VI.
Himmelarsch!
Peter fühlte sich, als hätten sich seine Oma und seine Cousine verschworen, ihn zu foltern.
Von Tanja war das nichts Neues, aber ihre Komplizin…?
Als die wirklich recht oberflächliche Wunde endlich gesäubert und behandelt war, atmete er auf.
Er hatte sie wirklich nicht mehr bemerkt. Allerdings war er bereit, zumindest sich selbst gegenüber einzugestehen, dass ihn etwas abgelenkt haben mochte.
Und als ihm auf einen bissigen Kommentar von Tanja hin eine Erwiderung einfach so über die Lippen gerutscht war, hatte das die ganze Sache wieder ausgeglichen. Ihr entgeisterter Gesichtsausdruck allein war die Schmerzen wert gewesen.
Und als dann Nadia nur in einem Handtuch in die Küche schlenderte und auf seinem Schoß Platz nahm, war das ohne jeden Zweifel einer der vielen Höhepunkte des Tages.
Sie zögerte nicht einmal eine Sekunde und scherte sich nicht darum, dass ihr Handtuch sie selbst im Stehen nur eben gerade so bedeckte. Aber immerhin hatte sie genug Geistesgegenwart, um sich seitlich zu setzen.
Seine Arme legten sich schon fast ohne sein Zutun um ihre Hüfte und gegen den warmen, liebevollen Kuss auf seine Lippen hatte er auch rein gar nichts einzuwenden. Ebenso wenig wie dagegen, dass sie sich an ihn schmiegte.
Sie mochte noch feucht sein, aber… mal ehrlich…
Was der ganzen Sache die Würze gab, waren die Reaktionen des Publikums.
Tanja versteinerte, als hätte sie ihr Medusenhaupt endlich im Spiegel gesehen. Und sie wurde dabei auch so grau, dass man sich beinahe Sorgen machen musste.
Und seine Oma holte tief Luft und blickte für einen Moment tadelnd und missbilligend, seufzte dann aber und… lächelte!
„Habt ihr meinen Retter wieder repariert?“, fragte Nadia in Richtung der Ältesten im Raum und ignorierte die Bände von Unausgesprochenem, die soeben geschrieben worden waren.
„Retter?“, erkundigte sich Oma Senta.
„Hat er es nicht erzählt?“
Ein Kopfschütteln gab die Antwort.
„Es war gar keine große Sache“, wollte er abwiegeln.
„Du hältst die Klappe, wenn Frauen sich über deine Heldentaten unterhalten“, belehrte ihn Nadia spitzbübisch grinsend und küsste ihn schnell, bevor sie hinzufügte: „Das wird selten genug vorkommen.“
Seine Oma… kicherte!?
Während seine Freundin eine maßlos übertriebene Sc***derung seiner kleinen Notrettung zum Besten gab, konnte er nicht anders, als in einem Gefühl der Zufriedenheit zu schwelgen. Selbst die im Hintergrund noch immer reglos verharrende Tanja konnte seine Stimmung nicht trüben. Tatsächlich achtete er gar nicht groß auf sie, obwohl sie ihn ziemlich sicher giftig anstarrte. Aber daran war ja nichts neu.
Seine Oma lauschte der Sc***derung und machte kein Hehl aus ihrer Missbilligung darüber, dass ihr Enkel eine junge Frau einen steinschlaggefährdeten Hang hatte hinaufklettern lassen, nur um sie danach auf einer baufälligen Mauer in Lebensgefahr zu bringen.
So wie sie es darstellte, klang es auch wirklich ziemlich leichtsinnig.
Bevor er allerdings etwas zu seiner Verteidigung vorbringen konnte, reagierte Nadia schon: „Hätte er das nicht getan, dann wären wir jetzt immer noch kein Paar“, verkündete sie fröhlich.
Seine Oma seufzte und sagte unglaublicherweise: „Na dann ist es wohl doch ganz gut so.“
„Okay, Außerirdische“, platzte er daraufhin heraus. „Wer bist du und was hast du mit der Mutter meiner Mutter gemacht?“
Sie lachte nur.
Grummelnd meldete sich dann Peters Magen zu Wort und erzeugte noch einmal eine Runde Gelächter.
„Da ist aber jemand hungrig“, kommentierte seine Oma.
„Da bekommt man ja Angst, zum Hauptgericht zu werden“, fügte Nadia hinzu.
Sie suchte und fand seinen Blick bei ihren Worten und die Doppeldeutigkeit ging nicht an ihm vorbei. Er erwiderte ihr provozierendes Lächeln.
