Der Alte und ich
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Der Alte und ich

War Telekinese die Lösung all meiner Probleme? Ich lehnte mich gegen den Tresen und starrte mit vorwurfsvollem Blick, doch diese elende Uhr hätte selbst den Hulk platt gemacht.

Mittwoch, kurz nach 23 Uhr. Die Lage ernst, die Chancen gering. Ich erwog, mich im Spülbecken zu ertränken. Immer noch besser, als wegen einer Überdosis Langweile qualvoll zu verenden.
Während der Mittwochs-Spätschichten konnte ich das Altern und Sterben meiner Zellen fühlen. Als Aushilfe war ich dringend auf Trinkgelder angewiesen, doch dazu brauchte es Kundschaft. Die blieb mittwochs jedoch zu Hause und lauschte fasziniert dem eigenen Zellsterben.

Nur Egon saß im Gastraum. Immer in der gleichen Ecke, immer am gleichen Tisch. Egon saß schon da bevor ich den Job annahm, und wird wohl noch lange nach mir dort sitzen. Egon gehörte zum Interieur. Er passte zum Interieur. Sein weißer Rauschebart war von der Gruseltapete hinter ihm nicht zu unterscheiden. Sein blasser Teint harmonierte beängstigend mit den beigen Tischdecken.

Wir Kolleginnen tuschelten häufig über den seltsamen Gast. Manche hielten ihn für einen auf harmlos gedrillten Freddy Krueger. Tina, die Kollegin mit morbider Neigung zur Übertreibung, eine Bild-Zeitung auf zwei Beinen, gab zu bedenken, dass Serienmörder ihre Passion nicht auf die Stirn geschrieben hatten.

„Die sind unauffällig. Die sehen harmlos aus. Die sehen wie dieser Egon aus“, belehrte sie uns mit großen Kulleraugen.
Auch mir war Egon nicht geheuer. Dieser Kerl kam meist gegen fünf am Nachmittag, blieb bis zur Schließung und vertilgte in dieser Zeit zwischen 12 und 15 Tassen Kaffee („keine Kondensmilch und denken Sie an den Kandiszucker“).
Wer außer Kinderschänder und womöglich die Jesusse von Ypsilanti mag Kaffee mit Kandiszucker? Und wer kann nach solch einer Volldröhnung je wieder schlafen?

Egon aß nicht. Er trank weder Wasser, Wein noch Bier. Er schüttete sich unablässig dieses dunkle Gesöff in die Figur. Das Blut dieses Mannes musste schwarz wie die Nacht sein und nach Urlaub in Südamerika duften.
Egon saß da wie ein Mönch mit Schweigegelübde. Er sprach nur das Nötigste und manchmal nicht mal das. Er las nicht. Sein Smartphone benutzte er nur zum Ablesen der Uhrzeit. Der Laptop lag zugeklappt auf dem Tisch. Die einzige Unterbrechung dieser Monotonie war das kleine Notizbuch, in das er gelegentlich etwas kritzelte.
So lief das. Tagein tagaus. Woche für Woche. Monat für Monat.
Egon saß da und beobachtete. Am liebsten beobachtete er uns junge Dinger, die sich mit zu kurzen Röckchen, engen Jeans und noch engeren Blusen um Trinkgelder üppige Trinkgelder bewarben.

Nein, vermutlich war Egon kein Serienkiller. Aber er hatte etwas an sich, das bei jungen Frauen die Alarmglocken bimmeln ließ.
Vielleicht war er Cop im Ruhestand, dem der Beruf in Fleisch und Blut übergegangen war. Vielleicht war ein Privatdetektiv, den die misstrauische (und unfassbar geizige) Chefin Rosi engagiert hatte, damit wir nachts ihr Reich nicht in einen unzüchtigen Animierschuppen verwandelten. Vielleicht war er ein Schriftsteller, der nach Storys Ausschau hielt und die Unmengen Koffein brauchte, um bis zu ersten Hahnenschrei die Tasten zu quälen.
„Nicht viel los heute.“
Hatte mich eben ein Büffel geknutscht?
Egon hatte gesprochen. Vier Wörter (am Stück!). Ohne akute Lebensgefahr oder ersichtliche Notwendigkeit.
Es spricht! Es lebt!

