Kapitel 5
Am nächsten Tag wartete ich um dieselbe Zeit auf Lisa. Dabei lauschte ich auf jedes Geräusch, was von draußen kam, aber sie erschien nicht. Ob bewusst oder nicht, konnte ich nicht sagen, aber sie spannte mich auf die Folter. Wollte mich vielleicht damit quälen, mich an den Rand der Verzweiflung treiben.
Sie erschien den ganzen Tag nicht, auch der Abend blieb ohne sie. Erst gegen zwanzig Uhr klingelte das Telefon. Ich hob ab und erkannte sofort ihre Stimme.
„Na Onkel Ingo, hast du auch schön auf mich gewartet?“, kam von ihr und sie ließ ein leises Lachen hören, „Ich konnte leider nicht kommen, mir ist was dazwischen gekommen, aber aufgeschoben ist ja bekanntlicherweise nicht aufgehoben. Morgen ist auch noch ein Tag. Dann erzähle ich dir auch, was ich heute gemacht habe. Es wird dich interessieren!“
Ich wollte gerade etwas antworten, als sie auflegte, ohne meine Entgegnung abzuwarten.
Da saß ich, mein Herz klopfte schneller und härter als erwartet und ich war genauso schlau wie vorher.
Sie wusste, was sie tat, kannte ihrer Wirkung auf mich. Dabei hätte man auch sagen können, dass sie mich schon jetzt in der Hand hatte. Das Dümmste war nur, ich wusste es und es sah so aus, als wenn ich das Spiel mitspielen musste. Wohin es noch führen würde, war mir jedoch nicht klar. Was wollte sie überhaupt damit bezwecken, was würde das Resultat am Ende sein. Sofern es überhaupt ein Ende gab. Ich wusste es nicht, wollte es eigentlich auch nicht wissen. Nur würde mir nichts anders übrig bleiben.
Mit diesen Gedanken und einem flauen Gefühl im Magen verbracht ich den restlichen Abend, konnte trotz Müdigkeit kaum einschlafen.
Am nächsten Tag ging das Warten von vorne los. Ich hatte mir bis zum Mittag einiges vorgenommen, und arbeitete diese Liste ab. Erst einkaufen, dann staubsaugen und später Mittag machen. Diese Tätigkeiten hielten ich davon ab, an Lisa zu denken. Danach kamen aber die Gedanken wieder. Für den Nachmittag hatte ich mir nichts vornehmen können, denn wie am Tag zuvor wusste ich nicht, wann Lisa erscheinen würde.
Früher als gedacht klingelte es und ich öffnete. Lisa konnte sich gerade noch einen Gruß abringen, schlängelte sich dann zwischen mir und der Tür hindurch und war wenig später im Lesezimmer.„Onkel Ingo!“, kam es mir entgegen, bevor ich das Zimmer betrat, „Hast du was zu essen für mich. Ich war den ganzen Tag unterwegs und hatte keine Zeit mir etwas zu machen oder kaufen!“
Während der letzten Worte stand ich im Türrahmen und sah zu ihr hin.
„Wenn es geht, hätte ich gerne etwas, wie früher. Du weißt schon. Wäre schön, wenn du mir das machen könntest!“
Ich nickte und verschwand in der Küche. Hier dachte ich einen Moment darüber nach, aber dann fiel mir ein, was sie sicher damit gemeint hatte.
Fast wehmütig machte ich mich daran. Es gab ein entrindetes Schwarzbrot mit nicht zu viel Butter und Salami. Die Scheibe geviertelt. Dazu einen Apfel. Entkernt und geachtelt. Des weiteren eine geschälte Banane und zur Krönung, vier Stücke Haselnussschokolade, sozusagen als Nachtisch.
Alles zusammen, kam auf ein großes Brett, wurde hübsch angerichtet. Damit ging ich in das Lesezimmer, wo Lisa saß und in einem Buch las. Nicht das besagte Buch, sondern ein anderes, was ich noch nicht kannte.
Als ich eintrat, sah sie auf und lächelte mich an.
Auf einem neben ihr stehenden Beistelltisch stellte ich das Brett ab und ich konnte beobachten, während ich mich ebenfalls hinsetzte, wie Lisas Hand blind nach dem Brot tastete. Ihre Augen waren längst wieder zwischen die Seiten gewandert.
