von Andrew_K
Fluchtpunkt Westerwald
Seit 6 Wochen war nun das Bordell in Betrieb und hatte sehr regen Besuch. Die Freier, die eher sporadisch den Straßenstrich besuchten, hatten sie als erstes bekommen. Hauptsächlich weil sie Lockvögel auf der Straße laufen ließen, die die Männer ins Bordell führten. Und dank der Mund zu Mund Propaganda, die immer besser funktioniert als jedes Internet oder sonstige Werbung, war das Haus bald gut besucht.
Was natürlich auch dazu beitrug, war die Tatsache, dass die Mädels hier wirklich willig waren. In anderen Häusern musste das Frischfleisch mehr oder weniger zum Arbeiten gezwungen werden. In diesem Bordell schienen die Mädels die Kerle von der Straße zu zerren und nicht eher aus den Zimmern zu lassen, bis auch der letzte Tropfen aus den Eier gesogen war. Auch das sorgte für den schnellen Erfolg.
Und dann war da noch die Aussicht auf theoretisches mehr. Das betraf das Dream-Team. Nachdem diese ihre erotische Zusammenkunft in Form eines untergeschobenen Dildos bei Lea-Maria hatten und ihr einen sehr anstrengenden aber geilen letzten Tag als 14 jährige beschert hatten, hatte sie sich zweit Tage später gerächt. Sie hatte sich ein Betäubungsmittel von ihrem Opa geben lassen und hatte das gesamte Dream-Team betäubt. Dann hatte sie mit Panzerband und nackten Hintern Päärchenweise aneinander gebunden und jeweils einen Dildo mit enormer Größe zwischen sie gepresst, was deren Backen weit spreizte. Bis auf Mia, die platzierte sie darunter. Dann als ihr Dreamteam wieder etwas wacher wurde und sich erstaunt in der Fesselung wiederfand, meinte sie nur:
„Willkommen in meiner Piepshow. Da ihr dachtet, dass es mir einen angenehmen Abgang bereitet, was ihr mit mir gemacht habt, dachte ich mir, dass ihr Lust darauf habt, es selber mal zu testen.“
Mit einem Druck auf die Fernbedienung startete sie die Dildos und verließ anschließende den Raum. Da es die Nacht Sonntag auf Montag war, würde auch keiner nach ihnen sehen, bis es zum Frühstück ging. An diesem Morgen tauchte nur Lea-Maria mit einem sehr breiten Grinsen im Speisesaal auf und sagte, dass die anderen sich verspäten würden. Erst im Unterricht waren sie dann wieder zusammen und sie machten keinen aufmerksamen Eindruck.
Das Erlebnis hatte aber bei allen die Folge, dass sie Lust auf mehr bekamen und sie beschlossen, heimlich auch ins Bordell zu fahren, um dort eine ganz spezielle Show zu veranstalten. Sie beknieten Sasa solange, bis er sie fuhr. Sie wählten einen Tag an dem üblicher Weise kaum was los war und wo auch Natascha dann nicht da war und lieber in der Schule ihren Unterrichtsstoff nachholte. Einzig Anna, Heinz und 3 weiter Rocker waren da. Als die Mädels in sehr kurzen Schuluniformen das Bordell betraten, vielen manch einem Freier die Kinnlade runter.
Als sie dann aber noch begannen, sich die Rocker zu schnappen und sie auf die Bühne zu holen, ihre Glieder von den Hosen zu befreien und sie mit ihren Arschbacken so lange zu wichsen, bis sie ihre Ladung auf deren Rücken verteilten, um sie dann in die Separes zu führen, um weitere sexuelle Handlungen zu vollziehen, immer zwei für einen Rocker, wollten die Freier das auch, hatten aber nur die Wahl, es mit Anna zu treiben. Die bekam an diesem eigentlich schlecht besuchten Tag dann wirklich was zu tun.
