VIII.
Peter stand noch unter der Einwirkung einer gehörigen Portion Adrenalin, als Nadia einige sehr aufwühlende Dinge in sein Ohr flüsterte. Und bevor er sich zu viele Gedanken über seine Reaktion auf die ersten ihrer Ideen machte, verlegte er sich lieber darauf, hinsichtlich der Letzten einfach tätig zu werden.
Ein wenig wunderte er sich zum wiederholten Mal über sich selbst.
Nicht, dass er nicht fähig gewesen wäre, Dinge in die Hand zu nehmen. Aber in Sachen Frauen hatte er das einfach niemals… auf die Reihe bekommen. Immer hatte er auf den Moment gewartet, in dem sie die interessierte Maske fallen ließen und anfingen, sich über ihn lustig zu machen. Und meistens war dieser Moment auch irgendwann gekommen.
In den seltenen Fällen, wo es anders gewesen war, hatte er einfach zu lange gewartet.
Aber bei Nadia war diese Unsicherheit so einfach zu überwinden, als wäre sie nur ein kleiner Zaun, über den man hinwegsteigen konnte. Und nicht etwa die unüberwindliche Mauer, als die sie ihm immer erschienen war.
Konnte das wirklich nur daran liegen, dass sie ihn aufgefordert hatte, seinen Impulsen nachzugeben? Waren sie wirklich erst seit wenigen Stunden ein Paar?
Als er sie an der Hand nahm und mit sich zog, zuckte er innerlich mit den Schultern. Spielte das überhaupt eine Rolle?
Er hatte es mit einem Mal eilig, seine Freundin zum Auto zu bringen. Viel eiliger, als er es in den zwanzig Jahren seines Lebens bislang mit irgendetwas gehabt hatte, wenn man vom Weg zur Bescherung an Weihnachten absah, als er noch ein ganz kleiner Junge gewesen war. Und in gewisser Hinsicht war das ja eine vergleichbare Situation…
Die Disko schnell zu verlassen war einfach, denn die meisten Leute waren gerade erst eher auf dem Weg hinein. Es war gerade spät genug, dass der Andrang so richtig anfing.
Vermutlich war die Menge an Leuten der Grund dafür, dass er die Gestalt erst bemerkte, als diese im direkt in den Weg trat. Der Typ kam aus der Lücke zwischen zwei parkenden Autos hervorgesprungen und baute sich vor ihm auf.
Angesichts der Nummer, die sich der Idiot gerade eben noch mit Nadia erlaubt hatte, war es eine Handlungsweise, deren Weisheit ein Teil von Peters Verstand infrage zu stellen wagte.
Er kannte den Kerl flüchtig vom Sehen. Sein Name war Rene und sie waren im gleichen Dorf aufgewachsen. Aber der Bursche war drei Jahre älter als Peter und sie hatten dementsprechend nie viel miteinander zu tun gehabt.
Dennoch war Rene jemand, der nie eine Gelegenheit ausgelassen hatte, sich an irgendwelchen Hänseleien oder Gemeinheiten zu beteiligen. Für eine direkte Konfrontation mit dem eindeutig kräftigeren Peter war er jedoch immer zu feige gewesen.
Es war dieser Gedanke, der ihn alarmierte. Doch die Eingebung kam zu spät.
Wie es eigentlich vorhersehbar gewesen war, hatte Rene sich nicht allein aufgemacht, um was auch immer zu tun. Zwei kräftige Handpaare schlossen sich um jeden von Peters Armen, noch bevor er bereit war zu reagieren. Und was noch schlimmer war: Nadia ließ einen erschrockenen Schrei ertönen.
Sofort stand alles in ihm unter Strom. Aber die beiden Typen hielten ihn gut unter Kontrolle und ließen nicht zu, dass sich Peter umdrehte oder losriss. Und sie störten sich auch nicht an den Geräuschen des Gerangels in ihrem Rücken, wo sich Nadia offenbar nach Kräften wehrte.
Stattdessen musste er Rene dabei zusehen, wie der selbstzufrieden grinsend auf ihn zukam.
„Bevor ich auf die Einladung der kleinen Schlampe von vorhin zurückkomme, wollte ich dich noch kurz daran erinnern, wo dein Platz ist, Moppel.“
„Hast du den Satz vor dem Spiegel geübt?“, grunzte der Angesprochene abfällig. Wäre er nicht so besorgt um seine Freundin gewesen, hätte er sich vielleicht über seine eigene Kühnheit gewundert.
Der Faustschlag in seinen Magen lenkte ihn dann von beiden Gedankengängen ab.
Keuchend ausatmend krümmte sich Peter weit nach vorne. Weiter, als es eigentlich notwendig gewesen wäre, denn Rene hatte keinen sonderlich harten Schlag, wie sich herausstellte. Aber die Reaktion zu übertreiben schien eine gute Idee zu sein.
Als sich die Griffe an seinen Armen ein wenig lockerten, legte Peter sogar noch einen Zahn zu und fing an, theatralisch zu wimmern, als würde er anfangen zu heulen. Für Stolz oder Würde hatte er einfach keine Zeit.
Rene trat noch näher und riss den Kopf seines Widersachers an den Haaren wieder nach oben. Man konnte ihm ansehen, dass er höchst zufrieden mit der Situation war. Auch wenn es ihn offenbar irritierte, dass sich in Peters Gesicht so gar keine Tränenspuren zeigen wollten.
Noch irritierter blickte er drein, als etwas anderes passierte, dass er nicht hatte kommen sehen. Es war ein Ausdruck höchster Überraschung, der unmittelbar von fast aus den Höhlen tretenden Augen ersetzt wurde, bevor sich der Schweinehund stöhnend krümmte und in die Knie sank.
Niemand schien nämlich darüber nachgedacht zu haben, dass Peter auch noch Beine hatte. Und eines davon hatte soeben ein lohnendes Ziel zwischen Renes Beinen gefunden.
Was danach geschah, ging vergleichsweise schnell, denn auch die beiden Handlanger waren überrascht und Peter hatte jahrelange Erfahrung als Prügelknabe. Und er hatte zu Beginn seiner Bundeswehrzeit angefangen, sich mit dem Ringersport zu beschäftigen.
Der Linke der beiden Typen schaffte es daher zwar, sich erfolgreich zurückzuziehen, der andere lag jedoch kurze Zeit später auch auf dem steinigen Parkplatz und hielt sich die Hände vor seine blutende Nase.
Aber das Wichtigste befand sich in seinem Rücken, wo es gerade verdächtig ruhig geworden war. Also fuhr Peter schnell herum und… staunte…
Nadia stand mit geballten Fäusten und wütendem Gesichtsausdruck über einem weiteren Typen, der sich auf dem Boden krümmte. Und es sah nicht so aus, als hätte er es sich da nur gemütlich gemacht.
Allem Anschein nach konnte dieser Dreckskerl sich gar nicht entscheiden, ob sein Knie, seine Leiste oder sein Gesicht mehr schmerzte, und verzweifelte an dieser Frage. Tatsächlich schien er sogar zu heulen.
Nadia machte es ihm noch etwas schwerer, sich zurechtzufinden, als sie mit ordentlicher Kraft einen Tritt in seinen Magen pflanzte. Dann wandte sie sich Peter zu, sondierte die Lage und grinste schließlich.
„Mein Held!“, strahlte sie und warf sich in seine Arme.
„Hätte ich dafür nicht…?“
„Pah! Details…“, wiegelte sie ab. „Bei dir liegen zwei und einer rennt. Also bist du der Held.“
„Vielleicht eher ein etwas lahmer Ritter in rostiger Rüstung“, spöttelte er.
„Peter!“, fuhr Nadia ihn an. „Hör auf damit! Wenn die zu viert auf mich losgegangen wären, hätte ich vielleicht zwei geschafft, aber bestimmt nicht mehr.“
„Zwei?“, fragte er erstaunt. „Machst du irgendeinen Kampfsport?“
„Ein Mädchen muss sich aufdringlicher Verehrer erwehren können.“
„Ich werde mir das besser merken.“
„Dich würde ich höchstens verprügeln, wenn du mich noch viel länger am ausgestreckten Arm verhungern lässt.“
Der Wechsel in ihrer Stimmlage machte die Frage überflüssig, wie sie das wohl gemeint haben könnte. Und wieder einmal wirkte sich ihre Tonlage unmittelbar auf seinen Gemütszustand aus, indem sie ihn alles vergessen ließ, außer der atemberaubenden Frau in seinen Armen.
„Bring mich endlich auf dein Schloss, mein edler Ritter.“
Als sie schließlich im Auto saßen, hatte sich sein Puls soweit beruhigt, dass er wieder halbwegs klar denken konnte. Jedenfalls solange er nicht nach rechts blickte, wo alles an Nadia immer darauf wartete, ihn zu verwirren…
Er runzelte konzentriert die Stirn, als er sich der Frage zuwandte, wohin er mit ihr nun eigentlich fahren sollte.