Mit traumwandlerischer Sicherheit schob sie sich das erste Viertel zwischen die weißen, gleichmäßigen Zähne und kaute bedächtig darauf herum.
„Mmmmh“, kam von ihr und sie sah erneut auf, „Genauso gut wie früher. Schon seltsam, dass ich das vergessen hatte. Es fiel mir heute Morgen ein!“
Ich nahm mir ein Buch, was neben meinem Sessel lag und schlug es auf. Aber wahrscheinlich hätte ich es auch falsch herum halten können. Mich darauf konzentrieren war unmöglich. Ich beobachtete Lisa von der Seite und hatte daher keine Augen für den Text. Sie hingegen schien sich gut mit ihrem Buch zu unterhalten. Manchmal lächelte sie oder zog die Stirn kraus. Je nachdem was sie gerade las. Währenddessen angelte sie sich ein Brotviertel nach dem anderen, nahm danach den Apfel in beschlag. Deutlich konnte ich hören, wenn sie hineinbiss. Er war besonders knackig.
Auch der Apfel verschwand in ihrem Mund und ich konnte erkennen, wie etwas Saft im Mundwinkel hervorquoll und langsam nach unten lief. Doch sie schnappte sich ein Taschentuch, hob ihren Kopf und sah zu mir herüber.
„Dein Buch nicht gut“, fragte sie mich plötzlich und ich fühlte mich ertappt.„Geht so, der Anfang ist etwas trocken“, log ich und tat, als wenn es mich interessieren würde.„Ah ha, meins ist klasse. Es ist der erste Teil einer Serie. Die nächsten Teile werde ich mir auch holen müssen. Der Autor schreibt flüssig und interessant!“
Nach diesen Worten griff sie nach der Banane und streckte sie sich ein Stückchen weit in den Mund. Doch sie biss nicht ab, sondern schien nachdenklich darauf herumzulutschen.
„Soweit ich weiß, gibt es noch vier Teile!“, kam nachdenklich von ihr, während sie die Banane aus dem Mund zog. Sie glänzte feucht und Lisa hatte sie in ihrem Mund bearbeitet. Sie sah glatter aus als zuvor, glänzte im Licht.
Ich sah sie an und sie mich. Dann schob sie sich die Frucht erneut zwischen die Lippen und ich wendete mich ab, um weiter in mein Werk zu schauen. Doch Lisa ließ mich nicht.„Aber ich habe im Moment nicht genug Geld dafür. Könntest du es mir leihen. Ich möchte alle Teile auf einmal kaufen!“
Wieder sah ich auf und bemerkte, dass sich die Form der Banane verändert hatte. Lisa hatte mit ihren Zähnen, mehrere Zentimeter unterhalb der Spitze eine Spalte gegraben und verbreitert. Ich war mir nicht sicher, ob sie es darauf angelegt hatte, aber die Ähnlichkeit zu einem männlichen Glied, war nicht von der Hand zu weisen.
Zu meiner Schande blieb das bei mir nicht ohne Folgen. Welcher Mann hätte diesem Anblick standhalten können, ohne dass sich bei ihm Veränderungen gezeigt hätten. Er wuchs, langsam aber sicher. War nicht aufzuhalten.
„Hallo Onkel Ingo, hörst du mir überhaupt zu?“, kam von ihr und ich brauchte ein paar Sekunden dafür, es auch zu verstehen. Ich erwachte wie aus einem Traum.
„Natürlich habe ich dir zugehört!“, log ich ein weiteres Mal. „Ich habe dich nur nicht richtig verstanden. Bin halt nicht mehr der Jüngste und das Gehör will auch manchmal nicht mehr so, wie es soll!“
„Ich habe dich gefragt, ob du mir das Geld für die Bücher leihen könntest?“
„Oh, natürlich kann ich das. Wann brauchst du es?“
„Hat noch Zeit. Aber danke, dass ich es bei Bedarf von dir bekomme!“
Lisa erwartete keine Antwort mehr darauf, öffnete stattdessen ihren Mund soweit, dass ich ihre Zähne aufblitzen sah, dann legte sie diese in die Spalte. Dabei achtete sie darauf, dass ich auch zusah, und biss in dem Moment den vorderen Teil ab, als sie sich sicher war, dass ich ihr zusah.
