XVII.
Kenni war jenseits von sprachlos.
Er war eigentlich sogar jenseits von Gut und Böse, nach dem, was er gerade erlebt hatte.
Mit offenem Mund war er zu nichts anderem in der Lage, als der kleinen, wahnsinnig attraktiven und unfassbar erotischen Person nachzustarren, die sich so überzeugend als Peters Freundin präsentiert hatte.
Und es war nicht so sehr der Umstand, dass sie ausgerechnet Peter auserwählt hatte. Auch wenn das die ganze Sache noch ein wenig unglaublicher machte.
Nein. Diese Frau war einfach zu gut, um wahr zu sein. Sie musste ein Traum sein. Oder eine Fee. Oder eine bezaubernde Jeannie. Oder sowas…
Nachdem er noch eine ganze Weile den Durchgang fixiert hatte, durch den sie verschwunden war, wanderte sein Blick schließlich langsam wieder zu seinem besten Freund. Und der grinste ziemlich selbstzufrieden.
Wer hätte es ihm auch verdenken wollen?
„Ja, es ist wirklich passiert und nein, ich weiß auch nicht, wieso ausgerechnet ich der Glückspilz bin“, beantwortete Peter die beiden offensichtlichsten Fragen.
„Ich war dabei und glaube es trotzdem nicht“, murmelte Kenni kopfschüttelnd.
„Ich fange langsam an, mich daran zu gewöhnen.“
„Passiert das öfter?“, japste Kenni fassungslos, als er die Antwort interpretierte.
„Irgendwie…“, setzte Peter an.
„…schon“, brachte Nadia den Satz zu Ende, als sie mit zwei Flaschen Bier und einer Flasche Cola wieder den Raum betrat.
Es war sicherlich unhöflich, aber Kenni konnte gar nicht anders, als sie wieder zu mustern. Immerhin war sie verflucht noch mal nackt!
Als er das angebotene Bier gar nicht so richtig bemerkte, stellte sie es auf den Tisch und ließ sich dann an Peters Seite nieder. Mit angezogenen Beinen saß sie nun seitlich auf der Couch und lehnte sich an den großen und manchmal bemerkenswert blinden Kerl, der wie selbstverständlich seinen Arm um die Frau legte.
Und sie machte sich nicht die geringste Mühe, ihre Brüste zu bedecken…
„Alter!“, platzte es schließlich aus Kenni heraus. Er schaffte es mit letzter Kraft, den beiden in die amüsierten Gesichter zu sehen. „Das gibt’s doch einfach nicht!“
„Denkst du, wir spielen dir was vor?“, fragte Nadia und legte den Kopf etwas schräg. „Oder bist du einfach nur neidisch?“
Wie sie die Frage meinte, war schwer zu erkennen, wenn das meiste Blut sich nicht im Kopf befand. Aber es gab zumindest einen Hauch von Gefährlichkeit in ihrer Stimmlage.
Trotzdem musste Kenni auf die Frage die einzig mögliche Antwort geben: „Neidisch natürlich!“
Nadia lächelte zufrieden. Scheinbar gefiel ihr die Antwort.
„Ich meine, das ist doch unrealistisch. Frauen wie deine Nadia gibt es doch nur in Filmen oder Büchern…“
„Hab ich auch gedacht“, gestand Peter. „Aber weißt du was…“
Kenni schüttelte den Kopf, als er nicht sofort weitersprach und auch Nadia blickte nun ihren Freund an, als wäre sie neugierig auf das, was er sagen würde.
„Ich hab damit aufgehört. Oder besser gesagt: Ich höre immer mehr damit auf.“
Die Stirn runzelnd starrte Kenni seinen Kumpel an und auch Nadia legte den Kopf schräg und sah konzentriert aus.
Peter blickte derweil auf das Glas in seiner Hand und schwenkte die Cola darin en wenig. Er schien zu überlegen, wie er seine Worte erklären sollte. Also wartete Kenni einfach ab. Er kannte diesen Gesichtsausdruck von seinem Freund.
„Du kennst mich. Ich kann nie meinen Kopf abschalten und denke immer viel zu viel über die Dinge nach“, fuhr er schließlich fort, ohne aufzublicken. „Vielleicht hast du recht mit Patrizia. Vielleicht hätte ich weniger nachdenken und einfach mal handeln sollen. Und vielleicht trifft das auf sehr viele Dinge zu.
Auch wenn ich heute nicht mehr bereue, mich so verhalten zu haben, denn sonst wäre ich nicht gerade jetzt genau da, wo ich bin.“
Kenni hätte den kurzen Seitenblick zu Nadia nicht gebraucht, um zu verstehen, was Peter meinte.
„Aber seit das mit Nadia angefangen hat, ist viel öfter Ruhe in meinem Kopf. Ich kann viel öfter einfach nur… an gar nichts denken. Einfach nur den Augenblick genießen.“
Ein Lächeln stahl sich auf Peters abwesendes Gesicht.
„Und das sind großartige Augenblicke, die ich dank ihr erlebe.“
Nadia seufzte irgendwie berührt und rutschte noch ein klein wenig dichter an ihren Freund heran. Und Kenni fühlte neben dem verständlichen Neid auch eine gehörige Portion Freude für das ewige Sorgenkind Peter. Für den Kerl, der es immer geschafft hatte, aus jeder Situation mit dem denkbar schlechtesten Ergebnis herauszukommen, obwohl er das eigentlich wirklich nicht verdient hatte.
„Es ist, als hätte ich mein ganzes Leben nur auf sie gewartet, weißt du?“
Kenni antwortete nicht, denn die Frage war rein rhetorisch.
„Alles, was ich gelesen habe. All die Rollen, in die ich gerne geschlüpft wäre. Die Sagengestalten, die ich beneidet habe…
Sie haben mir alle Dinge beigebracht, die Nadia jetzt… einfordert. Und ich kann einfach tun, was mir in den Sinn kommt, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen. Es passiert einfach und irgendwie ist alles richtig.
Verstehst du?“
In Wahrheit hätte Kenni mit dem Kopf schütteln müssen, denn so richtig verstand er nicht. Aber darum ging es gar nicht. Es war eher, als würde sich Peter eine Last von der Seele reden. Und dabei hörte man als Freund einfach zu.
„Ich hab einfach die Schnauze voll davon, dauernd zu zweifeln. An mir zu zweifeln“, knurrte Peter nun ein wenig energischer und dachte ziemlich sicher an seine Vergangenheit. „Bei Nadia muss ich das nicht. Sie will das nicht. Sie erlaubt das nicht. Und irgendwie…
Gott… Das klingt so bescheuert, aber irgendwie kann ich bei ihr der Sagenheld sein, der ich immer sein wollte. Auch wenn sie bestimmt nicht alle Tassen im Schrank hat, weil sie so etwas in mir sieht.“
„Hey!“, protestierte Nadia leise und biss Peter ins Ohrläppchen. „Hast du dich mal im Spiegel betrachtet?“
Bevor Peter darauf abwiegelnd antworten konnte, hakte auch Kenni ein.
„Sie hat nicht ganz unrecht, weißt du? Es ist nämlich nicht so, als würden andere dich sofort so sehen, wie du dich immer selbst gesehen hast. Aber du wolltest ja nie auf die Handvoll Leute hören, die dir das Gegenteil erzählt haben. Du hast lieber Tanja zugehört. Und den Spacken, die sich sowieso immer gleich auf jedes Anzeichen von Schwäche stürzen.“
„So wie Rene…“, beendete Peter daraufhin seine Selbstbetrachtung und kehrte zu einem Thema zurück, dass Kenni eigentlich wirklich unter den Nägeln brannte.
„Ganz genau. Wie Rene und seine beschissenen Brüder.“
„Den gibt’s mehrfach?“, fragte Nadia angewidert.
„Leider“, bestätigte Kenni. „Und seine Brüder sind sogar noch schlimmer als er. Und nachtragend!“
„Du meinst also, dass Patrizia da draußen rumhängt, um mich zu beobachten?“, vermutete Peter.