„Das ist normal für einen Mittwoch“, erwiderte ich. Und du komischer Kauz weißt das ganz genau, schickte ich gedanklich hinterher.

„Ich habe Rosamunde schon hundert Mal gesagt, dass sie den Laden mittwochs um 20 Uhr schließen kann. Aber sie will ja nicht hören.“
Grundgütiger, der Mann hatte einen Redeanfall. War das gefährlich? Sollte ich den Notarzt verständigen?

„Sie kennen Rosi?“

„Zu meinem Bedauern. Sie ist meine Schwester.“
Aha, der Undercover-Detektiv.

„Und Rosi hat Sie dazu verdonnert abends auf uns aufzupassen? Sind wir so schreckliche Angestellte?“

„Das sähe ihr ähnlich, was?“, schmunzelte Egon. „Keine Sorge, ich sitze aus freien Stücken hier.“
Mist, die Serienmörder-Theorie ging in Führung, setzte sich deutlich vom Peloton ab und hechelte mit Lichtgeschwindigkeit dem Sieg entgegen.

Egon musterte mich interessiert. Mein Schweigen schien ein offenes Buch für ihn. War die Temperatur eben um 5 Grad gesunken?
Er lächelte und wackelte mit der Kaffeetasse in meine Richtung.
Puh, Glück gehabt. Die Redekrise war überstanden, der vertraute Egon wieder da. Wozu reden, wenn man mit Tassen wackeln kann?

„Setzen Sie sich doch zu mir“, lud mich Egon ein, als ich seine Bestellung an den Tisch brachte. „Wir können uns einzeln oder gemeinsam langweilen. Gemeinsam langweilt es sich angenehmer.“
Serienmörder! Serienmörder! Lauf, Jenny, lauf, solange du noch Beine hast!

„Wir dürfen uns nicht zu den Gästen setzen“, erklärte ich und überlegte, wie ich den Tresen in eine Festung verwandeln könnte. Nudelhölzer und Pfannen kamen mir in den Sinn. Doch wann las man je die Schlagzeile Serienkiller von Nudelholz zur Strecke gebracht?

„Das klingt sehr nach Rosamunde. Aber in meinem Fall besitzt diese Vorschrift wohl keine Gültigkeit. Oder gilt das etwa auch für den Chef?“
Serienkiller! Nudelholz! Chef! Was?

Plötzlich saß ich Egon gegenüber.
„Wie meinen Sie das?“

„Quasi-Chef trifft es wohl besser. Mir gehören 60 %. Ohne mich gäbe es dieses Café wohl nicht. Ohne mich würden Sie sich heute andernorts langweilen.“
„Rosi hat nie etwas gesagt.“
Ich war empört. Da saß dieser Serienkiller-Privatdetektiv-Schriftsteller-Saukerl Abend für Abend unschuldig herum und war in Wirklichkeit eine miese Ratte, ein Büttel, der Rosis Totalüberwachungsfantasien verwirklichte.

„Natürlich erzählt Rosamunde nicht von mir. In ihrer kleinen Welt ist sie unangefochtene Alleinherrscherin. Kaiserin Sissy und Vlad Dracul in einer Person. Sie braucht das Gefühl die wichtigste Person zu sein. Das ist sogar das alleinige Unternehmensziel. Denn das Geldverdienen hat Rosamunde nicht erfunden. Das hier ist ein Nullsummenspiel und für mich als Investor ein dickes Minusgeschäft.“

„Sie verstehen sich nicht gut mit Rosi?“
Egon lachte. Ich hatte ihn noch nie lachen gehört. Serienmörder lachen nicht. Oder doch? Nein, nicht auf diese Weise.

