konnte.
Georg hatte inzwischen zwei nette Girls aus Deutschland angepeilt. Die beiden Hübschen waren einem Flirt ganz offensichtlich nicht abgeneigt und liessen sich auf ein Gespräch ein. Auch da ging es um Sport, die Fussball-WM im nächsten Jahr und weiss was noch. Pierre war zwar begeisterter Leichtathlet und Handballer, aber langsam gingen ihm die einseitigen Gespräche etwas auf den Keks und er genoss einfach die Aussicht auf die wundervolle Inselwelt in Dalmatien. Hin und wieder sah er zur Begleiterin des Bobfahrers hinüber, nicht zu auffällig denn er wollte keinen Zoff mit dem Hünen und bemerkte, dass sie auch ein- oder zweimal in seine Richtung sah.
Am nächsten Tag verbrachten die beiden Kollegen ein paar Stunden mit den beiden Frauen aus Deutschland am Strand und hatten viel Spass zusammen. Gitte (19) war eine agile grossgewachsene Blondine mit einer tollen, schlanken Figur. Petra (20) ein wenig kleiner, mit langen, gelockten braunen Haaren, lustigen grauen Augen und etwas weiblicheren Kurven. Die beiden waren Sportstudentinnen und gehörten zu den Nachwuchshoffnungen im Florettfechten. Beim Abendessen sass das Quartett auch am gleichen Tisch und wollte danach noch zusammen in eine Disco.
Als sie sich im Zimmer umzogen sagte George, „die beiden sind süss nicht war. Ich glaube, dass mit Gitte was laufen könnte.“ Pierre murmelte etwas von „ja, ganz ok.“ „Denkst Du immer noch an die Freundin von Ralph, Du Dödel?“ Pierre erklärte seinem besten Kumpel, dass es nicht nur darum ging. „Ich finde die beiden Girls zwar nett, aber irgendwie knistert es nicht so richtig.“ „Was soll’s, ist ja nur ein Ferienflirt und wenn ich eine der Hübschen ins Bett kriege, bin ich ganz zufrieden.“ Na ja, so konnte man das natürlich auch betrachten, aber sein jüngerer Kollege hatte einfach das Gefühl, dass es für ihn nicht so ganz stimmte.
Plötzlich prustete der Ältere los und lachte herzlich, „oh, ich weiss wo der Hund begraben liegt, Du bist noch ‚Jungfrau‘ und weisst nicht wie Du es angehen sollst.“ Er knuffte den Jüngeren freundschaftlich in die Schulter und meinte, dass sich das schon geben würde. Pierre nahm den Scherz nicht übel und musste unvermittelt auch grinsen. George konnte man einfach nicht böse sein, er war ein richtiger Spassvogel und alle Clubkollegen nannten ihn wegen seiner Postur und der tiefen Stimme nur Teddybär.
Der Abend verlief durchaus angeregt und die vier fanden rasch gemeinsame Themen. Auf der Tanzfläche ging Petra immer wieder auf Tuchfühlung mit Pierre und zeigte damit ihr Interesse an etwas mehr als nur Tanzen. Gitte und George schienen bereits etwas weiter zu sein, sie schmusten und fummelten ungeniert und rasch war klar, dass es in den nächsten Tagen wohl nicht dabei bleiben würde. Pierre war etwas neidisch auf seinen älteren, erfahrenen Kollegen und kam sich ziemlich linkisch vor. Er wusste einfach nicht, wie weit er gehen konnte und wie Petra auf intimere Berührungen reagieren würde. Natürlich kannte er – in der Theorie – schon die Details und hatte auch schon mit der einen oder anderen aus dem Sportclub gefummelt. Bei der Nachbarstochter Andrea die bei vielen Kollegen einen üblen Ruf genoss, hatte er auch schon einen Treffer gelandet. Sie hatte es ihm mit der Hand und dem Mund gemacht, aber ausser einem schnellen Schuss und kurzzeitiger Befriedigung seiner Triebe war keine echte Freude aufgekommen. Dann war da noch Regina, seine derzeitig beste Kollegin, die es zwar schon lange einmal ‚richtig‘ machen wollte. Sie hatte aber ebenso wenig Erfahrung und die ersten beiden scheuen Versuche hatten in einem Desaster geendet. Es war eben nicht so einfach, wie ‚es‘ in Pornoheften oder den dänischen blauen Filmchen dargestellt wurde.