4 Wochen zogen sie das Spiel durch, bis Natascha durch ein unachtsames Gespräch der Rocker untereinander mitbekam, was da so an den Montagen lief und wie geil es doch sei, den Jungmädchen Arsch von Mia zu kneten und wie schade es sei, dass die so sehr darauf achteten, dass da nicht mehr passierte, wo die kleinen doch so offensichtlich selber total dabei abgehen würden. Danach standen die sechs bei Max im Büro.
„Was habt ihr euch dabei gedacht?“ Max war wütend. Mehr als das, er war enttäuscht. Sein Gesichtsausdruck war fast noch schlimmer, als wenn er einfach nur wütend gewesen wäre. Keine der Mädchen traute sich was zu sagen.
„Wir wollen, dass ihr Mädchen ein normales Kindgerechtes Leben habt und ihr geht hinter meinem und Nataschas Rücken ins Bordell und gefährdet alles, was wir hier aufgebaut haben. Was wäre, wenn einer von der Schulbehörde euch gesehen hätte? Was wäre, wenn ein Bekannter eurer Familien euch gesehen hätte? Nein Lea-Maria, auch wenn bei Erwin ein eher lockerer Umgang mit Sex normal ist, bei anderen ist das nicht so.“
Alle Mädels schauten betreten auf ihre Hände.
„Wenn das hier eine alte Schule wäre, dann würde ich euch erst übers Knie legen und euch dann in die Ecke zum nachdenken stellen, aber mein Büro hat nicht genug Ecken für euch.“
Er machte eine Pause.
„Ich schicke euch nach Hause.“
Das schreckte sie alle hoch, sie vielen vor ihn hin, nahmen seine Hände, heulten, flehten, sie würden alles tun, was er sagen würde, sie würden nie wieder etwas tun, was er nicht erlauben würde, wenn sie sie nur nicht nachhause schicken würden. Vor allem Mia war da total verzweifelt.
„Ich will nicht mehr hier weg, hier ist mein zu Hause. Du bist mehr mein Vater als er.“
Er konnte nicht lange dem Ansturm widerstehen und gab nach. Aber er schickte sie auf ihre Zimmer und gab ihnen eine Woche Stubenarrest, wo sie auch diese nicht verlassen durften und absolutes Elektronikverbot. Er wollte, dass sie nichts davon abhielt, genau darüber nach zu denken, was sie da getan hatten.
Trotzdem zeigte die Aktion Wirkung. So kamen andere Mädchen in das Bordell und boten ihre Dienste an. Sie waren von ihren Zuhältern geschickt worden, weil sie an ihren Standorten in der Umgebung keine Geschäfte mehr machten. Alle kamen ja nun zu diesem Bordell. Sie bekamen schnell heraus, dass die Art der Führung vollkommen anders war. Zum Beispiel hatten die Mädels nie Geld in der Hand sondern rechneten mit einem Tablett ab. Das wurde mit einem Armband am Handgelenk personifiziert. Wenn der Freier während der Spiels zusätzliche Leistungen verlangte, konnten diese nach gebucht werden. Vollkommen unüblich. Aber Freier, die nicht zahlen wollten oder konnten, standen anschließend Rockern gegenüber, die dafür sorgten, dass sie zahlten.
Es wurde sogar das Gerücht gestreut, dass wer trotzdem nicht zahlen würde, dass derjenige als Sexsklave für einen Tag in einen Sadomasoraum musste. Das an der Tagen, wo das Dream-Team immer aufgetreten war, nun Herrenwahl und geschlossene Gesellschaft war und der besagte Sadomasoraum auch zu besichtigen war, sorgte für eine zusätzliche Bestätigung des Gerüchtes. Keiner der Freier hatte Interesse, sich in dem Raum wieder zu finden und den Arsch hinhalten zu müssen. Sehr zum Bedauern mancher Herren.