„Rosamunde geht am frühen Nachmittag nach Hause. Ich komme am späten Nachmittag. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?“

„Dass sie sich um ihre Investition sorgen?“

„Gut gedacht. Vor fünfzehn Jahren hätte ich ein helles Köpfchen wie das Ihre gut brauchen können. Aber sie liegen falsch. Ich habe das Geld längst abgeschrieben. Ich betrachte es als Ausgabe, die mir meine Schwester vom Hals hält. Ich hatte Glück im Leben, kam zu etwas Geld und kann mir diese kleine Extravaganz erlauben. Andernfalls hätte mich der ökonomische Selbsterhaltungstrieb wohl längst die Türen zumauern lassen.“

„Warum sitzen Sie dann Abend für Abend hier?“

„Sie sagten sitzen, meinen aber lungern. Nicht wahr? Die Antwort lautet: Ich bin nachtaktiv.“
Serienkiller! Vergewaltiger! Nuttenpreller! Terrorist! Warum haben Jeans keine Beintaschen für Nudelhölzer?

„Ein Königreich für Ihre Gedanken“, schmunzelte Egon. „Verraten Sie mir, was durch Ihren hübschen Kopf geht.“

„Was meinen Sie mit nachtaktiv? Sollten Sie nicht besser Ihr Geld ausgeben?“

„Sie meinen, so lange ich noch Zeit dafür habe?“
Zumindest einer im Gastraum hatte seinen Spaß.
„Ich bin ein Jäger, liebes Kind. Besser gesagt, ich war es einst. Mein Vater brachte es mir bei. Doch heute jage ich nur noch mit Kamera und Teleobjektiv. Die besten Schnappschüsse gibt es im Morgengrauen und da ich Frühaufsteher noch nie leiden konnte, habe ich mir die Freiheit genommen, meinen Tag-Nacht-Rhythmus umzukrempeln.“

„Deshalb trinken sie literweise Kaffee.“

„Energydrinks passen einfach nicht zu mir. Außerdem schmecken die abartig, wenn Sie mich fragen. Möchten Sie einige Bilder sehen? Ich habe Hunderte auf dem Rechner. Ich habe Wölfe abgeschossen, mit der Kamera wohlgemerkt. Wahrlich erhabene Kreaturen, von denen die Menschen einiges lernen könnten. Erst vergangene Woche kam mir ein Luchs vor die Linse. Doch er blieb in Deckung, man erkennt ihn nur mit sehr viel Fantasie. Ich hoffe seither jede Nacht, dass er mal wieder vorbeischaut.“
Egon war in seinem Element. Seine Stimme überschlug sich beinahe vor Begeisterung. Seine Augen sprühten Funken.

„Mögen Sie Tiere?“, unterbrach er meine Beobachtungen.

„Ich liebe Tiere. Aber meinen Schlaf liebe ich auch.“

„Lagen Sie je mit Nachtsichtkamera und dem besten Teleobjektiv, das für Geld zu haben ist, auf der Lauer?“

„Ich schätze, dass ich mir weder die Kamera noch das Objektiv leisten kann. Die Antwort lautet daher nein.“

„Sie begleiten mich. Keine Widerrede. Sie schließen ab und kommen mit mir.“

„Rosi würde mir den Kopf abreißen.“

„60 %. Schon vergessen? Wenn es mir gefällt, ist der Laden morgen dichter als ein fabrikneues U-Boot. Sie löschen die Lichter und schließen ab. Auf diese Weise sparen wir zumindest ein wenig Betriebskosten ein.“

War es die Langeweile, die Löcher in mein Gehirn ätzte? War es Erleichterung, dass mich Egon aller Voraussicht nach nicht zu Hackfleisch verarbeiten wollte? Oder war es meine Tierliebe, die mich veranlasste, die Pforten des Cafés eigenmächtig früher zu schließen?

Kaum lag die Stadt hinter uns, bog der SUV auf einen Parkplatz ab.
„Leichter Regen. Die haben leichten Niederschlag gemeldet. Sieht das vielleicht nach leichtem Regen aus?“, schnaubte Egon gereizt in Richtung der Windschutzscheibe.

Beim Verlassen des Cafés hatten die Sterne um die Wette gefunkelt. Bessere Bedingungen für eine nächtliche Expedition konnte ich mir kaum vorstellen. Nichts hatte auf Regen hingewiesen. Genau genommen war dies auch kein Regen. Das war ein Weltuntergang. Sintflut. Apokalypse. Wir werden alle sterben. Ersaufen, genau genommen.