„Dich und wahrscheinlich auch Nadia. Und ich glaube nicht, dass sie etwas Gutes im Sc***de führt.“
„Moment“, meinte Nadia daraufhin. „Sagtest du nicht, dass sie Peter mag?“
„Aber vor ihren Brüdern hat sie Schiss. Und zwar gewaltig“, erklärte Kenni. „Also wird sie tun, was die ihr sagen.“
„Nicht unbedingt…“, meinte Nadia und lächelte leicht.
„Hast du eine Idee?“, fragte Peter, nachdem er seine Freundin kurz fragend angesehen hatte.
„Vielleicht habe ich sogar einen Plan“, erklärte die. „Aber ob der funktioniert, weiß ich erst, wenn ich mir das Mädel angesehen habe…“
„Erzähl“, forderte Kenni sie auf.
„Du musst dich nicht auch noch in Schwierigkeiten mit denen bringen“, wandte Peter sofort ein.
„Ich hab sowieso grad nichts anderes vor…“
Nachdem das geklärt war, ließ sich Nadia von Kenni und Peter alles erzählen, was die über Patrizia und ihre Brüder wussten. Und dann fing sie an, das grobe Gerüst eines Planes auszubreiten, bei dem Kenni die Kinnlade herunterfiel.
Diese Frau hatte es wirklich faustdick hinter den Ohren.
XVIII.
Das Wort, mit dem sich Patrizias Gemütszustand am besten beschreiben ließ, war Hoffnungslosigkeit.
Sie wusste nicht ganz genau, wie viel mal darin ‚f‘ oder ‚n‘ vorkam, aber es war die perfekte Beschreibung für ihre Gesamtsituation.
Ihr war schon ganz und gar nicht wohl dabei gewesen, von Rene und Andre losgeschickt zu werden, um Peter Bübler zu beobachten.
Sie kannte ihre Brüder leider nur allzu gut und sie wusste, dass die etwas vorhatten. Und das es nichts Gutes sein konnte. Und sie mochte Peter. Sehr, sehr gerne…
Im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten im Dorf oder in der Umgebung hielt der sich nämlich nicht von ihr fern. Er hatte keine Angst vor ihren Brüdern, obwohl er die vielleicht besser hätte haben sollen.
Leider war Peter trotzdem immer nur nett zu ihr gewesen und nicht mehr. Aber damit hatte er bei ihr schon tausend Mal mehr Steine im Brett gesammelt, als er wahrscheinlich auch nur ahnte.
Insgeheim hatte Patrizia immer davon geträumt, dass Peter sie einfach irgendwann bei der Hand nehmen und aus dem Drecksloch herausführen würde, in dem sie feststeckte.
Dumme, kindische Träume eines dummen, kindischen Mädchens.
Und seit heute wusste sie auch, dass es niemals dazu kommen würde, denn Peter hatte nun eine Freundin. Und sie war so ziemlich alles, was Patrizia nicht war.
Sie hätte die wunderhübsche Blondine am liebsten aus tiefstem Herzen dafür gehasst, dass die ihr Peter weggeschnappt hatte. Aber in Wahrheit hatte die das natürlich gar nicht getan.
Peter und Patrizia lebten seit ihrer Kindheit im gleichen Dorf und hatten jede Chance gehabt, etwas miteinander anzufangen. Aber selbst der liebenswerte Peter hatte natürlich keinen zweiten Blick für die dürre, dumme Schwester von Rene, Andre und Piere übrig.
Tief in Gedanken versunken, saß sie auf einer niedrigen Mauer und ließ die Beine baumeln. Wie sie es auch drehte und wendete, sie sah keinen Ausweg aus der Güllegrube, die ihr Leben war.
Als plötzlich jemand ihren Namen sagte, erschrak sie gehörig. Und dann gleich noch einmal, als ihr bewusst wurde, wer sie da gerade ansprach.
Peter!
„Hallo Patrizia“, sagte der so freundlich wie immer.
Starr vor Schreck konnte sie ihn nur mit weit aufgerissenen Augen ansehen.
Sie hatte nicht die Befürchtung, dass er misstrauisch werden könnte, weswegen sie in der Nähe des Hauses seiner Oma herumlungerte. Es war nicht ungewöhnlich, sie irgendwo im Dorf anzutreffen. Sie war so oft wie möglich nicht Zuhause.
„Na? Mal wieder auf der Flucht?“, versuchte Peter noch einmal, ein Gespräch in Gang zu bringen.
Stumm nickte Patrizia.
„Ich will gerade ein paar Brötchen holen“, erklärte er. „Hast du Lust, mitzukommen? Du bist auch herzlich eingeladen, sie mitzuessen. Wir sitzen sowieso gerade mit Kenni zusammen und hängen rum.“
Bevor sie sich auch nur genug sammeln konnte, um ein einziges Wort herauszubringen, war sie bereits von der Mauer gerutscht und stand neben ihm.
Auch wenn es ihr in Peters Anwesenheit oftmals die Sprache verschlug, konnte sie sich eine Gelegenheit, Zeit mit ihm zu verbringen, doch keinesfalls durch die Lappen gehen lassen. Freundin hin oder her.
Den ganzen Weg zum Bäcker und wieder zurück schaffte sie es, kein einziges Wort zu sagen und nur auf die Hälfte seiner Fragen nach ihrem Befinden oder anderen Dingen zu nicken oder mit dem Kopf zu schütteln.
‚Toll‘, dachte sie sich irgendwann frustriert. ‚So mache ich ja ganz bestimmt mächtig Eindruck auf ihn.‘
Aber Peter schien sich nicht daran zu stören. Er war gut gelaunt und versuchte es einfach eine Minute später mit einer neuen Frage.
Als sie schließlich wieder zurück waren, führte er sie nicht zum Haupteingang des Hauses, sondern zu einem anderen, weiter hinten gelegenen Bereich. Dort öffnete er die Tür und ließ Patrizia hinein.
„Dia anderen sind im Wohnzimmer“, erklärte er. „Durch die Tür da.“
Stumm nickend und zögerlich wandte sie sich dorthin, wo er hingezeigt hatte. Die Stimmen von Kenni, Peters bestem Freund, und einer Frau waren zu hören. Sie diskutierten angeregt über irgendetwas.
„Ich finde das einfach undamenhaft“, erklärte Kenni gerade. „Wie sieht denn das aus?“
„Na ungefähr so“, antwortete die Frau, als Patrizia sich gerade vorsichtig durch den offenen Durchgang wagte.
Auf einem Sessel sitzend kam zuerst Kenni in Sicht, dessen Augen sich gerade erstaunt weiteten. Er war so abgelenkt, dass er gar nicht bemerkte, wie sie eintrat.
Auf einer Couch an der Wand, in der sich auch der Durchgang befand, saß die Person, die er so fassungslos anstarrte. Und im nächsten Moment tat Patrizia es ihm nach und gab den ersten Laut von sich, seitdem Peter sie angesprochen hatte.
Es war ein lautes, erschrockenes Quietschen, das sie schnell mit einer Hand erstickte, die sie sich vor den offenen Mund schlug, während ihr das Blut in den Kopf schoss.
Und das lag nicht daran, dass die Blondine auf dem Sofa gerade erotischer an einer Bierflasche lutschte, als Patrizia sich das jemals hätte vorstellen können.
Es lag einzig und allein daran, dass die Frau splitterfasernackt war!
XIX.
Peter war ein wenig unsicher, was Nadias Plan anging.
Nicht, weil er ihr nicht vertraute. Und auch nicht wegen einiger Details, von denen er sich einfach nicht sicher war, wie sie zur Entfaltung kommen sollten. Stellenweise war der Plan nämlich doch recht vage.
Es ging nicht einmal darum, dass Patrizia in diesem Plan erheblich aus ihrer normalen Komfortzone gedrängt werden sollte.
Peter vertraute darauf, dass Nadia die Situation im Griff behalten konnte. Und er vertraute auch darauf, dass es seiner Freundin gelingen würde, die andere Frau ganz genau dorthin zu führen, wo sie diese haben wollte.
