Ihr warmer Körper schmiegt sich in seiner ganzen, samtenen Länge an mich. Der Kopf ist auf meine Brust gebettet, ihr Arm um mich geschlungen. Sie atmet leicht. Sogar in ihrem Schlaf macht sie diese kleinen Bewegungen mit ihrem Becken. Mein Blick schweift über ihren entspannten Körper, ihre schmale Schulter, die angedeutete Rundung ihrer Brust, ihre hohe Taille und die zarte Haut ihres Pos. Meine Hand streicht sanft ihre wirren Locken, ich beuge mich leicht vor und versenke meine Nase in ihr duftiges Haar.
Dann, mit einem leisen, wohligen Seufzen, regt sich Kate.
„Kaffee, bitte. Mit viel Milch, ja?“
Sie robbt etwas höher, ihre Lippen fordern einen Kuss. Mit einer Drehung liegt sie auf mir. Ich fühle ihre Zunge, höre ihr leise gurrendes Lachen, als sie bemerkt, dass ich unter ihr hart werde.
„Nicht klein zu kriegen, hmmm?“ Ihre lächelnden Augen funkeln, als sie ihre Hand zwischen ihre Schenkel schiebt und meinen Schwanz ergreift, dahin dirigiert, wo sie mich spüren will. Mein Becken hebt sich unwillkürlich und ihre Küsse werden wilder, der Atem schneller.
Ihre Brüste wippen leicht mit jeder Bewegung. Sie hält meine Hände und stützt sich ab, kreist mit ihrem Schoß auf mir und stöhnt jedes Mal ein wenig lauter auf, wenn meine Eichel an ihren Muttermund stößt. Ich kann meine Augen nicht von ihrem Ausdruck abwenden, von ihrem leicht geneigten Kopf, das Kinn gehoben, die Augen geschlossen, ihr Mund, der stumme Worte formt. Dann beugt sie sich plötzlich vor, die Augen weit aufgerissen. Ich ziehe sie an mich, umschlinge ihren sich konvulsiv krümmenden Körper und stöhne und lache wie sie, als es mit einer alles umfassenden, nicht enden wollenden Intensität heiß aus mir herausschießt.
Dann, ermattet, finde ich zu mir zurück und genieße den intimen Moment danach, noch immer in ihr zu sein, ihrer Haut unter meinen Händen. Mein Blick schweift über die Zimmerdecke…
„Sag mal, Kate, habt ihr eigentlich Bewegungssensoren in Euren Büros?“
„Hm? Klar, du Dummchen.“ Ihr Zeigefinger stupst meine Nase an. Dann sagt sie, halb im Gähnen erstickt: „Ganze Management-Etage ist mit …“ Sie stockt. „Alarmanlage…“ Ich fühle, wie sich ihr Körper anspannt.
„Oh Shit! … Wie spät ist es jetzt?“
Ich schiele an ihrem Schopf vorbei auf meine Armbanduhr. „Geht auf Mitternacht zu.“
Sie springt auf, um sich blickend und das Haar raufend.
„Los, los, los. Wir müssen hier raus!“
„Genaugenommen sind’s noch 11 Minuten bis 12.“ Ich rappele mich hoch und schau zu, wie Kate von einer Ecke des Büros in die andere hüpft, verstreut liegende Wäschestücke aufsammelt und gleichzeitig einen ihrer Pömps anzuziehen versucht.
„Wäre es nicht einfacher, wenn Du zuerst mal die Strümpfe anziehst?“
„Witzig! Aber wenn um Mitternacht die Bewegungsmelder und Überwachungskameras scharf geschaltet werden, habe ich nicht vor, beim Hochziehen der Nylons gefilmt zu werden.“
Das klingt einleuchtend. Die Vorstellung nackt im Leuchtkegel der Stablampen des Wachsdienstes zu stehen spornt mich zu Höchstleistungen an, an deren Ende ich zwar ohne Socken, die weiß Gott wo liegen, aber sonst vollständig angezogen an der Tür stehe. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Kate, nur im Höschen, BH und Stöckelschuhen bekleidet, sowohl Bluse als auch Rock in ein Ungetüm von Handtasche stopft und nach dem kurzen Trench greift, der neben der Tür hängt.
„Raus hier!“ sagt sie bestimmt und wirft sich den Trench über.
„So willst Du raus?“ Die Innenseiten ihrer Schenkel glänzen verräterisch.
„Sieht doch keiner.“ Sie grinst verschmitzt und reißt dabei schon die Tür auf.
Der Aufzug ist auf der Etage. Die Türen gleiten auf und wir drücken uns hinein. Kate knöpft noch den Mantel zu und legt den Gürtel um, als wir im Erdgeschoss ankommen. Mit einem schnellen Griff rafft sie ihre Haare zum Pferdeschwanz zusammen. Während der ganzen Zeit schaut sie zu einem imaginären Punkt in der Ferne und sagt kein Wort.
‚Wie schafft diese Frau das?‘ Ich kann mich von ihrem Anblick kaum losreißen, während sie bereits ganz Business-Frau ist.
Unten angekommen, schaut der Wachmann nur kurz hoch, nickt uns im Vorbeigehen zu. Die Eingangstür summt, ich werfe mich dagegen, halte Kate die Tür auf. Und dann stehen wir in einer noch immer lauen Nacht auf dem Trottoir.
Unter den von den Straßenlaternen beschienenen Bäumen flanieren vereinzelt Paare. Autos rauschen vorüber. Raucher stehen vor den entfernt liegenden Eingängen der Kneipen. Ich wende mich wieder Kate zu, die mich betrachtet. Ich frage mich, was ihre zu einem schmalen Strich zusammengekniffenen Lippen zu bedeuten haben und traue mich plötzlich nicht, sie zu fragen. Schaue sie nur stumm an und wundere mich über diese fremde Erscheinung mir gegenüber.
Ein nach Bier richender Passant stolpert fast in mich hinein, dreht sich dann mit einer lose im Mund hängenden Zigarette zu mir und fragt, ob ich Feuer hätte, starrt dabei Kate an, die wortlos in die Tasche ihres Trench greift. Ein silbrig schimmerndes Feuerzeug schnappt auf und die Flamme beleuchtet kurz das Gesicht des Mannes, der ein Danke lallt und dann weiterstolpert. Als er ein paar Meter weiter gegen einen Laternenmast torkelt, setze ich zu einer Frage an, werde aber von Kate unterbrochen, die nah an mich herantritt und mir einen zarten Kuss auf meine Lippen drückt.
Dann dreht sie sich um und geht ohne ein Wort.
Ungläubig starre ich Kate hinterher. Dann wende ich mich um, schaue die vor mir liegende Straße hinauf und bemerke, dass ich laufe, etwas ratlos, wohin ich nach all dem will oder was ich von all dem halte.
‚Hey! Es ist Samstag. Und die Nacht ist noch lang!‘ sage ich mir ohne Überzeugung. Ich drehe mich im Gehen kurz um und sehe im Rückwärtsgehen, dass Kate sich umgedreht hat und nun hinter mir her läuft.
‚Mein Gott! Dieses Lächeln!‘ denke ich, bevor sie in meine offenen Arme fliegt.
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