Petra schien seine Unsicherheit zu spüren und war beim Abschied sehr verständnisvoll. „Das war ein schöner Abend, wir sehen uns Morgen und mach Dir keinen Kopf“, sie gab ihm einen sanften Kuss und drückte ihn kurz an sich.
An nächsten Morgen zogen die beiden Kollegen Sportkleidung an und wollten vor dem Frühstück einen Dauerlauf absolvieren. Ihr Coach hatte ihnen einen kleinen Trainingsplan mitgegeben, der als Einstig ins Wintertraining dienen sollte. In der Eingangshalle trafen sie auf Gitte und Petra, die ganz verschwitzt aussahen.
„Auch schon wach ihr Siebenschläfer“, lachte Petra, „wir haben unseren Morgenlauf schon hinter uns und sehen Euch später am Strand.“ Die beiden gingen lachend davon und Pierre bewunderte den perfekt geformten Hintern von Petra, der in den engen Shorts aufreizend hin und her wackelte. „Aha, die scheint Dir also doch zu gefallen, ist ja auch ein toller Käfer“, lächelte George. Die beiden wollten gerade loslaufen, da rief jemand hinter ihnen, „hey, darf ich mich anschliessen?“ Oh nein, das war Ralph – der Schmock. George lud ihn aber freundlich ein und raunte Pierre zu, „vielleicht ist er ja ganz ok.“
Die drei zogen los und unterhielten sich während dem lockeren Lauf angeregt über ihre künftigen sportlichen Ziele. Nach dem Training verabschiedete sich Ralph und meinte, dass er und seine Freundin heute einen Ausflug nach Hvar (Hauptort der gleichnamigen Insel) machen und die alte Festung und das Arsenal besichtigen wollten. Das klang für Pierre sehr interessant, denn er wollte einmal Archäologe werden. „Siehst Du, der ist doch gar nicht so übel“, sagte George zu seinem Kollegen. „Ja schon, aber wie er seine Freundin behandelt finde ich nicht so schön“, erwiderte Pierre. „Sie scheint immer im Hintergrund zu sein und wird von ihm kaum ins Gespräch einbezogen.“ „Du bist mir vielleicht ein Romantiker, es gibt auch Frauen, die einfach nur Sex haben wollen und vielleicht passen die beiden ja in der Falle gut zusammen. Komm, ich habe einen Bärenhunger, Dusche und dann ans Frühstücksbuffet“, erwiderte George.
Am nächsten Tag
Pierre kam allein vom Morgenlauf zurück – sein Kumpel hatte heute abgekürzt, weil er vom Vorabend einen leichten Kater hatte. George und Gitte hatte sich nachts am Strand mit einer Flasche Wein und miteinander vergnügt, während der Jüngere recht früh in die Falle gegangen war und sich zum wiederholten Mal gefragt hatte, wann er denn nun endlich seine ‚Jungfräulichkeit‘ loswerden und sich etwas sicherer im Sexumfeld mit den tückischen Tretminen bewegen konnte.
Als der junge Mann den Flur entlang ging, hörte er durch eine halbgeöffnete Türe laute Stimmen. „Du Mistkerl, das ist schon das zweite Mal in diesem Jahr. Sieh‘ zu, dass Du Land gewinnst und such‘ Dir ein eigenes Zimmer, am besten in einem anderen Hotel.“ „Jetzt reg‘ Dich doch nicht so auf, ich habe mich ja entschuldigt.“ „Das ist mir egal, verschwinde.“ Plötzlich ging eine Türe auf und Ralph erschien mit einem Koffer in der Hand. „Oh hallo, sorry wegen der Szene. Künstlerinnen – haben alle einen weichen Keks.“ Er ging mit raschen Schritten zum Ausgang.