„Soll ich euch ein paar Stullen schmieren“, fragte die fürsorgliche Rentnerin gleich darauf.
„Das wäre …“, setzte Peters Freundin an, aber er brachte den Satz für sie zu Ende: „Unnötig. Wir gehen essen.“
„Echt?“ In ihrem Blick stand nicht nur Zustimmung, sondern auch ein sehnsüchtiges Bedauern.
Er nickte bestätigend. „Und dann in die Disko“
„Echt?“
Diesmal überwog die erfreute Zustimmung.
„Warum fängst du nicht schon mal damit an, dich fertigzumachen?“, fragte er dann. „Ich kümmere mich noch eben um die Pfütze im Wagen von… deinem Badeausflug und dusche dann schnell.“
Nadia hatte tatsächlich den Anstand, ein wenig zu erröten, konnte sich aber ein freches Grinsen nicht verkneifen.
Eine knappe Dreiviertelstunde später hatte er den Vordersitz feucht ausgebürstet und mit einer Auflage für den Abend versehen und war frisch geduscht auf dem Weg in sein Zimmer, als er Tanja begegnete.
Der Blick, den sie ihm zuwarf, verursachte ihm tatsächlich eine Gänsehaut. Er war so voller eiskaltem Hass, wie er es noch niemals erlebt hatte. Das war neu und nicht ermutigend.
Als er sein etwas abgelegenes Zimmer dann aber betrat, war es schnell wieder vergessen.
Auf seinem Bett lag Nadia. Und sie war nackt.
Ihre nachdenkliche und vielleicht auch etwas besorgte Miene verwandelte sich sofort in ein strahlendes Lächeln, als sie ihn erblickte.
Sie lag auf dem Bauch auf seiner Bettdecke und blätterte in einem Hochglanz-Magazin. Für einen Augenblick musste er einfach ihren Körper anstarren und den Anblick in sich aufnehmen.
Seine Freundin war klein, zierlich und trotzdem sportlich. Alles an ihr war exakt am richtigen Platz.
Als er sie am See zum ersten Mal nackt gesehen hatte, war alles irgendwie unwirklich gewesen. Ebenso wie am Rand der Landstraße, als sie das Hemd so unbefangen geöffnet hatte. Hier – in der ihm so vertrauten Umgebung – war es anders, aber deswegen nicht weniger unglaublich.
Nadia war eine moderne Frau. Sie selbst hatte sich einmal als Schickse bezeichnet, aber für Peter war sie eher mondän, auch wenn es ihm peinlich gewesen wäre, ihr das in dem Wortlaut zu sagen.
Sie hatte eine Tätowierung auf ihrem Rücken, die ihm zuvor noch nicht aufgefallen war. Sie bestand aus zwei Teilen. Verschlungenen Ornamenten, die jeweils in sich geschlossen schienen. Eines aus ihrem Schulterblatt und ein ausgedehnteres direkt über ihrem Hintern genau da, wo es normalerweise von einem Höschen verdeckt werden würde. Und Letzteres schien zwischen ihren Pobacken zu verschwinden.
Mit einem ausgestreckten und einem am Knie nach oben abgewinkelten Bein, dessen Fuß leicht vor und zurück wippte, hätte sie ein hervorragendes Titelbild für eines der Magazine aus Peters ganz privater Bibliothek für private Stunden abgegeben. Wenn man von dem wenig ansehnlichen Bett absah, auf dem ihr Körper ruhte.
Ihre aufgestützten Ellenbogen verbargen ihre wunderbaren Brüste nicht, die von ihrem Körper ein wenig auf die Unterlage gepresst wurden, wodurch sie von der Seite aus noch appetitlicher aussahen, als ohnehin schon.
Als er jedoch dem Schwung ihrer Arme folgte, durchzuckte ihn ein gehöriger Schreck.
Das Magazin, in dem sie geblättert hatte, war tatsächlich aus dem Hochglanz-Segment. Aber es gehörte zu den Dingen, die er als Allerletztes seiner Freundin gezeigt hätte.
Es war ein Pornomagazin. Und ein wirklich, wirklich Spezielles noch dazu.
„Uh…“, machte er. Er kannte seine Lieblingsmagazine so gut, dass er es sofort erkannte.
„Du bist eine Sau!“, erwiderte sie.
Sie war seinem Blick die ganze Zeit gefolgt und es war unverkennbar, was ihn so überrascht hatte. Als er ihr reumütig ins Gesicht blickte, grinste sie jedoch breit.
