Der Tag im Büro hat mich heute ziemlich geschafft. Bereits am Vormittag waren die Temperaturen unerträglich hoch. Ventilator einstellen brachte auch nicht viel und Fenster öffnen schon gar nicht. Da wäre zu der Hitze auch noch der Baustellenlärm von gegenüber hinzugekommen. Mein Kundenmeeting wurde um 3 Stunden vorverschoben, so dass ich kaum genug Zeit für die Vorbereitung der Präsentation hatte. Und unter diesem ganzen Zeitdruck textete mich Sina, meine Büronachbarin, wie auch schon seit Wochen mit ihren belanglosen Beziehungsproblemen zu. Ihr Freund schenke ihr zu wenig Aufmerksamkeit, interessiere sich nur noch für seine Kumpels, bla, bla, bla…
Aber, oh Wunder, ist es dann doch noch 17 Uhr geworden und ich konnte meinen wohlverdienten Urlaub antreten. Schon die ganze Woche war ich deswegen nervös. Ich wusste überhaupt nicht, was da auf mich zukommen würde. Ich hatte diese Reise in einem Preisausschreiben gewonnen. Besser gesagt hatte ich mich im letzten Herbst auf eine Ausschreibung beworben. Von meinem damaligen Freund hatte ich mich gerade getrennt und ich wollte mein Leben neu ordnen, da bin ich auf das folgende Inserat gestossen:
„Bist du Single, im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, in Sachen Sex offen für Neues, sexy und experimentierfreudig und möchtest im nächsten Sommer einige europäische Städte bereisen? Dann bewirb dich jetzt mit einem kurzen Lebenslauf, einem Foto und einer kurzen Beschreibung deiner Motivation für dieses Experiment und erlebe die erotischste, aufregendste Städtereise deines Lebens.“
Ich habe mich dann noch am selben Tag beworben, ehe ich es mir noch einmal anders überlegen konnte. Nach 8 Wochen, kurz vor Weihnachten kam dann die Einladung zum Bewerbungsgespräch. Ich sollte mich am 20. Dezember um 18 Uhr in Bern an der Brunngasse 15 im 3. Stock, erste Tür links einfinden. Ich müsse einen gültigen Pass und ein ärztliches Attest über meinen Gesundheitszustand mitbringen. Alles Weitere würde ich dann direkt vor Ort von Herrn Dr. Lars Schwitter erfahren. Trotz meiner Aufregung und Unsicherheit, ob ich das wirklich machen solle, vereinbarte ich einen Termin bei meinem Hausarzt um das besagte Attest zu beschaffen.
Am 20. Dezember kam ich dann pünktlich im Businesskostüm und leicht geschminkt (was zieht man wohl passendes an ein solches Vorstellungsgespräch an?) aber unheimlich nervös und aufgeregt am vereinbarten Treffpunkt an. Ich wollte gerade anklopfen, als hinter mir ein attraktiver Mann aus dem Lift trat. Er war schlank und gross, hatte braunes, leicht zerzaustes Haar und die grünsten Augen, die ich je gesehen hatte. Er war legere gekleidet, verwaschene Jeans und Shirt und schien ebenfalls etwas nervös zu sein. Langsam kam er auf mich zu, scheinbar mit dem gleichen Ziel wie ich. Er musterte mich kurz, zwinkerte mir wissend zu und klopfte an die Tür. „Du bist wohl auch mit Frau Dr. Stark verabredet?