Pierre blieb verwirrt stehen, hinter der Türe hörte er leises Schluchzen. Wieder einmal wusste er nicht was tun, ging in sein Zimmer und erzählte George kurz, was er gehört hatte. „Ja, die haben sich ziemlich gefetzt, das habe ich auch mitbekommen. Der Sportstar hat wohl heute Nacht in anderen Revieren gewildert. Vielleicht bekommst Du doch noch Deine Chance.“ „Ach hör‘ auf, die hat mich ja noch nicht einmal richtig wahrgenommen.“ „So meinst Du, ich denke da liegst Du falsch“, lächelte sein Kumpel.
Die beiden verbrachten den Tag auf einem Segelboot, Gitte und Petra hatten sich nicht angeschlossen, weil sie sich etwas die Insel ansehen wollten. „Aber wir treffen uns zum Nachtessen“, sagte Gitte beim Abschied und himmelte George richtiggehend an.
„Was läuft denn zwischen Euch“, wollte Pierre wissen. „Ach ich weiss nicht“, entgegnete George, „wir haben gestern Nacht am Strand herumgemacht. Ich glaube, ich könnte mich richtig in sie verlieben.“ Diesmal war es Pierre, der Grund zum Lachen hatte. „Oh je, der Teddy hat sein Bärchen gefunden, einfach köstlich.“ Er boxte seinen etwas verkniffen schauenden Kumpel in die Rippen. „Komm schon Grosser, der Wind und die Wellen warten.“ Pierre war ein sehr geschickter Steuermann, sein Vater war einmal Meister in der Fireball-Klasse gewesen, und George erwies sich als lernfähiger Fockaffe (Vorschoter).
Am Abend sassen die vier wieder zusammen im Ess-Saal, als plötzlich die (Ex-) Freundin von Ralph in der Türe erschien. Sie blieb ein paar Minuten stehen und schien nicht zu wissen, wohin sie gehen sollte. Gitte stand auf, ging zu ihr hin, sprach leise auf sie ein und legte den Arm ihre Schultern. Dann kamen die beiden an den Tisch geschlendert und Gitte sagte, „darf ich vorstellen Claudine, das ist meine Freundin Petra und hier haben wir George und Pierre.“ Claudine nickt uns zu und fragte, „ist das für Euch auch ok, wenn ich hier Platz nehme.“ Wir sahen, dass ihre Augen noch etwas gerötet waren, luden sie freundlich ein und unterhielten uns über den Tag und was wir alles erlebt hatten, doch unsere neue Tischnachbarin nahm nicht an dem Gespräch teil. Plötzlich fragte Gitte, „was ist denn eigentlich passiert Claudine, das halbe Hotel spricht schon darüber, dass dein Freund ausgezogen ist.“
„Ach, ich habe ihn gestern Nacht erwischt, wie er im Garten mit einer anderen Frau herumgemacht hat. Da habe ich ihn heute Morgen rausgeworfen.“ „Wer war denn die Schlampe“, fragte Petra. „Keine Ahnung und ich will es auch nicht so genau wissen. Ralph war schon immer ein Schürzenjäger und ich weiss, dass er bei seinen Wettkämpfen im Ausland Bettgeschichten hat, aber in unserem gemeinsamen Urlaub…“ Claudine schien schon wieder den Tränen nahe und es machte sich betretenes Schweigen breit. George rettete die Situation und schlug vor, dass wir uns auf der Terrasse einen Drink genehmigen sollten. Wir sassen gemütlich zusammen und die Stimmung schien sich zu lockern, da tauchte unvermittelt Ralph auf. „Hey Schatz da bist Du ja. Komm, ich will mich wieder mit Dir vertragen.“