Nun begann die eigentliche subversive Arbeit der Schulmädchen. Sie sagten den neuen Mädchen, wenn sie dauerhaft in den Genuß ihrer Freiheiten kommen wollten und es war offensichtlich, dass es im Bordell zwei Arten von Mädchen gab, dann sollten sie an einen ganz bestimmten Punkt in der Nähe von Gosslar fahren. Da gäbe es einen Parkplatz, da würde immer Mädchen gesucht, die einen anderen Weg gehen wollen. Sie müssten dort nur zwischen 12 und 14Uhr ankommen.
Der Zeitpunkt war nicht um sonst so gewählt worden. Der Parkplatz war 10 Minuten Fußweg von einer Bahnhaltestelle weg. Hier hielt alle 30 Minuten ein Zug, der aus Frankfurt kam. Da konnte man als Mädchen sehr unauffällig hinkommen. Der Parkplatz war ein Park and Ride Platz, auf dem hunderte Autos standen, da viel ein einzelner Bus mit getönten schwarzen Scheiben kaum auf. Und so bekam das Dream-Team eine neue unverfänglicher Aufgabe: Mädchen vom Parkplatz sammeln.
Es dauerte einen Monat, bis sich die erste darauf einließ. Lea-Maria, die im Regen unter einer Regenschirm wartete und sich fragte, ob lernen nicht heute eine bessere Wahl gewesen sei, als nur in einer dünnen Jacke und löchrigen Schuhen nass zu werden, war drauf und dran einfach schon mal in den Bus zu gehen, als sie jemand auf die Schulter tippte. Sie drehte sich um und sah vor sich ein Mädchen mit dunklen Haaren, die in diesem Regen noch kläglicher aussah, wie sie.
„Wartest du auch?“ fragte sie.
„Ja.“
„Schon lange?“
„Ja, war 30 Minuten zu früh. Bin aus Homburg gekommen. Musste einfach weg.“
„Ich bin aus dem Westend. Hab es nicht mehr ausgehalten. Glaubst du, dass es stimmt?“
„Ich weiß nicht“, sagte Lea-Maria. „Ich war einen Tag dort. Die waren alle so nett dort. Und keines der Mädchen ist geschlagen worden. Als ich von dort mit nur 300 Euro zu Jusuf zurück bin, hat er mich geschlagen und gesagt, es sei nicht genug. Da bin ich davon gelaufen. Jetzt weiß ich nicht mehr wohin.“
Sie spürte sich von dem anderen Mädchen umarmt. So standen sie da, bis es 14 Uhr wurde und der Bus mit Sasa am Steuer vor ihnen hielt. Beinahe wäre Lea-Maria ein „wird ja auch Zeit“ herausgerutscht, aber ein Niesen erwürgte den Satz. Schnell half Sasa den beiden in den Bus und begann dann Lea-Maria, die zitternd da saß, aus den Kleidern zu helfen.
„Muss ich mich auch ausziehen?“ fragte das Mädchen.
„Nein, du kannst dir auch gerne den Tod holen und weiter in den nassen Kleidern herumsitzen. Wir müssen noch ein ziemliches Stück fahren“, sagte Sasa.
Er griff unter den Sitz und hielt Lea-Maria eines ihrer heißgeliebten Longshirts hin, die sie sich schnell über den Kopf zog.
„Kannst du die Heizung aufdrehen? Mir ist immer noch eiskalt.“
„Klar doch mein Täubchen“, sagte Sasa und fuhr mit dem Finger einmal kurz über Lea-Marias Bein, was der ein „Später vielleicht“ herauslockte. Dann drehte sie sich zu der Neuen um, die das für einander Fremde merkwürdige Verhalten durchaus bemerkt hatte.
„Du willst tatsächlich frieren? Und wie heisst du eigentlich?“
„Alena. Du bist nicht wirklich aus Homburg gekommen, oder?“
„Nein, ich komme von da, wo wir jetzt hinfahren und ich freue mich auf eine Badewanne voller heißem Wasser und einen Teller Chili Concane Erotika.“
„Wenn von der Exotika noch was da ist“,bemerkte Sasa von vorne und verbesserte den vermeidlichen freudschen Fehler.
