weibliche Stimme 1: „Ist die Kamera an?“
Weibliche Stimme 2: „Woher soll ich das wissen, Idun, ich hab sie nur gekauft. Christian sollte sie anschließen.“
Männliche Stimme 1: „Ich hab alles korrekt angeschlossen. Vielleicht sind die Jalousien unten.“
Weibliche Stimme 1: „Dann fahr sie hoch.“
Männliche Stimme 1: „Er hat keine elektrischen, aber Moment, die Kamera hat eine Wärmebildfunktion.“
Jaqueline dachte, sie würde Träumen. Wo kamen die Stimmen her? Egal, wahrscheinlich irgendwelche Kinder. So war das Landleben. Da hörte man in der Stille die Kinder auf der Straße miteinander reden. Leise spielten ihre Finger mit dem, was noch vor wenigen Stunden in ihr gewesen war.
Männliche Stimme 1: „So jetzt kann man was sehen.“
Weibliche Stimme 3: „Was leuchtet denn da in der Mitte des Bettes so lila auf?“
Männlich Stimme 1: „Das sind besonders gut durchblutete Stellen.“
Andrew dachte auch kurz, dass er träumen würde und spürte dann die angenehm streichenlnde Hand. Hatte sie das zu ihm gesagt?
„Jaqueline? Bist du wach?“ flüsterte er.
„Ja Andrew. Wo kommen die Stimmen her?“ flüsterte sie zurück.
Irgendwie wollte sie sich gerade nicht bei dem stören lassen, was sie im Begriff war zu tun. Sie kam Andrew näher, aber kurz bevor sich ihre Lippen berührten, waren die Stimmen wieder da.
Weibliche Stimme 1: „Können die uns eigentlich hören und sehen?“
Männliche Stimme 1: „Sehen noch nicht, aber der Ton läuft über den Verstärker.“
Weibliche Stimme 1: „Dann solltest du vielleicht mal den Fernseher anschalten.“
Weibliche Stimme 3: „Warum den jetzt schon, es wird gerade interessant.“
Weibliche Stimme 4: „macht ihr wohl die Wärmebildkamera aus, ihr Spanner. Sonst lass ich meinen Mann höchstpersönlich in jedem eurer Schlafzimmer eine Kamera anbringen und stelle die Videos ins Netz.“
Weibliche Stimme 3: „Das ist i*****l.“
Weibliche Stimme 4: „Glaubst du, das hält mich davon ab?“
„Das hören wir gerade nicht wirklich, oder?“ flüsterte Jaqueline.
„Ich hab da eine Befürchtung.“ meinte Andrew.
Plötzlich flammte der Fernseher auf und erhellte das Schlafzimmer. 6 Erwartungsvolle Gesichter starrten da in Andrew und Jaqulines Schlafzimmer. Aus dem Augenwinkel konnte Andrew oben in der Ecke einen Schriftzug erkennen: „Frühstücksporn.TV“
Liese: „1,2,3″
„Guten Morgen, ihr Langschläfer.“ riefen sechs zu neugierige Geister.
Andrew richtet sich auf , ihm entgleiste das Gesicht und er schaute erbost in die Kamera. „Das ist jetzt nicht euer Ernst, oder? Ihr habt eine Kamera in mein Schlafzimmer gebaut? Wer von euch ist den auf die bescheuerte Idee gekommen.“
Jaqueline kicherte neben ihm.
„Was, du?“
„Nein, aber du hast echt eine verrückte Familie.“ kicherte sie weiter.
„Und habt ihr?“ wollte nun Leonie wissen.
Jaqueline richtet sich auf und präsentierte gähnend ihre ganze nackte Oberweite.
„Da du ja sowieso keine Ruhe geben wirst, Leonie. Ja, wir habe es getan.“
Ohrenbetäubender Jubel brach auf der anderen Seite der Kamera aus. Andrew ließ sich resigniert zurück in die Kissen fallen. Langsam ebbte die Aufregung wieder ab. Leonie konnte es natürlich nicht lassen, auch die nächste peinliche Frage zu stellen.
„Und? Wie war´s?“
Jaqueline schaute Andrew an und lächelte. „Ihr wollt wirklich wissen, wie es war?“
Auf dem Schirm zeigte sich viele nach vorne gebeugte Gestalten. Jaqueline rollte sich auf Andrew rauf und zog sich sanft auf die dargebotene Pracht, sie biss sich auf die Lippe, um keinen Laut dabei zu verursachen.
„Du weißt, dass die das alle sehen?“
„Wir liegen unter der Decke, sie können es höchstens erahnen.“ grinste Jaqueline.
Sie hörten die Zuschauer aufgeregt atmen.
„Wir könnten einfach in den Salon wechseln, die haben bestimmt nicht im ganzen Haus Kameras aufgebaut.“ meinte Andrew grinsend.
„Wenn ich einen Wagenheber hätte könnte ich auch die Kamera zertrümmern,das funktioniert gut,habe ich schon getestet.“
„Nur habe ich normalerweise leider nicht in Schlafzimmer herumliegen.“
„Irgendwas, was wir werfen können?“
„Das Kissen?“ fragte Andrew.
„Die Decke?“ fragte Jaqueline.
Sie schauten sich an, küssten sich wieder, bis Andrew den Kuss unterbrach.
Von hinter ihnen war ein mehrstimmiges Seufzen zu hören.
„Ist noch Wein da?“ fragte er.
„jaa? Du möchtest zum Frühstück Wein trinken?“ fragte sie skeptisch und nahm die Flasche in die Hand.
„Nein, ich möchte, dass du ihn in die Steckerleiste kippst.“
Jaquline grinste breit, weil sie verstand, was Andrew vor hatte. Sie hörte von hinter sich:
„Nein bitte nicht den Wein. Mist, sie tu…“ und im Schlafzimmer war es wieder dunkel.
„Schach Matt.“ lachte Jaqueline.
„Mein Gott, wie ich dich Liebe“, sagte Andrew.
Pflichtworte: i*****l, Wagenheber, entgleist, Salon und Landleben
Wir möchten euch allen für lesen und kommentieren dieser Geschichte bedanken. Es hat riesen Spaß gemacht, sie zu schreiben. Was jetzt davon wahr ist und was wir uns nur ausgedacht haben, dass dürft ihr entscheiden. Wir beide wissen nur, dass wir für euch noch viele schöne Geschichten schreiben möchten. Wir verbleiben bis dahin in Liebe.
Andrew und Jaqueline
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