Sie lachte laut, als sie sah, wie sich mein Gesicht schmerzhaft verzog. Sagte aber nichts dazu, sondern schob sich den Rest der Banane komplett in dem Mund. Damit hatte ich genauso wenig gerechnet und schaute ihr fasziniert zu, war geradezu hypnotisiert von dem Geschehen.
Ihre Wangen beulten sich gewaltig aus, als sie die Banane langsam bearbeitete, und sah dabei aus wie ein Hamster. Doch sie schaffte es den Mund zu leeren, ohne dass etwas daneben ging. Zum Schluss leckte sie ihre Finger genussvoll ab, lies sie länger im Mund, als es nötig gewesen war.
„Weißt du eigentlich, was noch besser ist als eine Banane?“
Ich wusste es nicht und schüttelte den Kopf.
„Nüsse knacken!“, kam von ihr und sie griff schnell nach einem Stück Schokolade, schob sie zwischen ihre Schneidezähne und biss hinein. Das dabei entstehende, knackende Geräusch war widerlich.
Unbewusst stöhnte ich leise auf und verzog erneut mein Gesicht. Ich hatte es im übertragenden Sinne gespürt und ein unangenehmes Gefühl durchzog meinen Körper, bildete Gänsehaut auf meinen Armen.
„Was meinst du, was ist besser. Banane oder Nüsse? Ich finde es ist eine gute Kombination mit der Schokolade. Lecker. Solltest du auch probieren!“
Ich zuckte mit der Schulter und sagte dann einfach: „Ich würde eine Banane den Nüssen vorziehen. Für mich schmeckt sie besser!“
Lisa sah mich etwas länger ohne Regung im Gesicht an, dann lachte sie erneut auf.
„Damit könntest du recht haben!“, antwortete sie, als sie sich beruhigt hatte.
„Ich finde, das sollten wir morgen ausprobieren. Ich habe heute leider nicht genug Zeit dafür. Aber morgen werde ich mir nichts vornehmen. Bist du morgen da?“
Ich nickte und Lisa sprang auf. Dann beugte sie sich herunter, schnappte sich das letzte Stück Schokolade und ging aus dem Raum. Auch dieses Mal war das Zuschlagen der Haustür das Letzte, was ich von ihr hörte.
Jetzt brauchte ich wirklich einen Drink, auch wenn unsere Zusammenkunft anders ausgesehen hatte, als ich gedacht hatte. Dabei hatte ich mir gar nichts Eindeutiges gedacht. Aber damit, wie es gelaufen war, hatte ich nicht gerechnet.
Die Nacht schlief ich wieder nicht gut und beschloss am Morgen einen weiten Spaziergang zu machen, um klar zu werden. Es war herrlich durch die frische Morgenluft zu wandern, bevor es warm wurde. Die Straßen waren noch leer, und als ich in einen kleinen Park kam, der bei mir um die Ecke lag, konnte ich richtig tief durchatmen. Der Geruch von gemähtem Gras und dem leichten Aroma von nachtfeuchter Erde drang in meine Nase.
Langsam schlenderte ich weiter, wurde höchstens von einigen Sportfans gestört, die um diese Zeit ihre Runden drehten. Kamen sie von hinten, konnte man sie am Knirschen des Sandes hören, auf den sie beim Laufen traten. Ansonsten war nichts los. Selbst die Blumen hatten ihrer Kelche noch geschlossen und würden erst im Sonnenlicht aufblühen.
Irgendwo fand ich eine Bank, setzte mich darauf und starrte in die Gegend. Sicher eine halbe Stunde saß ich da und genoss die Ruhe, die mich umgab. Jetzt schaffte ich es, endlich einmal an nichts zu denken. Selbst Lisa rückte in den Hintergrund.
Erst als ich nach Hause kam, wurde mir alles bewusst. Es drang wie ein Blitz in meine Gedanken und ich wünschte mich zurück auf die Bank. Doch ich wusste, dass es nicht ging. Ich musste es nehmen, wie es war, das Beste daraus machen. Wie immer das aussah, ich wusste es nicht.