„Vielleicht hört es bald wieder auf“, hoffte ich.

„Das schaut mir nicht nach einem kurzen Regenguss aus. Und selbst wenn, die Tiere haben sich verkrochen. Das Abenteuer fällt buchstäblich ins Wasser.“

Stumm lauschten wir eine Weile dem Prasseln auf dem Wagendach. Ich beendete das unangenehme Schweigen.

„Darf ich Sie etwas fragen?“

„Das haben Sie soeben.“
Lahmer Scherz. Serienkiller-Humor. Dennoch lächelte ich dankbar, dass Egon dem drohenden Weltuntergang Humor entgegensetzte.

„Was hält ihre Familie von Ihrem Hobby?“

„Ich habe meine Familie vor einigen Jahren verkauft. Ich war mein Leben lang mit meiner Firma verheiratet.“

„Keine Frau, keine Kinder?“

„Eine Firma kann zickiger sein als das schrecklichste Teufelsweib. Schlimmer als zehn Rosamundes. Ich hatte weder die Zeit noch den Nerv für eine Familie. Ich war ein Esel, dessen bin ich mir wohl bewusst. Aber wenigstens bin ein reicher Esel. Das macht es etwas erträglicher.“

„Darf ich eine weitere Frage stellen?“

„Nur wenn wir uns duzen. Ich bin Egon, nett dich kennenzulernen“, sagte er und reichte mir die Hand.

„Ich bin Jenny“, lächelte ich. „Was hat es mit dem Notizbuch auf sich?“

„Ideen, Informationen. Einfälle. Krimskrams. Dinge, die ich nicht vergessen will. Jeder sollte ein Notizbuch besitzen, denn die besten Ideen sind leider die flüchtigsten.“

„Darf ich es sehen?“

„Ich fürchte, das kann ich unmöglich gestatten. Manche Gedanken sind geheim, andere geheimer. Diese Notizen sind für meine Augen bestimmt. Moment sollten wir uns besser fragen, ob dieses Fahrzeug wasserdicht ist.“

Eine plötzliche Windböe unterbrach das Gespräch. Der Wagen schaukelte wie eine Nussschale auf stürmischer See. Unsichtbare Hände droschen mit Trommelstöcken auf die Blechkarosse ein.
Egon fluchte leise. Lautes Schreien hätte zum selben Erfolg geführt. Bei diesem infernalischen Lärm konnte der Hagelsturm Egons Verwünschungen unmöglich hören.
Eigentlich ein hübsches Geräusch für das Ende der Welt, dachte ich, wäre da nicht der unschöne Nebenaspekt des Weltuntergangs.

Egon drehte sich um, holte den Rucksack von der Rücksitzbank, nahm das Smartphone und das Notizbuch heraus.
Das Notizbuch legte er in die Mittelkonsole, dann tippte und wischte er auf dem Bildschirm des Telefons herum.

Eine Unterhaltung war ebenso unmöglich wie dem Radio zu lauschen. Ich brauchte Ablenkung. Der Planet ist längst erwachsen und braucht keine Hilfe beim letzten Röcheln, ich konnte mich bis zum finalen Abgang mit anderen Dingen ablenken.

Ich nahm das Notizbuch. Dem abgegriffenen Leder zufolge dürfte das kleine Buch Egons Alter haben. Ein Wunder, dass es aus Papier statt Papyri gemacht worden war. Viele Seiten wiesen Eselsohren auf. Andere waren mit eingeklebte Post-its versehen. Egon hatte das Notizbuch in alphabetische sortierte Abschnitte eingeteilt. Ich wählte J und begann zu lesen.

„Jenny, das ist nicht für deine Augen bestimmt.“
Egon riss mir das Notizbuch aus den Händen, doch da glühten längst meine Bäckchen.

„Ist das dein Ernst?“, fragte ich ihn.

„Das hättest du nicht tun sollen.“

„Ich fragte, ob das dein Ernst ist.“ Meine Stimme klang ebenso bedrohlich wie das wütende Unwetter.