„Ich… äh…“
„Du kannst das erklären? Das gehört gar nicht dir?“, feixte sie. „Das wäre aber schade…“
„Häh?“
„Abartige, perverse Erniedrigungsfantasien?“, fasste sie ziemlich präzise den Inhalt des Heftchens zusammen und wedelte damit kurz herum.
Er schluckte trocken.
„Ich bin schon wieder geil…“, raunte sie genau in den Moment und er verschluckte sich beinahe.
„Starr mich nicht so fassungslos an.“ Kurz schien es ihr richtig peinlich zu sein. Aber sie fing sich schneller wieder, als er. „Ich bin eben auch eine Sau.“
„Du bist nicht sauer?“, krächzte er ein wenig rau.
„Wegen ein paar Heftchen?“. Sie lachte. „Okay… vielen Heftchen?“
Mehr als ein Nicken blieb ihm nicht übrig.
Sie schüttelte den Kopf und blickte dann hinab zum Handtuch um seine Hüfte.
„Mach das weg und komm her“, forderte sie.
Es gab Befehle, denen man einfach folgen musste, ohne noch groß darüber zu diskutieren.
„Halt warte!“
Einen Schritt vor dem Bett blieb er stehen und sah dabei zu, wie sich der atemberaubende Körper auf seinem Bett in eine sitzende Position begab und zur Bettkante vorrutschte.
„Etwas näher…“, flüsterte sie dann irgendwie heiser.
Und als er den halben Schritt getan hatte, legte sie ihre Hände auf seinen Hintern und zog ihn noch ein wenig nach vorne. Und da sich im gleichen Moment etwas Heißes, Feuchtes um seine Eichel schloss, verloren alle Fragen über ihre Absichten sofort ihre Bedeutung.
Er konnte nur noch ziemlich laut stöhnen: „Ohhhh Gott!“
„Mmmh“, machte sie und gab ihn kurz frei. „Wag es ja nicht, auch nur einen Deut leiser zu sein, wenn ich weitermachen soll…“
„Aber… Oh heiligescheiße!“ Er konnte nur keuchen, als sie mit festem Druck ihrer Lippen seine Vorhaut zurückschob und dann gut die Hälfte seines nun schon wieder Halbsteifen in ihren Mund saugte.
Unwillkürlich raste hinter seiner Stirn der Gedanke vorbei, dass er vor gar nicht allzu langer Zeit erst gekommen war. Aber dennoch regte sich sein kleiner Freund ohne Widerstand und reckte sich der Zunge entgegen, die spielerisch über seine Spitze huschte.
„Oma!“, presste er heraus.
Nadia grunzte und blickte zu ihm hinauf. Sie entließ ihn nicht gleich wieder, sondern grinste erst einmal mit seinem Schwanz zwischen ihren Zähnen.
„Die räumt das Gartenwerkzeug weg“, beruhigte sie ihn dann und ließ eine ihrer Hände über seinen Bauch nach oben wandern.
„Und… Tanja?“
„Ich scheiße auf Tanja!“
Das kam überraschend hart und eisig, aber alle weiteren Überlegungen in dieser Richtung wurden von ihrer Zunge sabotiert, die von seinem Hodensack aus in einem langen Zug bis zu seinem Vorhautbändchen wanderte. Zischend atmete er ein, als sie dann wieder ihre Lippen über ihn stülpte und diesmal noch etwas mehr als die Hälfte seiner Länge in ihrem Mund verschwinden ließ.
Fasziniert ließ Peter zu, dass seine Freundin eine seiner Hände auf ihren Kopf führte.
Er mochte unerfahren sein, aber er war nicht so dämlich, dafür eine weitere Erklärung zu benötigen. Also ließ er seine Finger in ihr Haar gleiten und sicherte sich so einen festen Griff, bevor er ihre langsame Bewegung ein wenig beschleunigte.
Nadia ihrerseits festigte ihren Griff an seinem Hintern und blickte so anbetungswürdig zu ihm hinauf, dass er einfach irgendetwas zu ihr sagen musste.
„Gott, du bist so eine geile Schlampe.“
Oh Scheiße!
Es war ihm einfach rausgerutscht. Vielleicht weil sein Blick ganz kurz das aufgeschlagene Heftchen auf dem Bett gestreift hatte, in dem genau dieser Ton fast ausschließlich angeschlagen wurde.