„Es hat sich ausgeschatzt, das ist das letzte Mal dass Du mich betrogen hast“, fauchte sie ihn an. Dem zurückgewiesenen trat die Zornesröte ins Gesicht; alle spürten, dass er eine ziemlich kurze Lunte hatte und rasch wütend werden konnte. Petra stand rasch auf und zog ihn mit sich fort, während sie beruhigend auf ihn einsprach. Claudine erhob sich ebenfalls und verschwand wortlos im Hoteleingang. Gitte boxte Pierre auf den Oberarm, „nun geh‘ ihr schon nach, Du Stockfisch und tröste sie.“
Er ging zum Eingang, durch den Flur, klopfte an ihre Zimmertüre: Keine Antwort, kein Geräusch. Zurück in den Garten, keine Spur von Claudine. Auch am Pool und am Strand war sie nicht zu finden. Plötzlich hörte er aus dem Speiseaal leise Musik. Er trat in den nun leeren Raum, der nur noch von zwei kleinen Wandlampen schwach beleuchtet wurde. Da sass sie, ganz hinten an einem Klavier, die langen schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und strich verträumt über die Tasten. Eine wundervolle Melodie erklang und Pierre blieb wie gebannt stehen. Er kannte das Stück nicht und wurde von den schönen Klängen völlig verzaubert. Es war, als würden die Töne aus einer anderen Welt kommen und die Musikerin war völlig versunken in ihr Spiel. Als die letzten Akkorde durch den Saal klangen, blickte sie auf und sah ihren Zuhörer minutenlang aus ihren grünen Augen an.
Er ging langsam zu ihr hinüber und fragte, „was hast Du da gespielt?“
„Romanze in F von Anton Rubinstein“, erwiderte sie mit leiser Stimme. „Komm, spiel weiter“, bat er. Sie fing ein neues Stück an das er kannte: die Fantasie Impromptu von F. Chopin. Die beiden sahen, wie George und Gitte durch die Türe kamen und wie angewurzelt stehen blieben. Dann kamen noch ein paar andere Gäste dazu, die die Musik ebenfalls vernommen hatten. Sie spielte unbeirrt weiter, noch ein Stück von Liszt und etwas von Rachmaninow. Nach etwa zwanzig Minuten war es vorbei, Claudine erhob sich, schloss den Klavierdeckel und plötzlich fingen die Zuhörer an zu applaudieren. Sie neigte leicht ihren Kopf, flüsterte „Dankeschön“ und nahm Pierre bei der Hand. Sein Kumpel zwinkerte ihm zu und Gitte meinte mit einem Lächeln, „viel Glück“. „Der braucht kein Glück sondern ein Handbuch“, sagte George zu seiner Begleiterin. „Was Du immer für Sprüche machst. Komm mit, Du frecher Kerl und beweise mir, dass DU keine Anleitungen brauchst“, erwiderte Gitte und verpasste ihm einen heftigen Rippenstoss, der ihm glatt den Atem verschlug.
Pierre bekam den Kommentar seines Kumpels unglücklicherweise mit und wurde feuerrot. Claudine strich ihm beruhigend über die Schultern, legte ihren Arm um seine Hüften und sie gingen zusammen den Strand entlang. Dann erzählte sie, dass sie in ihrem letzten Jahr am Konservatorium (Musikhochschule) war. Ihr Begleiter war sich seiner Unsicherheit bewusst und konnte einfach nicht die richtigen Worte finden. Die Nähe dieser Frau, der Druck ihrer Hüften an seinen Schenkeln, der Duft ihrer Haare und ihre Stimme – das alles brachte seinen Kopf zum schwirren.