„Du hättest das nicht sehen sollen“, wiederholte er mit dünnem Stimmchen.

„Was bist du denn für eine Pottsau?“

„Es tut mir so leid, Jenny.“
Egons Stimme klang zerbrechlich. Sein Blick war der eines Hundes, der sein Geschäft auf den Teppich hinterlassen hatte und nun eine Predigt über sich ergehen lassen musste.

„Lies es vor.“

„Bitte Jenny, das kann ich nicht. Ich würde mich zu Tode schämen. Es sind nur dumme Gedanken. Spinnereien eines alten Mannes.“

„Lies vor, sonst trennen sich hier und jetzt unsere Wege und du wärst gut beraten mir nie wieder unter die Augen treten“, fauchte ich zornig.

Die Tränen des alten Mannes stimmten mich nicht milde. Ich konterte seinen flehenden Blick mit eiskalten Augen.

Egon räusperte sich, rang um Fassung, schlug sein Buch bei J auf und schloss für einige Sekunden die Augen, ehe er mit stockender Stimme zu Lesen begann.

„Seh ich Jenny in dem Eck,
denk ich an ihr geiles Heck.
Ich würd‘ ihr gern die Möse lecken,
mit Küssen herzen ihr holdes Becken.

Seh ich Jenny in dem Eck,
wird Klein-Egon ganz schön keck.
Er erwacht und möchte ficken,
erst Fotze, Arsch, zum Schluss die Titten.

Seh ich Jenny in dem Eck,
erkenne ich den Lebenszweck.
Er besteht, ich mein‘s nicht böse,
aus Jennys Arsch und ihrer Möse.“

Obwohl im Wagen absolute Stille herrschte, meinte ich, ein boshaftes Echo zu hören. Ich wartete, verdaute die Worte, sortierte meine Gedanken.

„Noch eins.“

„Jenny, ich flehe dich an. Hab Erbarmen mit einem alten Tor.“

„Mach schon.“
Egon sah aus, als hätte er soeben sein Todesurteil vernommen.

„Jenny schwebt wie eine Fee,
so bringt sie stets mir den Kaffee.
Der Rock sehr kurz, tief das Dekolleté
sodass ich ihre prächt‘gen Titten seh.
Ich giere nach ihrem lieben Blick,
doch mehr noch nach einem gu…“

Egons Stimme versagte. Er schluchzte, brach in Tränen aus. Sein Körper zuckte. Ich sah einen gebrochenen Mann. Ein Bild des Jammers. Ein Häufchen Elend.

Egon erholte sich langsam. Mein anfänglicher Zorn war verflogen. Nun meldete sich mein Mitleid.

„Nur gut, dass du reich bist. Mit deiner Reimkunst müsstest du wohl verhungern. Das reicht nicht mal für Schulhofrap.“, durchbrach ich das von Schluchzen durchsetzte Schweigen.

„Ich bin ein Narr, Jenny.“

„Das bist du. Aber ich hätte das Buch nicht an mich nehmen dürfen.“

„Es tut mir unendlich leid. Wenn ich nur wüsste, wie ich das wieder gutmachen könnte.“

„Es gibt nichts gutzumachen, Egon. Ich fühle mich sogar etwas geschmeichelt. Auf eine befremdliche Art und Weise. Nichtsdestotrotz ist es ein klein wenig schmeichelhaft.“

„Das war die Absicht. Doch leider bin ich kein großer Dichter. Ich bin nur ein dummer alter Mann.“

„Ein alter Mann mit Gelüsten und lebhafter Fantasie?“

„Bitte verhöhne mich nicht, Jenny. Ich bitte um Nachsicht, auch wenn ich jede denkbare Strafe redlich verdient habe.“

Ich legte meine Hand in seinen Schoß.

„Was tust du Jenny?“, fragte Egon verwirrt.

„Ich entlohne den Dichter für seine Zeilen.“

Schweigend blickten wir uns an. In Egons Augen stand Verwirrung und Verständnislosigkeit. Ich sah die Augen eines Kindes, das mit der Welt überfordert war.

„Was tust du Jenny?“, wiederholte er.