“, fragte er mich. Vor lauter Aufregung brachte ich kein Wort hervor. Zum Glück wurde in diesem Augenblich die Tür geöffnet und eine ältere Dame begrüsste uns. „Ah, Frau Susan, Herr Tim, wie ich sehe sind sie sich schon begegnet. Bitte kommen Sie herein. Ich bin Sonja, die Assistentin von Frau Stark und Herrn Schwitter. Die beiden müssten in wenigen Minuten da sein.“ Die Dame war bestimmt schon über 70 Jahre alt, schien jedoch noch sehr rüstig zu sein. Sie notierte etwas auf ihrem Klemmbrett, nahm mir mein Jäckchen ab und führte uns in den angrenzenden Aufenthaltsraum. Sie bat uns, Platz zu nehmen und bot uns einen Tee an. „Ich werde Sie beide nun einen Augenblick allein lassen, damit Sie sich ein wenig unterhalten können. Sobald Herr Schwitter und Frau Stark bereit sind, werden Sie in separate Räume geführt und interviewt um herauszufinden, ob Sie für das Experiment passend sind. Ich wünsche Ihnen viel Glück und wohlige Momente.“ Mit diesen Worten verliess Sonja den Raum. Tim und ich blieben ziemlich verdutzt zurück. Schüchtern blickte ich mich im Raum um. An den Wänden hingen schwarz-weiss Fotos von verschiedenen Städten, Paris, Rom, London, Stockholm und einige andere, die ich nicht sofort erkannte. Es hatte ein Bücherregal mit Reiseführern und Stadtplänen. Tim und ich sassen auf einer bequemen Couch und wussten beide nicht, was wir sagen sollten. „Du hast dich also auch beworben“, fing er an. „Weisst du, worauf wir uns da einlassen?“ „Ich weiss nur, dass es um eine Reise geht, um eine erotische Reise. Als ich mich beworben habe, schien mir das genau der Kick zu sein, den ich suchte. Etwas Aufregendes, Neues, Geheimnisvolles. Ob es das immer noch ist, weiss ich nicht. Nun bin ich aber den Weg schon so weit gegangen, abbrechen werde ich von nun an nicht mehr. Wenn sie mich nehmen, mach ich mit. Was ist mit dir?“ Tim grinste. „Ich habe den Kürzeren gezogen. Ansonsten wäre jetzt mein Kumpel Jan da. Worauf wir uns da genau einlassen werden wir ja hoffentlich bald erfahren.“
Wir unterhielten uns noch eine Zeit lang ganz unbekümmert. Tim war mir sofort sympathisch und ihm ging es wohl gleich. Nach etwa einer halben Stunde betraten zwei Personen den Raum. Das mussten Dr. Schwitter und Dr. Stark sein. Sie waren beide so um die 40 und sahen sehr freundlich aus. Die begrüssten uns ebenfalls und nahmen uns mit in die Besprechungsräume. Tim ging mit Dr. Stark mit, ich mit Dr. Schwitter. Tim lächelte mir noch einmal aufmunternd zu und versprach, nach der Besprechung auf mich zu warten, damit wir noch gemeinsam auf einen Drink gehen konnten.
Dr. Schwitters Büro war sehr schlicht aber ansprechend eingerichtet. Vor dem grossen Fenster stand ein schwerer Eichentisch, dahinter ein bequemer Ledersessel, davor ein Besucherstuhl. Auf dem Tisch lagen ein Notizblock und ein Stift, sonst nichts. Rechts im Zimmer gab es eine Couchecke, die linke Hälfte des Zimmers war mit einem weissen Vorhang abgetrennt. Was sich dahinter befand sollte ich schon bald herausfinden.
