Um vierzehn Uhr machte ich mich daran meine Sachen zu Packen. Als ich fertig war, verabschiedete ich mich von Anna und Elisabeth bei denen ich mich noch recht herzlich bedankte und fuhr mit Henry zum Bahnhof. „Schade, dass du schon Abreisen musst. Ich wollt du könntest noch länger bleiben. Zumindest noch einen Tag“. „Du weißt, dass das nicht geht. Ich muss am Montag im Büro sein“. „Leider. Du rufst mich aber an, um mir zu berichten, wie es dir ergangen ist und was sich neues ergeben hat“. „Klar das mach ich.“ Henry brachte mich noch zum Bahnsteig und half mir das Gepäck in das Abteilt zu bringen. Er gab mir noch einen Kuss und verabschiedete sich, da der Zug in drei Minuten abfahren würde. Traurig stand er am Bahnsteig und winkte mir zu. „Bis in zwei Wochen“.
Die Zugfahrt war langweilig. Außer mir war noch ein älterer Herr im Abteil, der sich vergeblich bemühte mit mir zu flirten, was mir zeigte, dass meine Tarnung perfekt war. Ich ließ ihm aber keine Chance um mich nicht mit meiner Stimme, die ich verstellt hatte zu verraten. Er erzählte mir, dass er nach Regensburg fahre, um an einer Messe teil zunehmen, an der er einen Stand hatte. Er sei Vertreten für Büroartikel. Ich könne ihn ja besuchen und wir könnte dann am Abend etwas Essen gehen. Ich bedankte mich für das Angebot und erklärte ihm, dass ich mich schon Morgen zu einem Kundengespräch nach Nürnberg begeben müsse. Außerdem bin ich Verlobt und mein Freud sei ziemlich Eifersüchtig. Er meinte nur „Schade“ und beendete unser Gespräch, zumal ich mich in eine Modezeitschrift vertiefte, die ich mir zur Tarnung gekauft hatte. Nach zwei Stunden war die Bahnfahrt endlich zu Ende und ich verabschiedete mich von dem Herrn. Am Bahnsteig konnte ich Sandra sehen die um sich blickte und mich suchte. Geradewegs ging ich auf sie zu und lächelte sie an. Sie starrte mich mit großen Augen an. „Ja ich bin es“ sagte ich und umarmte sie. Sandra küsste mich auf den Mund. „Zu mir sagt sie sie habe einen Freund und sei Verlobt, dabei hat sie eine Freundin“: hörten wir den Herrn vom Abteil sagen. „Wer war denn das?“. „Der wollt mich ins Bett bringen. Er hat versucht mit mir zu Flirten“. „Das hätte ich auch gemacht, wenn ich mit dir in einem Abteil gewesen wäre. Komm lass uns zum Auto gehen. Ich bringe dich Heim“. Auf dem Weg zum Auto spürte ich die bewunderten Bliche von einigen Männern. Ein junger Mann Piff uns beide hinterher und wir mussten Lachen. Im Auto fragte ich Sandra, was sich neues ergeben hätte. „Nichts, wir haben immer noch den Status Q. Wird Zeit, dass sich das ändert“ meinte sie noch. „Jetzt erzähl, wie ist es dir in den letzten Tagen ergangen. Du hast dich am Telefon nicht richtig geäußert“. „Kann das nicht, Warten, bis wir bei mir in der Wohnung sind, dann erzähle ich dir alles“: „Aber bitte alles. Ich bin schon ganz Neugierig. Übrigens, Cornelia kommt auch noch nach“: „Dann warten wir bis sie kommt, sonst muss ich alles zweimal erzählen. Hast du etwas für mich Eingekauft. Ich habe keine Lebensmittel mehr im Kühlschrank. Mit den ganzen Vorbereitungen für das Klassentreffen bin ich nicht dazu gekommen“. „Nein, wie sollte ich. Du hast mich nicht darum gebeten“. „Stimmt, vor Aufregung habe ich das vergessen. Kannst du beim Italiener vorbeifahren, dann können wir uns eine Pizza für jede von uns holen, dann was ich zu erzählen habe dauert ziemlich lange“. „ Gute Idee, habe schon lange keine mehr gehabt“. Sandra fuhr zu Pascal und wir bestellten uns drei Pizzen und eine Flasche Merlot. Zu Hause angekommen trugen wir das Gepäck in meine Wohnung und stellten die Pizzen warm. Es dauerte nicht lange und Cornelia klingelte an meiner Tür. Ich begrüßte sie mit einem Kuss wie es bei uns dreien schon lange Üblich war. Sie freute sich über die Pizza, da sie seit dem Mittag nichts mehr gegessen hatte.