Um mich ein weiter abzulenken, holte ich die Zeitung herein, die ich beim nach Hause Kommen vergessen hatte. Ich zog sie gerade aus dem extra für sie angebrachten Behältnis, als ich eine Stimme an meinem Ohr hörte.
„Hallo Onkel Ingo. Schön das Du um diese Zeit frei für mich bist. Ich hatte mir überlegt, dich schon jetzt zu besuchen. Ich finde, es ist eine gute Idee!“
Mit diesen Worten ging Lisa an mir vorbei ins Haus und ich sah ihr überrascht nach. Damit hatte ich nicht gerechnet. Was mich ebenso wunderte, war, dass sie eine große Tasche bei sich trug. Eine, die man benutzte, um zum Sport zu gehen. Lisa machte aber keinen Sport, das wusste ich genau.
Kaum war ich im Haus kam mir erneut ihre Stimme entgegen.
„Sag mal, was gibt eigentlich zum Frühstück? Dein Kühlschrank ist ja vollkommen leer! Ich finde, wir sollten etwas leckeres Einkaufen und dann zusammen essen. Was hältst du davon?“
Ich kam gerade in die Küche, woher die Stimme kam. Lisa stand tief heruntergebeugt vor dem geöffneten Gerät und hielt sich mit einer Hand an der weit geöffneten Tür fest.
Sie drehte sich nur mit dem Kopf in meine Richtung, als sie merkte, dass ich nachgekommen war, und sah mich schräg von unten an. Dabei stand ihr kleiner Po in die Höhe, und da sie einen Minirock trug, waren ihre dünnen Beine fast unbedeckt. Dabei konnte ich sogar den Rand eines knappen Höschens erkennen, das aus einem undurchsichtigen, weißen Stoff bestand.
Ich sah nur einen winzigen Moment hin, trotzdem blieb mir das Bild im Kopf. Erst dann sagte ich mit leichter Verzögerung: „Wenn du das willst, können wir es machen. Dann aber los, ich habe hunger!“„Das wird sicher lustig. Ich bin mit dir noch niemals einkaufen gegangen. Eine neue Erfahrung für mich!“
Sofort erhob sie sich, schlug die Kühlschranktür zu, kam zu mir herüber und wir gingen nach draußen. Hier hakte sie sich bei mir ein und pfiff leise vor sich hin, als wir zum Supermarkt gingen. Den Wagen schob ich, während sie einpacke, wovon sie überzeugt war, dass es zu einem ausgedehnten Frühstück gehörte. Selbst Lachs und andere nette Sachen ließ sie nicht aus. Die Rechnung war entsprechend. Aber da es für mehrere Tage reichen würde, relativierte es sich.
Wieder zuhause angekommen packten wir alles gemeinsam aus und richteten den Frühstückstisch an. Ich musste zugeben, dass es besser aussah als eine lieblose Tasse Kaffee und ein flüchtig geschmiertes Brot aus der Hand.
„Sieht ja lecker aus!“, kam von Lisa, „Das möchte ich die nächsten Tage auch haben!“Mit diesen Worten setzte sie sich hin und griff nach dem Ersten, worauf sie Appetit hatte. „Wie?“, fragte ich erstaunt, „Die nächsten Tage?“
„Ach, hatte ich vergessen dir zu sagen, dass ich etwas länger hierbleibe. Dabei hast du doch schon meine Tasche gesehen. Ich habe alles mitgebracht, was ich brauche. Mach dir keine Sorgen, ist alles geregelt. Außerdem kennst du das doch schon. Weißt doch, wenn meine Eltern früher weg mussten, habe ich doch auch hier übernachtet. Siehst du, alles in Butter!“
Daraufhin wollte sie noch etwas sagen, aber das ging in dem Moment unter, als sie sich selber ihren ersten Happen zwischen die Zähne schob.
„Aber Lisa!“, begann ich und sah sie entgeistert an, „Das war vor vielen Jahren und nur in einer Notlage. Das hat nichts mehr mit heute zu tun!“
Anscheinend hatte ich sie mit meiner Antwort verärgert, denn dann bekam sie Falten auf der Stirn und ihre Augen begannen zu funkeln.