Das Interview begann recht unspektakulär. Dr. Schwitter stellte sich mir kurz vor und wollte auch von mir noch einmal meinen Lebenslauf erfahren. Ich musste bestätigen, dass ich in den besagten Wochen im Sommer Urlaub nehmen könne, mussten meinen Pass und mein ärztliches Attest vorlegen. Als er sich vergewissert hatte, dass ich kerngesund sei und auch keine nennenswerten Allergien habe kam er zum eigentlichen Punkt des Gesprächs oder sollte ich eher sagen Verhörs. Es ging um sehr intime Fragen wie um die Anzahl meiner Geschlechtspartner (bis jetzt 4), um bereits erprobte Stellungen (eher unspektakulär, Missionar, reiten, Doggystyle), benutzte Sexspielzeuge (keine), Anzahl erlebte Orgasmen (hmmm, Orgasmen, wie sich das wohl anfühlen mag, ihn sich nicht selbst ermöglichen zu müssen?) … Wie gesagt, bis zu diesem Zeitpunkt führte ich eher ein langweiliges Sexleben. Für spektakuläre Sexpraktiken hatte ich bis jetzt die falschen Partner. Dr. Schwitter machte sich eifrig Notizen, nickte ab und zu, machte weiter Notizen. So offen wie mit ihm hatte ich bis jetzt noch mit niemandem über mein Sexleben gesprochen. Obwohl es mir eigentlich hätte peinlich sein müssen, machte es mich irgendwie an. Dr. Schwitter bat mich nun, mich komplett frei zu machen für den nächsten Teil des „Bewerbungsgesprächs“. Da sollte noch mein Körper im Vordergrund stehen. Er schob den weissen Vorhang beiseite. Zum Vorschein kam ein Untersuchungstisch, wie ich ihn von meiner Frauenärztin kannte. Er bat mich Platz zu nehmen, mich zurückzulehnen und fixierte meine Beine in den dafür vorgesehenen Halterungen. Oh Gott, war das peinlich, von unserem Gespräch war ich so feucht geworden, dass er das ja nun merken musste, wenn er mich gleich untersuchte. Er bat mich, die Augen zu schliessen und mich zu entspannen. Naja, war nicht ganz einfach. So lag ich also auf dem Stuhl und schloss die Augen. Meine Finger krallten sich in die Armlehnen und ich spürt zwei warme Hände auf meinen Brüsten. Wie wenn das noch nicht genug gewesen wäre kommentierte Dr. Schwitter meinen Körper und all seine Berührungen. Er scheint seine Untersuchung aufzuzeichnen.
„Ich fasse mit den Händen von aussen her an die Brüste. Sie sind gross, nicht zu gross und fest. Meine Finger bewegen sich auf die Nippel zu und drücken leicht zu. Ich zwirble sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie werden langsam hart und spitz. Die Nippel richten sich auf. Sie laden ein, daran zu saugen.“ Bereits der Gedanke daran reichte, um mir ein Stöhnen zu entlocken. „Ich fahre mit den Händen weiter über den Bauch bis hin zu den Hüften und zur Scham. Der Schamhügel ist von einem eher störenden Busch brauner Haaren bedeckt. Da müssen wir etwas machen. Ich schlage eine Intimrasur vor. Nicht alles, aber das meiste muss weg. Die äusseren, sowie auch die inneren Schamlippen sind leicht angeschwollen. Der Kitzler steht hart und steil ab, ein leichtes Pochen ist zu erkennen. Die Patientin ist stark erregt. Dies ist auch klar an der Nässe um ihre Vagina zu erkennen. Ein Eindringen sollte sehr einfach gehen.“ Mein Gott, wie peinlich aber auch unheimlich erregend. So etwas hatte ich noch nie erlebt. In diesem Moment spürte ich, wie etwas in mich eindrang. Wow, unbeschreiblich. „Ich führe der Patientin meinen Zeigefinger und meinen Mittelfinger ein. Wie erwartet ist alles sehr feucht und weich. Ich taste die Scheidenwände ab. Mit meinem Daumen reibe ich über die Klitoris und massiere diese. Die Patientin stöhnt nun immer heftiger und die Atmung beschleunigt sich. Der Höhepunkt kann nicht mehr weit sein.“ „Oh Gott, es wird doch nicht sein, dass ich meinen ersten Orgasmus hier auf dem Tresen erlebe“, dachte ich noch und dann überkam es mich. Der Höhepunkt überrollte mich und ich schrie meine Geilheit laut heraus.
Herr Schwitter liess kurz darauf von mir ab und bat mich wieder an den Besprechungstisch, wenn ich denn soweit sei. Ich lag noch einige Minuten auf dem Untersuchungstisch und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Wie sollte ich diesem Mann wohl je wieder unter die Augen treten? Aber es blieb mir ja nichts anderes übrig, also anziehen und das beste daraus machen. Ich setzte mich also wieder auf meinen Stuhl und wartete, bis Dr. Schwitter mit seinen Notizen fertig war.