„Du bist so ruhig“, sagte sie und blieb stehen, „erzähl‘ mir etwas mehr von Dir.“ Pierre begann mit stockender Stimme von seinen Plänen zu erzählen. „Ich will nach der Matur Geschichte und Archäologie studieren und hoffe, dass ich später einmal an Ausgrabungen teilnehmen kann.“ „Das klingt so, als ob Du sehr genaue Vorstellungen hast. Ganz anders als Ralph, der wird wohl weiterhin durch die Welt tingeln, Sporttrophäen nachjagen und Frauen verführen.“ „Alles in Ordnung mit Dir“, fragte Pierre. „Ja, eigentlich war der Bruch schon ja lange fällig und ich bin ziemlich erleichtert, dass ich mich endlich überwinden konnte. Erzähl mir lieber noch mehr von Deinen Träumen“. Er erzählte ihr, dass er schon von klein auf an alten Kulturen interessiert war und in diesem Gebiet forschen wollte.
„Oh, dann wirst Du vielleicht in der ganzen Welt herumreisen und viele exotische Orte sehen.“ „Und Du wirst die Konzertsäle der grossen Städte füllen und die Menschen verzaubern“, lächelte Pierre, „wir werden wohl in ganz verschiedenen Welten leben“. „Aber jetzt sind wir hier zusammen“, flüsterte Claudine und zog ihn eng an sich. Ihre Lippen verschmolzen zu einem innigen Kuss. Pierre spürte ein nie gekanntes Gefühl in sich aufsteigen, das war echt und gut und richtig. Sie sah ihn aus ihren grün schimmernden Augen an und flüsterte, „ich möchte jetzt gerne mit Dir schlafen, komm wir gehen in mein Zimmer.“ Doch er verfiel unvermittelt in seine alte Unsicherheit – nun musste er Farbe bekennen. „Ich habe noch nie mit einer Frau geschlafen, so richtig meine ich“, würgte er hervor. „Das habe ich mir schon gedacht“, lächelte sie ihn an, „keine Sorge, das ist nicht Quantenmechanik.“
Eng umschlungen gingen sie zusammen ins Hotel. Im Zimmer angekommen umarmte die Frau den noch immer etwas unentschlossenen Burschen und streichelte ihn zärtlich. „Ich gehe mich etwas frisch machen, schenk uns doch was zu trinken ein.“ Sie verschwand im Bad und er hörte, wie die Brause anging. Der Gedanke, dass diese wunderschöne Frau nur wenige Meter entfernt nackt wie eine Meerjungfrau unter dem prasselnden Wasser stand, führte bei Pierre zu einer heftigen Erektion. Wie würde es wohl sein, diesen warmen Körper ganz nah zu spüren. Er löschte das Licht und zündete zwei Kerzen neben dem Bett an. Dann ging die Türe zum Bad auf, sie kam mit blauer Unterwäsche bekleidet zu ihm und küsste ihn zärtlich. Dann legte sie sich auf das Bett und bewegte lasziv ihre Beine. Pierre hätte sich am liebsten die Kleider vom Leib gerissen und sich neben sie gelegt, aber mindestens wusste er was jetzt zu tun war.
„Bin auch gleich zurück“, sagte er und ging ebenfalls ins Bad um sich frisch zu machen. Nach dem Duschen überlegte er, ob er wenigstens die Unterhosen wieder anziehen solle, aber dann wurde er plötzlich mutig. „Soll sie doch ruhig sehen, dass ich erregt bin“, dachte er und huschte ins Schlafzimmer.
Claudine lag auf dem Bett und streichelte sich selber sanft über ihren flachen, straffen Bauch. Dann richtete sie sich auf und klinkte den Verschluss ihres BH’s auf. Pierre stockte der Atem. Er hatte noch nie so volle und feste Brüste gesehen. Ihre Brustwarzen waren ganz hart und standen keck hervor. „Komm und küss mich, streichle meinen Busen“, flüsterte sie. Er glitt neben sie und umschlang ihren vollen, schönen Körper und zog ihr vorsichtig den Slip aus. Sie erwiderte die Zärtlichkeiten und spürte seine harte Männlichkeit an ihren Hüften. Dann öffnete sie ihre Schenkel und er sah, dass ihre Scham nur leicht behaart war. Sie nahm seine Hand und führte sie an ihren Schoss. „streichle mich, ja genau da, langsam und zart.“ Pierre hatte zwar wenig Erfahrung, aber ein gutes Gespür.