„Meinst du? Ich kann natürlich auch bei jemandem anderen schlafen. Die bieten mir sicher ein warmes Plätzchen in ihrem Bettchen an. Ganz umsonst und viele Nächte. Wenn du willst, kann ich ja dahin gehen!“
Während sie das sagte, ließ sie ihren Arm mit dem Essen sinken und starrte mir in die Augen.
„Möchtest du etwas Kaffee?“, kam von mir, um die Situation nicht eskalieren zu lassen.
„Jepp, danke!“, kam von ihr und ihre Stirn glättete sich. „Was machen wir denn heute noch Schönes? Ich würde zu gerne einmal mit dir in den Zoo gehen!“
Ich war gerade dabei den Kaffee zu holen und drehte mich zu ihr um. Sie saß da und ihr Mund verzog sich zu einem sehr breiten Lächeln.
Was sollte ich da noch sagen. Alternativen blieben da nicht. Außerdem sah sie jetzt richtig niedlich aus, und ich hätte ihr keinen Wunsch abschlagen können.
Also frühstückten wir erst ausgiebig und gingen tatsächlich in den Zoo. Ich war ewig nicht mehr dort gewesen und es machte tatsächlich Spaß. Was mich etwas störte, war die Tatsache, dass Lisa sich bei mir einhakte und wenn andere Menschen nah an uns vorbei gingen, immer etwas mit Onkel Ingo sagte. Das machte sie auch noch recht laut, damit es jeder verstehen konnte.
„Onkel Ingo, was ist das? Onkel Ingo, ich möchte gerne ein Eis. Onkel Ingo, wo gehen wir jetzt hin?“ Dabei hob sie ihre Stimme noch etwas an, damit es noch die Wirkung erhielt, als wenn sie jünger wäre. Das Fieseste was sie sich einfallen lies, war der Satz: „Onkel Ingo, ich möchte einen Lutscher!“ Wobei der Satz nicht das Aufregende war, sondern als sie diesen wirklich haben wollte.
Es musste ein seltsames Bild abgegeben haben, als ich mit ihr weiterging, wobei sie einen übergroßen Lutscher in der Hand hielt und mehr als genüsslich ableckte. Dazu das immer laut Gesagte: „Onkel Ingo …!“Irgendwie peinlich, besonders wenn mich andere Erwachsene etwas merkwürdig ansahen.
Irgendwann blieb ich stehe und meinte zu Lisa: „Sag mal, was soll das eigentlich?“
Sie sah mich verständnislos an und antwortete: „Was denn? Ich mach doch gar nichts!“
Ich sah sie einen Moment an und wusste sofort, dass ich sagen konnte, was ich wollte, sie würde nicht damit aufhören. Stattdessen leckte sie langsam und genussvoll über die gesamte Fläche des Lollis, der vor Speichel glänzte.
„Auch mal?“, meinte sie und hielt ihn mir direkt vor den Mund. Ich schüttelte den Kopf wollte nichts von diesem süßen Zeugs.
Lisa zuckte mit ihrer Schulter, drehte sich um und zog mich zum nächsten Tiergehege. Ich war richtig froh, als ich endlich wieder zuhause war. Leider nicht alleine, denn Lisa hatte es sich nicht anders überlegt. Stattdessen saßen wir gemeinsam beim Abendessen. Beide waren wir ruhig und unterhielten uns kaum. Zumindest ich war erschöpft, war nicht mehr gewohnt, so lange zu laufen. Viel Bewegung und die frische Luft machten müde.
„Was machen wir gleich?“, durchschnitt auf einmal Lisas Stimme die Stille. „Was hältst du von einer Runde Schach? Haben wir ewig nicht mehr gespielt. Ich will mir aber zuvor noch was Bequemeres anziehen. Ach ja, wo kann ich schlafen? Die Frage haben wir noch gar nicht geklärt!“
„Gästezimmer!“ kam kurz von mir und Lisa verzog ihre Mundwinkel nach unten, machte ein schmollendes Gesicht.