Was ihm Sorgen bereitete, war die Frage nach den Gefühlen.
Auch wenn Nadia sich sicher schien, dass sie diese Sache richtig einschätzte, war Peter doch sehr vertraut mit der Macht von Schwärmerei aus der Ferne. Und wenn Kenni recht hatte, dann war es genau das, was von ihrer Seite aus zwischen Patrizia und ihm selbst vorging.
Vertrauen hin oder her – es bereitete ihm ein wenig Magenschmerzen, denn er wollte die Gefühle des Mädels nicht verletzen.
Was allerdings zunächst verletzt wurde, war unzweideutig ihr Sinn für Anstand.
Beinahe musste Peter grinsen, als er dabei zusah, wie Patrizias Gesicht von leicht gebräunt zu leichenblass und dann zu knallrot wechselte, während sie ein Kieksen mit der Hand erstickte und mit untertassengroßen Augen zur Couch hinüber starrte.
Wie hätte sie auch mit einer nackten Nadia rechnen sollen?
„Oh!“, hörte er Nadia als Nächstes rufen. „Hupps!“
Kenni stöhnte frustriert und kurz fragte sich Peter, was da wohl gerade vorging. Doch dann hopste Nadia auch schon ins Bild und…
Was war das für eine Nässe auf ihrer Brust?
„Du musst Patrizia sein“, strahlte seine Freundin die fassungslos dastehende Frau an und streckte ihr die Hand entgegen. „Ich bin Nadia.“
Wie mechanisch senkte die Angesprochene ihre Hand vom Mund und ließ sie sich schütteln, während sie den Blick nicht von ihrem nackten Gegenüber abwenden konnte.
Peter hatte eine gute Ahnung davon, wie der Anblick auf einen unvorbereiteten… oder auch auf einen vorbereiteten Mann wirken musste. Aber bei einer Frau versagte seine Vorstellungskraft.
„Ich würde dich ja in den Arm nehmen, wo du so gut mit Peter befreundet bist, aber ich will deine Klamotten nicht mit Bier einsauen“, plapperte Nadia fröhlich vor sich hin. „Komm. Setz dich zu uns auf die Couch.“
Widerstandlos, aber auch ohne Anzeichen für mehr als rudimentäre Körperfunktionen, ließ sich Patrizia führen und auf das Sofa setzen. Peter nahm auf ihrer anderen Seite Platz, sodass sie wie abgesprochen zwischen ihm und Nadia saß.
„Es macht dir doch nichts aus, dass ich so herumlaufe?“, plauderte Nadia ungehemmt weiter. „Es ist so warm und… Naja… Nichts dran, was irgendwem hier fremd wäre, oder?“
Patrizia reagierte nicht. Sie schien überhaupt nicht einmal zu atmen.
Und Nadia störte sich kein bisschen daran, während Peter sich unwillkürlich fragte, ob der Plan wirklich aufgehen konnte. Die Reaktion erschien ihm ganz und gar nicht ermutigend.
„Also?“, spielte seine Freundin weiterhin die Alleinunterhalterin. „Was sagst du, Patty… Darf ich dich Patty nennen? Ich finde die Abkürzung ziemlich cool, aber wenn du sie nicht magst, dann…“
„P-patty i-ist fein“, stammelte Patrizia überraschenderweise.
„Super!“, freute sich Nadia und legte kurz den Arm um die Schultern ihrer Sitznachbarin, um sie schnell zu drücken. „Also was denkst du: Darf eine Frau Bier aus der Flasche trinken?“
„W-wieso nicht?“, stotterte Patrizia noch immer völlig fassungslos.
„Hah! Siehst du, du Chauvi“, schleuderte Nadia Kenni entgegen. „Überstimmt!“
Mit einer theatralischen Geste gab sich Kenni offensichtlich geschlagen und lehnte sich zurück.
Es fiel ihm sichtlich schwer, nicht immer mal wieder auf Nadias Brüste zu schielen, aber nach Peters Empfinden hielt er sich erstaunlich gut.
Im krassen Gegensatz zu Patrizia, die weiterhin dasaß, als hätte sie eine Stahlstange verschluckt und noch immer aussah, als würde sie gleich der Schlag treffen.
Eine ganze Stunde voller belangloser Gespräche über wirklich so ziemlich jedes allgemeine Thema musste vergehen, bevor sie ganz langsam ein wenig lockerer wurde. Wobei das durchaus auch an ihrem mittlerweile dritten Bier liegen mochte.
Allerdings fiel Peter doch auf, dass die noch immer schweigsame Achtzehnjährige auch langsam auf Nadias Enthusiasmus zu reagieren schien. Die ließ nämlich keine Gelegenheit aus, ihre Geschlechtsgenossin mit einzubeziehen und mit ihr gemeinsam immer wieder Front gegen die Männerwelt zu machen.
Da er selbst sich laut Nadias Plan zurückhalten sollte, hatte er mehr als genug Gelegenheit, zu beobachten, welche anderen Tricks seine Freundin so anwandte. Es war wirklich erstaunlich mit anzusehen.
Hätte Nadia es nicht zuvor verraten, wäre es ihm wahrscheinlich sogar entgangen, aber so konnte er dabei zusehen, wie der Körperkontakt seine Wirkung tat.
Nadia hatte irgendwann die Hand von Patrizia ergriffen und ließ sie danach nicht mehr los. Mal gestikulierte sie damit herum, mal lagen beide Hände in ihrem Schoß und dann wieder in dem der Anderen.
Außerdem flüsterte sie sehr oft ins Ohr ihrer neugewonnenen Freundin und tat dabei ziemlich sicher Dinge, die auch bei Peter ihre Wirkung nicht verfehlt hätten. Er wusste ja bereits, wie allein der Atem sich am Ohr anfühlen konnte.
Und schlussendlich belohnte Nadia jede Zustimmung auch immer wieder fleißig mit Umarmungen und sogar ein paar Mal mit kurzen Küssen auf die Wange.
Das alles wirkte so harmlos, wenn man es nicht mit dem Hintergrundwissen betrachtete, über das Peter verfügte. Es war vielleicht ein wenig ungewöhnlich, dass zwischen zwei fremden Frauen so schnell so viel Vertraulichkeit herrschte, aber es war nichts, wonach man sich sonst auch nur noch ein zweites Mal umgedreht hatte.
Nur dass es diesmal Teil eines diabolischen Plans war, der dem Köpfchen seiner Freundin entsprang.
Offenbar hatte Patrizia wirklich ein gehöriges Defizit in Sachen Zuneigung, Freundschaft und körperlicher Nähe. Und Nadia nutzte diesen Umstand völlig schamlos aus.
Als der Moment kam, in dem der Plan seine nächste Stufe erreichen konnte, war sich Peter aufgrund seiner Beobachtungen dessen erstaunlicherweise ganz genau bewusst. Er spürte richtig, wie sich seine Nackenhärchen aufrichteten, als es geschah.
Die Themengebiete waren mittlerweile ein klein wenig pikanter geworden und gerade ging es darum, was Männern an Frauen wohl am wichtigsten war.
„Brüste“, verkündete Kenni völlig überzeugt und Peter konnte richtiggehend sehen, wie Patrizia ein klein wenig zusammenzuckte, denn in dieser Hinsicht war sie wirklich benachteiligt.
„Ärsche“, widersprach Nadia energisch.
„Ich werde doch wohl wissen, worauf ich bei einer Frau zuerst schaue“, verteidigte sich Kenni.
„Und wir wissen ja wohl, womit wir jeden Mann drankriegen“, erklärte Nadia. „Stimmt’s nicht, Patty?“
„Ich… Ich weiß nicht… Ich…“
Patrizia war zwar mittlerweile ziemlich weit aufgetaut, aber in diesem Moment wirkte sie völlig hilflos und schien beinahe wieder in ihre Erstarrung zurückfallen zu wollen.