Sein Zimmer schied aus. Nicht nur wegen der anderen Hausbewohner. So banal durfte der Ort nicht sein. Es sollte schon einen… naja… feierlichen Charakter haben. Und am besten unter offenem Sternenhimmel.
Dann fiel ihr der letzte Satz ein, den seine Freundin vor dem Einsteigen gesagt hatte. Und plötzlich wusste er es. Es gab gar keine andere Möglichkeit.
Als er zuversichtlich lächelnd den Motor anließ, spürte er ihren Blick auf sich ruhen. Sie musterte ihn und schien sich zu fragen, was er ausheckte. Aber auch wenn es nur eine kleine Überraschung war, würde er sie nicht vorweg verraten.
„Wer hätte gedacht, dass Rene sich so weit aus dem Fenster lehnen würde“, lenkte er ihre Aufmerksamkeit auf etwas Unverfängliches, als ihr neugieriger Gesichtsausdruck sich langsam zu einer Frage verdichten wollte. „Du musst ihn wirklich umgehauen haben.“
„Nein. Das warst du.“ Ihr fröhliches Grinsen war ansteckend. „Aber ich gebe zu, dass ich auch nicht gedacht hätte, da würde noch was kommen.“
„Du hast diese Wirkung also wohl nicht nur auf mich.“
„Was? Ich locke die Bestie im Mann hervor? Den Vergewaltiger?“
Sie grinste zwar noch immer, aber Peter stockte. So hatte er das natürlich nicht gemeint. Natürlich war es nicht ihre Schuld, dass sich der Trottel so verhalten hatte.
„Nein“, versichert er eilig. „So…“
„Nein?“ Sie stöhnte frustriert, auch wenn es ein wenig theatralisch klang. „Verdammt, Peter? Muss ich mich nackt auf deine Motorhaube fesseln, damit du zum Tier wirst?“
„Wa…“ Er schnappte nach Luft. „Nein… Ich… Aber… Ich wollte nur nicht… Wegen Vergewaltigung und so…“
„Ich bin ein Großstadtkind, Baby. Ich bin nicht so leicht zu erschüttern. Und außerdem…“
Sie sprach nicht weiter und wirkte tatsächlich so, als wäre sie ein klein wenig unsicher.
„Ja?“
„Gott, das ist so peinlich“, murmelte sie schließlich. „Aber wenn du solche Dinge tust, wie irgendwelche Arschlöcher verprügeln oder in die Ecke stellen oder… mich rumkommandieren, dann werde ich zum Wasserhahn.“
„Zum was?“
„Zum… moah!“ Sie warf die Hände in die Luft, und obwohl es dunkel war, glaubte Peter zu sehen, dass sie rot wurde. „Meine Pussy, du Blödian. Sie läuft über.“
„Oh…“
Für einen Augenblick blieb er still, als hinter seiner Stirn eine kleine Diskussion stattfand.
‚Das kann ich nicht bringen!‘, dachte er sich. Und andererseits: ‚Aber sie will doch den Neandertaler. Und rumkommandiert werden macht sie auch an.‘
‚Sie wird mir nicht verschweigen, wenn ihr etwas nicht passt‘, beschloss er schließlich. ‚Sie weiß ganz genau, was sie nicht will.‘
„Zeig es mir“, presste er daher etwas krächzend hervor.
„Was?“ Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an.
„Wie du überläufst“, zwang er sich zu sagen, ohne seine Stimme so richtig unter Kontrolle zu kriegen. „Ich will deine… Pussy sehen.“
Sie keuchte und ein Schauer schien sie zu überlaufen. Als sie antwortete, war ihr Tonfall beinahe kleinlaut und sehr leise: „Jetzt?“
Peter nickte, hatte dann aber noch eine Idee. Und da er ohnehin schon in die Hölle kommen würde…
„Und deine… ähm… Titten auch. Alles.“
„Hier?“, piepste sie noch immer fassungslos.
Unfähig etwas zu sagen nickte er nur noch einmal. Und Nadia… tat es!
Mit sichtbar zitternden Fingern zog sie sich das Kleid über den Kopf und hielt sich kurz daran fest, bevor sie es mit einer gewissen Endgültigkeit auf den Rücksitz warf. Mehrmals blickte sie sich um, als hätte man in der Dunkelheit jenseits der Landstraße etwas erkennen können. Aber natürlich war da nichts zu sehen.
„So?“, hauchte sie.
Wieder konnte Peter nur nicken. Er musste sich zwingen, sein Hauptaugenmerk auf die Straße zu richten.
„Gott… Was machst du mit mir?“
„Was ich will?“, grunzte er heiser. Und es war nicht mehr nur Aufregung, die seine Stimme belastete.
Als sie anstelle einer Antwort mit einem kehligen Stöhnen auf seine Worte reagierte und sich an die Brust griff, wäre er beinahe in den Straßengraben gefahren.
Den Großteil der Strecke hatte er glücklicherweise bereits hinter sich gebracht, aber die letzten Kilometer und vor allem der Weg durch das Dorf unterhalb seines Ziels waren pure Folter.
Er musste Nadia nicht anweisen, wegen der Überraschung die Augen zu schließen. Das tat sie bereits von alleine.
Sichtlich angespannt saß sie aufrecht im Beifahrersitz und hatte den Kopf fest gegen die Nackenstütze gepresst. Ob sie ihre beiden wundervollen Brüste ihm entgegenreckte oder ihren eigenen Händen, war ihr Geheimnis. Aber es waren Letztere, die für den Moment das exklusive Vergnügen hatten.
So genau er es wagte, beobachtete Peter, wie ihre Handflächen über ihre Haut fuhren und immer wieder von unten in die festen Hügel griffen. Langsam tasteten sie sich bis zu den beiden hart hervorstehenden Knöpfchen vor. Dann packten ihre Finger fest zu und zogen sehr viel energischer daran, als er es jemals gewagt hätte. Und jedes Mal wimmerte sie dabei fast so, als würde ihr jemand Schmerzen zufügen.
Es war… unglaublich erotisch.
Irgendwann wagte sich eine ihrer Hände langsam über ihren Bauch weiter nach unten vor. Einen Augenblick lang folgte sein Blick der Bewegung und er dachte daran, wie wunderbar sich das anfühlte, worauf sie sich zubewegte.
„Nein!“, grunzte er dann und sie erzitterte. „Das nicht. Das… ist meins.“
Wieder stöhnte sie bei seinen Worten und wand sich in ihrem Sitz. Aber diesmal klang es gleichermaßen angetan wie frustriert.
Um seine Worte zu unterstreichen, legte er eine Hand auf ihren Oberschenkel. Ihre Haut glühte förmlich und ihr Körper schien vor Muskelspannung zu vibrieren.
Ihre unmittelbare Reaktion war ein anhaltendes Wimmern, dass jedoch schnell zu einem unzufriedenen Grunzen wurde, als er nichts weiter tat. Beinahe trotzig packte sie sich dann wieder an die Brüste und zupfte hart an den bereits ein wenig geröteten Nippeln.
Als Peter wieder auf die Straße blickte, konnte er den Wagen gerade noch auf Kurs bringen. Beinahe wäre er in ein Wohnhaus gefahren. Obwohl er kaum noch dreißig fuhr, erschrak er gehörig. Zu seiner unendlichen Erleichterung hatten sie es jedoch beinahe geschafft. Nur noch die Steigung lag vor ihnen, bevor das Ziel erreicht war.
Nadia schien gar nicht zu bemerken, dass er den Wagen abstellte. Erst als er sie ansprach, erwachte sie aus ihrer Trance.
„Wir sind da, Prinzessin“, sagte er mit weiterhin nur mühsam kontrollierter Stimme. „Meine Ritterburg.“
Vor ihnen lag die Burg im Mondschein. Der Ort, an dem irgendwie alles seinen Anfang genommen hatte.
IX.
Zunächst konnte Nadia den Anblick gar nicht so richtig genießen. Sie nahm alles wie im Nebel wahr. Durch einen Schleier der maßlosen Erregung.
Als Peter ihr aus dem Wagen half und sie für einen kurzen Moment in der kühlen Abendluft stehen ließ, klärte sich ihr Geist zumindest ein wenig wieder. Sie musste eingestehen, dass ihr kein passenderer Ort eingefallen wäre.
Betrachtete man es ganz genau, dann machte die Burg nicht so fürchterlich viel her. Aber sie war ein Ort mit einer richtigen Geschichte – in historischer, wie persönlicher Hinsicht.
Der einzelne Turm reckte sich in den schwarzen, von Lichtpunkten übersäten Nachthimmel und das ganze Gemäuer wurde von einem großen Mond in sanftes, silbernes Licht getaucht.