„Was tust du, Egon? Ich hoffe, du bist ein Mann, der Chancen erkennt und wahrzunehmen weiß.“

Langsam näherten sich unsere Lippen. Sein Atem strich über mein Gesicht während ich in seinen Augen las. Egon schien verunsichert zu sein, ängstlich gar.

„Willst du das wirklich?“, fragte er.
„Pscht.“ Ich legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Der Worte sind genug gewechselt.“
Er küsste meinen Zeigefinger, ich öffnete seinen Hosenstall und griff hinein.

Unsere Lippen vereinten sich zu einem ersten Kuss. Ich streichelte Egons Penis.

Ich stockte, unser Kuss starb.
„Was ist?“, fragte er. „Habe ich dich zu sehr bedrängt?“

Ich verneinte.
Ein siedend heißer Gedanke hatte sich in mein Gehirn gebrannt. Mein bislang ältester Lover war nicht mal in der Nähe der magischen 40. Grundgütiger, ab 40 umwehte die Leute der Duft des Todes. Nur eine zarte Nuance, aber unstrittig vorhanden.
Egon war 68? 70? Über 70? Durfte ich mich nach seinem Alter erkundigen?

„Bist du … ich meine … kannst du?“, fragte ich und schaute in Egons erstaunte Augen.

„Ob ich funktioniere?“, fragte er lächelnd.
Ein schüchternes Nicken. Ich schämte mich für meine törichten Gedanken, doch sie hatten die Welt betreten und pochten nun auf ihr Existenzrecht.

„Ich funktioniere ziemlich gut. Zweimal am Tag. Manchmal dauert die Vorglühphase länger, aber ich funktioniere. Ich bin noch nicht tot.“

„Entschuldige.“ Meine Bäckchen glühten aus Scham.

„Nicht nötig. Ich hätte dasselbe gefragt. Das heißt, wenn ich an deiner Stelle nicht längst das Weite gesucht hätte. Willst du das Weite suchen? Ich hätte Verständnis dafür, Jenny.“
Fragte er mich tatsächlich, ob ich Fersengeld geben wollte, während ich freiwillig, ohne Waffe an der Schläfe, seinen Pisshahn in der Hand hielt? Wie nennt man einen alten Sack, der unglaublich süß sein konnte? Amazing Knuffeloldie?

Ich massierte seinen Pimmel. Vorsichtig. Übervorsichtig. Der Typ war schließlich etwa 130 Jahre alt und hatte vor wenigen Augenblicken vollkommen die Beherrschung verloren. Was wenn statt seines Schwanzes der komplette Egon explodiert?

Niemand explodierte. Egon, der mir plötzlich erheblich jünger erschien, genoss mit geschlossenen Augen und tiefenentspannter Atmung.

Gut so. Gut genug um das nächste Level anzugehen.
Ich rückte näher, ließ ihn meine Titten spüren. Keine Explosion. Keine spontane Selbstentzündung.
Sehr gut.

Ich küsste Egon. Behutsam. Zur Flucht bereit.
Unsere Lippen vereinten sich. Unser Atem verschmolz. Abenteuerlustige Zungen lernten einander kennen.

Unsere Münder trennten sich. Ich studierte Egons Gesicht. Entspannt. Gelassen. Welpenaugen.
(Grundgütiger schenkst du mir bitte diese Augen in einer kleinen Holztruhe, wenn du keine Verwendung mehr für sie hast?)
Endlich schwenkten meine Bedenken die weiße Flagge.
Ausgezeichnet.

Ich zog die Bluse aus, befreite meine Titties von dem nervtötenden BH. Egon strahlte wie ein kleiner Junge zu Weihnachten. Ich schlüpfte aus Jeans und Slip, bat ihn das Gleiche zu tun. Egon mit den Welpenaugen rührte sich nicht.
Vielleicht hörte er mich nicht, weil Englein in seinem Kopf tirilierten? Ich schnippte mit dem Finger, ein Versuch schadet nicht. Es funktionierte.

