Angesichts kürzlich erschienener Beiträge über Amputierte, welche ultra-hochhackige Schuhe tragen, ist meine Erfahrung vielleicht von Interesse für einige Ihrer Leser.
Wie Molly traf auch mich der schwere Luftkrieg und daraus resultierte, dass mein linkes Bein und mein linker Arm amputiert werden mussten. In beiden Fällen blieb nur ein kurzer Stumpf zurück, sodass ich keine künstlichen Gliedmaßen tragen konnte. Zusätzlich wurde mir die rechte Hand kurz über dem Handgelenk amputiert.
Vor dem Unfall war ich hochhackigen Stiefeln und Korsetts sehr zugetan gewesen, und nun schien es so, als sei die Freude des Anziehens und engen Schnürens solcher Sachen für immer dahin. Während meiner Genesung jedoch freundete ich mich mit einer der Krankenschwestern sehr stark an, die scheinbar von meiner Behinderung sehr berührt war, so sehr, dass sie nach einiger Zeit beschloss, das Krankenhaus zu verlassen und sich um mich zu kümmern.
Einige Monate später, als wir meine Habseligkeiten durchstöberten, fand sie eine Truhe, in der sich meine hochhackigen Stiefel und Korsetts befanden, und eines Abends schlug sie vor, ich solle die Sachen wieder anprobieren. Ich hatte die Stiefel in Italien anfertigen lassen, und die Leser sind vielleicht an Einzelheiten interessiert. Sie waren aus schwarzem Lackleder mit einem dünnen Stilettoabsatz von 18 Zentimetern Höhe (Ich habe Schuhgröße 41) und hatten eine schmale Plateau-Sohle, die sich im Inneren des Fußteils befand, so dass das klotzige Aussehen der gewöhnlichen Plateausohlen vermieden wurde. Die Stiefel wurden bis zum Oberschenkel geschnürt und hatten eine spezielle Stahlversteifung innerhalb der Zunge, sodass, wenn der Stiefel geschnürt war, der Fuß in die vertikale Position gezwungen und so festgehalten wurde, wie es die Absatzhöhe verlangte.
Ich konnte den einen Stiefel natürlich nicht selbst anziehen und festschnüren, aber meine Krankenschwester, die eine stark gebaute Frau war, tat es für mich. Sie zog die Schnürsenkel fest, bis ich das Blut gegen den festen Druck des Leders pochen spürte. Danach legte sie mir das Korsett an, ein Ding aus schwarzem Glaceleder und stufenweise an der Taille zu schnüren, bis mein Körper ebenfalls vollkommen gefangen und festgeschnürt war. Mit der Zeit wurde es immer schwieriger, sie zu dazu zu überreden, mich zu erlösen, wenn der zunehmende Druck mich ermüdete. Und schließlich machte sie mich komplett hilflos, indem sie meinen verbliebenen Arm fest auf den Rücken band. Nach vielem Betteln war sie dann einverstanden, mich zu erlösen, wenn ich mit einer Krücke und ohne Stütze von einem Ende des Raums zum anderen Ende „gehen“ würde (Ich war natürlich gar nicht in der Lage, zwei Krücken zu benutzen, da mein linker Arm an der Schulter abgenommen wurde). Sie können sich die Schwierigkeiten, auf einem 18 Zentimeter hohen Absatz mit zwei Beinen zu balancieren, vorstellen, ganz zu schweigen auf nur einem, aber nach ein paar Übungstagen schaffte ich es, eine Art trippelnden Hüpfens zustande zu bringen, mit dem ich sehr langsam das Zimmer durchqueren konnte, unter den zufriedenen Augen meiner strengen Aufseherin. Während die Monate vergingen, wurde ich immer perfekter, und ich begann das Gefühl der Beschränkung und Hilflosigkeit zu genießen. Nun kann ich für eine ziemlich lange Zeit ohne Krücke stehen, und ich hüpfe endlich mit nur geringer Unterstützung durch einen einzelnen Stuhl oder das Sofa umher.
Heute lasse ich mir den Stiefel nur sehr selten ausziehen. Aber wenn ich es tue, dann bemerke ich, dass mein Fuß sich fast ständig in der Position befindet, die dem hochhackigen Absatz entspricht, und dass es weh tut und schwierig ist, ihn in seine normale Position zu bewegen. Ich finde, die kombinierte Unterstützung durch den hochhackigen Absatz, das eng geschnürte Leder des Stiefels und das Korsett haben einen erfrischenden Effekt, und ich kann es jeder behinderten Leserinnen nur sehr empfehlen.
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