Ob der Vollmond wohl etwas mit dem unglaublichen Verlauf es Tages zu tun hatte?
Peter trat an ihre Seite. Über seiner Schulter lag eine Decke.
Als sie am Morgen aufgebrochen waren, hatte er einen Scherz über die Unerschöpflichkeit des Kofferraums seines Autos gemacht. Langsam war sie bereit, ihm zu glauben.
Er beugte sich hinab und nahm sie auf die Arme. Es war eine Überraschung und gleichzeitig das einzig Richtige. Zum zweiten Mal an diesem Tag legte sie die Arme auf diese Weise um seinen Hals. Und obwohl alles anders war, war es doch so ähnlich…
Als Peter sie nach der Beinahe-Katastrophe getragen hatte, war da das erste Mal dieses Gefühl von Vertrautheit gewesen. Schon vorher war sie an diesem Kerl interessiert, aber in jenen Minuten war es ihr wirklich klar geworden.
Sie wollte ihn. Nicht als Spielzeug oder als den nächsten Vorzeigefreund, sondern als… Mann an ihrer Seite.
Wie kein Mensch vor ihm gab ihr Peter ein Gefühl von Sicherheit. Nur bei ihm hatte sie keine Angst, er würde sie verraten. Er würde sie nicht verlassen, wie ihr Vater und er würde nicht vor ihr und der Erinnerung in den Alkohol flüchten, wie ihre Mutter. Er wurde sie nicht schlagen, wie ihr Onkel. Vielleicht würde er sie schlagen, wenn sie ihn anflehte, aber er würde sie niemals im Zorn schlagen. Und er würde sie auch nicht mit eisiger Nichtachtung strafen, wie ihre Tante.
Seitdem sie als kleines Kind ihre Oma verloren hatte, war sie niemals wieder mit einem Menschen zusammen gewesen, der ihr ein so vollkommenes Gefühl von Sicherheit gegeben hatte.
Als Peter bemerkte, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen, hielt er inne. Besorgt blickte er sie an.
„Nur Glück, Geliebter“, flüsterte sie heiser. „Mehr als ich verdiene…“
„Du verdienst alles Glück auf dieser Welt“, gab er nicht weniger rau zurück. Auch für ihn war all das etwas Besonderes. In vielerlei Hinsicht. Das stand glasklar in seinen Augen, die im Mondlicht beinahe silbrig schimmerten. „Und du ahnst gar nicht, wie viel du mir gibst.“
‚Doch‘, hätte sie sagen können, denn sie ahnte es. Aber das spielte keine Rolle, denn sie verstand, was er meinte.
Ja, verdammt! Sie verdienten es beide!
Inmitten des Burghofes setzte Peter sie sachte ab und breitete dann die Decke über einen Flecken Gras aus. Mit einer Hand führte er sie in die Mitte und sie ließ sich nieder. Dann sah sie zu ihm auf, suchte seinen Blick und nickte auf seine unausgesprochene Frage hin.
Er schluckte, aber er leistete ihrer Aufforderung Folge. Und zum Lohn streckte sie ihren Körper im Mondlicht aus, damit er sich auf etwas konzentrieren konnte, was ihn ein wenig ablenken würde.
Es war nicht nötig, dass Nadia verstand, weswegen er seine Unsicherheit noch nicht hinter sich lassen konnte. Es war nur wichtig, dass sie ihn akzeptierte.
Und es fiel ihr alles andere als schwer, wie sie wieder einmal zugeben musste.
Aus halb geschlossenen Augen beobachtete sie, wie er sich auszog. Ohne ihr Zutun gingen ihre Hände dabei wieder auf Wanderschaft. Überallhin, außer an den Ort, der ihm allein gehörte.
Wie bereits im Auto und so viele Male zuvor an diesem Tag, fing etwas in ihrem Inneren an zu vibrieren. Er brachte etwas in ihr zum Klingen. Wenn er sich allein für sie herrisch gab am meisten. Zumindest bisher…
Aber nun, als er sich nackt im Mondlicht aufrichtete, erreichte es eine neue Ebene der Intensität. Es war so überwältigend, dass sie die Augen weit öffnete und nichts mehr wahrnahm, als ihren… Mann.
Er war kein Adonis. Und auch kein griechischer Gott oder Held. Es waren die Germanen, die ihr in den Sinn kamen. Wotan oder Thor oder etwas in der Art… Nein. Da war dieser eine, der seine Hand als Pfand einem Wolf ins Maul legte. So jemand war ihr Peter. Das passte zu ihm.
Sie fragte sich flüchtig, ob die einstigen Bewohner der Burg sich wohl je hätten träumen lassen, dass ein nordischer Gott einmal in ihrem Gemäuer ein Mädchen entjungfern würde, und musste kichern.
„Du… lachst mich nicht aus, oder?“, fragte Peter unsicher und blickte auf sie hinab.
„Nein!“ Sofort wurde sie wieder ernst. „Ich… Ich habe gerade… Ich habe dich…“
Sie keuchte und riss wieder die Augen auf, als er sich ein klein wenig drehte. Plötzlich lag sein Unterkörper nicht mehr im Schatten und sie konnte sehen, dass er erregt war. So bereit, wie ein Mann sein konnte. Sie konnte die Augen nicht von dem Anblick losreißen.
„Ich will dich!“, japste sie, plötzlich atemlos. „Mein Gott, ich will dich!“
Als er sich auf die Knie sinken ließ, öffnete sie ihm ihre Schenkel. Was sie immer so sorgfältig behütet hatte, gehörte ihr nicht mehr. Es gehörte ihm. Und sie wünschte sich mit jeder Faser ihres Wesens, dass er es sich nahm.
Glücklich schloss sie ihre Arme um ihn, als er sich über ihren Körper beugte. Die Berührung seiner Lippen verbrannte ihren Mund. Wie lange war es her, dass er sie geküsst hatte? Viel zu lange!
Mit allem, was sie hatte, erwiderte sie die anfänglich sachte Berührung ihrer Zungen und verwickelte ihn in einen Kampf, in dem sie beide die Gewinner waren.
Es war bedeutungslos, dass ihr die Luft ausging. Sie wollte nicht aufhören, seine Zunge in ihrem Mund zu spüren. Sie wollte nicht nachlassen, ihn in sich hineinzusaugen. So wie sie gleich schon…
Seine Hände waren plötzlich überall auf ihrer Haut. In ihren Haaren, auf ihrem Gesicht, an ihren Brüsten und auf ihren Schenkeln. Sie konnte sich nur festklammern. Alles drehte sich um sie und nur Peter blieb unverrückbar.
Er grunzte, als sie ihre Fingernägel in seine Haut grub, aber er intensivierte seinen Kuss gleichzeitig. Zeigte ihr, dass es gut war. Dass er sie spüren wollte.
Und dann legte sich endlich – endlich! – sein Körper auf ihren. Bedeckte sie von Kopf bis Fuß.
Er stützte sich ab, obwohl sie am liebsten all sein Gewicht gespürt hätte. Ihre Beine fanden wie von selbst ihren Weg um seine Taille und ihre Unterschenkel pressten sich an seinen Hintern in dem verzweifelten Versuch, ihn heranzuziehen. Aber er war stärker. Er bestimmte das Tempo. Entschied, wann es passierte.
Ihre Lippen lösten sich voneinander, als er seine Position etwas veränderte. Sie öffnete die Augen und versank in seinem Blick. Stirn an Stirn, Nase an Nase. Atemlos hielten sie beide die Luft an.
Kaum ein Zentimeter trennte ihre Oberkörper und seine Haare reizten ihre übersensible Haut. Ihr ganzer Körper war zum Zerreißen gespannt.
Und dann spürte sie es endlich. Fühlte schließlich die Berührung an ihren Schamlippen. Wie sie sich quälend langsam teilten, Platz machten, den unbekannten Eindringling umfingen.
Er brauchte keine Führung. Es geschah wie von selbst. Millimeter für Millimeter drang der pralle Kopf seiner Eichel in ihr Innerstes vor, während die Zeit ansonsten stillzustehen schien.
Es gab keinen Widerstand. Nadia wusste das. Sport und Experimente mit Küchengeräten hatten dieses Problem schon lange beseitigt.
„Ich fühle dich“, wisperte sie beinahe lautlos und wurde doch verstanden, wie sie in seinen Augen erkennen konnte.
„Ich kann fühlen, wie du mich teilst. Mich öffnest… ahh… Hör nicht auf! Dring in mich ein… Mach miiich… mhmm…“
Seine Eichel schlüpfte mit einem kleinen Ruck tiefer in ihr Inneres, als sie den Eingang passiert hatte. Beinahe als würde sie hineingesogen werden. Es war fast schmerzhaft und so himmlisch erfüllend.
Peter war größer als alles, was sie sich jemals aus Neugierde dort eingeführt hatte. Aber es war noch mehr als das. Es war kein Spielzeug, sondern ein echter Mann aus Fleisch und Blut. Und sie wurde eins mit ihm.