Er bereute es sofort. Ganz bestimmt war Nadia keine Schlampe. Aber ihr das schnell mitzuteilen, wurde von ihrer Reaktion verhindert.
Statt ihn wegzustoßen und anzuschreien, stöhnte sie kehlig und verdrehte die Augen. Mit sehr viel Enthusiasmus zog sie an ihm und schaffte es, mehr als drei Viertel seines Schaftes in ihrem Mund aufzunehmen, bevor sie leicht würgend aufgab und etwas nachließ.
Die Hand an seiner Brust fiel derweil hinab und schien sich einen Weg zwischen ihre Schenkel zu suchen.
Statt sich zu entschuldigen, hörte Peter diesmal auf seine innere Stimme, wie sie es gefordert hatte.
„Gefällt es dir, wenn ich dich Schlampe nenne?“, fragte er rau. Es hatte nicht ganz den männlichen und dominanten Klang, den er sich gewünscht hätte, aber es klang auch weniger jungenhaft und unbeholfen, als befürchtet.
„Mmm-hmm“, machte sie. Auch ohne ihr leichtes Nicken hätte er den begeisterten Tonfall erkannt.
„Weil du weißt, was für ein geiles, kleines… äh… Drecksstück du bist, nicht wahr?“, probierte er es weiter. „Ohhhh… Schei-ßeee!“
Auch wenn es noch ein wenig an Wortgewandtheit fehlte, traf er offenbar den richtigen Ton, denn Nadia hatte nur kurz Anlauf genommen und stürzte sich erneut auf ihn. Und diesmal rutschte seine Eichel irgendwie an etwas vorbei und befand sich plötzlich an einem unglaublich engen Ort.
Es war ein sagenhaftes Gefühl!
Trotzdem entging ihm nicht, dass seine Freundin offenbar sowohl mit einem starken Würgreiz kämpfte, als auch mit Atemnot. Also zwang er ihren Kopf nach hinten.
In ihren Augen standen Tränen, aber sie glänzten auch erregt und begeistert. Sie schien beinahe zu bedauern, dass er sich ihrem Mund ganz entzog.
Fasziniert betrachtete er für einen Augenblick den dicken Speichelfaden, der ihre Unterlippe mit seiner Eichel verband. Langsam neigte sich dessen Mitte nach unten, bis er schließlich abriss und der Großteil auf ihre linke Brust tropfte. Und sie machte keinerlei Anstalten, etwas dagegen zu unternehmen.
Lange Sekunden starrten sie einander in die Augen. Er fand Hingabe und Begehren darin. Und – was am wertvollsten war – Vertrauen!
„Fick meinen Mund, Baby“, wisperte sie beinahe flehentlich. „Bis du kommst…“
Auch dieses Bild gehörte zu denen, die Peter niemals wieder vergessen würde. Das erste Mal, dass eine Frau sich ihm wirklich völlig hingab. Und ganz nebenbei auch noch sein erster Oralsex. Mit einer Frau…
Sie war pure Bereitschaft und Hingabe, als er langsam ihren Kopf wieder zu sich zog. Ihre Lippen teilten sich und saugten ihn wieder in ihren Mund hinein. Und als er aufhören wollte, tiefer einzudringen, schob sie sich aus eigener Kraft weiter vor.
Es gelang ihr nur noch ein paar Mal, ihn so tief aufzunehmen wie zuvor, aber das erwartete er auch gar nicht vor ihr. Viel wichtiger war der niemals abbrechende Blickkontakt.
Immer wieder liefen ihr Tränen über die Wangen, aber trotzdem strahlten ihre Augen. Wann immer sie die Chance dazu hatte, ließ sie ihre Zunge um seine Eichel wirbeln. Und dann kämpfte sie wieder darum, seine gesamte Länge in sich aufzunehmen.
Noch nie zuvor im Leben hatte Peter etwas so unglaublich Erotisches erlebt.
Es dauerte nicht sehr lange, bis er spürte, wie sich seine Hoden zusammenzogen. Aber wo das Gefühl im Auto noch entfernt mit seinen bisherigen Erfahrungen bei der Selbstbefriedigung vergleichbar gewesen wäre, war es dieses Mal völlig anders.
Der Ausbruch braute sich richtiggehend zusammen, bevor er das Gefühl hatte, als würde sich die Hitze ihren Weg durch seinen Schwanz brennen.
Er hätte nicht einmal eine Warnung abgeben können, wenn sein Leben davon abgehangen hätte. Aber sein immer lauter und abgehackter werdendes Stöhnen ließ andererseits auch andere Warnungen ziemlich unnötig werden.