Nach den der Tisch gedeckt war, aßen wir unsere Pizzen. Sandra bedrängte mich zu erzählen, was ich erlebt hatte. Ich begann ihnen alles zu berichten, von der Ankunft, der ersten gemeinsamen Nacht mit Henry, den Ring den er mir geschenkt hatte, das Angebot das er mir machte, von Anna, von Elisabeth, die mir ein Kostüm für das vorführen des Brautkleides als Honorar gegeben hatte, vom Klassentreffen, dass mich Heinz und Gabi nächste Woche besuchen würden und das Henry keine Jungfrau mehr sei. Beide staunten mich verwundert an und Sandra meinte schließlich: „ man du gehst aber ran“. „Ich hatte aber auch viel nach zu holen“. Es wurde noch ein lustiger Abend. Als die beiden mich um ein Uhr verließen, da sie merkten, dass ich beinahe man Tisch eingeschlafen war bedanket ich noch bei ihnen für die Freundschaft, die sie mir entgegen brachten. Glücklich und zufrieden jedoch mit einem komischen Gefühl im Bauch ging ich eine halbe Stunde, nach dem sie mich verlassen hatten ins Bett. Ich konnte nur schlecht einschlafen, da ich Angst vor dem Gespräch mit meinem Chef hatte.
Müde und gerädert stand ich um sieben Uhr auf, duschte mich und zog mich an. An Frühstück war für mich nicht zu denken, so nervös war ich. Also fuhr ich ohne etwas im Magen zuhaben in die Arbeit.
„Der Chef möchte sie um acht Uhr in seinem Büro haben“ wurde ich von seiner Sekretärin empfangen. Ich mochte sie nicht besonders, da sie ein überhebliches Wesen hatte und es jeden spüren ließ, dass sie das Sagen hatte. Besonders auf Sandra hatte sie es abgesehen. Sie Ärgerte Sandra wo sie konnte. „Ich bin um acht Uhr in seinem Büro“ entgegnet ich ihr schroff und ging an meinem Schreibtisch. Johann der schon auf mich wartete sprach mich an und bat mich um ein Gespräch. „Um was geht es, ich wüsste nicht was wir beide zu bereden hätten“. „Ich habe Mist gebaut und dich beim Chef angeschwärzt. Jetzt habe ich ein schlechter Gewissen und möchte mich bei dir entschuldigen“. „Das du mich beim Chef schlecht gemacht hast, dass weiß ich schon längst. Ich habe Unterlagen, die das Gegenteil beweisen“. „Dann bin ich meinen Job los. Ich kann mich Arbeitslos melden. Meine Frau wird mich als Versager abstempeln. Ich kann die Raten für mein Haus nicht mehr bezahlen. Sie wird mich verlassen“ jammerte er mir vor. „So schlimm wird es nicht werden. Er kann dir nicht den Kopf abreißen“. „Das nicht aber er wird mich Entlassen, das ist schon schlimm genug für mich“. „Ich lege ein gutes Wort für dich ein“. „Das hilft nichts, Der Kunde verlangt für die Verzögerung der Auslieferung zehntausend Euro. Die muss der Chef bezahlen und er hat angedroht, dass er denjenigen entlassen wird, der ihm die Suppe eingebrockt hat. Außerdem sind die Folgeaufträge futsch. Du kannst dir ausrechnen das wir zu viel Personal sind. Auf diese Weise reduziert er die Mannschaft“. Ich musste Johann beipflichte. Wenn die Folgeaufträge, die der Firma eine Millionen Euro gebracht hätten, dann sieht es düster aus. Ich stand auf um mir einen Kaffee zu holen und um in Ruhe Überlegen zu können. Wenn der Chef Johann entlässt, was ihm eigentlich Recht geschehen würde, dann hätte ich ein schlechtes Gewissen wenn ich in drei Wochen Kündigen würde. Ich beschloss also die Schuld auf mich zu nehmen und die Abfindung, die mir bei einer Fristlosen Kündigung zustehen würde mit zu nehmen.