„Es… es fühlt sich an, als… als würde ich gleich in zwei Teile gespalten. Oh Gott er ist so groß… Hör nicht auf, Geliebter… Hör nicht auf!“
Sie wusste nicht wirklich, was sie vor sich hinflüsterte. Sie wusste nicht einmal, wie ihr Name war.
Für den Augenblick war sie nur ein Mädchen, das zur Frau wurde und fühlte, wie Meter um Meter des harten, dicken Schafts in ihren Körper vordrang. Und sie fühlte alles!
In ihrem Innersten bahnte sich die große Eichel ihren Weg und öffnete sie, während sie jede Unebenheit seines Schaftes an ihren Schamlippen wahrnahm. Es wollte kein Ende nehmen. Es sollte kein Ende nehmen.
Alles war eine einzelne, unendlich lange, langsame Bewegung, die Nadia ausfüllte, bis sie das Gefühl hatte, platzen zu müssen.
Als ihre Körper schließlich ganz zueinanderfanden, fühlte sie, dass Peter in ihr einen Punkt berührte, an dem es nicht weiterging. Er erreichte jeden Winkel in ihrem Körper, den ein Mann erreichen konnte.
Er knirschte mit den Zähnen, als sich sein Schambereich fest auf ihren presste. Schweiß tropfte von seinem Gesicht auf ihres, aber es war gleichgültig, denn auch ihr Körper glänzte bereits davon.
Wie lange hatte ihre Vereinigung gedauert? Welche Rolle spielte das?
„Du bist so eng“, flüsterte er angespannt.
„Du bist so groß“, erwiderte sie ebenso leise. „So ein großer, böser… nnh… Nicht!“
Als er sich zurückzog, war es wie ein kleiner Weltuntergang, denn er hinterließ eine schreckliche Leere.
Wie konnte er ihrem Körper erst beibringen, was es bedeutete, vollständig zu sein und es ihr dann wieder nehmen?
„Neinneinnein“, wimmerte sie die ganze Zeit über, während er sich langsam entfernte. Schneller als bei seinem ersten Vordringen, aber dennoch quälend langsam.
Als er die Bewegung schließlich stoppte, war nur noch seine Eichel in ihr. Wenigstens die ließ er ihr. Auch wenn es zu wenig…
„Aahh!“
Unvermittelt stieß er wieder vor und es war… glorreich. Anders ließ es sich nicht beschreiben.
Noch immer war es eine langsame Bewegung, aber Nadia fühlte nun zum ersten Mal, was sie erwartete. Und es war fantastisch. Sie zuckte zusammen, als seine Eichel etwas passierte, das sich in ihrem Inneren befand. Und noch einmal, als ihre Körper wieder fest verbunden waren. Erst dann konnte sie wieder atmen.
„Wo warst… du in all… den Jahren?“, japste sie. „Warum… hast du mich so… lange warten lassen?“
Er verschloss ihren Mund mit einem tiefen Kuss und scherte sich nicht um ihr Gebrabbel. Oder ihr protestierendes Quengeln, als er sich ihr wieder entzog. Aber er kam auch sofort wieder und entlockte ihr einen Schrei, als er spürbar fest auf ihren Körper traf.
Kraftlos sackte ihr Kopf zurück, als sie das Gefühl der Vollständigkeit schwungvoll traf. Aber gleich im nächsten Moment spannte sich ihr Rücken an, bis ihre Brust sich an seine presste. Nur ihr Hinterkopf berührte noch den Boden.
Peter fand einen Rhythmus, der jeden klaren Gedanken in ihrem Kopf auslöschte. Sie war nur noch Muschi, die sich um seinen Schwanz schloss. Und Mund, der immer wieder wimmernde Schreie ausstieß.
Mehr wollte sie niemals mehr sein…
Mit jedem Schwung wurde er etwas schneller und traf fester wieder auf ihren Körper. Und mit jedem Zusammentreffen verkrampfte ihr Körper mehr.
Vor ihren fest zusammengepressten Augen sah sie ein Abbild des Nachthimmels mit ihren ganz eigenen Sternen. Und zwischen ihren eigenen, heiseren Schreien hörte sie das wundervolle Geräusch seines Schnaufens und Stöhnens.
Rhythmisch zogen sich ihre Scheidenmuskeln zusammen, wenn er sich in ihr vergrub. Sie versuchten, ihn festzuhalten, aber er hatte die Kontrolle. Und zwar über ihren ganzen Körper. Ganz so, wie es vor Stunden schon einmal gewesen war.
Das Gefühl, das sich plötzlich ankündigte, war beinahe so wie das, was er mit seinen Fingern ausgelöst hatte. Und doch völlig anders.
Es war, als wäre ihr Körper ein Bogen, der immer und immer weiter gespannt wurde. Mit jedem Stoß immer weiter, bis es nicht mehr ging. Und trotzdem immer weiter.
Muskelzuckungen schüttelten ihre Beine, ihren Bauch und ihren Rücken, aber sie konnte nichts tun, als es zu genießen. Und dann…
Dann war es, als hätte sie plötzlich die Wasseroberfläche durchstoßen. Aber wo darunter ein Wildwasserbach war, lag darüber friedliche, losgelöste, erfüllende Ruhe und strahlender Sonnenschein.
Plötzlich war alles eins und für einen unschätzbar kostbaren Moment gab es nichts anderes, als ein Gefühl perfekter Erfüllung.
Als sie diesen unglaublichen Ort verließ und realisierte, dass es ihr lang gezogener Schrei war, der durch die Nacht gellte…; als sie zurückfiel in die Realität, die nicht mit diesem Traumort Schritt halten können würde…; da blieb das Gefühl bei ihr!
Es blieb und sie wusste, dass sie wieder dorthin finden würde. Dass… Dass Peter sie dorthin führen konnte.
Es war kein Verlust, sondern ein unglaublicher Gewinn.
In der einsetzenden Ruhe wurde ihr bewusst, dass ihr Geliebter schwer atmend ganz tief in ihr vergraben verharrte. Sie realisierte, dass sie schluchzte und ihr Tränenströme über die Wangen liefen.
Die Augen zu öffnen war schwerer als gedacht und der erste Eindruck, den sie durch den Tränenschleier wahrnahm, war sein besorgtes Gesicht.
„Baby“, wisperte er und strich ihr das Har aus dem Gesicht, das nur dorthin gelangt sein konnte, weil sie den Kopf wild hin und her geworfen hatte. Obwohl sie sich daran nicht erinnerte. „Ist… Ist alles Okay?“
‚Tausendmal ja‘, wollte sie ihm antworten. ‚Ich hatte ja keine Ahnung…‘
Doch ihre Stimme ließ sie im Stich und so blieb ihr nur zu nicken.
Noch immer kribbelte ihr ganzer Körper als wäre er eingeschlafen und würde gerade wieder aufwachen. Zentimeter für Zentimeter. Und noch immer war sie so wunderbar ausgefüllt. Doch Peter wollte ihr genau das in seiner Sorge nehmen und sich zurückziehen.
„Nein!“, japste sie heiser und umklammerte ihn mit Armen und Beinen. „Neinneinnein!“
Er entspannte sich ein wenig. Die panische Angst ihn zu verlieren ließ wieder nach und machte den ersten, deutlicheren Gedanken Platz seit – was? Stunden?
„Leg dich auf den Rücken, Baby“, hauchte sie in sein Ohr. „Aber bleib bei mir! Bleib immer bei mir.“
Zuerst zögerte er, aber dann legte er eine Hand unter ihren Hintern und presste ihren Körper fest an sich, während er sich ächzend umdrehte. Bis sie schließlich auf ihm lag und er sich – ein wenig erleichtert seufzend – ausstreckte. Wie lange hatte er sie…?
Sachte küsste sie seine Lippen, während sie das Gefühl genoss, sich an seinen Körper zu schmiegen und seine unverminderte Härte in sich zu spüren.
„Du hast mich zur Frau gemacht“, erklärte sie zärtlich und nicht ohne eine gehörige Zufriedenheit zu verspüren. „Und es war das Schönste, was ich jemals erlebt habe. Obwohl ich fürchte, dass ich davon von nun an sehr oft einen Nachschlag brauchen werde. Aber jetzt bist erst einmal du dran.“
Sein halb zweifelndes, halb staunendes Gesicht ließ sie lächeln.
„Ich kann dich vielleicht nicht zum Mann machen, weil du das schon bist. Und entjungfert hast du dich ja schon selbst… Aber ich kann dir zeigen, wie unglaublich dankbar ich bin. Und zwar jeden – einzelnen – Tag – deines – restlichen – Lebens.“
Mit kreisenden Hüftbewegungen und dem Versuch, ihre innere Muskulatur anzuspannen, unterstrich sie jedes ihrer Worte. Seinem überraschten Grunzen beim ersten Mal und den darauf folgenden, keuchenden Atemzügen nach zu urteilen, machte sie dabei etwas richtig.