„Nun gut, meine Liebe, Sie passen bis jetzt perfekt ins Profil, Sie sind genau das, was wir suchen. Nach aussen hin zurückhaltend und unerfahren, unter der Oberfläche ein brodelnder Vulkan. Wenn Sie noch die nächste Hürde meistern und die Bedingungen akzeptieren, gehört das Ticket zur zweiwöchigen Städtereise durch Europa Ihnen.“
Ich konnte es kaum glauben, ich hatte mich genau so verhalten, wie Dr. Schwitter das gewollt hatte. Was wohl jetzt noch kommen mochte?
„Also Susan, wie versprochen werde ich Ihnen nun alle Details der Reise erläutern. Sie reisen zwei Wochen lang quer durch Europa. Sie reisen in Flugzeugen, aber auch mit dem Zug oder dem Schiff, natürlich immer erster Klasse. All Ihre Unterkünfte werden sehr luxuriös und mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten sein. Für diese zwei Wochen werden Sie sich komplett neu einkleiden. Natürlich werden auch diese Kosten vollumfänglich von uns übernommen. Sie bekommen den Reiseplan zehn Wochen vor Antritt der Reise zugestellt. Planen Sie Ihren Aufenthalt und teilen Sie uns mit, was für Attraktionen, welche Theaterbesuche und dergleichen wir für Sie an den jeweiligen Destinationen buchen dürfen. Sie werden in den besten Restaurants speisen, in den angesagtesten Bars der jeweiligen Stadt feiern dürfen.“
Ich war sprachlos. Ich konnte kaum glauben, dass das alles wahr sein sollte. Wo war der Haken? „Und was sind die Bedingungen?“, fragte ich nach. „Jeden Tag, manchmal auch am Abend oder in der Nacht werden Sie einen Umschlag mit einer Aufgabe erhalten. Sie haben ihn so rasch als möglich und ohne Widerrede auszuführen. Sollten Sie sich weigern, die Aufgabe zu erfüllen, werden Ihnen sämtliche Kosten, die bis dahin zusammengekommen sind in Rechnung gestellt und Sie sind ab sofort auf sich allein gestellt. Sie müssten dann auch für Ihre Rückreise selber sorgen. Wie ich bereits erwähnt habe geht es hier um ein Experiment, hauptsächlich sexueller Natur. Wir wollen herausfinden, wie weit eine Frau wie Sie gehen wird, was sie bereit ist, für all die Annehmlichkeiten, die sie erwarten, zu tun. Wie weit eine Frau wie Sie aus sich herausgehen und Neues ausprobieren wird. Sie kennen nun die Bedingungen. Ich gebe Ihnen einen Tag Zeit, sich in aller Ruhe alles zu überlegen. Sobald Sie diesen Raum verlassen haben, dürfen Sie mit niemandem über unsere Begegnung sprechen. Ein Chauffeur wird Sie direkt nach Hause fahren und Sie morgen um 14 Uhr wieder abholen. Wägen Sie die Vor- und Nachteile gut ab. Sie werden morgen auf jeden Fall vorbeikommen, egal wie Ihre Entscheidung ausfällt. Ich werde Sie nun noch einige Minuten allein lassen bis der Chauffeur Sie holt und nach Hause bringt. Wir sehen uns morgen, Susan. Bis dahin alles Gute.“ Mit diesen Worten verliess Dr. Schwitter den Raum und ich war allein. Allein mit all den unglaublichen Informationen, allein mit all den Gedanken und Gefühlswirbeln, allein mit einer Entscheidung, die mein ganzes Leben verändern würde. Kurze Zeit später klopfte es an der Tür und ein älterer Herr in Chauffeuruniform bat mich ihm zu folgen. Er brachte mich nach Hause und überliess mich meinen Gedanken…
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