„Du gönnst mir auch keinen Spaß, Sasa.“
„Und du bist unverbesserlich“, Sasa grinste in den Rückspiegel und schaute dann wieder auf die Straße.
„So, Alena. Da du jetzt herausbekommen hast, dass dich bei uns ein Bad und eine Suppe erwartet, möchtest du den Tag wirklich mit einer beginnenden Erkältung beenden?“
„Ich… kann nicht.“
„Was? Krank werden? Das geht schnell, dass fühle ich grade.“
„Mich ausziehen.“
„Warum? Glaubst du, dass wir beide bei dir etwas sehen, was wir noch nicht bei anderen gesehen haben? Los jetzt runter mit den Kleidern.“
Lea-Maria begann Alena auf den Pelz zu rücken, die sich immer mehr in die Ecke des Busses zurück zog und sich mit Händen und Füßen gegen die flinken Hände von Lea-Maria zur Wehr setzte. Aber bald hatte sie ihre Schuhe und Socken verloren und kämpfte gerade verbissen um ihren Pullover. Als sie den Kampf verlor, sog Lea-Maria schockiert die Luft ein. Alena war tätowiert. Ein wirklich sehr schlechter Tätowierer hatte ihren Rücken mit einem riesigen Penis verziert, dessen Hoden Alenas Arschbacken darstellte.
„Mein Gott, wer macht denn sowas?“
„Er hat an mir geübt.“
„Du hast noch mehr?“ Ohne weiter auf Alenas Proteste zu achten, zog Lea-Maria weiter Kleider von Alena aus, bis sie vollkommen nackt war. Auf ihrem Oberschenkel prangte ein Hakenkreuz. Ihre linke Brust war von verunglückten Sternen verunstaltet und auf ihrem Venushügel prangte ein „Fuck Mick“ in unterschiedlich großen Blockbuchstaben. Dann noch etwas, was wohl Daddy hätte heißen sollen, wenn der Kerl nicht zu sehr in der Mitte angefangen hätte und deshalb das Y nicht mehr hinbekommen hätte.
„Hat er noch mehr wie dich?“ fragte Lea-Maria ernst.
„Noch weitere fünf, aber mit mir hat er angefangen“, flüsterte Alena.
„Ich denke, wir können dir da helfen, warte ich will dir was zeigen.“ Lea-Maria zog sich wieder das Longshirt hoch und zeigte ihr ihre Scham. Sie sah aus dem Augenwinkel Sasa schauen und sagte ihm:
„Wenn du Max oder sonst wem in der Schule irgendetwas sagst, dann schwöre ich dir, lasse ich deinen Penis von Jennifer mit einer Anaconda tätowieren.“
„Woher weißt du, dass ich das machen lassen will“, kam von Sasa schlagfertig zurück.
Ein wunderschöner farbenfroher Schmetterling zierte ihren Schambereich.
„Den habe ich mir zu meinem fünfzehnten Geburtstag stechen lassen. Jennifer ist eine von uns, wenn du willst, wird sie dir bei deinen Tattoos helfen. Mein Onkel könnte dir aber auch die Tattoos heraus lasern, was er ohne Zweifel tun würde, wenn er von meinem wüsste. Also bitte, verrate mich nicht.“
Alena starrte auf das wirklich sehr schöne und überaus erotische Tattoo und konnte kaum die Finger davon lassen. Zart fuhr sie die Linienführung der zarten Flügel ab. Dann zog sie aber die Hand zurück.
„Was muss ich dafür tun?“
„Zur Schule gehen.“
Alena starrte Lea-Maria an. „Ich verstehe nicht.“
„Der Ort, an dem hier in der Wildnis Milch und Honig fließt, das ist eine Schule.“
„Das Bordell? Die Rocker?“
„Gehören auch zur Schule, aber auch wieder nicht. Eine lange Geschichte.“
„Muss ich da auch hin?“
„Kommt drauf an, ob du jünger oder älter als 18 bist“, sagte da Sasa von vorne.