Ein überraschender, positiver Nebeneffekt dieser Kreisbewegungen war nicht nur, dass ihre Brustwarzen dabei von den Haaren auf seinem Oberkörper immer wieder gestreift wurden, was ihr wohlige Schauer den Rücken hinunter jagte. Sie spürte außerdem jede ihrer eigenen Bewegungen überdeutlich in ihrem Inneren, wo sich sein Ständer erfreulich wenig ihren Bewegungen anpasste.
Zuvor war es vor allem das immer wieder und wieder stattfindende, schwungvolle Auftreffen in ihrem Inneren gewesen, das sie ins Delirium versetzt hatte. Nun berührte sein Schwanz jedoch ganz andere Stellen. Und das war nicht weniger interessant.
Gut… Vielleicht ein klein wenig weniger atemberaubend, aber dafür blieb sie bei Bewusstsein und klarem Verstand. Zumindest – wenn sie das an- und abschwellende Kribbeln in ihrem Körper richtig einschätzte – für eine kleine Weile.
Zu ihrem großen Erstaunen war ein Orgasmus, wie sie ihn noch nie erlebt hatte – und der ihre Welt gehörig erschütterte – offenbar keineswegs das Ende der Fahnenstange. Sie fühlte sich noch nicht einmal erschöpft. Ganz im Gegenteil.
Neugierig und nur ein klein wenig schlechten Gewissens, weil Peter plötzlich doch nicht mehr der alleinige Nutznießer ihrer Bewegungen war, richtete sie sich auf. Die Reibung veränderte sich ebenso, wie sein Keuchen, dass zu einem leisen Stöhnen wurde.
Offensichtlich gefiel ihm das. Und für sie selbst war es nur unwesentlich weniger aufregend als zuvor, auch wenn ihr die drahtigen Haare auf seiner Brust an ihren Nippeln sofort fehlten.
Ein wahrer Augenöffner war es, als sie sich nur ein klein wenig zurücklehnte. Gerade so weit, dass sein Schwanz in ihrem Inneren mehr Druck im vorderen Bereich ausübte.
Japsend schnappte sie nach Luft, als er dabei etwas berührte, das Stromstöße durch ihren Körper jagte. Jedes Mal. Bei jeder kleinsten Bewegung.
Es war genau das Gefühl, dass Peters Finger am Nachmittag zum ersten Mal erzeugt hatten. Aber zusätzlich erfüllte er auch noch den Rest von ihr.
Die kreisenden Bewegungen ihrer Hüfte aufrechtzuerhalten, war schwierig, wenn ihr gesamter Körper dauernd zuckte, als experimentierte sie zur Abwechslung mit einer Aufwärtsbewegung, die den Stromstößen noch ein verlockendes Ziehen hinzufügte. Bis seine Eichel an der zauberhaften Stelle ankam…
„Ohhh Scheiße!“, zischte sie, als der Stromstoß ein Blitzschlag wurde.
Ohne es verhindern zu können, verlor sie die Muskelspannung und fiel wieder hinab. Wodurch seine gesamte Länge sie aufspießte und zur Abwechslung seinen Körper zucken ließ.
Sein Grunzen klang dabei ganz und gar nicht unerfreut und seine Finger gruben sich tief in die Haut über ihren Hüftknochen.
Es tat weh. Er griff wirklich kraftvoll zu und bewies damit, wie stark er war. Aber auch, wie sehr sie ihn um den Verstand brachte. Ein wirklich guter Schmerz!
„Oh ja, Baby“, schlüpfte es aus ihrem Mund. „Pack dir deine Schlampe!“
Noch einmal schob sie sich in die Höhe und ließ sich diesmal dabei von seinen Händen unterstützen. Er begriff, was sie sich wünschte, denn als sie zusammenzuckte, weil seine Eichel wieder den geheimnisvollen Punkt berührte, zog er sie wieder zu sich heran.
Er riss ihren Körper zurück und rammte seinen Schwanz tief in sie hinein. Tiefer, als jemals zuvor. Schmerzhaft tief. Wunderbar tief. Und er stöhnte völlig ungehemmt dabei auf.
Mit jedem Gedanken an Kontrolle war es danach für Nadia vorbei. Ihre Hände flogen zu ihren Nippeln und quetschten sie so fest es ging, während sie mit ihrem Freund einen lustvollen Kampf austrug.
Sie versuchte, sich ihm zu entziehen und immer wieder den Punkt in ihrem Innersten mit seiner Eichel zu erreichen. Er versuchte, sie aufzuspießen und in zwei Hälften zu spalten. Und alles, was sie trotz ihrer verzweifelten Mühe die Oberhand zu behalten dazu hervorbringen konnte, waren Anfeuerungsrufe.
„Gott, ja! Gib‘s mir! Fick mich, Baby! Besorg‘s mir!“
Sein Stöhnen wurde lauter, unregelmäßiger und heftiger. Und plötzlich wusste Nadia, dass es gleich passieren würde. Er würde kommen. Und zwar noch bevor es bei ihr passieren würde. Und es war gleichgültig.
Sie wusste nun, dass Peter sie auf viele, unterschiedliche Arten zum Schreien bringen konnte. Und das er das in den kommenden Stunden, Tagen und Wochen zu jeder sich bietenden Gelegenheit tun würde. Aber jetzt war er dran. Jetzt würde er kommen. Und jetzt würde er sein Sperma in ihren Körper pumpen, bis sie hoffentlich platzen würde.
Statt ihm entgegenzuwirken ,unterstützte sie nun seine Bewegungen. Um den Einschränkungen ihrer Stellung zu entkommen, legte sie sich wieder auf seine Brust. Auf diese Weise konnte sie ihre Hüfte so weit heben, dass sogar seine Eichel ihre Pussy beinahe verließ. Und sie konnte ihren Unterleib kraftvoll wieder hinunterbringen.
Und außerdem konnte sie aus nächster Nähe sein Gesicht betrachten, wie es sich immer wieder lustvoll verzog, um im nächsten Moment eine Maske höchster Konzentration zu bilden.
Es war – wie sie sofort feststellte – eine perfekte Stellung für ihn. Und sie wurde dabei nicht zu sehr von eigenen, verlockenden Gefühlen dabei abgelenkt, ihn zu befriedigen.
„Komm für mich, Baby“, hauchte sie ihm keuchend zu und genoss den Anblick seiner Lust. „Mach dein kleines Flittchen zur richtigen Frau.“
Seine Hände lagen mittlerweile an ihrem Po, wo er wieder fest zupackte und ihre weit ausholenden Bewegungen unterstützte. Und ihre Worte entlockten ihm noch mehr stöhnende Atemzüge. Sie brachte ihn scheinbar wirklich um den Verstand.
„Ich will deinen Saft, Peter“, lockte sie ihn daher weiter. „Ich will dein Sperma in mir spüren. Gib’s mir! Spritz mich…“
Sein lauter Aufschrei unterbrach ihre Lockrufe und mit einer letzten Aufwärtsbewegung begegnete er ihrem herabfallenden Unterleib, bevor er sie mit unglaublicher Kraft an sich presste.
Dann zuckte es in ihrem Inneren und eine wunderbare Spannung erfüllte ihren Unterleib. Sie konnte wirklich fühlen, wie es passierte. Wie Peter ganz tief in ihrem Innersten kam und sich in ihr verströmte.
„Oh Gott, ich fühle dich, Peter!“, wisperte sie erstaunt und voller Freude.
Die Wärme, die ihren Körper durchflutete, war gleichermaßen körperlich wie emotional.
Peter rang japsend nach Atem und sackte erschöpft zusammen und es war gut, dass er ihre armen Pobacken nicht länger quetschte. Aber die unzweifelhaften Spuren seiner Ekstase würde sie keine Sekunde lang missen wollen. Sie waren der Beweis dafür, dass er vor Lust von ihr um den Verstand gebracht worden war. Dass er die Kontrolle an seine Freundin verloren hatte.
Glücklich küsste sie sein Gesicht und schmiegte sich an ihn, während er seine Arme matt um ihren Rücken legte. Für lange Minuten war das Geräusch ihrer ruhiger werdenden Atemzüge der einzige Laut und der Puls ihrer im Gleichtakt schlagenden Herzen das alles erfüllende Gefühl.
Sie waren eins. Alles war perfekt.
X.
Minutenweise kehrten Peters Sinneswahrnehmungen einzeln zurück, nachdem er so intensiv gekommen war, wie niemals zuvor in seinem Leben.
Gewisse Befürchtungen, dass es mit dem ersten Mal am Ende nicht so viel hermachen mochte, wie er es sich ausmalte, hatten sich als völlig unbegründet erwiesen. Obwohl das ohne jeden Zweifel an seiner Freundin lag und sicherlich nicht sein Verdienst war.