„Ärsche“, bestätigte daher auch Peter, der sich in den letzten Minuten gar nicht zu Wort gemeldet hatte. Und er tat sogar noch ein wenig mehr, indem er Patrizia knapp unterhalb der Gürtellinie kurz am Rücken streifte.
Um die Geste nicht zu komisch wirken zu lassen, streckte er dann seinen Arm noch etwas weiter und legte die Hand an Nadias Po. Und die reagierte, ohne zu zögern, und rutschte ihm ein wenig entgegen.
Eigentlich hatte Peter seinen Arm wieder zurückziehen wollen, doch nun erkannte er kurz nach seiner Freundin das Potential dieser Konstellation. Und so legte er im Prinzip den Arm um Patrizia, obwohl er eigentlich seiner Freundin an den Hintern fasste.
Die Achtzehnjährige erstarrte kurz, blickte dann erst zur einen und dann zur anderen Seite und dann noch einmal von Nadias Gesicht zu seinem und… entspannte sich wieder.
„Ich wünschte es wäre so“, sagte sie dann irgendwie gelöster als zuvor und kicherte sogar kurz. „Aber mir gucken die Männer immer nur kurz auf die Brust und dann ohne große Begeisterung wieder ins Gesicht.“
„Mir gucken die Männer niemals ins Gesicht“, beschwerte sich Nadia gleich. „Das kann ganz schön nerven. Ich könnte besser meine Brüste schminken, als mir die ganze Arbeit mit den Augen zu machen.“
Alle mussten bei dem Gedanken an geschminkte Brüste kurz lachen.
„Aber ein wenig mehr wäre schon schön, oder?“, stellte Patrizia danach zum ersten Mal selbst eine Frage in den Raum.
Unbefangen wie schon die ganze Zeit über legte Nadia eine Hand unter den Bereich, wo sich unter dem weiten Sweatshirt Patrizias Brüste befinden mussten. Und zu Peters Erstaunen gab es dort tatsächlich eine leichte Wölbung.
„Zieh das Ding mal aus“, kommandierte die Blondine.
Stille…
Niemand wagte es, etwas zu sagen, als Patrizia sich spannte und den Kopf hochriss. Sie schien etwas sagen zu wollen, blickte dann aber erst zu Nadia, die sie aufmunternd anlächelte.
Dann sah sie zu Peter, zu Kenni und noch einmal zu Nadia. Diesmal allerdings auf ihren nackten Oberkörper. Und nachdem noch einmal kurz einige Emotionen in ihrem Gesicht miteinander kämpften, seufzte sie und zog sich den Pullover aus.
Darunter trug sie nur so eine Art Herren-Unterhemd, dass zumindest für Peters Perspektive von seitlich hinten überhaupt nichts verhüllte.
„Gott!“, seufzte Nadia. „Die werden sowas von niemals hängen. Du Glückliche!“
Und wieder traf sie damit genau den richtigen Ton, denn Patrizias angsterfülltes Gesicht entspannte sich gleich wieder ein wenig.
„Warum versteckst du die beiden bloß?“, wollte die Blondine dann wissen.
Und tatsächlich stellte sich Peter die gleiche Frage in etwas größerem Maßstab, denn aus der knochigen Teenagerin, die er kannte, wer eine sehr dünne, aber eigentlich nicht unansehnliche Frau geworden.
Zierlich, schmal – vielleicht ein klein wenig zu schmal – aber nicht unattraktiv, wenn man sich die Kleidung wegdachte.
Allem Anschein nach dachte Kenni das Gleiche, denn er starrte sie ebenfalls aufmerksam und mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Ich hab nichts anderes zum Anziehen“, gab Patrizia kleinlaut zu.
„Dann zieh lieber gar nichts an“, kommentierte Kenni und schlug sich sofort mit der Hand vor den Mund.
Peter und Nadia sahen ihn gleichzeitig böse an, aber Patrizia blickte nach unten und bemerkte es nicht.
„Wenn ich so einen tollen Körper hätte, wie Nadia, dann würde ich mir das überlegen“, murmelte sie.
„Also mich macht dein Körper an“, erklärte Nadia sofort.
Patrizia riss sofort den Kopf hoch und starrte sie an. Und die Scham, die Nadia daraufhin zur Schau stelle, war ganz sicher nicht echt, befand Peter.
„Ich stehe nicht nur auf Männer“, erklärte seine Freundin kleinlaut. „Was soll ich machen…?“
„Du findest mich attraktiv?“, krächzte Patrizia ungläubig.
„Sehr.“
Erstaunlicherweise war sich Peter sicher, dass es keinen Deut gelogen war.
„Komm mal mit“, bestimmte Nadia plötzlich und sprang auf die Beine.
Sie zog die andere einfach mit sich und blickte nur noch einmal kurz zurück, um mit den Lippen tonlos das Wort ‚Kerzen‘ zu formen, bevor sie in Richtung Bad verschwand.
Und Peter folgte ihrer Anweisung, sobald sie die Tür geschlossen hatte.
„Wer hätte gedacht, dass sie unter dem Trainingsanzug so gut aussieht?“, fragte Kenni leise, während Peter Kerzen und Teelichter im Raum verteilte.
„Ich bin auch ganz überrascht“, gestand Peter ein. „Auch wenn ich sie nie hässlich fand. Nur vielleicht ein wenig ungepflegt.“
„Wetten, dass sich das gleich erledigt hat?“, meinte Kenni und wie auf sein Stichwort hörten sie beide die Dusche.
„Das wird ein wenig dauern…“
„Fein“, meinte Kenni dann, als Peter sich wieder hinsetzte. „Dann reden wir mal über Tanja.“
„Ich will eigentlich nicht darüber reden“, sagte Peter nach einigen Minuten, in denen Kenni sein Schweigen mit seinem nervtötend durchdringenden ‚wir werden jetzt darüber reden, ob du willst oder nicht‘ Blick kommentiert hatte.
Und schließlich, noch ein paar Minuten später, streckte er die Waffen, weil Kenni ohnehin nicht aufhören würde ihn anzustarren und die Dusche noch immer in Betrieb war.
„Schön“, motzte er so patzig wie möglich. „Ich bin einfach fertig mit ihr. Ende der Geschichte.“
„Was ist passiert?“
„Sie hat sich die Pulsadern aufgeschnitten, als ihr nichts anderes mehr einfiel, um Nadia und mich auseinander zu bringen“, knurrte Peter wütend.
„Die Härte…“, murmelte Kenni und dachte für einen Augenblick nach.
„Sicher?“, fragte er dann.
„Ich hab nicht nachgesehen, ob es wirklich die Pulsadern waren.“
„Ich meine den Grund.“
Das war genau das Thema, dass Peter nun am allerwenigsten anschneiden wollte. Trotzig verschränkte er die Arme und schwieg.
„Wusstest du, dass ich mal mir ihr gekifft habe?“, fragte Kenni dann nach einer Weile leise.
„Und?“
„Vielleicht solltest du sie mal im Krankenhaus besuchen. Ich glaube, sie hat dir was zu erzählen, dass du wissen solltest.“
„Und wenn ich es gar nicht wissen will?“, grunzte Peter abweisend.
„Glaub mir: Du willst. Gerade jetzt…“
„Kenni… Wenn es was mit mir und ihr zu tun hat, dann…“
„Frag sie nach Rene“, sagte sein Kumpel düster.
Und obwohl Peter bei dieser unerwarteten Erwähnung von Patrizias Bruder nun doch gerne mehr von Kenni erfahren hätte, weigerte der sich beharrlich, noch ein weiteres Wort zu sagen.
Der verfluchte Dickschädel…
XX.
Patrizias Herz schlug ihr schon seit einer gefühlten Ewigkeit bis in den Hals hinauf.
Ihr war ein wenig schwindelig und abwechselnd heiß und kalt. Und das hatte nicht sehr viel mit dem Bier zu tun, dass sie getrunken hatte. Es lag auch erstaunlicherweise nicht an der Nähe zu Peter in den letzten Stunden.
