Als man sie festgeschnallte, dachte Sarah an das Gesicht ihres kleinen Bruders.
Mit seinen pickligen vierzehn Jahren war er eine fürchterliche Nervensäge. Aber sie würde sich jeder Zeit für ihn vor einen Hoverbus werfen.
Er hatte traurig zu ihr hochgeblickt und dem Mannschaftswagen nachgewunken, bis sie sich nicht mehr sehen konnten. Ihr Vater stand neben ihm, seine Hand auf der schmalen Schulter seines Sohnes. Alle Nachbarn hatten sich um die beiden herum aufgestellt, um ihrer Familie Respekt zu erweisen und Trost zu spenden.
Die ganze Fahrt war sie so nervös gewesen, dass sie sich manchmal fast übergeben musste. Die anderen starrten mit trotzigem Stolz aus den Fenstern. Kein fröhliches Geschnatter wie in einem Schulbus.
Jede der jungen Frauen wusste, was sie erwartete.
Bei der Anfahrt war ihr schon aufgefallen, dass seit vielen Kilometern keine Behausung mehr aufgetaucht war. Sie hätten genauso gut auf einem unbewohnten Buthara-Mond sein können.
Nachdem der Bus zwischen anderen Mannschaftswagen vor einem riesigen Flugzeughangar geparkt hatte, wies der Colonel die sie alle an, in einer Reihe herauszutreten und sich davor aufzustellen.
Sarah stand deshalb kurze Zeit später in der Mitte von dreißig jungen Frauen. Sie trugen Uniformen, die ihnen die Armee für den heutigen Tag gestellt hatte.
Sie fragte sich, warum dieser Aufwand gemacht wurde, weil sie die nachher sowieso auszogen.
Neben dem gewaltigen Hangartor, in das locker ihr Einfamilienhaus hineingepasst hätte, öffnete sich eine kleinere Türe, und eine hochgewachsene Soldatin marschierte heraus. Sie überquerte die hundert Meter mit festem Schritt und baute sich vor ihnen auf.
Sie stellte die Beine leicht auseinander und verschränkte die Arme im Rücken. Ihre Haare waren zu einem Dutt zusammengebunden. Sie trug eine ähnliche Uniform wie die Freiwilligen.
Nur glänzte auf ihrer Schulter mehr Metall.
»Meine Damen«, begann sie. »Was sie heute für unser Land und für die ganze Welt tun, ist tapfer. Manche würden sagen, es ist dumm. Aber zu diesen Leuten zählen wir nicht. Unsere Arbeit ist es, unsere Spezies zu schützen. Und genau das tun wir hier. Mit Ihrer Hilfe wird uns das gelingen.« Sie hatte jeder in die Augen geblickt. »Ich bin stolz auf Sie. Der Weltpräsident ist stolz auf Sie. Und auch wenn es nicht alle zugeben werden, jeder Bürger hier auf dieser Kugel ist stolz auf Sie.«
Die Soldatin, ein General, ließ ihre Worte eine Weile wirken. »Sie sind für diesen Augenblick ausgebildet worden. Aber nichts, ich wiederhole, nichts kann Sie wirklich auf diese Aufgabe vorbereiten. Es gibt nur ein erstes Mal. Danach haben Sie ihre Pflicht für die Welt getan, und sich alle Ehren verdient, die Ihnen zuteilwerden.«
Sie nahm Haltung an und entrichtete ihnen den militärischen Gruß. »Es könnte für mich keine größere Ehre geben, als heute vor Ihnen zu stehen.«
Sie ließ ihre Hand sinken und blickte zu dem Colonel. Der stand am rechten Ende der Reihe und nahm auch die Hand von der Stirn.
»Lassen Sie wegtreten, Colonel.« Sie drehte sich um und ging davon.
»Folgen Sie mir bitte weiter in einer Reihe.« Der alte Soldat war vorangegangen und sie folgten ihm zu einer anderen Türe.
Das Einrasten der Fußmanschetten riss sie aus ihren Gedanken. Jetzt machte man sich daran, ihre Arme zu fixieren.
Die linke Handmanschette klickte, und ein Wissenschaftler steckte kleine Hütchen auf ihre Finger, von denen Drähte abgingen. Jetzt war die rechte Hand dran.