Allerdings… Wenn sie keinen Blackout gehabt hatte, war sie vielleicht zwischendurch auch…?
Eine ganze Weile lang hatte er sich ernsthaft Sorgen gemacht, als sie mit weit aufgerissenen Augen und angehaltenem Atem stocksteif geworden war, bevor sie so laut schrie und lang anhaltend, dass im nahegelegenen Dorf eigentlich die Leute aufgewacht sein müssten.
Aber dann hatte sie so glücklich und gelöst gewirkt, dass er sich eigentlich fast sicher war. Und sie hatte sich ziemlich eindeutig dankbar ausgedrückt.
Also war es zumindest nicht schmerzhaft und schlecht, wie wohl viele erste Male für Frauen.
Schmerzhaft waren allerdings ihre Fingernägel gewesen, die ihm ziemlich sicher den Rücken blutig gekratzt hatten. Aber auch wenn sie dabei eine Weile lang ziemlich genau die Stelle erwischte, die sich schon ein Stein als Ziel ausgesucht hatte, war es das mehr als wert gewesen.
Und wenn ihn nicht alles täuschte, dann war er auch nicht gerade sanft mit ihr umgesprungen, als er selbst zum Höhepunkt kam. Dafür würde er sich entschuldigen müssen…
Er wollte gerade genau damit anfangen, als sie selbst sanft flüsternd etwas sagte: „Das hätte unser erstes Baby sein können.“
„Was?!“, japste er alarmiert wollte aufspringen.
„Hey…“, murrte sie und hinderte ihn daran, sich ruckartig zu erheben. „Es hätte, wenn ich nicht die Pille nehmen würde.“
„Oh! Uh…“, machte er einerseits erleichtert und andererseits… ähm… Nein. Erleichtert.
Allerdings hatte sie da einen Punkt angesprochen, der ihm erst jetzt so richtig bewusst wurde.
„Ich… äh… habe wohl nicht zufällig an Verhütung gedacht und es nur gerade vergessen?“
Sie kicherte und die Vibration ihres Körpers auf seinem fühlte sich wirklich… großartig an.
„Na ich hoffe doch mal nicht“, gluckste sie. „Sonst müsste ich mir Sorgen machen.“
„Worüber denn?“, fragte er leicht besorgt.
„Darüber, was da genau literweise an deinem müden Krieger vorbei aus meiner Muschi läuft, du Schaf.“
„Oh… Ja… äh… Entschuldige?“
„Nein. Ich entschuldige nicht. Ich sage lieber: danke, Geliebter.“
Die Gänsehaut, die daraufhin seinen Körper überlief, hatte rein gar nichts mit der angenehm frischen Nachtluft zu tun. Sie war ganz exklusiv ein wohliger Schauer. Es fühlte sich so gut an, dass er sogar darauf verzichtete, abzuwiegeln.
„Wenn sich hier jemand bedanken muss, dann bin ich das“, erklärte er dann. „I’ve had the time of my life.“
Sicherlich war die Titelzeile einer Filmmusik ein wenig kitschig, aber er fühlte sich eben so. Und außerdem hatte er gerade die Zeit seines Lebens gehabt.
Glücklicherweise kicherte Nadia daraufhin erfreut. „Ja, wahrscheinlich bedeutet ‚Dirty Dancing‘ in Wahrheit gar nicht, sexy zu tanzen.“
Sie mussten beide lachen.
„Habe ich dir…“, setzte er kurz darauf vorsichtig an.
„Nein“, unterbrach sie sofort. „Falls du wissen willst, ob du zu schnell, zu grob oder zu energisch warst…“
„Gut…“ Er atmete auf.
„Du warst grob und energisch und am Ende ganz schon schnell“, säuselte sie dann neckend. „Ich glaube, der Knutschfleck an meinem Hals wird in der nächsten Zeit nicht die einzige Markierung sein.“
„Oh Mist. Das tut mir…“
„Hörst du wohl auf, dich zu entschuldigen!“ Ihr Schlag gegen seine Schulter war sogar für einen spielerischen Hieb sehr schwach. „Es war… überwältigend. Selbst wenn es wehgetan hat… Sogar gerade dann…“
„Es hat… wehgetan?“ Er war alarmiert.
„Hier und da hast du ziemlich fest zugepackt und warst tiefer in mir drin, als das vorgesehen ist.“
„Ach du Scheiße!“
„Nein!“, sagte sie energisch und hob den Kopf, um ihn anzusehen. „Denk nicht einmal daran, mir auch nur einen Deut weniger zu geben, als alles, was du hast. Hörst du?!“
Ihr Gesicht schien im Mondlicht zu strahlen und ihre Augen waren so klar, als hätte sie geweint. Es wirkte wirklich so, als wäre sie erfüllt und glücklich. Und ein wenig erschöpft. Peter… glaubte ihr. Er nickte leicht.
„Wenn ich Worte hätte, um zu beschreiben, wie unglaublich mein erster Orgasmus war, würde ich dir drei Stunden nur noch davon vorschwärmen“, erklärte sie verträumt.
Augenblick…
Erster Orgasmus?
„Du hattest mehr als einen Orgasmus?“
„Fast.“ Sie grinste ein wenig reumütig. „Als ich dich belohnen wollte, sind dein Schwanz und ich dieser Stelle begegnet, die du mit deinem Finger so zielgenau finden kannst. Da hätte ich dich beinahe vergessen…“
„Du… Das… Ich…“
„Ja, ich weiß. Ich bin ein böses Mädchen.“ Ihr katzenhaftes Grinsen, bevor sie den Kopf wieder auf seine Brust legte, strafte ihre Reue Lügen. Aber das war gar nicht der Punkt.
„Das ist wundervoll“, staunte er.
„Werden wir noch sehen.“ Die Verschlagenheit hatte ihre Stimme noch nicht verlassen. „In naher Zukunft sehe ich dich oft um Gnade und eine Pause flehen.“
„Das könnte passieren“, musste er zugestehen.
Wieder schwiegen sie eine Weile und genossen die Zweisamkeit und das Gefühl der Befriedigung gemeinsam.
„Du läufst immer noch aus mir heraus“, nuschelte Nadia dann leise und irgendwie ein wenig undeutlich. „Es wäre ganz bestimmt ein tolles Kind geworden…“
Beinahe machte es auf Peter den Eindruck, als würde sie langsam in den Schlaf hinüberdämmern. Aber bevor er etwas dazu sagen konnte, dass sie vielleicht aufbrechen sollten, fragte sie ihn etwas wirklich Seltsames:
„Weiß‘ du zufällig, wie der Wikingergott heißt, der nur eine Hand hat? Der mit dem Wolf?“
„Tyr?“
„Mmmh hmm“, machte sie daraufhin. „Genau du…“
Erst runzelte er die Stirn und wollte schon nachfragen, was sie damit meinte, aber dann bemerkte er, dass sie angefangen hatte, tief und regelmäßig zu atmen. Nadia war eingeschlafen. Und daher war ihre Frage wohl schon halb aus einem Traum gekommen.
Seufzend griff er die Decke und legte sie ihnen beiden um, aber ihm war klar, dass sie nicht in der Ruine liegen bleiben konnten. Es war zwar nicht unbedingt zu kalt, um draußen zu schlafen – jedenfalls nicht für ihn – aber sie waren nackt und die Decke reichte nicht, um sie vernünftig einzuwickeln.
Und so bequem ihr Körper als Decke für ihn auch sein mochte – der Untergrund war es nicht.
Als Peter daher nach einer Weile versuchte, sich vorsichtig aufzurichten, regte sich Nadia ein wenig.
„Schhh, Kleines“, murmelte er beruhigend. „Schlaf ruhig weiter. Ich bringe dich nach Hause und ins Bett. Alles ist gut…“
„Bleibst du bei mir?“, fragte sie irgendwie kläglich. „Verlass mich nich‘, ‘kay? Nich‘ wie Papa…“
„Niemals!“, versicherte er energisch, während es ihm kalt den Rücken hinunter lief.
Peter wusste, wie es war, ohne Vater aufzuwachsen. Seiner war gestorben, als er noch ein Baby gewesen war. Und er wusste auch, wie es sich anfühlte, allein gelassen zu werden.
Er kannte die Gründe, weswegen seine Mutter ihn bei seiner Oma ließ und verstand sie auch, aber es tat trotzdem weh dabei zuzusehen, wie sie sich mittlerweile eine neue Familie aufbaute und kein Teil davon zu sein.
„Niemals“, flüsterte er noch einmal, während er Nadia in die Decke gewickelt auf den Arm nahm, um sie zum Auto zu tragen.
Keine halbe Stunde später trug er seine Freundin vom Auto aus ins Haus, ohne das sie zwischenzeitlich aufgewacht wäre. Und er konnte es ihr nachfühlen. Die Augen offenzuhalten war ihm während der Heimfahrt sehr schwer gefallen.
