Kühl und glatt schmiegt sich das enge Latex an meine heiße Haut. Zuerst umschließt es die Beine, den Rücken, die Arme und schließlich umhüllt der Anzug meinen gesamten Körper. In zitternder Vorfreude schließe ich den Reißverschluss in meine Schritt in der sicheren Gewissheit, dass nicht ich es sein werde, die ihn wieder öffnet. Das Schminken meiner Augen, das Ziehen des dicken roten Lippenstiftes sind die letzten Handlungen, die ich selbst bestimme. Dann werde ich zur passiven Beobachterin meiner eigenen Nutzung. Mein Herr betritt den Raum, ich senke den Kopf um mein Halsband zu empfangen. Eng und fest legt er es mir an und mit dem Klicken der Leine bin sein. Ich sehe auf in den Spiegel und ein Schauer fährt durch meinen erhitzten Körper, als ich das schwarze Lederhalsband mit dem roten Streifen erblicke, das ich schon so lange nicht mehr tragen durfte. Es ist das Zeichen, dass ich heute einem anderen gehören werde. Dass ich einem fremden Herrn zu dienen habe.
„Du siehst ja, was ich heute von dir erwarte“
„Ja Herr“
„Ich rate dir: Enttäusche mich nicht!“
„Ja Herr, ich werde gehorchen. Danke für das Vertrauen“
„Ich werde dir noch Gelegenheit geben, dich zu bedanken. Oder meinst du, das würde ich vergessen?“
Seine Hand schnellt auf meinen Hintern und hinterlässt klatschend einen brennenden Schmerz.
„Hältst du mich für so dumm?“
„Nein Herr“, versichere ich schnell.
Dennoch bekomme ich noch einen Schlag, diesmal aber spürbar milder.
„Danke Herr“
„Den Kopf nach unten“
Ich senke meinen Kopf, sehe das glänzende Latex an meinem Körper und im nächsten Moment verdunkelt sich die Welt um mich herum. Eine schwarze Augenbinde sitzt stramm aber dennoch weich über meinen Augen.
„Heute musst du nicht viel sehen.“
„Ja Herr“
Mit einem sanftem Zug an der Leine dirigiert er mich aus dem Bad. Den Weg in unser Atelier kenne ich so gut, dass ich auch blind einen sicheren Gang habe.
„Du wirkst so souverän. Sollte eine Sklavin das sein, souverän?“
„Nein Herr“
Ich bleibe stehen und erwarte den nächsten Schlag, doch eine Bestrafung bleibt aus. Stattdessen höre ich meinen Herrn einige Schritte auf dem glatten Boden machen. Soweit ich es erahnen kann, ist er nun am Schuhschrank. Ich werde etwas unruhig, da ich nicht sehen kann, was passiert. Wir der Fremde mich nun übernehmen? Ich atme schneller. Die Dunkelheit vor meinen Augen beginnt zu schwanken. Dann höre ich meinen Herrn zurückkommen.
„Zieh die hier an, das wird dir deine Sicherheit schon nehmen“
Er nimmt meine Hand und führt sie zu Boden. Ich ertaste etwas Glattes, Bänder, Metallringe. Es müssen die roten Lackstiefel mit transparenter Plateausohle sein. Unsicher suche ich mit den Händen nach dem Schaft, finde endlich den Reißverschluss, ziehe ihn herunter und schlüpfe ungelenk in die Stiefel.
„Das klappt aber nicht so gut, oder?“
„Verzeihung Herr“
Ich bekomme einen Klatscher auf meinen Hintern.
„Du sollst nicht reden, sondern die Stiefel anziehen“
Wegen meines brennenden Hinterns verzichte ich vorsichtshalber auf eine Antwort und habe endlich auch den zweiten Stiefel an meinen Beinen.
„Dann kann es ja weitergehen“
Ich steche ziemlich wackelig auf meinen hohen Sohlen. Meine Füße suchen Halt in den Stiefeln. Ungelenk setze klackend ich einen Schritt nach dem anderen.
„Da brauchen wir gar kein Glöckchen, um dich anzukündigen, so schön schallen deine Tritte durch den Raum“
„Ja Herr“
Wir erreichen die Tür zu unserer Spielwelt. Wir er dahinter auf mich warten? Ich höre das Öffnen der Tür und atme tief ein…
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