„Jünger.“
„Dann tut es mir Leid, dann darfst du da nicht hin.“
Alena schaute verwirrt, hatte sie gerade gehört, dass es ihm Leid täte, dass sie da nicht hin dürfte? War die Schule der schlimmere Ort?
„Ich bin fast 18″, log sie und als Lea-Maria begann sie zu mustern, fügte sie ein in zwei Monaten.
„Du hast gelogen, ich schätze dich kaum älter als ich. Max wird dich nicht gehen lassen.“
„Wer ist Max?“
„Unser Direktor.“
Sie waren mittlerweile auf einer einsamen Straße angelangt, die man weit hin einsehen konnte. Mitten auf einer Kuppe stand ein einsamer Motorradfahrer. Sasa hielt an und ließ die Scheibe runter.
„Folgt uns einer?“
„Nein, keiner da, alles ruhig.“
„Okay, ich fahr dann weiter. Haben heute unsere erste. Ines und Max werden nicht begeistert sein.“
„Eine neue Perversion?“
„Ja.“
„Erzähl mir nichts. Wir sehen uns heute Abend beim Essen.“
„Alles klar Johannes.“
Damit fuhr Sasa weiter.
„Die Rocker sind auch auf der Schule?“
„Nur zwei, Johannes und Natascha, die Bordellchefin. Sie geht auch dort auf die Schule.“
Alena starrte aus dem Fenster und sah die Wälder vorbeiziehen. Als sie von Frankfurt wegfuhr dachte sie nur, dass alles besser sei, als das, was er mit ihr gemacht hatte. Und das, was er machen wollte, er wollte ihr Gesicht tättowieren. Da war sie davon gelaufen. Aber all dies war neu und es war anderes und ungewiss. Sie wusste wirklich nicht, ob sie hier richtig war. Als der Bus von der Straße abbog und auf ein großes stark gesichertes Gelände mit Stacheldraht bewehrten Zaun zufuhr, begann sie zu zittern und fühlte sich von Lea-Maria umarmt.
„Alena, hab keine Angst, alles wird gut.“
Dann waren sie auch schon durch das Tor und in einem Park. Hier sah alles anderes aus. Auf der linken Seite sah sie einen großen Sportplatz, auf dem gerade Mädchen im Regen ihre Runden drehten. Man konnte alles sehen, aber weit und breit sah sie keinen Mann. Neben dem großen Haus am Ende der Einfahrt stand ein großer Baukran und unzählige Stapel von Holz.
„Wir bauen an“, sagte Lea-Maria. „Wir sollten ursprünglich nur 20 werden und haben uns schon letztes Jahr auf mögliche 100 erweitert. Jetzt werden wir wohl auf 500 aufstocken, so wie Herbert gesagt hat. Wir werden irgendwann nicht mehr so familiär sein, wie es jetzt ist.“ Sie seufzte.
„Wie viele sind hier jetzt?“
Lea-Maria überlegte. „Mit dir sind wir derzeit 13.“
„13?!“
„Letztes Jahr waren wir noch 22, aber die meisten haben schon ihre Abschluss und sind zur Uni oder in eine Ausbildung.“
Alena starrte nur. Als sie vor der Tür zur Schule standen, war sie auch wieder beschämt. Lea-Maria musste indes feststellen, dass sie nur das Shirt mitgenommen hatten und zog es sich kurz entschlossen über den Kopf und Alena über. Dann hob sie seufzend ihr nasses Höschen hoch und legte es sich dann mit einem angewiderten Gesichtsausdruck an. Schon war die Tür auf und sie zog sie die Paar Stufen ins Haus und in den Flur. Schnellen Schrittes wurde Alena in einen Flur mit Teppichboden gezogen und in ein Zimmer geschubst, dass ein Doppelbett enthielt und unbenutzt schien. Lea-Maria riss den Kleiderschrank auf und holte ein neues Höschen raus und eine halblange Bluejeans und dazu ein neues Longshirt. Genau das gleiche Outfit warf sie auch Alena hin.