Er hatte nicht einmal etwas angezogen, weil er wirklich einfach nur noch nach Hause wollte. Und glücklicherweise war er auch keinem Streifenwagen begegnet, dessen Insassen er seine Nacktheit nur sehr ungern erklärt hätte.
Zuhause musste er sich mitten in der Nacht auch wenig Sorgen darüber machen, jemandem zu begegnen. Daher ließ er auch die Decke, in die er Nadia gewickelt hatte, im Auto zurück.
Nackt trug er die schon jetzt wichtigste Person in seinem Leben ins Haus und dachte gar nicht erst darüber nach, sie woanders schlafen zu lassen, als in seinem Bett. Ganz gleichgültig, was seine Oma davon halten mochte.
Es war zwar alles andere als geräumig, aber sie gehörte zu ihm. Und auch wenn sie schlief, schien sie das ebenso zu empfinden, denn als Peter sich zu ihr legte, drängte sie sich sofort ganz dicht an ihn. Wie von selbst legte sich ihr Bein über seinen Oberschenkel und ihr Arm auf seine Brust. Mit der Hand an seinem Hals schien sie sicherstellen zu wollen, dass er ganz dicht bei ihr blieb und nicht plötzlich in die Nacht verschwand.
Als Peters Kopf auf das Kissen sank und er beinahe sofort einschlief, war er mit ziemlicher Sicherheit der glücklichste Mensch auf dem Planeten.
XI.
Von der kurzen Treppe vom Hof hinauf in den Garten aus hatte Tanja beobachtet, wie Peters Wagen auf das Grundstück gefahren war.
Wäre er aufmerksamer gewesen, hätte er sie bemerkt. Und genau deswegen hatte sie auch dort gesessen. Sie wollte, dass der verfluchte Dreckskerl sie bemerkte, wenn er mit seiner Schnalle nach Hause kam.
Aber das hatte er nicht.
Ohne auch nur in ihre Richtung zu sehen, war er ausgestiegen. Nicht einmal ihr scharfes Einatmen hatte er wahrgenommen, als sie seinen nackten Körper erblickte. Er hatte nur seine blonde Schlampe im Sinn gehabt. Nur die blöde Fotze, die er ebenso nackt aus dem Auto geholt und ins Haus getragen hatte.
Die fette Fotze. So viel Zeit musste sein.
Tanja hatte es ihr zwar nie gesagt, aber Nadia war natürlich viel zu fett. Und hässlich. Nur wegen ihrer Freundschaft hatte sie darüber hinweg gesehen.
Und Peter – Moppel? Der hätte in einem Gruselkabinett arbeiten können, so schaurig sah er aus…
Frustriert schüttelte der Rotschopf den Kopf und stöhnte leise.
Stunde um Stunde hatte sie diese Gedanken benutzt, um ihre Wut zu nähren.
Seit die beiden am frühen Abend aufgebrochen waren, um sich zu amüsieren. Das Flittchen und ihr garstiges Biest.
Tanja musste nicht auf die Uhr sehen. Das hatte sie kaum fünf Minuten vor Peters Ankunft getan und da war es nach halb fünf in der Frühe gewesen. Wie spät es jetzt war, spielte keine Rolle.
Über sechs Stunden hatte sie gewartet. Auf die Gelegenheit, die Scheißer fertigzumachen. Auf die Möglichkeit, zu sehen, ob sie es getan hatten. Auf eine Gelegenheit zur Rache.
Nun wusste sie es: Es war geschehen. Sie hatten es getan. Ohne jeden Zweifel.
Peter war keine Jungfrau mehr und Nadia auch nicht.
Nadia, die sich einmal geweigert hatte, ihrer besten Freundin zuliebe bei einem Dreier mitzumachen, weil der Typ scharf auf sie beide gewesen war.
Der Macker, der Top-Verbindungen zu einem Fotografen gehabt hatte und durch den Tanja ganz groß hätte rauskommen können.
Nur ein Dreier. Vielleicht noch nicht einmal richtiger Sex, wenn es gut lief. Zumindest nicht für Fräulein Etepetete, die sich fürs Ficken zu gut war.
Als hätte Tanja Spaß am Sex gehabt.
Dank Peter hatte sie Schmerzen, wenn sie auch nur an einen Schwanz dachte. Aber stellte sie sich an?
Nein! Sie wusste, wie man mit Männern umging und womit man bezahlen konnte, wenn man etwas haben wollte. Spaß hin oder her.
Für den Spaß hatten sie einander gehabt. Aber das hatte Nadia wohl nicht gereicht. Schlussendlich hatte sie einen dieser verfluchten Schwänze gewollt. Und es hatte ausgerechnet der von Peter sein müssen.
Peters Schwanz…
Das dicke Ding, das zwischen seinen Beinen gebaumelt hatte, als er ausstieg.
Dieser Schwanz verursachte ihr keine Schmerzen, wenn sie an ihn dachte. Er ließ es auf eine Weise in ihrem Unterleib kribbeln, die nicht einmal eine Frau zuwege brachte.
Ekel… Natürlich.
Schließlich war er doch an allem Schuld. Er und sein beschissener Besitzer.
Er hatte Nadia besprungen. Bei aller untrüglichen Gewissheit hatte Tanja auch den Beweis dafür gesehen, als er Nadia aus dem Wagen gehoben hatte. Den Beweis in Form des Mondlichts, das sich auf der dickflüssigen Feuchtigkeit am Ansatz ihrer Schamlippen spiegelte. Auf dem Tropfen, der sich langsam löste und zu Boden fiel.
Nein.
Tanja würde nicht aufstehen und dorthin gehen, wo er aufgeschlagen war. Sie würde nicht näher untersuchen, wie es aussah… sich anfühlte… schmeckte.
Unwillkürlich leckte sie sich über die Lippen.
Beinahe hätte sie einmal Peters widerlichen Schwanz im Mund gehabt. Dann hätte sie gewusst, wie es schmeckte.
Ein Schauder überlief ihren Körper.
Die nächtliche Kälte… Natürlich.
Und die Erinnerung an das Unsagbare, das Peter ihr angetan hatte.
Er hatte sie vergewaltigt. Ja das hatte er getan. Sie gegen ihren Willen genommen und ihr Schmerzen zugefügt…
Hoffentlich hatte er Nadia auch Schmerzen zugefügt!
Hoffentlich hatte es sie auch so zerrissen, wie Tanja! Hoffentlich würde sie von nun an auch immer Schmerzen dort haben, wenn sie auch nur an Sex dachte!
Alles hatte so unschuldig begonnen, als sie langsam in die Pubertät kamen.
Peter war ein Freund gewesen, dem Tanja vertraut hatte. Jemand, den einfach jeder mochte, weil er eben nett war. Ein wenig mopsig vielleicht, aber dafür verlässlich und ein guter Freund.
Es war nicht unnatürlich, dass Tanja mit ihm zusammen ein wenig experimentiert hatte, als ihr Körper anfing, sich zu verändern. Und zusammen hatten sie einige atemberaubende Entdeckungen gemacht.
Aber da war Peter noch nicht soweit gewesen, dass er sich selbst für Mädchen interessiert hätte. Er hatte es nur ihr zuliebe getan.
Doch das hatte sich eines Tages geändert. Und dann war Rene über sie hergefallen und hatte ihr Gewalt angetan.
Nein… Nein. Nein!
Er hieß Peter. Nicht Rene. Es gab keinen Rene. Rene existierte nicht.
Peter, Peter, Peter!
Wie oft musste sie sich das noch sagen?
Es lag natürlich nur daran, dass Peter seine Lügengeschichte erzählte hätte.
Und da sie ihren Peiniger kannte, wusste sie natürlich, wie er dachte. So konnte sie seine Lügen durchschauen.
Also war es in Ordnung, die Dinge durch seine Augen zu betrachten?
Ja. Damit sie ihn besser vernichten konnte, musste sie das sogar so tun. Sie durfte sich nicht auf die einzig wahre Wahrheit verlassen, denn einen Lügner könnte man nur mit seinen Mitteln schlagen.
Mit dieser Erkenntnis fühle sich Tanja besser.
Es war erleichternd, sich erinnern zu dürfen… Nein!
Es war eine Erleichterung, die Gerissenere zu sein und die Gedanken des Feindes zu denken.
Also wie dachte er?
Peter würde es natürlich so darstellen, dass er eines Tages zu Tanja gesagt hatte, sie könnten ihr verbotenes Spiel nicht mehr spielen.
„Wir dürfen das nicht, Tanja“, hatte er gesagt. „Es ist falsch!“
„Aber es ist schön. Ich will damit weitermachen!“, hatte sie geantwortet.