Egon schob den Sitz zurück und brachte die Rückenlehne in angenehmere Position. Ich rückte näher. Ich saß nur noch auf einer Arschbacke und rieb meinen Oberkörper an seinem.
Nun spürte er meine Titten auf die richtige Weise. Haut auf Haut. Meine Nippel piksten ihn. Wir küssten uns erneut und Egon streichelte meinen Rücken.
Ich führte seine freie Hand zwischen meine Beine. Egons Finger starteten ihre Erkundung, während ich seinen pulsierenden Schwanz wichste.

Egons Finger drückten auf die Tube. Eben erkundeten sie zaudernd das Tal zwischen meinen Schamlippen, nun wanderten sie bereits zur Vagina, weiter bis zum Anus und zurück. Zwei Finger glitten vorsichtig in meine Fotze. Ich spürte das freudige Zucken meiner Pussy. Heiße und kalte Schauer überfluteten mich.
Schon starten die Hummeln in meinem Schoß. Zu schnell. Sind meine Hummeln zornig, gibt es kein Halten mehr.

„Warte“, ächzte ich. Ich zog seine Finger aus meinem Geschlecht, führte die Hand vor mein Gesicht und leckte die nassen Finger.

Ich schob Egon von mir, kroch ihm hinterher.

„Genieß es“, flüsterte ich ihm zu.
Egon lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Ich studierte den Schwanz. Dem Beutelchen sah man das Alter an. Schwerkraft plus Zeit hatten die Eier für den Ruhestand in südlichere Gefilde umquartiert. Egons Schwanz präsentierte sich indes in ausgezeichnetem Zustand.
Ein fetter Lusttropfen lockte mich. Ich küsste die Schwanzspitze und sog das Präejakulat auf. Meine Lippen umschlossen den Pimmel, meine Zunge bespielte Egons Pissöffnung. Ich schob die Zunge unter Egons Vorhaut, die seine Eichel zur Hälfte bedeckte, und leckte im Uhrzeigersinn bis zum Vorhautbändchen, dann in entgegengesetzte Richtung. Ich presste meine Lippen stärker an die Eichel und schob die Vorhaut nach hinten.
Egon japste, winselte, schnappte nach Luft.

Das musste mein Lover aushalten. Was in mir ist, ist mein.
Meine Lippen umklammerten den Schwengel. Ich lutschte, küsste, saugte, nagte, blies.
Rein, raus. Rein, raus. Immer tiefer drang der Schwanz in mich. Ich drückte die Zunge gegen das Glied, saugte mit wechselnder Intensität.
Egon schnaubte unbeherrscht. Sein Schwanz wummerte und pochte.

„Nicht“, bat Egon.
Ich verstand. Doch der talentfreie Dichterfürst besaß kein Mitspracherecht in dieser Angelegenheit. Ich beherrschte seinen Pimmel und ich allein entschied über sein Schicksal.
Ich saugte fester, der Schwanz glitt tief in mich und berührte mein Gaumenzäpfchen. Egons Eier wurden von meinen Fingern geknetet.
Egon ächzte gequält. Sein Körper bäumte sich auf. Sein Schwanz zuckte.

„Das ist es, das ist es“, rief Egon.

Schon schoss Sperma in meinen Rachen. Ein kleiner Vorgeschmack. Ein Tröpfchen im Hochofen. Ich wollte mehr. Ich wollte alles.
Ich zuzelte mir aller Kraft, presste Lippen und Zunge gegen den zuckenden Schwanz und saugte ihn aus. Egons Samen füllte meine Mundhöhle. Nur mit Mühe konnte ich die beachtliche Menge schlucken. Erst nachdem die Spannung aus Egons Körper gewichen war, entließ ich den Schwanz in die Freiheit und leckte ihn sauber.

Mein Altlover schnaubte, als hätte er soeben Tauziehen gegen einen Stier gewonnen. Ich kletterte über ihn, drückte meine Fotze gegen seinen Schwanz.

„Du hast noch nicht genug Buße getan“, flüsterte ich.

Mit nur einem Augen sah mich Egon an (das andere Auge wollte sich wohl etwas ausruhen).

„Dann hoffen wir das Beste. Gib mir ein paar Minuten.“
Ich küsse ihn mit meinem Spermaschnabel.