„Oh, das machst Du wirklich schön!“ Er spürte die Wärme in ihrer Muschi und begann, leicht an ihren erregten Nippeln zu saugen.
„Ah, herrlich, jetzt will ich Dich in mir spüren. Komm und leg Dich auf mich.“ Sie zog ihn über sich und führte sein pochendes Glied an ihre feuchte Öffnung. Der Anfänger wollte natürlich sofort in sie hineinstossen, aber sie bremste ihn. „Langsam, langsam.“ Sie rieb die geschwollene, heisse Eichel über ihre Schamlippen und den pochenden Kitzler. „Jetzt ist er schön feucht, komm in mich hinein.“ Sein Glied drang tief und tiefer ein und es war wunderschön. „Jetzt darfst Du mich langsam stossen, bewege Deine Hüften vor und zurück, geniess meine warme Grotte“, stöhnte Claudia und umfasste seine harten Pobacken. „Tiefer und etwas schneller, mach es mir Süsser.“
Pierre fühlte sich schon auf sicherem Boden und beschleunigte seine Bewegungen. „Ja schön, ich bin bald soweit!“ Sie stöhnte etwas lauter, schien kurz vor ihrem Höhepunkt zu stehen und da geschah es: Er hatte es mit seinen Stössen etwas übertrieben und rutschte im dümmsten Moment aus ihr heraus, der Schmock! „Oh nein, ich wäre fast gekommen.“ Pierre bekam heisse Ohren und fühlte sich wie ein ungeschickter Pennäler.
„Das macht nichts mein Lieber, solche Dinge passieren eben wenn es etwas wilder wird.“ Claudine half ihm, sein Glied wieder einzuführen und dieses Mal achtete er darauf, den richtigen Rhythmus zu halten. „Ja, das ist besser, schön wie Du mich nimmst, nur etwas schneller, dann ist es soweit.“ Sie wurde immer erregter und drückte ihr Becken seinen Stössen entgegen. „Ah, genau so, ah ich komme.“ Die Frau unter ihm zuckte heftig und warf den Kopf nach hinten. „Ohh ja, jetzt, jetzt, nicht aufhören.“ Pierre machte weiter feste aber zarte Stösse und verlangsamte seine Bewegungen etwas. Sie umklammerte seine Hüften mit ihren kräftigen Schenkeln und hielt ihn in sich gefangen. Schliesslich zog er sich aus der warmen Lustspalte zurück, legte sich neben die noch immer zitternde Frau und zog sie an sich. Sie kuschelte sich eng an ihn und streichelte zärtlich über seinen Rücken.
„Das war wunderschön, aber Du bist ja noch gar nicht fertig geworden.“ Pierre war ganz auf die Lust der schönen Frau fixiert gewesen und hatte sich einfach an ihrem heftigen Höhepunkt erfreut. „Leg‘ Dich auf den Rücken“, verlangte sie, kauerte sich über ihn und senkte ihr Becken langsam, bis sein harter Speer in ihrer weit geöffneten Muschi verschwand. Dann begann sie mit ihren Hüften kreisförmige Bewegungen zu machen, nahm seine Hände und verlangte, dass er ihre Brüste umfassen und massieren solle. Der junge Mann lernte sehr schnell wie er seine Gespielin verwöhnen konnte, streichelte ihren Rücken, schob seine Hand auf ihren Venushügel und streichelte ihre Schamlippen. Wieder begann Claudine leise zu stöhnen und ihre Bewegungen wurden schneller. Sie hüpfte auf und nieder, sein hartes Glied stiess tief in ihre Vagina und dann begann sie, sich ihre Brüste zu kneten.