Der Grund dafür war noch nicht einmal die seltsame Frau, die sich gerade mir ihr zusammen in Peters Bad befand, obwohl die den größten Teil dazu betrug.
Es war die Gesamtsituation, die Patrizia gleichzeitig nervös und unglaublich kribbelig machte.
Im einen Moment saß sie noch allein in der Güllegrube ihres Lebens und im nächsten Augenblick befand sie sich inmitten von Leuten, die sie behandelten, als wäre sie eine von ihnen. Und nicht die dumme Schwester von…
Und außerdem lag da diese Spannung in der Luft, die sie ganz hibbelig machte. Und für die einfach keine Worte fand.
Nun… Sie nicht, aber vielleicht…
„Was passiert hier gerade“, fragte sie aus dem Impuls heraus ihre… neue Freundin.
„Wir bereiten dich vor“, erklärte Nadia ruhig.
„Worauf?“, fragte sie ängstlich und… furchtbar kläglich.
„Auf dein neues Leben“, lautete die rätselhafte Antwort.
„Das verstehe ich nicht…“
Als Nadia sich von der Dusche zu ihr umwandte und sie in die Arme nahm, spürte Patrizia, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Aber als die Blondine sie dann heiß und leidenschaftlich küsste, bekam sie vor Schreck beinahe einen Schluckauf.
Es traf sie so unvorbereitet, dass sie zuerst gar nicht richtig bemerkte, wie sie sich nicht nur von einer Frau küssen ließ, sondern es auch noch erwiderte.
„Verstehst du das?“, hauchte Nadia keinen Zentimeter von ihrem Mund entfernt.
Atemlos schüttelte Patrizia leicht den Kopf.
„Aber dein Körper versteht es…“
Als Nadia sie dann wieder küsste, bemerkte Patrizia erstaunt, dass sie die andere Frau nicht nur im Arm hielt, sondern sich auch an sie presste, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, eine andere Frau zu küssen.
Die ersten Lippen, die sich so lange und so lustvoll auf ihre pressten, waren diejenigen einer Frau. Und die erste Zunge, die in ihren Mund eindrang, gehörte keinem Mann.
Und… Goott! Es war sooo schön!
Trotzdem gab es einen Gedanken, der sie nicht loslassen wollte. Und als Nadia sie wieder ein wenig von ihr löste, musste sie ihn aussprechen.
„Peter! Rene will…“
„Schhh…“, machte Nadia und legte ihr den Finger auf die Lippen. „Nicht mehr denken. Fühlen…“
„Aber…“
Statt einer Antwort verschloss Nadia ihre Lippen wieder mit dem Mund und zog sie unter das warme Wasser der Dusche. Und Patrizia ergab sich dem Drängen, das plötzlich von irgendwo her gekommen war und nun ihren Körper erfüllte.
Es war so anders als das, was sie bisher kennengelernt hatte, wenn Rene oder Andre sie nachts besuchten. Es war so schön und sie fühlte überhaupt keinen Ekel. Tatsächlich fühlte sie etwas ganz und gar anderes.
„Du bist so ein hübsches Mädchen“, raunte Nadia ihr zu, während sie ihre Arme nach oben hob und ihr bedeutete, sich am Duschkopf festzuhalten. „Nur ein wenig haarig. Aber das werden wir ändern.“
Aber Patrizia hörte sie kaum, weil ihr das Blut so laut in den Ohren rauschte. Und dann fühlte es sich plötzlich an, als wurde ihr ganzer Körper unter Strom gesetzt, als Nadias Fingerspitzen von ihren Handgelenken aus ihre Arme hinab, über ihre Achseln, ihre Seiten und ihre Hüften bis hinunter zu ihren Oberschenkeln glitten.
Sie hörte ein hallendes Japsen und erkannte, dass es ihre eigene Stimme war.
Zeit und Raum wurden völlig ungreifbar, als die wundervolle Blondine anfing, sie einzuseifen. Von Kopf bis Fuß spürte sie überall den sanften Druck der Hände.
Als sich die Berührungen ihren Brustwarzen näherten, musste sie sich auf die Lippe beißen, um nicht laut zu stöhnen. Aber davon wollte Nadia nichts wissen.
„Du darfst heute Nacht nichts zurückhalten“, hauchte sie ihr ins Ohr und sandte damit neue Schauer durch Patrizias Körper. „Wenn du stöhnen willst, dann musst du es tun. Und wenn dir danach ist, deine Gefühle herauszuschreien, dann darfst du es nicht unterdrücken. Verstehst du?“
„Ahh-hah!“, keuchte sie in dem Versuch, gleichzeitig ihre Zustimmung auszudrücken, zu atmen und zu stöhnen.
Als die Berührungen dann wieder einsetzten, hätte die junge Frau ohnehin unter keinen Umständen verhindern können, aus tiefster Kehle Laute von sich zu geben.
Bislang waren alle Berührungen an ihren Brüsten immer grob gewesen. Zu klein waren die Dinger, um etwas Vernünftiges damit anfangen zu können. Nutzlos.
Aber Nadia fand eine Verwendung für sie, die Patrizia völlig neu war: Sie benutzte sie, um ihr Lust zu bereiten. Und die Empfindungen stiegen der Achtzehnjährigen sofort zu Kopf und schossen ihr gleichzeitig direkt in den Schoß.
„Weißt du, was das wirklich Schöne an deinen Brüsten ist?“, fragte die Blondine dann leise.
Sprachlos vor Anspannung schüttelte sie den Kopf.
„Deine Nippel. Sie werden so groß und lang. Und ich glaube, du magst es, wenn ich…“
Der Rest ging in Patrizias lautem Keuchen verloren, als Nadia ihre seifigen Finger benutzte, um die beiden Brustwarzen ein wenig in die Länge zu ziehen, bevor ihr Griff abrutschte und dabei ein heftiger Stromstoß ausgelöst wurde, der Patrizia durch und durch ging. Hätte sie sich nicht festgehalten, wäre sie in die Knie gegangen, als ihre Beine plötzlich jede Kraft verloren.
Zum ersten Mal wünschte sie sich, dass ihr Gegenüber von ihren Brüsten ablassen würde, um ihr zwischen die Beine zu greifen. Normalerweise war es genau das, was sie fürchtete, weil dann die Dinge ihre widerwärtige Wendung nahmen, doch nun sehnte sie sich danach.
„Bitte…“, wimmerte sie, denn sie durfte ja nichts zurückhalten. „Mehr… unten…“
„Möchtest du, dass ich deine Muschi anfasse?“, lockte Nadia sie.
„Bitte…“
„Aber in dem Wald finde ich mich doch gar nicht zurecht“, neckte die unglaubliche Frau weiter.
„Bi-tte!“
„Geduld, meine Süße…“
Und davon brauchte Patrizia, wie sich herausstellte, eine ganze Menge, denn Nadia wusste offenbar genau, was sie tat. Oder sie wollte ihrer Freundin einfach nur den Verstand rauben.
So richtig bekam Patty – oh, sie mochte den Klang dieses Namens – gar nicht mit, wie Nadia den Rasierer zum Einsatz brachte. Immer hatte die Blondine zumindest eine Hand oder wenigstens ihren Mund frei, um an irgendeiner Stelle neue Wege zu finden, die Lust noch weiter anzustacheln.
Sie beschränkte sich ganz und gar nicht auf die beiden Nippel, die sich so sehr nach Berührung sehnten, sondern wanderte überallhin und zeigte Patrizia, dass es in ihrem Zustand keine Stelle mehr gab, die kein Lustzentrum war.
„Öffne deine Beine für mich“, kam dann endlich – endlich! – die erlösende Aufforderung. Doch damit sollte die Folter erst so richtig beginnen.
Längst war jeder Atemzug von ihr ein stöhnendes Wimmern und jede Nervenbahn in ihrem Körper stand in Flammen. Aber Nadia gab ihr nur furchtbar kurze, flüchtige und trotzdem atemberaubende Berührungen, als sie in ihrem Schoß überall das Duschgel verteilte.