Wie sie gefordert hatte, hielt er sich nicht zurück. Ließ sie wissen, wie unglaublich es sich anfühlte. Nicht mehr mit Worten, aber mit allem, was er noch zustande brachte.
Als es ihm kam, gab er ihren Kopf frei. Es war ihre Entscheidung, wie weit sie gehen wollte.
Ein kleiner Teil von ihm war nicht überrascht, als sie keine Anstalten machte, sich zu lösen. Stattdessen packte sie den unteren Teil seines Schwanzes und unterstützte die Eruption durch pumpende Bewegungen noch, während ihre Wangen hohl wurden, als sie alles aus ihm heraussaugte.
Und niemals unterbrach sie den Blickkontakt. Selbst als sie angestrengt schluckte, was er soeben in ihren Mund befördert hatte, waren ihre Blicke miteinander verschränkt.
Es hätte wahrscheinlich mehr als einer banalen Explosion bedurft, um sie beide in diesem Augenblick abzulenken.
Als die letzten Tropfen versiegt waren, gab Peter der plötzlichen Schwäche in seinen Beinen einfach nach und sank direkt vor Nadia auf die Knie. Sie war zwischenzeitlich ebenfalls vom Bett gerutscht, sodass sie sich nun ganz dicht voreinander auf Augenhöhe befanden.
Bevor sie etwas sagen konnte – und er sah in ihren Augen, dass sie das tun wollte – packte er ihren Kopf und küsste sie. Ihr protestierendes Quengeln ignorierte er einfach. Und nach einem Augenblick des Widerstands gab sie auf und schmolz in seinen Kuss hinein.
Es war etwas, dass er einfach tun musste. Ob sie gerade eben noch sein Sperma im Mund gehabt hatte, oder nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass ihm das nicht wirklich etwas ausmachte.
Worte waren nicht ausreichend für die Fülle an Emotionen, die er immer wieder empfand, wenn es um diese Frau – seine Frau – ging. Aber dennoch brauchten sie ein Ventil. Einen Weg, mitgeteilt zu werden. Und dieser schien durchaus der Richtige zu sein, wenn er nicht falsch deutete, wie hungrig sie sich schlussendlich küssten.
Atemlos lösten sie sich erst voneinander, als langsam der Überlebensinstinkt erwachte. Er schnaufte und sie japste ganz zauberhaft, als sie beide versuchten, ihre Lungen wieder mit Luft zu füllen.
„Gott du bist so…“ Liebevoll blickte sie ihn an uns streichelte seine Wange. „Ich weiß auch nicht. So unglaublich. Einfach irre.“
„So was Ähnliches wollte ich auch sagen“, erwiderte er. „Nur nicht so sauber auf den Punkt gebracht, wie bei dir. Ich hatte etwas mit atemberaubend, himmlisch und überirdisch im Sinn. Und noch, dass ich dir völlig verfallen bin.“
Sie grinste und wollte ihn offenbar böse anschauen, gab aber gleich wieder auf. Stattdessen küsste sie ihn einfach wieder. Sanfter, aber nicht weniger voller Gefühl.
„Davon habe ich schon ein paar Mal geträumt, weiß du“, erklärte sie schließlich.
„Wovon?“, fragte er. „Sperma schlucken?“
„Männer…“ Sie verdrehte kurz die Augen. „Nein. Bestimmt nicht. Obwohl ich überrascht bin.“
„Wieso?“
„Als ich das letzte Mal Sperma im Mund hatte, ist mir speiübel geworden. Aber diesmal…“ Sie zögerte kurz. „Ich will nicht sagen, es hat toll geschmeckt. Aber…“
„Du musst es nicht schlucken“, versicherte er ihr völlig ernst.
„Ich weiß. Das ist es ja. Das und…“ Ihr Lächeln wurde ein klein wenig vorwurfsvoll. „Wie kannst du es wagen, mich danach einfach zu küssen? Wenn es nicht einmal dir etwas ausmacht, wie soll ich mich da anstellen?“
„Die Logik muss ich jetzt nicht verstehen, oder?“
„Ach Peter…“ Sie seufzte und streichelte wieder liebevoll sein Gesicht. „Ich fürchte fast, ich würde mir von dir sogar in den Mund pinkeln lassen. Und ein bisschen macht mir diese Macht, die du über mich hast, Angst.“
Als ihm beim ersten Teil ihrer Aussage völlig die Gesichtszüge entgleisten, hellte sich ihre Miene sofort wieder auf und sie lachte los. Er brauchte einen Moment, bevor er einstimmen konnte.