„Du hast zwei Minuten. Also gib dir gefälligst Mühe“, grinste ich.

Egons Hand liebkoste meine Pobacke, die andere streichelte meine Brust.
Ich quetschte den Schwanz ein und drangsaliere ihn mit kreisenden Bewegungen meines Beckens.
Wir küssten uns. Ein Finger umspielte mein Poloch.
Egons Schwanz macht den Jesus, kehrte von den Toten zurück.
Ein Finger überwand meinen Schließmuskel. Ich seufzte. Mein Schambein knuffte Egons Schwanz. Er stöhnte.

„Hast du ein Kondom?“, fragte er plötzlich.
Katastrophe. Lustkiller. Supergau.
Gummilose Männer sollten zur Strafe ein Ei verlieren. Das wäre ein prima Konjunkturprogramm für die Gummiindustrie und hätte den angenehmen Nebeneffekt, dass vor Geilheit halb verrückte Weiber solche Sätze niemals hören müssten.

„Ich hasse Gummis“, sagte ich. „Ich will dich pur. Ich will deinen Saft tief in mir.“

Ich hob mein Becken an, Egon dirigierte seinen Schwanz mit den Fingern in die richtige Position.
Behutsam sank meine nasse Fotze auf den Schwanz.
Egons Finger fickte meinen Arsch. Ich fickte Egons Schwanz.
Unsere Zungen wirbelten. Wir stöhnten in den Mund des anderen. Meine Pussy schmatzte obszön. Meine Fotzenmuskeln quetschten den Schwanz.
Egons freie Hand zwirbelte meine Brustwarze. Doch das war nur ein unbedeutendes Scharmützel. Die Schlacht fand im Süden statt.

Ich ritt wie eine Furie. Ein zweiter Finger überlistete meinen Schließmuskel. Ich hob mein Becken, ließ mich mit meinem Gewicht fallen und pfählte mich selbst.
Die Hummeln formierten sich, brummten zornig.

„Fick meinen Arsch“, krisch ich entrückt.
Egons Finger verwandelten sich in Bestien. Die Hummeln tobten.

„Schneller, schneller“, kommandierte ich.
Mein Arsch brannte. Bunte Planeten erschienen vor meinem inneren Auge.

„Komm jetzt“, forderte ich ungehalten.
Meine Fotze erdrosselte den Schwanz. Egon röchelte. Der Penis blähte sich auf.

„Komm mit mir“, schrie ich entrückt.
Ich rief Energiereserven ab, verstärkte die Kontraktionen meiner Fotze. Der Schwanz zuckte wild und spuckte Sperma.

Ich ließ los. Planeten explodierten, Hummeln zerfetzten mich. Ich schrie vor Lust und Geilheit.

Für einige Sekunden war ich tot. Mein schweißbedeckter Körper brach zusammen, ich fühlte, wie etwas Essenzielles meinen Körper verließ. Ich sah mich selbst von oben.

Streichelnde Hände in meinem Haar brachten mich ins Leben zurück.
Ich hörte Egons Herz in beängstigendem Beat trommeln. Doch um meine Pumpe stand es kein Stück besser. Ich fühlte den Schweiß auf meinem Körper. Ich roch Fotzensaft und Wichse.

„Bist du in Ordnung?“, erkundigte sich Egon.
Halt doch die Klappe, alter Mann, dachte ich. Du machst alles kaputt. Natürlich bin ich in Ordnung. Nur etwas indisponiert. Leicht derangiert. Etwas unpässlich. Zerstört. Im Arsch. Terminiert.

„Und du?“, fragte ich.

„Mir ging es nie besser“, grinste er.
Wie um den Worten Nachdruck zu verleihen, glitt seine Hand meine Wirbelsäule hinab, tauchte zwischen meine Arschbacken ein und streichelte sanft meine Schokohöhle.

„Wir machen uns besser auf den Weg“, meinte Egon.

„In den Wald?“

„Zu mir. Ich mag ein alter Narr sein, aber ich bin kein verdammter Idiot. Der wäre ich aber, wenn ich mir deinen leckeren Hintern entgehen lassen würde.“

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