„Umziehen, ich will mein Lieblingshirt wieder haben. Und beeil dich, ich habe Hunger.“
Alena zog sich wortlos um und stand nach 10 Minuten in den neuen Kleidern neben Lea-Maria. Die ließ ihr aber keine Zeit sich darin zu bestaunen, denn sie wurde wieder weiter gezerrt. Treppen runter und durch einen langen Flur, der zu Zimmern mit Nummern führten, die K1 bis K5 hießen und aus denen aus wenigen das Geräusch von Unterricht zu hören war,weil ein Lehrer was erklärte, nur in leiser.
Dann waren sie aber schon in einem anderen Teil des Gebäudes und dieser sah aus wie ein Bordell. Hier befand sich ein großer Wohn-, Ess- und Küchenbereich. Lea-Maria pflanzte Alena auf einen Stuhl und drückte ihr einen Löffel in die Hand. Sie stand auf der anderen Seite und warf einen Blick in einen sehr großen Topf.
„Gott sei dank, es ist noch was da.“
Sie griff zu einer Schöpfkelle und zwei tiefen Tellern und schaufelte einen dampfenden Eintopf darauf. Einen Teller des Chilis stellte sie vor Alena zusammen mit einem Stück Brot, mit dem anderen setzte sie sich genau vor sie und begann die Suppe gierig in sich rein zuschieben. Nach dem fünften Löffel schaute sie auf, weil sie bemerkte, das Alena noch immer nicht am Essen war. Sie legte den Löffel nun auch hin und sah sie auffordernd an.
„Die Suppe ist nicht vergiftet. Die habe ich hier schon über 30 mal gegessen und außer dass ich nach dem 5. Teller immer denke, dass ich platze, ist hier noch nicht viel passiert. Also iss, bevor es kalt wird. Glaub mir, dann sieht die Welt viel besser aus.“
Alena sah sie noch immer an, dann auf die Suppe und das Brot. Echtes essen, sie hatte die letzten Jahre nur noch Fastfood gelebt. Burger und Döner, wenn es überhaupt etwas gab. Ihr Besitzer hatte sie schlank gewollt. Damit sich die Tattoos nicht verformten. Einfach so etwas zu essen, das kannte sie nicht.
„Iss deinen Teller leer“, kam plötzlich eine männliche dunkel Stimme von hinter ihr, auf die sie fast augenblicklich reagierte und den Löffel zum Mund führte. Das was dann kam, war unglaublich lecker. Sie verharrte mit dem Löffel im Mund und es fühlte sich an, wie es früher war. An einem anderen Ort zu einer fast vergessenen Zeit. Als wenn das die Suppe ihrer Oma war. Ihr begannen die Tränen die Wangen herunter zu laufen und sie nahm den nächsten Löffel und aß und aß. Wortlos stellte ihr Lea-Maria ihren Teller hin, als er leer war und holte sich einen neuen. Auch den tauschte sie etwas später mit ihr, ohne selber zu essen. Von Zeit zu Zeit schaute sie hinter Lea-Maria und zog eine Augenbraue hoch.
„Woher hast du gewusst, dass das funktioniert? Ich dachte Max ist unser Psychologe.“
„Weil es bei meiner Natascha am Anfang kaum anderes war. Noch heute muss ich ihr manchmal noch das Essen befehlen, weil sie es sonst einfach vergessen würde“, sagte Johannes. „Es gibt Typen, die stehen auf diese total schlanken Formen und die lassen die Mädchen für dieses Ideal verhungern. Zum Beispiel um diese gerade Fläche im Schritt zu bekommen, die du von Natur aus hast, das man da wie bei einer Sanduhr durchschauen kann. Das hat was mit Genetic zu tun, dass man das sieht oder mit einem BMI von unter 16.“
Johannes schüttelte traurig den Kopf und setzte sich neben Alena, die ängstlich zur Seite rückte.
„Gib mir bitte auch einen Teller Suppe, Motorradfahren im Herbst ist echt eine kalte Sache. Meine Knochen sind dafür nicht mehr geeignet.“
Lea-Maria grinste und holte ihm und sich einen frische Teller.