Es war Patrizia sogar egal, dass die andere auch ihren Po nicht aussparte, den sie sonst unter allen Umständen mit aller Kraft verteidigte, nachdem Rene einmal versucht hatte, sich dort Zugang zu verschaffen – und ihr höllische Schmerzen bereitete. Mit Nadia war alles pure Lust.
Und schließlich war die Blondine auch fertig mit ihrer Arbeit, wie sie fröhlich verkündete. Kein überflüssiges Haar befand sich mehr auf Pattys Körper. Und alles war sauber und bereit.
Aber dann stellte die grausame Frau die Dusche aus und verließ ihre hilflose Kameradin, die sofort panisch die Augen aufriss und ihr hinterher starrte.
„Nadia… Bitte!“
„Aww…“, machte die Blondine mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen. „Geduld, Süße. Der Abend hat erst begonnen.“
Und dann wandte sie sich zur Tür, nachdem sie sich ganz oberflächlich abgetrocknet hatte.
„Aber… Was?“
„Komm. Trockne dich ein wenig ab und mach dir keine Gedanken über den Rest. So wie ich deinen Körper jetzt kenne, wird er sowieso bald nass vom Schweiß sein.“
„Wie…?“
„Komm. Die Männer warten.“
Da endlich verstand Patrizia. Und sie musste schlucken.
Gleichzeitig stiegen all ihre schlechten Erinnerungen in ihr auf. Und trotzdem pochte ihr Herz schneller und zwischen ihren Beinen kribbelte es.
Irgendwie schien Nadia mit ihren scheinbar übermenschlichen Fähigkeiten zu erkennen, dass da etwas wahr, womit Patty plötzlich zu ringen hatte, auch wenn sie vor Geilheit fast platzen wollte. Und sofort kehrte sie zu ihr zurück und nahm sie in den Arm.
„Was auch immer dir passiert ist“, flüsterte sie sanft, „gehört der Vergangenheit an. Es ist Geschichte.“
„Aber was, wenn ich nur bei einer Frau…?“, wollte Patrizia fragen.
„Denk an einen Penis“, wisperte Nadia und schob sanft ihre Hand an Pattys Bauch hinab. „Nicht an denjenigen, der dir wehgetan hat, sondern an irgendeinen anderen. An einen schönen, kräftigen Männerschwanz…“
Es fiel ihr überraschend leicht, sich dieses Bild vor Augen zu rufen, während die sanften Fingerspitzen sich immer weiter dem Punkt näherten, an dem sich ihre Lust zu konzentrieren schien.
„Siehst du ihn vor dir?“, hauchte Nadia. „Kannst du die Adern auf der Oberfläche sehen? Und wie sich die Haut über der Eichel spannt? Siehst du, wie sie sich langsam zurückzieht und freilegt, was sich violett schimmernd darunter befindet? Stück für Stück…“
Und Patrizia konnte es sehen. In aller Deutlichkeit. Und sie konnte fühlen, wie die Finger immer näher kamen, bis sie schließlich…
Laut japsend atmete sie tief ein, als Nadia zwei Finger über den kleinen Knoten gleiten ließ, der sich am oberen Ende ihrer Schamlippen befand. Und hechelnd erlebte sie, wie die Finger in ihrer gesamten Länge darüber glitten, sich langsam krümmten und in ihren Schoß eintauchten.
„Ich werde dir zeigen, was Hand Mund und Zunge einer Frau dir geben können“, wisperte ihre Freundin. „Aber nichts kann sich mit dem Gefühl vergleichen, wenn ein Schwanz in dich eindringt. Und ich möchte dir auch das zeigen.“
„Jaa…“, wimmerte Patty.
Oh ja. Sie wollte das. Sie wollte alles.
Ohne weiteren Widerstand oder Widerwillen ließ sie sich von Nadia an der Hand nehmen und führen. Sie dachte gar nicht mehr nach. Auch dann nicht, als die Blondine in der Küche kurz innehielt, ein Tuch von Tisch nahm und ihr die Augen verband.
„Nur fühlen und nichts zurückhalten“, wiederholte sie noch einmal dicht an ihrem Ohr und führte Patty dann weiter.
Als sie nach ein paar Metern wieder stehenblieben, konnte die Achtzehnjährige zweimaliges, tiefes Einatmen hören. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
„Sie starren nicht mich an, Patty“, berichtete ihr Nadia leise. „Sie bewundern dich. Sie starren auf deine Brüste und staunen darüber, wie viel größer deine Nippel jetzt sind. Und sie schauen gierig auf deinen Schoß, wo kein Haar ihnen mehr die Sicht verstellt.“
Während sie sprach, trat Nadia von hinten an Patty heran und legte ihre Arme um sie. Und dann fuhr sie mit hauchzarten Berührungen überall dorthin, wo ihr zufolge auch die Blicke der Männer ruhten.
„Sie begehren dich, Süße.“
„Hah…“, machte Patrizia und erzitterte, als Nadia ihre Hand zwischen ihre Beine legte und ihre Schamlippen ein wenig spreizte.
„Und du begehrst sie. Du bist schon ganz feucht in Erwartung dessen, was sie dir zu geben haben. Nicht wahr…?“
„Ja…“, schaffte sie es seufzend unter ihrem schweren Atem herauszubringen.
„Zieht euch aus und kommt mit“, kommandierte Nadia und führte ihre hilflose Gefährtin dann weiter.
Orientierungslos und in völliger Dunkelheit fühlte Patty doch keine Angst. Sie fühlte sich sogar sicher in den Armen der Frau, die sie gerade einmal ein paar Stunden kannte. Sei fühlte sich vielleicht sogar geborgen.
„Lass dich fallen“, forderte Nadia sie dann auf und löste sich von ihrem Rücken, nachdem sie sie umgedreht hatte. Ohne zu zögern, folgte Patty ihrer Aufforderung und erlebte einen Moment des freien Falls, bevor sie auf einem weichen Bett landete.
Gleich darauf war Nadia auch schon wieder bei ihr. Sie krabbelte über ihren Körper und ihre Brüste streichelten Patrizias Haut. Ihre Schenkel berührten sich. Ohne weitere Aufforderung ließ sie das Knie ihrer Freundin zwischen ihre Beine gleiten und stöhne gleich darauf, als es Kontakt mit ihrem Schoß herstellte.
„Greif nach links und rechts“, forderte Nadia sie auf.
Schon nach wenigen Zentimetern stießen ihre Hände an die Seiten zweier Körper. Peter und Kenni!
„Erkunde sie. Spiel mit ihnen und mach dich mit ihnen vertraut. Den Rest erledige ich…“, hauchte Nadia.
Was sie mit ‚dem Rest‘ meinte, ging Patrizia gleich im nächsten Moment auf, als sie die Lippen ihrer Gespielin auf ihren fühlte. Und diesmal hielt die sich nicht zurück.
Die Küsse im Bad waren sanft und heiß gewesen. Diese waren leidenschaftlich und fordernd. Patty blieb gar keine andere Wahl, als sich auf das wilde Zungenspiel einzulassen.
Das Tuch um ihre Augen verdammte sie dazu, nur zu fühlen. Aber trotzdem konnte sie Nadia beinahe sehen.
Sie wusste, wie die wunderbar vollen Büste aussahen, die sachte über ihren Körper streiften. Und sie hatte heimlich aus den Augenwinkeln lange die glatte Haut des Schenkels studiert, der sich nun so zauberhaft fest gegen ihren Schoß presste.
Was sie allerdings nicht vom Sehen her kannte, war das, worauf ihre etwas ziellos umhertastenden Hände bald stießen.
Keuchend und so den Kuss unterbrechend, reagierte sie auf ihre Entdeckung.
„Oh mein Gott, sind die groß“, wisperte sie ehrfurchtsvoll, als sie das feste Fleisch vorsichtig mit den Händen umfasste.
Zumindest in einem Fall, denn was ihre Linke gefunden hatte, war so riesig, dass sie es nicht ganz schaffte.
„Die sind viel größer als…“
„Renes?“, ergänzte Nadia leise.