Er schnallte sie fest, und die kleinen Hütchen folgten.
»Geht es Ihnen gut, Schätzchen?« Die Frau in dem weißen Kittel drückte ihr Tablett an die Brust. Sie überwachte, dass man Sarah richtig fixierte und an die Geräte anschloss.
Die nickte und presste dabei die Lippen fest zusammen. Sie traute sich nicht, zu sprechen, weil sie Angst hatte, dass ihre Stimme versagte.
Die Wissenschaftlerin lächelte verständnisvoll. Sie war Mitte fünfzig.
So alt wie Sarahs Mutter jetzt wäre.
Ihr eigenes Lächeln misslang.
»Die Wahrscheinlichkeit, nicht auf einen _Hostile_ zu treffen, liegt bei über neunzig Prozent.«
Sarahs Lächeln funktionierte nun doch. Wissenschaftler suchen gerne Trost in Zahlen. Sie riskierte also nur mit einer zehnprozentigen Wahrscheinlichkeit ihr Leben. Und nicht nur das, ihr Tod würde entsetzlich werden.
Ein Schauer durchlief ihren Körper. Die Wissenschaftlerin drehte sich zu einem Monitor um, der sofort anschlug und piepste.
Sie wandte sich wieder an die junge Frau in dem Gestell. »Ist wirklich alles in Ordnung?«
Sarah räusperte sich. »Ja. Ich möchte hier meine Pflicht tun.«
Die Wissenschaftlerin legte die Hand auf ihren gestreckten Arm.
Sarah steckte in einem Gestell, das ein metallener Kreis umfasste. Beim ersten Blick auf die Abbildung, dachte sie an das Bild von Da Vinci mit dem Mann mit den vielen Armen und Füßen. Sie war auf eine x-förmige Strebe festgeschnallt worden, die in den Kreis angeschweißt war.
Er war nicht ganz geschlossen, der Teil zwischen ihren Beinen fehlte.
Die waren so weit abgespreizt, dass es in den Schenkeln ein bisschen zog.
Und sie war nackt.
In dem Hangar standen auf seiner ganzen Länge einhundertzwanzig solche Kreise nebeneinander. Vor ihnen führten etwa fünfzig Meter lange Bahnen, die von Lichtschranken begrenzt waren, bis zur gegenüberliegenden Wand der riesigen Halle. Wer eine dieser Schranken berührte, würde in zwei Teile auseinander fallen.
Diese Bahnen waren die einzige Möglichkeit, zu den Gestellen zu gelangen, in denen die nackten Frauen hingen.
Der Colonel hatte Sarahs Gruppe in einen Umkleideraum geführt. Dort sollten sie nach der Überprüfung ihrer Personalien die Kleidung ablegen. Es war schon vorgekommen, dass sich Kriegsaktivisten eingeschlichen hatten, um die Befragungen zu sabotieren.
Er nahm Sarahs Ausweis entgegen.
Erschrocken blickte er sie an und dann wieder auf die ID-Karte. »Sie sind Sarah Glendale.«
Sie nickte.
»Ich muss es fragen, Ma’am. Die Tochter von Marsha Glendale?«
Noch nie hatte man sie mit »Ma’am« angesprochen. Herrgott, sie war gerade Achtzehn geworden.
Der Mann nahm Haltung an und salutierte. »Miss Glendale, ihre Mutter war die tapferste Frau, der Welt. Es ist eine Ehre, Sie kennenlernen zu dürfen.“ Zögernd ließ er den Arm sinken. »Ma’am, darf ich Ihnen die Hand reichen?«
Die Anderen hatten überrascht zu ihr hergeblickt.
Automatisch waren ein paar vor ihr zurückgewichen. Aber nicht aus Antipathie, sondern aus Respekt.
Sie legte ihre kleine Hand in die große des Colonels, und der schüttelte sie begeistert.
