Teil 1.
Wie oft hören wir diesen Satz, oder wir verwenden ihn sogar selbst, wenn uns etwas nicht richtig erscheint. Wir alle sind mehr oder weniger auf das eine oder andere geprägt, sprich, man hat uns so erzogen und wir haben das mit der Muttermilch eingenommen. Nein, ich will hier keinen Zeigefinger erheben, wir alle haben gewisse Dinge einfach so gelernt.
Schauen wir uns doch einmal die Hilde und die Gabi an. Zwei Frauen, die seit geraumer Zeit sich am See treffen und sich die Zeit mit einander vertreiben. Ja, sie haben auch so einiges von sich gegeben, was ihr Leben betrifft. Aber ganz so ins Intime sind sie dabei doch nicht gegangen. Es sind mehr so die alltäglichen Dinge, über die sie bisher geredet haben. Anfänglich waren sie sogar sehr distanziert, damals als sie sich im März kennengelernt hatten.
Es war ja auch ein sehr ungewöhnlich warmer März gewesen. Noch ist das Grün nicht richtig herausgekommen, noch war alles mehr grau in grau und die Bäume richtig Kahl. Und eigentlich hätten die beiden gar nicht zueinander gefunden, so wenige Badegäste hatten damals den See aufgesucht. Und doch, auf die höfliche Anfrage, ob es gestattet ist, ist dann doch die Hilde ganz froh gewesen, dass die Gabi sich den Mut genommen hatte, sie anzusprechen, um bei ihr Platz nehmen zu dürfen.
Nun ja, eine Frau, mehr oder weniger so ganz allein, das war dann der Hilde doch ganz recht, dass die Gabi in Reichweite sich niedergelassen hatte. Und so hatte sich dann auch irgendein Gesprächsthema gefunden, um mit einander bekannt zu werden.
Ach ja, das muss man nun doch wissen, es ist bekannt, dass an diesem See fast nur FKK gemacht wird. Natürlich schauen Frauen auch Frauen an, ob sie vielleicht doch etwas schöner, anziehender sind als sie selbst. Da sind wir nun mal alle gleich. Da wird nun doch schon mal geschaut, ob die Brüste der anderen nicht doch etwas fester sind, ob sie nicht so weit nach unten hängen wie die eigenen. Und, und, und . . . . !
Doch ich muss sagen, beide hatten nichts an einander auszusetzen. Sie sind sich ebenbürtig vorgekommen. Nun ja, sechzehn sind sie beide ja nicht mehr. Und auf den Laufsteg wollen sie auch nicht. Wie gesagt, ihnen beiden war es damals gerade recht, dass sie nicht gar so allein sind. Nun ja, jetzt ist es Mai und alles doch herrlich grün und das Laub frisch an den Bäumen und Sträuchern.
„Was ist denn das für ein Lärm? Was schreit denn da eine Frau so fürchterlich.“
„Ich schau mal, was da los ist.“
Und schon ist die Hilde weg und kommt nach geraumer Zeit wieder.
„Ach, war doch nur so eine hysterische Kuh, die sich belästigt gefühlt hatte weil so ein Kerl sich in ihrer Nähe angeblich etwas unanständig verhalten haben soll. Also, so wie die aussieht, bekommt die doch eh keinen mehr ins Bett. Naja, da haben zwei ganz junge Dinger sich einen Spaß erlaubt und den Kerl etwas angemacht. Was muss die eine doch auch den Kopf so arg im Schoß der anderen haben. Da ist es doch kein Wunder, dass der Kerl sich dann auch freut und so schön erregt. Und genau das hat dann die alte Schnepfe gesehen und sich darüber aufgeregt. Nicht, dass der Kerl sonst was gemacht hätte. Und die Mädchen haben das dann auch bestätigt. Ein Ehepaar, das auch nicht weit weg gesessen hatte, hat dann der alten Kuh gesagt, dass wenn sie das nicht ertragen kann, dass sie dann doch besser gehen sollte. Moralapostel seien hier fehl am Platze.“
„Und, wie hat denn der Kerl denn ausgesehen?“
„Ach da schau an. Ja, also den hätte ich ja auch ganz gern in echt gesehen, wenn du verstehst, was ich meine.“
„Tja, man kann nun mal nicht alles haben. Entweder man lebt so für sich allein, oder man hat auch gleich so einen Taugenichts am Hals.“
„Gabi, das hört sich aber nun gar nicht gut an. Willst du darüber reden?“
„Hilde, nur so viel. Der hat mich mit meinen Kleinen doch fast gleich nach der Entbindung sitzen gelassen.“
„Tja, so sind die Kerle nun einmal. Und wenn sie nicht gleich von selbst gehen, dann werden sie einem genommen. Wer ist jetzt von uns beiden besser dran? Du mit und ich ohne Kinder?“
Es ist das erste Mal, dass die beiden sich nun so richtig in die Arme nehmen. Nein, das hatten die beiden so doch noch nicht mit einander so gemacht. Und doch, da ist irgendetwas gerade passiert. Noch können sie nicht sagen was da gerade geschehen ist. Bis jetzt hatten sie, wie man so sagt, etwas Abstand zueinander gehalten. Nein, auch dass sie bisher keine Freundinnen gewesen sind, muss man so sagen. Sie waren bisher nur leicht bekannt mit einander.