Beschämt nickte Patty.
„Sie sind auch größer als viele andere“, versicherte ihr die Blondine. „Aber die Jungs wissen damit umzugehen und werden dir nicht wehtun.“
„Bist du dir da ganz sicher?“, fragte Patrizia zweifelnd.
„Zumindest einer von ihnen wird dir keine Schmerzen bereiten“, lautete die Versicherung. „Und ich werde dich gut auf ihn vorbereiten.“
„Noch mehr Vorbereitung?“, japste sie ein klein wenig erschrocken.
Die beiden Männer glucksten leise.
„Ein wenig vielleicht?“, schlug Nadia vor und glitt an Patty hinab, die sich beinahe sofort in fiebriger Erwartung anspannte, auch wenn sie keine Ahnung hatte, was sie eigentlich erwarten sollte.
„Ooohhh…!“, machte sie dann und atmete tief ein. „Ei-ei-einversta-aahh…“
Das Gefühl, als Nadia ihre Beine griff und ein wenig weiter spreizte, war für sich allein genommen schon sehr sinnlich, denn es fühlte sich an, als würde die andere Frau sie gewissermaßen in Besitz nehmen. Aber es stand in keinem Vergleich zu der Empfindung, die sich plötzlich wie ein Lavastrom in Pattys Unterleib ergoss, als sie Nadias Zunge an ihren Schamlippen spürte.
In einer einzigen, langen Bewegung streifte sie von unteren bis zum oberen Ende ihrer Spalte und am Ende mit der ganzen Länge über ihren Lustknopf. Und in Patrizias Kopf explodierten Lichter.
Als sich dann auch noch zwei rauere Münder über ihren beiden Brustwarzen schlossen, war es ganz und gar um sie geschehen.
Zusammen mit der geschickten Zunge, die immer wieder in ihrem Schoß hinauf und hinab tänzelte, sich mal an ihrem Eingang zu schaffen machte und versuchte, sich dort Einlass zu verschaffen und mal flatternd über ihren Kitzler huschte, brachte sie das feste Saugen an ihren Nippeln völlig um den Verstand.
Sie hörte gar nicht mehr auf zu schreien, bis ihre Kehle sich wund anfühlte. Und überall in ihrem Körper wurden Silvesterraketen gezündet, deren bunte Explosionen sie vor ihren geschlossenen Augen sehen konnte.
Aber das Beste war das Gefühl von kochender Hitze in ihrem gesamten Unterleib, das keinen Vergleich zu dem standhielt, was ihre Experimente mit den eigenen Händen zustande zu bringen vermochten. Es war einfach überwältigend.
XXI.
Für Kenni erwies sich der Abend als noch weitaus unfassbarer, als der Nachmittag. Und der hatte bereits neue Maßstäbe in Sachen Erstaunlichkeit gesetzt.
Wer hätte auch gedacht, dass sich ausgerechnet Patrizia Pfaffer als süße, kleine Maus entpuppen würde. Wer hatte ausgerechnet damit rechnen können?
Also außer Peter, dem alten Besserwisser, der sie immer in Schutz genommen hatte, wenn sie mal wieder am Rande der spielenden Kinder auftauchte und niemand etwas mit ihr zu schaffen haben wollte.
Aber selbst Peter hatte ganz schön Augen gemacht, als Nadia mit der neuen Patty aus dem Bad kam, die plötzlich keinen Trainingsanzug aus Ballonseide mehr trug.
Wie Kenni hatte er sie angestarrt, als wäre sie von einem anderen Stern. Diese Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling war jedenfalls mal ein voller Erfolg gewesen.
Sicherlich war Patty keine Nadia. An die Kurven und die absoluten Traumrundungen der Blondine kam so schnell keine Frau heran. Aber für Kenni war die straßenköterblonde, kleine, zierliche Patrizia schon eher eine passende Kragenweite.
Sie war nicht nur ein wenig kleiner als Nadia, sondern auch drahtiger. So wie er selbst. Und sie war vor allen anderen Dingen nicht ausgerechnet Peters Freundin, bei der es sau-unpraktisch gewesen wäre, sie anzuhimmeln.
Für einen Pragmatiker war das ein wichtiger Grund.
Der Plan von Nadia hatte vorgesehen, dass Kenni am Ende derjenige sein würde, der Sex mit Patrizia hatte. Und er hatte diesem Erlebnis nicht unbedingt entgegengefiebert. Zumindest nicht bis zu diesem Auftritt im kerzenbeleuchteten Wohnzimmer.
Und als er dann auch noch mit ansehen durfte, wie Nadia ihre Zunge einsetzte, um der armen Kleinen den Verstand zu rauben, als wäre das alles ein wirklich erstklassiger Pornofilm, war er so langsam wirklich heiß darauf, den Plan durchzuführen.
Nur leider war Patty nach diesem Erlebnis völlig weggetreten…
„Glaubst du, ich könnte es mit Dumm-Rene aufnehmen“, sinnierte Kenni daher ein wenig ziellos vor sich hin.
„Wieso dass denn?“, wollte Peter wissen, während Nadia die zitternde und halb bewusstlose Patty in den Arm nahm.
„Weil dein Freund ein Auge auf seine Schwester geworfen hat“, murmelte sie amüsiert.
Erst wollte Kenni das von sich weisen, aber dann seufzte er, zuckte mit den Schultern und meinte: „Kann schon sein.“
„Wenn ich mit Rene Pfaffer fertig bin, wirst du dir um ihn keine Sorgen mehr machen müssen“, knurrte Peter nach einem Augenblick des Schweigens in einer Tonlage, die er bei seinem Kumpel wirklich noch nie gehört hatte.
In der schummerigen Dunkelheit des Schlafzimmers lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Und als ihm bewusst wurde, was Peter von seiner Cousine über den guten Rene noch erfahren konnte, war er sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, seinen Freund zu einer Aussprache zu drängen.
Viel Zeit seine Gedanken in Worte zu fassen, hatte er allerdings nicht, denn Nadia löste sich plötzlich sehr hastig von Patty und kroch zu ihrem Freund hinüber, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Den Wortfetzen zufolge, die er hören konnte, hatte sie wirklich ein Faible für Peters harte Seite.
Mit den Schultern zuckend übernahm Kenni einfach die Aufgabe, die teilnahmslose Patty in den Arm zu nehmen und festzuhalten. Und erfreulicherweise kuschelte sie sich auch ohne zu zögern mit dem Rücken an ihn.
Dann blieb ihm nichts weiter zu tun, als dabei zuzusehen, wie die Dinge zwischen Peter und Nadia sich rapide zuspitzten und immer heißer und heftiger wurden.
Schon wieder…
Nicht, dass es nicht ein wirklich geiler Anblick gewesen wäre, wenn die, im Vergleich zu Peter wirklich hauchzarte Nadia wild und fordernd wurde und sich ihre gesamte Aufmerksamkeit darauf ausrichtete, sich seinen absurd großen Penis einzuverleiben.
Aber Kenni war auch nur ein Mann und konnte leider auch in der momentanen Situation schlecht wichsen. Und das war ein wenig unfair.
Als er dabei zusah, wie sich die Blondine erst noch ein wenig am Schwanz ihres Freundes rieb, bevor sie dann ein wenig nach vorn rückte, um das Ding in sich eindringen zu lassen, regte sich natürlich auch sein kleiner Freund schnell wieder.
„Sorry“, murmelte er Patty ins Haar, ohne eine Reaktion zu erwarten. „Sag Bescheid, wenn dir das unangenehm ist.“
„Es fühlt sich heiß an“, wisperte die überraschenderweise. „So heiß, wie das da aussieht…“
„Warte ab, bis es wirklich losgeht“, raunte Kenni zurück und fühlte einen gehörigen Erregungsschub in seinem Unterleib, als sie ihm praktisch signalisierte, dass sie nichts gegen seinen Schwanz in ihrer Poritze einzuwenden hatte. „Das ist grotesk und so ziemlich das Geilste, was ich jemals gesehen habe.“
Tatsächlich tat Patty dann auch genau das: Sie wartete ab und schien atemlos zu verfolgen, wie das monströse Organ den Schoß einer Frau teilte, die eigentlich zwei Nummern zu klein dafür war. Und die es ganz offensichtlich trotzdem in vollen Zügen genoss.