„Oh ja, Du Süsser, ich bin schon wieder soweit“, keuchte sie und sah ihm tief in die Augen, „ich will jetzt Deine Lust spüren, komm mit mir!“ Pierre war hingerissen und stiess sein Becken ein paarmal fest nach oben. Dann merkte er, wie sich seine Hoden zusammenzogen und aus seinem Glied schoss das Sperma in heftigen Schüben. Claudine spürte seine Entladung tief in ihrer Grotte und kam zu ihrem Orgasmus. Ihr Gesicht verzog sich lustvoll und sie fiel zuckend und wimmernd über ihm zusammen. „Das war ein schöner Höhepunkt, so intensiv war es noch nie.“
Sie dreht sich auf die Seite und Pierre kuschelte sich eng an ihren Körper. Er streichelte sie sanft und nach einigen Minuten verrieten ihre tiefen regelmässigen Atemzüge, dass sie eingeschlummert war. Er aber lag wach und genoss den Druck ihres warmen, fraulichen Körpers an seinem. Die Bewegungen ihres Hinterns gegen seine Lenden führten dazu, dass er wieder hart wurde. Claudine murmelte schläfrig, „bist Du schon wieder spitz geworden? Du bist ja ein richtiger kleiner Teufel.“ Sie öffnete ihre Schenkel, nahm sein hartes Glied in die Hand und führte es gekonnt ein. Beide Körper bewegten sich nur unmerklich, er spürte wie sich ihre Scheidenmuskulatur rhythmisch zusammenzog und wieder entspannte. Nach einer kleinen Ewigkeit erreichten beide kurz nacheinander einen sanften, lang anhaltenden Höhepunkt.
Am nächsten Tag zog Pierre mit seinen Siebensachen in ihr Zimmer um. George knuddelte ihn fest und sagte: „Hey Kleiner, ich freue mich sehr für Dich.“
Den Rest der Ferien haben alle sehr genossen. Gitte und George waren unzertrennlich geworden, Claudine und Pierre verbrachten die Tage mit Faulenzen und nutzten die Nächte um ihre Körper noch intensiver zu erforschen. Ein Rätsel gab aber Petra auf: Sie schien gerne in der Gesellschaft der vier Freunde, verschwand aber regelmässig für ein paar Stunden. Pierre sah sie einmal mit Ralph zusammen auf einer Bank im Garten, ganz vertieft in ein Gespräch. Er hütete sich, Claudine davon zu erzählen, aber George und Gitte waren leider auch auf das „tête-à-tête“ aufmerksam geworden und verhielten sich weniger diskret. George meinte, dass das Sport-As wohl bereits einen anderen Fisch an der Angel habe, aber Gitte lachte laut auf: „Um Petra mache ich mir keine Sorgen. Ich weiss noch, wie sie vor einem Jahr einen Trainer in den Senkel gestellt hat, der ihr an die Wäsche wollte. Der wusste nachher nicht mal mehr seinen eigenen Namen. Auch Ralph wird sich noch wundern.“
Claudine wurde nach ihrem Abschluss eine bekannte und sehr gefragte Pianistin die in allen grossen Konzertsälen der Welt spielte. Ihre Begabung und Schönheit waren für die Klatschpresse natürlich ein gefundenes Fressen und die kurze, aber turbulente Ehe dieser populären Künstlerin mit einem berühmten Fussballer rauschte durch den Blätterwald. Sie verliess ihn und reichte die Scheidung ein, als ein paar Fotos auftauchten die das Sport-As in eindeutigen Situationen mit einer Nachtclub-Tänzerin zeigten.