„Nein das geht nicht.“
„Warum denn nicht?“
„Weil ich… ich…“ Er hatte gestammelt. Wie immer, wenn ihm etwas unangenehm war. „Ich habe heute nach geträumt. Davon geträumt, was wir getan haben. Und heute Morgen war meine Bettdecke schmutzig.“
„Schmutzig?“
Er nickte. „Ich mache jetzt das, wodurch Babys entstehen. Ich mache jetzt Sperma.“
„Echt?“, hatte sie neugierig und begeistert gefragt. „Zeig mal!“
„Nein, Tanja! Wir müssen damit aufhören. Weil du sonst schwanger wirst und es wird dann ein Mutant.“
Peter hatte zu der Zeit immer Mutanten im Kopf gehabt. Er war besessen von Mutanten gewesen.
Und Tanja war besessen von Peter. Er bedeutete ihr alles.
Nein! So war das nicht!
Aber Peter glaubte ja, dass es so war. Also durfte sie es denken…
„Du spinnst doch mit deinen Mutanten“, hatte sie geantwortet.
„Aber die Frau Hagel hat das im Sexualkundeunterricht gesagt“, beharrte er.
Immer hörte er zu, wenn die Lehrer etwas sagten. Er war so ein Streber gewesen.
„Die hat gesagt, wenn Blutsverwandte ein Kind zeugen, dann ist es behindert. Und in einem Buch habe ich einen Behinderten gesehen. Und der war ein Mutant. Ganz bestimmt!“
Tanja hatte gezweifelt, aber Peter wusste meistens, wovon er redete.
„Aber ich bin noch viel zu jung, um schwanger zu werden“, war ihr eingefallen.
Aber er hatte auch das abgeschmettert, denn in Afrika wurden Mädchen schon schwanger, die noch viel jünger waren, als sie damals.
Zwei Jahre lang hatte Tanja alles versucht, um Peter zu überzeugen, dass sie ihr Spiel weiterspielen sollten.
Zwei Jahre lang hatte er es ignoriert. Zwei Jahre hatte er nicht mehr die Dinge mit ihr gemacht, die so schön gewesen waren. Zwei Jahre lang hatte sie gelitten.
Dann hatte sie ihm ein Ultimatum gestellt: „Tu es, oder ich gehe zu einem anderen.“
„Das wäre sicherlich besser“, hatte er geantwortet. „Aber du solltest damit noch warten. Du bist noch zu jung.“
Noch am gleichen Tag war sie zu Rene gelaufen, einem älteren Jungen aus dem Dorf.
Sie hatte ihm erzählt, dass Peter sich über ihn lustig mache würde. Hinter seinem Rücken über ihn redete. Und als der Ältere losziehen wollte, um ihren Cousin zu verprügeln, hatte sie ihm einen anderen Vorschlag gemacht.
„Der Moppel ist doch kein Gegner für dich“, hatte sie gesagt. „Das wäre langweilig.“
Auf sein Nicken hin war sie fortgefahren: „Aber wenn du mit jemandem etwas Unanständiges machen würdest, den er mag…“
„Häh?“
„Wenn du zum Beispiel mit seiner Cousine Sex haben würdest, würde ihn das total eifersüchtig machen.“
„Was? Mit wem?“
„Mit mir“, hatte sie geantwortet und die Augen verdreht.
„Mit dir? Du bist ja noch ein Kind!“
„Ich bin dreizehn!“
„Eben…“
„Und? Du bist sechzehn und ich hatte schon Sex. Zwei Mal. Und du?“
„Zwei Mal? Echt?“
Natürlich war es gelogen gewesen, aber Rene hatte es geglaubt.
Und dann war alles sehr schnell gegangen und hatte sehr, sehr weh getan. Und es hatte geblutet. Es hatte gar nicht mehr aufgehört zu bluten…
Wäre sie damals zu Peter gegangen, hätte er versucht, Rene umzubringen und wäre dabei totgeschlagen worden.
Und außerdem war er doch Schuld daran gewesen! Hätte er getan, was Tanja gewollt hatte, hätte sie nicht zu Rene gehen müssen. Also war es allein seine Schuld…!
Tanja hatte ihm nicht mehr in die Augen sehen können. Und vor Rene hatte sie fürchterliche Angst gehabt, obwohl der ihr gesagt hatte, dass sie total schlecht im Bett war und er keinen Bock auf sie hatte.
Aber als er anfing, Peter zu hänseln und ihn Moppel zu nennen… da hatte sie mitgemacht.
Er war doch Schuld gewesen. Peter war doch schuld…
Tanja saß auf der Treppe in der Dunkelheit und weinte.
Peter hatte Nadia im Arm gehalten, als würde sie ihm die Welt bedeuten. Das war ihr Platz, den die Schlampe da einnahm.
Und Nadia? Die gehörte doch ihr. Das hatte sie in all den Stunden zu zweit nie abgestritten, wenn Tanja es gesagt hatte. Auch wenn sie es nie bestätigt hatte…
Verraten und verkauft hatten die beiden sie!
Nadia hatte sie sogar ausgelacht, als sie ihr erzählte, dass Peter sie vergewaltigt hätte.
„Das glaubst du doch selbst nicht“, hatte sie gespottet. „Ausgerechnet Peter?“
Tanja schluchzte laut und weinte nun ungehemmt, bis keine Tränen mehr übrig waren.
Erst dann rappelte sie sich auf und schlich ins Haus und zu Peters Zimmer. Er hatte nicht einmal seine Tür geschlossen.
Friedlich lag er auf dem Rücken und Nadia klammerte sich an ihn. Sie lächelte leicht im Schlaf und er… er murmelte… murmelte ihren Namen, als sich ihr Arm auf seinem Oberkörper bewegte.
Hass wallte im Herzen der Neunzehnjährigen auf. Kalter, alles verzehrender Hass, wie er in seiner Intensität selbst für sie neu war.
Ein Beschluss reifte in Sekundenschnelle in ihr heran.
Sie wandte sich ab und machte sich auf den Weg in die Küche, wo der Messerblock mit den großen, scharfen Messern stand.
XII.
Renate schrak hoch, als irgendetwas ihren Schlaf störte.
Normalerweise war der tief und sie erwachte zuverlässig wie ein Uhrwerk um sechs Uhr morgens. Obwohl es keinen Grund mehr dafür gab, nachdem ihr Junge aus der Schule heraus war, hatte sie diesen Rhythmus beibehalten. Ein wenig stolz war sie schon auch darauf, dass ihr alter Körper sich noch immer so vorbildlich verhielt.
Aber warum war sie aufgewacht?
Etwas Schreckliches war geschehen!
Hier. In ihrem Haus.
Die Kinder… Peter!
Renate war keine übermäßig gläubige Frau, aber sie hatte ihren Frieden mit dem Herrgott gemacht und man verstand einander. Er erwartete nicht, dass sie jeden Sonntag in die Kirche lief, und sie ehrte ihn auf ihre Weise.
Aber nun wandte sie sich mit aller Inbrunst an ihn, die sie aufbringen konnte:
„Mach, dass es dem Jungen gut geht, lieber Gott.“
Besorgt horchte sie in sich hinein, während sie sich den Morgenrock überwarf, aber nichts deutete darauf hin, dass ihr Gebet erhört worden war.
Und irgendwie fühlte es sich auch nicht so an, als wäre Peter etwas zugestoßen. Aber trotzdem wusste sie, dass etwas Furchtbares geschehen war.
„Ach je…“, stöhnte sie. „Ach bitte, lieber Herr. Bitte nimm ihm nicht das Mädchen. Er hat doch so lang gewartet. Und zu dir wird sie doch früh genug kommen. Du bist doch geduldig…“
Als sich die Härchen in ihrem Nacken aufstellten, ahnte sie es schon. Es war nicht Peter. Erst jetzt war ihr Gebet gehört worden.
Nur kurz wunderte sie sich, wie schnell ihr scheinbar das Kind ans Herz gewachsen war, dass sie schon einen so starken Draht zu ihr hatte. Ihr Peter musste sie wirklich dolle lieb haben.
Aber wenn ihr Gebet einen Sinn haben sollte und wenn die Antwort etwas bedeutete, dann musste sie sich eilen und helfen. Was immer auch geschehen war. Sonst war es gewiss zu spät.
„Wenn es an der Zeit für jemanden ist, dann nimm mich. Ich bin bereit“, flüsterte sie leise gen Himmel.
Nur von ihrem Gefühl geleitet, auf das sie sich ihr ganzes Leben lang hatte verlassen können, erreichte sie schon bald den Ort des Geschehens. Und was sie entdeckte, war noch viele, viele Male schlimmer, als sie es sich in ihren schlimmsten Träumen hätte ausmalen können.
„Ach, du gerechter Gott und Vater“, keuchte sie erschüttert und die Tränen traten ihr in die Augen. „Nicht doch! Lieber Himmel! Nicht doch das…!“
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