„Ich würde dir niemals… in den Mund pinkeln“, versicherte er ihr dann.
„Sag das nicht“, erwiderte sie und legte schnell den Finger auf seine Lippen, als er widersprechen wollte. „Sag es bitte nicht, okay?!“
„Okay…“, stimmte er schließlich etwas zögerlich zu, denn in ihrem Blick lag völlige Ernsthaftigkeit. „Aber…“
„Ich weiß, dass du mich nicht zu irgendetwas zwingen würdest, dass ich nicht will, Baby.“ Ihr Seufzer kam offenbar aus tiefstem Herzen. „Aber scheinbar weißt du ab und zu mal besser als ich, was ich will.“
„Ich fürchte, das verstehe ich nicht“, gab er zu.
„Ich auch nicht. Und das macht mir solche Angst.“
Sein erster Impuls war, sie fest in die Arme zu schließen. Also tat er genau das.
Kurz spannte sie sich etwas an, aber dann war sie wieder wie Wachs in seiner Umarmung. Als er realisierte, dass sie plötzlich weinte, erschütterte ihn das ziemlich.
„Was hast du?“, fragte er besorgt, hielt sie jedoch weiter fest im Arm.
„Du tust es schon wieder“ Ihr Schniefen störte ihn überhaupt nicht, obwohl es an seiner Schulter passierte. „Ich versuche eine Grenze zu ziehen und du steigst einfach über meine schöne Mauer, als wäre sie gar nicht da.“
„Du willst Mauern zwischen uns bauen?“ Er verstand wirklich nur Bahnhof. Was war bloß das Problem?
„Ich versuche, dir nicht mit Haut und Haaren zu verfallen, Peter“, erwiderte sie. „Dieser Urlaub endet irgendwann und so wie es aussieht, wird mir das völlig das Herz brechen.“
Auch wenn es unpassend war, konnte er es nicht verhindern. Es kam einfach von ganz tief drinnen und bahnte sich seinen Weg. Glucksend lachte er los.
„Das ist das Problem?“, fragte er ungläubig und löste ihre Umarmung, um ihr ins Gesicht sehen zu können.
„Eins davon. Ja.“ Sie blickte ihn ein wenig verletzt an und sah aus wie ein Häufchen Elend, als sie sich scheinbar nicht ernst genommen fühlte.
„Nadia, ich liebe dich. Und wenn ich dir sage, dass ich dir bis ans Ende der Welt folgen würde, dann sage ich das nicht nur so.“
„So einfach ist das nicht…“
„Nicht?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Und warum nicht?“
„Weil… Wovon willst du leben?“
„Gebaut wird überall und ich kann etwas mehr als der übliche Handlanger“, gab er zurück. Es hatte Vorteile, wenn der Stiefvater Bauunternehmer war. Das war nicht von der Hand zu weisen.
„Und bevor du fragst, wie ich mir den Rest vorstelle: keine Ahnung. Aber ich habe die Bundeswehr hinter mir und mein Abitur ist gut genug, um fast alles zu studieren. Ich habe mich nur noch nicht entschieden. Also wirst du nicht als erfolgreiche Managerin mit einem dickbäuchigen Bauarbeiter enden, falls du das befürchtest.“
„Über sowas hast du nachgedacht?“, fragte sie und er war sich nicht sicher, wie ihre Meinung dazu aussah.
„Gerade eben. Ja“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Vorher musste ich das ja nicht.“
In ihrem Blick konnte er sehen, dass sie noch mit etwas anderem kämpfte. Also legte er ihr die Hand an die Wange – was sie erfreulicherweise sofort dazu veranlasste, sie beinahe wie eine Katze daran zu schmiegen – und sagte ruhig: „Was noch?“
„Was wenn es nicht funktioniert?“, platze sie heraus.
„Wird es!“, erwiderte er bestimmt.
Sie wollte widersprechen oder ein weiteres ‚aber‘ anbringen, doch er hörte einfach wieder auf seine innere Stimme und blickte ihr fest in die Augen. „Wird es!“
„Schwör es“, forderte sie mit neuen Tränen im Blick.
„Bei allem, was mir heilig ist!“
Dann nahm er sie erneut in den Arm und sie entspannte sich schließlich.
„Ich liebe dich“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Ich dich auch“, gab sie leise zurück. „Viel mehr als ich begreifen kann.“
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