Ich sitze im Büro. Ein schlichter dunkelblauer Bleistiftrock und eine weiße Bluse, Unterwäsche, marineblaue Pumps, mehr trage ich nicht denn es ist einfach zu heiß. Meine Haare liegen offen in sanften Wellen über meinen Schultern. Mein Bürofenster zur Straße ist geöffnet und die warme Juli-Luft dringt in mein Büro und lässt den Ärmel meines Blazers, der über meiner Stuhllehne hängt, im Luftzug schaukeln. Mein Telefon blinkt, ein Kunde der sich über eine Bestellung unterhalten möchte. Nach einer Weile klingelt es an der Tür und da ich noch immer am Telefonieren bin, stelle ich das Telefonat kurzerhand auf mein Handy um und gehe zum Eingang. Durch die Glasscheibe kann ich Dich erkennen, Jeans und weißes Hemd, „der Klassiker“ denke ich und muss grinsen. Als ich Dir Tür öffne, zeige ich nur kurz auf mein Handy und Du gehst schon voraus in mein Büro. Er kennt sich also schon aus, denke ich wieder und gehe hinterher. Du nimmst auf meinem Besucherstuhl Platz und ich nehme die letzten Wünsche des Kunden auf. Als ich auflege, grinst Du mich verschmitzt an. „Überraschung“ sagst Du und Dein Grinsen wird noch breiter. „Mit Dir habe ich wirklich nicht gerechnet! Ich wäre doch normalerweise in einer Stunde eh zu Hause gewesen…“ antworte ich Dir. „Ich sagte doch bereits, dass ich Dich überraschen wollte, mehr wird nicht verraten“ entgegnest Du mir bestimmt. Kurzerhand fahre ich meinen Rechner herunter und informiere eine Kollegin, dass ich außer Haus bin und sie wünscht uns ein schönes Wochenende.
Beim Verlassen des Gebäudes nimmst Du meine Hand und ziehst mich etwas stürmisch hinter Dir her. Ich protestiere laut, da ich nicht so schnell gehen kann in den hohen Schuhen und der Rock nicht gerade förderlich sei, als aber keine Reaktion von Dir folgt, stelle ich meine Tirade ein. Wir gehen zu Deinem Auto und Du hältst mir die Tür auf und nimmst mir meinen Blazer und die Tasche ab. Ganz der Gentleman in den ich mich verliebt habe, denke ich und steige ein. Du steigst ebenfalls ein und fährst los, wir fahren auf die Autobahn und Richtung Norden. Auf meine Frage, wohin die Fahrt geht, grinst Du nur und schüttelst den Kopf. Ich ergebe mich Deiner Idee und versorge uns mit Musik. Mein Fenster ist offen und der Fahrwind bläst so wunderbar kühl durch meine Haare, ich schließe meine Augen und träume ein bisschen vor mich hin.
Als ich die Augen öffne, ist es mittlerweile schon deutlich kühler und dunkler geworden und wir haben bereits angehalten. Wir stehen auf einem Parkplatz. Du bist ausgestiegen und sprichst derzeit mit einer Dame die vor einem eindrucksvollen Haus steht. Du kommst wieder zurück zum Auto und öffnest mir die Tür. Ich nehme vorsichtig Deine Hand und steige aus. Es riecht nach Meer und der seichte Wind ist hier schon wesentlich stärker zu spüren, wir sind also irgendwo an der Küste, ich lächele Dich an und seufze. Gemeinsam gehen wir über den Parkplatz zurück zum Anwesen. Ein großes Fachwerkhaus, das Dach ist reetgedeckt, die Fenster sind grün und haben diese typischen grünen Fensterläden. Es ist spärlich beleuchtet, die Hauswand ist teilweise mit Moos bedeckt und die Eingangstür steht offen. Wir gehen hinein und ich bin überrascht wie großzügig der Eingangsbereich ist. Dunkler Parkettboden, diagonal verlegt, weiße grobverputzte Wände, Messinglampen eine Bank und eine Treppe nach oben und eine nach unten. Naturgemäß frage ich mich, was es mit den Stufen abwärts auf sich hat, aber Du bugsierst mich zielgerichtet die Treppe hinauf.