„Wieso denn da? Früher habe ich immer bei dir mit im Bett geschlafen!“
„Früher warst du auch noch jünger und hast zwischen Karin und mir geschlafen. Aber auch nur, wenn du Angst hattest. Bei Gewitter oder wenn du einen Albtraum hattest. Sonst auch nicht!“
„Hmmmm!“, machte sie und ich konnte gut erkennen, dass ihr meine Antwort nicht schmeckte.
Sie schob sich ihren letzten Happen zwischen die Lippen, und während sie darauf herumkaute, stand sie auf. Wenig später ging sie mit ihrer Tasche ins Gästezimmer, kam schon nach wenigen Minuten wider heraus.
In dieser kurzen Zeit hatte sie sich umgezogen, trug einen weiten Pyjama, dessen Hose sie immer wieder nach oben ziehen musste, da sie nach unten rutschte. Der Gummi fand keinen Halt. Dazu trug sie ein paar alte Hausschlappen, die schon bessere Tage gesehen hatten.
„Willst du bleiben, wie du bist? Ist doch viel zu unbequem. Ich würde mich an deiner Stelle auch umziehen. Hast du keinen Trainingsanzug oder Ähnliches. Das hast du doch früher auch getragen!“„Werde ich gleich machen, aber erst abräumen!“
„OK, mach das, ich baue schon mal das Schachbrett auf!“, meinte Lisa, drehte sich um und verschwand Richtung Lesezimmer.
Abräumen und umziehen dauerten nur wenige Minuten. Schon wenig später saß ich Lisa gegenüber, die seit ihrer Kindheit gerne Schach spielte. Ihre Augen waren konzentriert auf das Brett fixiert. Sie war gut, sehr gut. Zuhause spielte sie erfolgreich gegen einen Schachcomputer.
Ich kam kaum mit, ihre Figuren bedrängten mich sehr schnell, drückten mich in die Defensive, ließen mir keine Chance. Ein letzter Versuch mich gegen ihre Übermacht zu stemmen schlug fehl und nach einer halben Stunde, war ich Schach Matt.
Lisa grinste mich an und ich konnte gut erkennen, wie sehr es ihr gefiel, gewonnen zu haben. „Na Onkel Ingo, hast wohl lagen nicht mehr gespielt. Bist etwas eingerostet, solltest mehr üben!“Ich nickte und sah noch einmal auf die Anordnung auf dem Brett. Konnte es kaum fassen, dass sie mich in der Geschwindigkeit geschlagen hatte.
„Was bekomme ich jetzt als Belohnung? Ich weiß noch. Früher habe ich immer etwas Süßes bekommen, wenn ich mich gut geschlagen habe. Jetzt habe ich sogar gewonnen. Da müsste es doch noch was bessere geben!“
Ich wusste nicht, worauf sie hinaus wollte, aber es fiel mir schlagartig ein, als Lisa das Buch unter dem Tisch hervorzog, wo sie es zuvor deponiert hatte. Sie schlug es auf, blätterte auf die nächste Seite und sah kurz hinein.
Ein breites Grinsen legte sich auf ihre Lippen.
„Ach ja, das war es. Stimmt ja. Willst du es sehen?“
Mir stieg das Blut in den Kopf und mir wurde heiß. Das Schachspiel hatte meine gesamte Konzentration gefordert, daher hatte ich nicht mehr an das Buch gedacht. Erst jetzt drang es in meine Gedanken ein.
„Eigentlich nicht!“, meinte ich und hatte die Hoffnung, damit dem Spiel und meinen Schicksal zu entgegen.
„Musst du auch nicht. Eigentlich ist es ein Aufgabenbuch für mich. Sozusagen Hausaufgaben. Und wie wir alle wissen, müssen die gemacht werden. Sonst gibt es einen Eintrag ins Klassenbuch und Strafaufgaben. Wenn ich was nicht möchte, dann das!
Komm her!“
Kapitel 6
Die letzten zwei Worte hatte Lisa lauter und bedrohlicher ausgesprochen, als wenn sie keinen Widerspruch gelten lassen würde. Ich zögerte noch einen Moment, was bei Lisa nicht gut ankam. Ihr Gesicht veränderte sich, sah verärgert aus.