Entschlossen betrat ich mit Johann um acht Uhr das Büro von unserem Chef. Wir wurden sofort und ohne Umschweife mit der Frage konfrontiert, wie es zu diesem Fehler kommen konnte. Ich sagte ihm, dass es meine Schuld sei und ich Johann die falschen Daten gegeben hätte. „Wenn das so ist, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als sie zu Entlassen. Schade, ich hatte eigentlich Herrn Eigner in Verdacht, um sie tut es mir leid. Wie konnte das nur passieren?“. „Ich weiß es auch nicht und ich kann es mir nicht erklären“. „Sie bekommen noch eine Abfindung. Ich möchte, dass sie ihren Arbeitsplatz bis Morgen räumen“. Wortlos gingen wir beide zu unseren Plätzen zurück. „Warum hast du mich in Schutz genommen, du hattest ihm die Wahrheit sagen können, dann hättest du noch einen Job?“. „Erstens. Ist das meine Rache, denn jetzt kannst du dich nicht mehr hinter mir verstecken und meine Arbeit klauen, und zweitens im Vertrauen gesagt ich hatte sowieso vor zu Kündigen. Jetzt lass mich bitte in Ruhe, ich will meinen Arbeitsplatz aufräumen. Johann verschwand in den Kopierraum. Sandra, die schon gespannt auf mich gewartet hatte kam auf mich zu und fragte: „und wie ist es gelaufen?“. „Ab Morgen bin ich Arbeitslos“. „Aber Johann…“: Ich unterbrach sie und erklärte ihr warum ich die Schuld auf mich genommen hatte. „Du bist ganz schön Ausgekocht. Rächst die auf diese Weise an Johann und streichst noch eine Abfindung ein. Respekt, dass hätte ich dir nicht zugetraut“. Sandra half mir noch beim Ausräumen meines Schreibtisches so das ich schneller fertig wurde. „Sie können es ja nicht erwarten uns zu verlassen. Hier sind ihre Arbeitspapiere und ihr Arbeitszeugnis. Ich habe das schon in weiser Voraussicht am Donnerstag ausgestellt“ sagte Frau Jobst, die Sekretärin vom Chef. „Zimtzicke“ hörte ich Sandra flüstern. „Das habe ich gehört Fräulein“. „Und wenn schon, was wahr ist das darf man sagen“. „Sie werden sich noch wundern. Ihr Fürsprecher kann ihnen in Zukunft nicht mehr helfen“: Frau Jobst drehte sich um und verschwand. „Du hättest vorsichtiger sein sollen“. „Die kann mich mal, wenn sie mir blöd kommt, dann Kündige ich. Ich lass mich doch von der nicht zum Affen machen“. „Mach aber nichts Unüberlegtes. Frau Jobst kann dir das Leben schwer machen“. „Mach ich nicht. Ich versuche vorsichtig zu sein. Versprochen“. „So jetzt will ich aber verschwinden, bevor Johann kommt“. „Willst du die ganzen Sachen mit nach Hause schleppen, du bist doch mit dem Bus hier. Du kannst den Karton in mein Auto legen und ich bringe ihn dir dann am Abend vorbei“. „ Danke für das Angebot“. Ich packte meine Sachen die ich zu Sandra ins Auto legte und begab mich zum Bus. Als ich eine halbe Stunde später meine Wohnung betrat hatte ich mich schon etwas beruhigt. Ich machte mir Kaffee und setzte mich in das Wohnzimmer, um zu überlegen, was ich nun anfangen sollte. Zuerst rufe ich bei der Agentur für Arbeit an um mich zu erkundigen wann ich kommen könne, dachte ich mir. Der Anruf dauerte nicht lange. Frau Lange bat mich für Morgen um zehn Uhr in ihr Büro, um einen Arbeitslosenantrag zu Stellen. Nach den ich dies erledigt hatte versuchte ich Henry zu erreichen. Leider hatte ich kein Glück. Als ich jedoch bei seiner Mutter anrief konnte ich ihn erreichen. Kurz sc***derte ich ihm wie es mir ergangen ist und er meinte, dass dies vielleicht ein Wink des Schicksals sei. Wir unterhielten uns noch einige Zeit wobei Henry vorschlug, dass ich am Dienstag zu ihm kommen sollte. „Ich kann es dir nicht versprechen, da ich einen Termin bei der Agentur habe und nicht weiß wie lange es dauern wird. Ich rufe dich an und sage dir Bescheid“. „Mach das, ich hole dich dann vom Bahnhof ab“. Kurze Zeit später beendeten wir unser Gespräch.