Im Gegensatz zu den Erfahrungen, die Kenni mit Sex gemacht hatte, dauerte dieser Prozess extrem lange. Ganz sicher musste Nadia sich schrittweise an den Eindringling gewöhnen, der eigentlich – wie Bud Spencer das formuliert hätte – mal ein Bein hatte werden sollen.
Irgendwann bewegte sich die süße Maus in seinen Armen dann aber doch ein wenig. Und zwar nach oben, sodass Kennis eigener Schwanz ein wenig mehr Raum bekam, sich nach vorne auszudehnen. Und dann fühlte er die Berührung ihrer Hand daran, die ihn ein wenig nach oben drückte, bis seine Eichel mit etwas Heißem, Feuchtem in Berührung kam.
„Denkst du, du könnest mich bumsen?“, fragte Patty ein wenig gepresst. „Auch wenn ich nicht gerade eine Traumfrau wie Nadia bin…“
„Eigentlich finde ich dich ziemlich heiß“, gab er zurück. „Und du machst mir auch keine Angst, wie Nadia.“
Daraufhin kicherte Patrizia leise.
„Sie macht dir Angst?“
„Dir nicht?“
Sie dachte kurz darüber nach und meinte dann: „Ich glaube, ich weiß, was du meinst…“
Sie schwiegen für einen Moment, während Kenni das Gefühl genoss, dass seine Eichel durch die ganz leichten Wiegebewegungen von Patty immer wieder ein klein wenig zwischen ihre Schamlippen rutschte.
„Findest du mich wirklich heiß“, fragte sie dann.
„Hast du dich in kürzlich mal im Spiegel gesehen?“, fragte Kenni zurück.
„Leider schon…“
„Wenn du dazu ‚leider‘ sagst, brauchst du eine Brille.“
Sie drehte den Kopf so weit wie möglich nach hinten, ohne den Kontakt ihrer Unterleiber zu unterbrechen. Das Licht war zu spärlich, um mehr zu erkennen, als den Schimmer ihrer Augen. Die Binde musste sie zwischenzeitlich abgestreift haben.
„Verarsch mich bitte nicht, Kenni“, sagte sie ernst. „Es ist okay, wenn du mich nicht gut findest. Ich würde einfach nur gerne einmal bumsen, ohne danach…“
Was auch immer sie sagen wollte, wurde nicht vollendet. Da war nämlich doch etwas, das Kenni schließlich in ihren Augen erkennen konnte. Und es war etwas wirklich, wirklich Schönes und sehr Zerbrechliches. Und weil er dieses namenlose Etwas wirklich, wirklich reizvoll fand, küsste er sie einfach.
Und es wurde ein langer Kuss, während dem sich ihre restlichen Körper voneinander lösten, um richtig herum wieder zusammenzufinden.
Nach kurzem Zögern ließ sich Patty darauf ein und dann würde sie ziemlich wild und hungrig. Und Kenni hatte nichts dagegen einzuwenden. Oberflächliche Knutschereien hatte er genug gehabt.
Vielleicht war es die erdrückende Macht der Liebe zwischen Peter und Nadia, die diese verflixte Sehnsucht nach mehr in ihm auslöste. Und möglicherweise nicht nur in ihm. Aber egal was es war, es fühlte sich gut und richtig an, es mit Patty auszuleben.
„Ich will dich nicht bumsen“, schnaufte er schließlich scher atmend und hielt wohlweislich ihren Kopf ganz fest, als sie vor ihm zurückzucken wollte. „Ich will lieber Liebe mit dir machen.“
„Oh Gott…“, stöhnte sie und er konnte hören, dass da Tränen in ihrer Stimme waren. „Ja… Das… Das wäre toll!“
Ganz sanft und vorsichtig glitt er dann über sie und sie öffnete ihre Beine bereitwillig. Mithilfe ihrer führenden Hand fand er schnell die Quelle der Hitze und Nässe in ihrem Schoß und schob sich ganz langsam und vorsichtig hinein.
Ohne einen Vergleich anstellen zu wollen, schoss ihm dabei doch durch den Kopf, dass Peter diese Enge niemals unbeschadet hätte erobern können. Aber für ihn selbst schien sie ziemlich gut zu passen.
Nach ungefähr zwei Dritteln stellte er seine Vorwärtsbewegung ein. Mehr war bei seiner Länge manchmal schmerzhaft für seine Partnerinnen und Schmerzen wollte er Patty auf gar keinen Fall bereiten. Aber sie legte die Hände auf seinen Hintern und drängte ihn weiter und immer weiter, bis er wirklich ganz und gar in ihr steckte.
„Oooh…“, hauchte sie. „Ich hatte keine Ahnung…“
„Frag mich mal“, presste er hervor. „Du fühlst dich wirklich phänomenal an.“
„Hört auf das zu analysieren und habt endlich Spaß“, mischte sich eine atemlose Nadia von de Seite her ein.
„Kümmer du dich um deinen eigenen Schwanz“, frotzelte Patty überraschend frech zurück.
„Worauf du dich verlassen kannst“, lautete die Antwort, der gleich darauf wieder die rhythmischen Geräusche folgten, die schon die ganze Zeit über die Kulisse für Kennis und Pattys kleine Romanze gebildet hatten.
„Aber sie hat recht“, wisperte Patty dann in sein Ohr. „Lass uns… Liebe machen.“
Fast wiederwillig zwang sich Kenni dazu, sich aus ihr zurückzuziehen und es war wirklich erstaunlich, wie ihre Enge ihn dabei umschlossen hielt. Langsam und vorsichtig zog er sich zurück, bis nur noch die Eichel in ihr steckte. Und dann drang er wieder in sie ein, bis ihre Lenden sich erneut aneinander pressten.
„Mehr…“, seufzte sie zufrieden.
Und Kenni wiederholte seine Bewegung etwas schneller.
„Mehr… Bitte, mehr…“, flehte sie leise.
Sie sagte es noch zahlreiche Male, bis er buchstäblich im Sekundentakt ein- und ausglitt und langsam, aber sicher nicht nur ins Schwitzen kam, sondern auch seinem Höhepunkt immer näher.
Aber das war okay…
„OhGott! Kenni! Ja!“, japste sie nämlich ziemlich überraschend.
Ihre Beine schlangen sich um seine Hüfte und ihre Hände griffen ebenfalls fest zu. Mit aller Kraft versuchte sie, ihn zu noch schnelleren, härteren Stößen anzutreiben, während sie anfing, an- und abschwellend zu schreien, bis sich das in einem lauten Schluchzen brach und sie erschlaffte, kurz bevor er selbst soweit war.
Zähneknirschend bremste er sich im allerletzten Moment.
„Hör nicht auf“, hauchte sie matt. „Fick mich weiter… Bis du kommst…“
Mehr Ermunterung war nicht nötig, um den rasanten Takt wieder aufzunehmen und mit einem Dutzend Stößen die letzte Hürde zu nehmen. Und obwohl es der dritte Orgasmus des Tages war, war es eindeutig der mit Abstand Beste.
Als er nun selbst erschöpft hinabsank, legte Patty ihre Arme um ihn und drücke ihn an sich.
„Wäre es wohl in Ordnung, wenn ich behaupten würde, dass das hier mein Erstes Mal war?“, fragte sie müde.
„Ich werde jeden verprügeln, der meine Freundin Lügnerin nennt“, schnaufte Kenni zur Antwort.
„Du meinst… Du willst… Mit mir?“
„Das wäre schon schön…“
„Gott im Himmel, Kenni!“, stöhnte Peter. „Frag sie richtig!“
„Oh… ähm… Willst du.. äh… mit mir…?“
Weiter kam er nicht, denn Patty erlöste ihn, indem sie ihn einfach küsste.
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