„Willst du wirklich, dass ich Strafaufgaben machen muss?“
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Na also. Dann komm endlich her. Ich muss die nächste Lektion lernen!“
Mit etwas wackeligen Beinen stand ich auf und ging langsam um den Tisch herum. Lisa drehte sich mit derselben Geschwindigkeit zu mir um. Wenige Augenblicke später stand ich vor ihr und sie öffnete ihre Beine.
„Weiter heran, sonst kann ich meine Aufgabe nicht erledigen!“
Ich machte noch einen Schritt und stand zwischen ihren Beinen. Berührte Lisa fast mit den Knien.
Ich war vollkommen überrascht, als Lisa ohne zu zögern an meine Hose fasste und sie herunterzog. Dabei schaute ich nach unten und sie herauf. Unsere Augen trafen sich in der Mitte.
Da Lisa die Hose einfach herunterzog, blieb mein Penis etwas länger im Stoff gefangen, schnellte aber heraus, als der Gummi über die Spitze rutschte.
Lisa ließ die Trainingshose erst los, als der Gummi an meinen Knien angekommen war. Hier blieb er für einen Moment hängen, rutschte dann weiter herunter, bis der Stoff meine Füße bedeckte.
Kaum war das passiert, griff Lisa sich an ihr Pyjamaoberteil und begann die Knöpfe von unten herauf aufzumachen. Dabei waren unsere Augen noch immer aufeinander gerichtet.
Nur noch der letzte Knopf blieb übrig und Lisa zögerte für einen Moment. Erst als ein leichtes Lächeln ihren Mund verzog, kamen ihre Finger wieder in Bewegung und sie öffnete den letzten Knopf.
Schon der Gedanke daran, was ich gleich zu sehen bekam, ließ mein Geschlecht wachsen. Es versteifte sich noch mehr und stand wenig später hart und dick ab. Lisa konnte es wahrscheinlich gar nicht sehen, dafür war ihr Kopf zu sehr nach oben gerichtet.
Lisas Lächeln wurde in dem Moment noch breiter, als sie den letzten Knopf losließ und es mit einer schnellen Bewegung der Schulter schaffte, dass das Oberteil komplett von ihrem Oberkörper rutschte.
Jetzt hielten es meine Augen nicht mehr aus. Sie lösten sich von Lisas Blick und wanderten weiter herunter. Hier konnte ich ihre kleinen Brüste sehen, deren steife Nippel abstanden. Sie hatten so gut wie keine Vorhöfe, sahen aus wie angeklebt, erinnerten mich an große Rosinen.
Lisa sah weiterhin nach oben, saß stocksteif vor mir, als wenn sie ein Korsett umgelegt hätte.
„Komm näher heran!“, hauchte sie und durchbrach damit die atemlose Starre, die mich gefangen hatte. Wie in einem Traum trat ich weiter vor, konnte sehen, wie meine Eichel zwischen ihre kleinen Hügel geriet und beide zuckten wir zusammen, als ich sie damit berührte. Sofort blieb ich stehen.
Lisa holte tief Luft, ansonsten veränderte sich nichts an ihr. Doch dann hob sie ihre Arme, brachte sie um mich herum und legte ihre Hände auf meinen Hintern.
Erneut zuckte ich zusammen, spürte ein verstärktes Kribbeln meinen Nacken herunterlaufen und sich im Körper verteilen. In mir wurde eine immer größer werdende Spannung aufgebaut.
Mit einem Mal spürte ich, wie Lisa mich weiter heranzog. Sie duldete keinen Widerstand und ich wollte ihr keinen leisten. Während ich näher kam, beugte sich Lisa weiter vor, dadurch rutschte meine Eichel weiter zwischen ihren Brüsten hoch. Nur noch wenige Zentimeter und Sekunden später rutschte mein Stamm so weit nach oben, dass er sich vollkommen zwischen ihre Hügelchen legte, fast ihr Kinn beführte, und sich mein Unterleib mit ihrem Oberkörper verband.
Sofort spürte ich die Wärme, die von ihr ausging. Fühlte die heiße und glatte Haut, und meinte, dass sie an mir festklebte.