Wir beziehen unser Zimmer, es ist schlicht, nichts Besonderes. Ein großes Kingsize-Bett aus massivem Holz, dunkler Parkettboden, grobverputzte weiße Wände, Messinglampen und ein anliegendes weißes Badezimmer mit Badewanne. Der Ausblick fasziniert mich und ich lasse meinen Blick über den Garten und die angrenzende Düne bis hin zum Meer schweifen. Mein Blick verharrt auf der See und ich öffne das Fenster, atme tief die Luft ein und höre auf das Rauschen der Wellen. Du stehst hinter mir und umarmst mich und küsst mich zärtlich in den Nacken. Als ich mich zu Dir umdrehe, küsst Du mich innig und hältst meinen Kopf in Deinen Händen. Langsam lockert sich Dein Griff und Du greifst hinter Dich und legst mir etwas Weiches in meine Handinnenfläche. Den schwarzen Seidenschal kenne ich schon und ich muss grinsen. Ich schaue Dir in die Augen und sie blitzen kurz auf, dann grinst Du wissentlich. „Anlegen“, sagst Du erstaunlich schroff und ich denke gar nicht nach, sondern tue wie mir geheißen. Jedes Mal wundere ich mich wieder, wie etwas so zartes, so undurchsichtig sein kann, also lasse ich mich einfach in das Gefühl fallen und versuche mich an die Dunkelheit zu gewöhnen. „Gib mir Deine Hände“, sagst Du recht leise und ich hebe meine Hände ich die Richtung wo ich Dich vermute. Deine starken Hände umfassen meine Fesseln und ziehen mich in Richtung Tür. Du führst mich über den Flur und ich höre, wie Du auf einen Knopf drückst. Ich meine einen Fahrstuhl zu hören und kurz darauf öffnen sich klappernd die Türen. Du legst Deine Hand auf meinen unteren Rücken und lenkst mich hinein. Wieder drückst Du auf einen Knopf, die Türen schließen sich und es geht abwärts, ich versuche mich zu konzentrieren und meine 12 Sekunden gezählt zu haben. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Wieder legst Du Deine Hand auf meinen Rücken und geleitest mich aus dem Fahrstuhl. Ich keuche und bekomme Gänsehaut, hier unten ist es wirklich kalt und der Boden ist uneben. Mit meinen Pumps habe ich Probleme und ich vermute Kopfsteinpflaster. Langsam und sicher führst Du mich durch die Dunkelheit. Wir betreten einen Raum und ich vernehme leise Stimmen. Sechs weitere Schritte später flüsterst Du mir zu, dass ich stehen bleiben soll. Stocksteif und etwas mit der Situation überfordert bleibe ich stehen und versuche mich auf meine ruhige Atmung zu konzentrieren.
„Augenbinde abnehmen“ sagt eine andere Männerstimme. Langsam ziehe ich an dem Knoten an meinem Hinterkopf und lasse die Augenbinde von meinen Augen gleiten, vorsichtig blinzele ich. Ich schaue zu Boden und stelle etwas stolz-grinsend fest, dass es wirklich Kopfsteinpflaster ist, langsam hebe ich meinen Kopf und schaue in das Gesicht einer jungen Frau mir direkt gegenüber. Wir schauen uns ein paar Sekunden fragend an und bemerken erst etwas später, dass recht uns links von uns ebenfalls Frauen stehen, die ebenso überrascht aussehen. „Guten Abend Ladies!“ sagst Du und wir schauen Dich alle mit großen Augen an. „Wir haben uns etwas Besonderes für euch ausgedacht“, sagt ein junger Mann, etwa Mitte dreißig mit dunkeln Haaren, der offensichtlich zu der Dame mir gegenüber gehört, da sie schlagartig rot wird. „Könnt ihr schon erahnen was wir von euch möchten?“, sagt ein dritter Herr der aus der Dunkelheit in das schwache Licht der Mitte tritt und wohl zu der blonden Frau links neben mir gehört. Rechts von mir ist ein deutliches Zusammenzucken zu vernehmen, als die tiefe Stimme mit dem meisten Nachdruck zu sprechen beginnt „ihr seid auf dem Gut Nordsee und wir möchten von euch unterhalten werden, dazu dürft ihr euch mit euresgleichen beschäftigen!“. Euresgleichen sagte er, was meint er damit? – Frauen? Oh Subs? Oder Sklavinnen? Mir schießen gleich einhundert Gedanken durch den Kopf und mir wird etwas schwindelig. „Zieht euch aus, Ladies!“ sagst Du und die Frauen schauen Dich erschrocken an. Ich löse mich als erste aus der Schockstarre und knöpfe meine Bluse auf, ziehe die Pumps aus und lasse den Rock über meine Hüften gleiten. Du grinst neckisch und fügst „komplett!“ hinzu.
Ich schließe meine Augen und lege auch meine letzten Kleidungsstücke ab…
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