George war ein Jahr nach dem Urlaub auf Hvar nach Köln gezogen und wurde Sportarzt. Er kümmert sich vor allem um Leichtathleten und Fussballer. Gitte schenkte ihm nach ein paar Jahren zwei Söhne: Claudio und Pepe. Der jüngere ist der Patensohn von Pierre und ein vielversprechende Talent im Biathlonsport.
Ralph und Petra sind in die USA ausgewandert und besitzen in Vail ein Sporthotel. Wie Gitte berichtet, hat Petra keine Mühe ihn von anderen Frauen fernzuhalten. Sie haben drei Töchter die von ihrem Vater mächtig verwöhnt werden.
Pierre machte seinen Traum war und wühlt sich seit 6 Jahren eifrig durch Tonnen von Schutt und Geröll. Er machte einige aufsehenerregende Funde in Asien und gilt als Kapazität auf seinem Gebiet.
15 Jahre später
Berlin 1988: Der Spätherbst hatte die noch geteilte Stadt fest im Griff. Es regnete, als Pierre und seine beiden Kollegen das Museum verliessen und der Wind blies die letzten Blätter von den Bäumen. Sie spazierten zusammen zum Hotel und beschlossen, in der Bar noch einen Drink zu nehmen. Die nette Frau an der Reception gab ihm ein Zeichen und er ging hinüber.
„Ja bitte“, fragte er. Plötzlich umfassten zwei starke Hände seine Schultern. „Hey, da ist ja unser Junior“. Er drehte sich um und da standen George und Gitte, Claudio und Pepe! Die vier strahlten um die Wette und umarmten ihn heftig. „Was macht ihr denn hier“, fragte Pierre verdattert. „Wir haben von der Ausstellung über die Skythen gelesen die Morgen eröffnet wird und das konnten wir uns doch nicht entgehen lassen. Gitte gab ihm einen festen Kuss: „Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Erfolg, wir haben eine Überraschung für Dich vorbereitet!“
Plötzlich ertönten aus der Bar Klavierklänge – die Romanze in F! Pierre, der gefeierte und weltgewandte Forscher hatte einen dicken Kloss im Hals. George schob ihn Richtung Bar und raunte: „Na geh‘ schon, Du Dussel.“ Da sass sie, in einem dunkelblauen Seidenkleid, spielte die unvergessliche Melodie und sah ihn mit ihren smaragdgrünen Augen an. Nach dem letzten Akkord stand sie auf und kam mit wiegenden Schritten auf ihn zu. Ihre Haare waren kürzer geschnitten und da und dort waren einige Silberfäden zu sehen. Sie hatte einige Fältchen im Gesicht und sah doch noch viel schöner aus als vor vielen Jahren. „Willst Du mich denn gar nicht begrüssen Du kleiner Teufel“, fragte sie verschmitzt.
Epilog
Der Mond stand fast im Zenit und spiegelte sich glitzernd in der Adria. Die Katze auf ihrem nächtlichen Streifzug beäugte argwöhnisch die beiden Gestalten auf der alten Festungsmauer über der Hafenstadt Hvar. Die Frau trug einen schlichten Ring aus Weissgold mit einem blauen Diamanten an ihrer linken Hand. Am rechten Handgelenk war ein schlangenförmiger goldener Armreif mit filigranen Verzierungen und schwarzen und weissen Perlen zu sehen. „Er ist wundervoll und ich werde ihn mit Bedauern ans Museum zurückgeben“, flüsterte sie ihrem Begleiter ins Ohr, „erzähl mir doch noch einmal von ihr.“
„Sie lebte vor ungefähr 1300 Jahren im Gebiet der heutigen Ukraine und nach ihren Grabbeigaben zu urteilen war sie wohl eine Art Prinzessin. Ihr Mann war vielleicht ein bedeutender Fürst, der ihr Schmuck aus den fernsten Länder mitbrachte…“
„Wie wäre es, wenn der bedeutende Archäologe seine Frau, die bekannte Pianistin, ins nahegelegene Bett mitnehmen würde, damit sie ihre Fingerübungen machen kann…“
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