„Danke dir, Lea-Maria. Was ist den nun die schreckliche Sache, die mir Sasa nicht sagen wollte? Dass man sie verhungern ließ ist nicht so ungewöhnlich.“
„Tattoos! Alena? Hemd aus.“
Alena zog ohne groß nachzudenken ihr Shirt über den Kopf und Johannes war sofort auf 180, als er sah, was Alena den Körper verunstaltete. Er griff zum Wandtelefon und wählte aus dem Kopf eine Nummer.
„Johannes hier. Schnapp dir dein Besteck und komm sofort her.“ – „Ja ich weiß, das du auch andere Kunden hast als ich, aber wenn du hier bist, dann wirst du verstehen, warum du sofort kommen sollst. Und bring aus der Klinik Erwins Sohn mit, auch mit Besteck.“ – „Für das, was du nicht covern kannst.“ Johannes sah zu der Tätowierten Brust. „Schlimmer.“ Dann legte er auf.
Er drehte jetzt Alena zu sich und nahm seine Hand unter ihr Kinn.
„Ich will jetzt alles über den Kerl wissen, der dir das hier angetan hat, klar soweit?“
Zwei Stunden später war Jennifer und Steffen, Erwins jüngster Sohn, in der Schule und strebten das Zimmer der Mädchen an, wo Johannes und Lea-Maria sie versteckt hatten. Sie ließen keinen der anderen rein, auch wenn sich schon eine neugierige Traube an der Tür bildete und sowohl Max als auch Natascha auf ihre Rechte als Führer bestanden. Johannes schottete Alena total ab. Er hatte das Mädchen in ein Bett befohlen und bewachte sie dort. Als Jennifer an der Tür klopfte, sah ihr ein sehr ernst schauender Johannes entgegen und sie wusste, dass es wohl noch schlimmer war, als sie gedacht hatte.
Am nächsten Morgen dachte Alena, dass der letzte Tag nur ein Traum gewesen sein konnte. Morgens war sie noch davon bedroht gewesen, auf der linken Wange eine Toilette tätowiert zu bekommen, am Abend waren alle Sterne und alles Schriftzüge von ihr verschwunden und auf ihrem Rücken hatte sie wundervolle blau grüne Engelsflügel, die bis hinunter zu ihren Beinen reichten. Auf der Vorderseite hatte sie einen weiteren Engel, das Gesicht eines Mädchens in einer Rose. Als sie die Augen öffnete, war das Gesicht direkt vor ihr. Und es lächelte sie an. „Bitte, lass mich nie wieder aufwachen.“ – „Dann verpasst du deine Einschulung, da ist man hier traditionell nackt.“
Eine Woche danach standen 10 wirklich sehr ungehaltene Rocker vor einem Tätowierer, der sich wünschte, ein anderes Hobby angefangen zu haben. Eine junge Tätowiererin zeigte ihm, wie man wirklich gute Bilder auf einen Körper tätowierte, auch in ein Gesicht. Und auch wenn sie wirklich außergewöhnliche schöne und lebensechte Abbildungen schuf, die Motive waren nichts, mit dem er sich in der nächsten Zeit vor die Tür wagen würde: Toiletten, Scheißhaufen, Kreuze, ein Penis und all die herabwürdigenden Dinge, die sie bei den anderen fünf Mädchen gefunden hatten, die sie vor ihm und seiner Kunst gerettet hatten. Er bekam auch eine Auswahl seiner schriftlichen Erzeugnisse auf seinen Hintern tätowiert incl. der Hinweispfeile, wo diese anzuwenden seien. Er wäre wirklich lieber mit diesen Bildern auf dem Leib zuhause geblieben, aber die Rocker setzten ihn nackt in der Frankfurter Fußgängerzone aus. Aus Anstand mit einer Socke über dem Penis. Keiner sollte sehen, was sie mit dem gemacht hatten. Soviel Anstand musste man schon haben.
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