„Gabi, darf ich einmal deine Brüste berühren? Die gefallen mir. Ich möchte doch einmal wissen, ob die auch noch so schön fest sind wie meine.“
„Ja, komm, nimm sie ruhig mal in die Hand.“
Nun wird sich erst einmal etwas befummelt. Nicht stürmisch, eher etwas sehr zögerlich. Wie zwei junge Mädchen, die sich selbst aber am gegenseitigen Körper entdecken. Aber nur erst am Oberkörper.
„Gabi, wenn du aber so lange keinen Kerl mehr gehabt hast, wie hast du das dann gemacht?“
„Wahrscheinlich so wie du auch. Ich bin da ganz heimlich in so ein besonderes Geschäft und habe mir dort so ein besonderes Teil besorgt. Aber das kann ich dir sagen. Du spürst es doch, ob es ein Kerl oder etwas anderes ist. Und das mit den eigenen Fingern ist auch nicht immer das richtige.“
„Wem sagst du das. Die Wärmflasche neben dir kann doch nichts ersetzen. Und, was sagen deine Kinder? Was sind es denn?“
„Zwillinge, ein Bub und ein Mädchen. Und die sind doch auch schon in einem Alter, da sie auch ganz gern einmal was erleben wollen.“
„Und wie kommst du mit ihnen zurecht?“
„Ach, ich weiß nicht. Ich hab sie zwar richtig aufgeklärt, das heißt, wir haben eigentlich so über alles geredet. Aber ob sie das auch so richtig verstanden haben, ich weiß nicht. Der Hans schaut mich seit einiger Zeit immer so komisch an. Und die Ines läuft seit einiger Zeit immer sehr leicht bekleidet im Haus umher.“
„Nun ja, der wird dich nun auch mal als Frau betrachten. Das ist bei den Jungs doch ganz normal. Und wie kommen die beiden mit einander aus?“
„Ach, das musst du gesehen haben. Kein Kerl darf sich der Ines auch nur nähern, da ist der Hans auch schon in ihrer Nähe. Und umgekehrt genauso. Wenn der einmal in die Disco will, da hängt sie doch gleich an ihm dran. Ach, das musst du gesehen haben. Da waren wir alle zusammen vergangenes Jahr auf so einer richtigen Dorfkirmes. So richtig mit Tanzboden und so. Er hat sie nicht und sie ihn nicht mit jemandem tanzen lassen. Nur miteinander oder mit mir. Und wie die mit mir dann getanzt haben. Die haben mich dabei angeschaut, als ob wir was mit einander hätten. Oh, wer kommt denn da?“
Schnell nimmt sie etwas, um ihre Blöße zu bedecken. Doch der Hans und auch die Ines haben es schon gesehen.
„Mama, was machst du denn hier? Das kenn ich ja gar nicht von dir.“
„Nun setzt euch erst einmal hier her und sagt ganz artig guten Tag. Ihr seid also der Hans und die Ines. Und das will ich euch auch gleich einmal sagen. Ihr könnt euch denken was ihr wollt. Doch alles ist nicht das, was ihr euch gerade vorstellt. Und du Gabi, du nimmst das Zeug runter. Wir sind hier an einem FKK-Strand, da sind nun mal alle nackt und fertig ist es. Und noch eines. Wenn ihr hier bleiben wollt, dann runter mit den Sachen, das ist hier so üblich.“
Die Ines traut sich nicht so recht wegen ihrem Bruder. Und der traut sich nun auch nicht, weil er gerade etwas sehr erregt ist. Dass die fremde Frau ihn so sieht, nun ja, das ginge ja gerade so noch. Aber dass seine Mutter ihn so sieht, das ist ihm nun aber doch zu viel. Doch die Hilde gibt nicht nach. Da hätten sie aber doch erst gar nicht herkommen sollen. Von wegen nur einmal etwas spannen und dann wieder weg gehen. So hat die Hilde nun doch nicht gewettet. Da will sie doch auch ihren Spaß daran haben.
Und bevor es auch noch ein größeres Theater gibt, da überwinden die beiden sich und ziehen sich nun doch ganz aus. Und wie schön die beiden doch anzusehen sind. Die Ines, eine kleine Lorelei, mit ihren langen blonden Haaren und ihren schönen runden Brüsten. Und erst der Hans. Ein Adonis und ein Eros wie ihn die griechischen Mythen beschreiben. Und dass er nun auch noch erregt ist, das gefällt der Hilde erst recht. So zwei junge Schönheiten hat sie doch schon lange nicht mehr gesehen. Ach ja, damals, als sie selbst noch so jung gewesen ist.
„Also Gabi, die sind dir wirklich gelungen. Und du, lass mal dein Ding richtig sehen. Dass du erregt bist, das ist nicht schlimm. So wissen wir wenigstens, dass wir beide auch noch begehrenswert sind. Gewöhn dich dran, das deine Mutter dich in Zukunft auch so sehen wird.“
Nun ja, es dauert etwas, bis die drei sich wieder beruhigt haben.
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