Lisa drehte ihren Kopf weg, streckte ihn nach vorne und legte sich mit der rechten Seite an meinen Rumpf. Für eine halbe Ewigkeit blieb sie in dieser Weise sitzen. Dabei war es vollkommen ruhig um uns herum. Nur unsere Atemgeräusche waren zu hören, sonst nichts.
Auf einmal flüsterte Lisa mit einer leisen Stimme etwas, was ich nicht gleich verstand. Doch sie wiederholte es lauter.
„Das habe ich mir immer schon gewünscht. Jetzt ist es endlich wahr geworden!“
Als ich jetzt genauer nach unten sah, konnte ich erkennen, wie sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel schlich und langsam an ihrer Wange entlang floss. Sie begann leicht zu zittern, was daher kam, dass sie tatsächlich anfing zu weinen. Sie schluchzte leise und zog mehrmals die Nase hoch. Etwas was ich niemals für möglich gehalten hatte. In meinem Hals breitete sich ein Klops aus, den ich nur mit Mühe herunterschlucken konnte. Hingen meine Arme die ganze Zeit nur an mir herab, hob ich jetzt einen davon an, legte die Hand auf ihren Kopf und streichelte sanft über die kurzen Haare. Jetzt umarmte mich Lisa mit ihren Armen, zog mich noch fester heran.
Eine Situation, mit der ich kaum noch umgehen konnte. Auf der einen Seite stieg meine Erregung, auf der anderen Seite wollte ich es nicht, hielt es nicht für angemessen. Dabei wurde ich sehr schnell aus dieser Situation befreit, als mich Lisa plötzlich losließ, mich geradezu wegdrängte, aufsprang und aus dem Raum lief, um ins Gästezimmer zu rennen.
Ich stand da und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Während ich darüber nachdachte, zog ich meine Hose hoch und ging langsam und nachdenklich aus dem Raum. Vor der Tür des Gästezimmers blieb ich einen Moment stehen, konnte mich jedoch nicht dazu durchringen, hineinzugehen. Da ich nichts aus dem Zimmer hörte, ging ich weiter in mein Schlafzimmer. Hier setzte ich mich auf mein Bett und überlegte, wie ich weiter verfahren sollte, schlüpfte dann nachdenklich unter die Decke.
Doch mir wurde die Entscheidung aus der Hand genommen. Auf einmal wurde die angelehnte Tür langsam aufgemacht und Lisa kam herein, hatte jedoch ihr Pyjamaoberteil geschlossen. Sie hatte ein verweintes Gesicht und sah bemitleidenswert aus.
„Onkel Ingo. Ich kann nicht schlafen!“, meinte sie und sah mich aus großen, nassen Augen an.
„Kann ich nicht bei dir schlafen? Ich möchte nicht allein sein. Sonst werde ich kein Auge zutun!“
Ohne meine Antwort abzuwarten, kam sie zum Bett herüber, krabbelte darauf und zu mir heran. Hier hob sie die Decke an, schlüpft darunter und kam zu mir gerobbt. Sofort legte sie ihren Kopf auf meinen Bauch, atmete tief durch und ließ die Luft gut hörbar entweichen. Dann blieb sie still liegen, rührte sich um keinen Zentimeter mehr. Ich erschrak innerlich, als ich aus alter Gewohnheit eine Hand auf ihren Kopf legte und diesen leicht kraulte. Als sie noch klein gewesen war, hatte es geholfen, damit sie einschlief. Hier war es ähnlich. Nur wenige Minuten später hörte ich ihren Schlafatem. Ruhig und regelmäßig kam er, zeigte an, dass sie im Traumland angekommen war.
Mir blieb nichts anders übrig, als die Lampe auf der Nachtkonsole zu löschen und in dieser Position zu schlafen. Ich wollte mich nicht mehr bewegen, denn das hätte sie sicher geweckt. Das Letzte was mir noch in den Sinn kam war, dass Lisa das Buch, auf dem Tisch hatte, liegen gelassen. Ich hätte einen Blick hineinwerfen können. Dazu war es jetzt zu spät. Sie würde es merken, wenn ich aufstand. Also schloss ich ebenfalls meine Augen und schlief wenig später ein.
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