Gegen acht Uhr kamen Sandra und Cornelia vorbei und brachten mir den Karton mit meinen persönlichen Sachen aus dem Büro. „Habt ihr schon zu Abend gegessen?“ fragte ich. „Nein, wir haben gehofft, dass du etwas gekocht hast, aber wie es aussieht hast du nicht“. „Ich hatte keinen Kopf für Kochen. Wir können ja zum Italiener gehen und dort essen“ schlug ich vor. „Eine prima Idee. Danach gehen wir in die neue Lesbenbar, dort soll es sehr gemütlich sein“. „Gut das können wir machen eine Abwechslung wird mir bestimmt gut tun. Ich mache mich nur schnell fertig“ sagte ich und verschwand ins Bad. Dort schminkte und frisierte ich mich. Im Schlafzimmer entledigte mich meiner männlichen Kleidung, zog mir Dessous und halterlose Strümpfe an und schlüpfte in ein Sommerkleid, da der Abend warm zu werden versprach. So angezogen ging ich zu meinen Freundinnen ins Wohnzimmer. „Hallo, hast du noch was vor?“ fragte Sandra. „Nein, ich will mich nur ablenken und auf andere Gedanken kommen. Außerdem wenn ihr in die neue Bar wollt, dann glaube ich nicht, dass ich als Mann eingelassen werde“. „Da hat Yvonne Recht. Jetzt lasst uns aber verschwinden, ich habe einen Mordshunger“. Ich schlüpfte in meine neuen Schuhe, steckte den Schlüssel in die Handtasche und machte mich mit den beiden auf den Weg zu Auto.
Beim Italiener bestellten wir uns was zu essen uns eine Flasche Wein. Sandra trank nur Wasser, da sie noch Autofahren musste. Gegen zehn Uhr betraten wir die Bar, von der uns Cornelia erzählt hatte. Um diese Uhrzeit war noch nicht allzu viel los, so dass wir einen Tisch im hinteren Bereich bekamen. Die Wirtin kam zu uns und fragte nach unseren Wünschen. Wir bestellten uns etwas zu Trinken. Nach und nach füllte sich die Bar. Als ich auf die Toilette musste, sagte Sandra: „warte ich komme mit, man kann ja nicht wissen“. Beide gingen wir zur Toilette und als wir sie betraten, kam uns eine junge Frau entgegen, die uns eingehend musterte. „Na ihr zwei Hübschen, wollt ihr auch eine schnelle Nummer machen. Kann ich euch nur empfehlen. Wenn ihr eine dritte braucht, ich stehe gerne zur Verfügung“. „Nein danke, wir kommen schon klar“ war die kurze Antwort von Sandra. „Ich dachte ja nur, bei zwei so flotten Mäusen“. „Denken darfst du, aber ob du mitmachen darfst, das steht in den Sternen“. Sie ging an uns vorbei und verschwand auf ihren Platz. „Puh, das war knapp“ sagte ich zu Sandra, als wie alleine in der Toilette standen. Zurück an unserem Tisch fragte Cornelia: „was wollte die Tussi von euch?“. „Mit Yvonne und mir einen flotten Dreier machen. Aber wir haben sie abblitzen lassen, wobei mich der Gedanke an einem dreier schon gereizt hätte“. „ Wir sind doch drei, was brauchen wir noch mehr“. Mit wachsendem Unwohlsein hörte ich den beiden zu. „Ihr wollt doch nicht im ernst…..“. „Warum nicht, ich muss gestehen, ich möchte schon einmal mit einem Mann schlafen der sich als Frau fühlt und was ist denn schon dabei, wenn wir drei ein bisschen Spaß haben wollen“. „Ihr zwei vielleicht, aber ich weiß nicht, was würde Henry dazu sagen“. „Er braucht es ja nicht zu erfahren, du kannst ja wenn du nicht willst aussteigen. Ich habe da kein Problem damit“. Beide redeten so lange auf mich ein, bis ich Letzt endlich zustimmte. Ich muss gestehen, mit Sandra und speziell mit Cornelia zu schlafen reizte mich schon sehr, mehr als ich den beiden gegenüber zugestehen wollte. Wir zahlten unsere Getränke und verließen die Bar. Im Auto beschlossen wir, dass wir zu Sandra und Cornelia fahren würden.
Einen Kommentar hinzufügen