Dann ging er einen Schritt zurück, um wieder zu allen zu sprechen. »Legen Sie bitte Ihre Kleidung ab. Seien sich in diesem Augenblick bewusst, dass alles, was sie von jetzt an hier tun, für die Menschheit tun. Heute gibt es keine Scham. Wir, das gesamte Hangarpersonal, sagen Ihnen absolute Diskretion und Professionalität zu. Unsere Soldaten sind speziell ausgebildet und werden Sie, wie ein Arzt es tut, nur als Menschen betrachten. Als Menschen, die ihren Planeten schützen.«
Sie zogen sich aus.
Manche ließen sich verunsichert mehr Zeit, andere taten es mit stolz erhobenem Kopf und fast wütenden Bewegungen. Alle waren nackt unter den Uniformen. Unterwäsche war verboten. Einige der jungen Frauen hielten die Arme und Hände vor Scham und Brüste.
Keine von ihnen war Soldat, sie mussten keine militärische Haltung annehmen.
»Folgen Sie mit bitte.« Die Stimme des Colonels war weicher geworden.
Sie kamen in den Hangar. Aus anderen Türen traten weitere nackte Frauen. Sie reihten sich ein, und zusammen marschierten sie die Halle entlang, bis jede von ihnen vor einer Bahn stand, an deren Ende der Metalkreis aufragte.
Manche hatten geschluchzt, denn sie realisierten jetzt, dass sie bald hilflos in diesem Gestell hängen würden.
Die Wissenschaftlerin, Dr. Winchester, wie Sarah auf dem Namenssc***dchen lesen konnte, blickte noch mal auf alle Monitore, tippte auf ihrem Tablett etwas ein und nickte dann einem Kollegen zu.
Der Kreis, in dem Sarah hing, kippte langsam nach hinten, um sie von einer senkrechten in eine schrägliegende Position zu bringen. Dann hob er von einer dicken Teleskopstange getragen vom Boden ab.
In einer Höhe von zwei Metern stoppte er mit einem Ruck, der ihren nackten Körper durchrüttelte.
Sie schrie leise auf.
Ein Gestell nach dem anderen kippte und stieg hoch. Elektrisches Motorensummen und erschreckte Laute erfüllten den Hangar.
Sarah hörte links von sich ein Weinen.
Auch ihr war zum Weinen zumute. Sie gab dem Klos in ihrem Hals nicht nach, aber sie fühlte die Tränen, die an den Seiten ihres Kopfes hinabliefen.
Ihre weit geöffneten Beine zeigten zu der Laserbahn.
Dr. Winchester blickte noch einmal zu Sarah hoch, dann ging sie gefolgt von ihren Kollegen und den Soldaten davon. Auch in den anderen Bahnen verließen die Wissenschaftler und Uniformierten die Freiwilligen.
Kurz darauf waren sie alleine.
Das Schluchzen hallte noch lauter durch den Hangar.
Sarah wartete und versuchte, die Geräusche auszublenden, damit sie nicht auch noch anfing.
Alles hier war freiwillig. Keine der Frauen hatte eine Unterschrift geleistet und jede war volljährig. Es gab keine Strafe, wenn man es sich anders überlegte. Es ging hier um die Menschheit, deshalb waren humane Regeln wichtiger denn je.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Hangars waren Tore eingelassen. Für jede Bahn eines.
Es gab ein lautes metallisches Geräusch und Einige schrien auf. Metallene Rollläden fuhren hoch und gleißendes Licht viel heraus.
Sarah musste die Augen zukneifen, um die Bewegungen in dem Tor, das auf ihre Bahn führte, zu erkennen.
Zuerst sah sie mehrere menschliche Umrisse. Dann materialisierte sich ein schwarzer Schatten in deren Mitte.
Schweiß brach auf ihrer nackten Haut aus.
Für Sarah sah es aus, wie ein Tintenfleck, der sich zwischen den menschlichen Silhouetten bewegte.
Mit einem Durchmesser von zwei Manneslängen.
Soldaten mit schweren Gewehren im Anschlag traten aus dem Licht. Sie gingen in Zweierreihen. Der Tintenfleck blieb in ihrer Mitte und glitt aus dem Tor heraus.
Mit sechs Soldaten an ihren Seiten überquerten hundertzwanzig männliche Xenianer den schmalen Gang, auf dem die jungen Frauen in den Hangar geführt worden waren.
Genauso wie sie, blieben die Xenianer und ihre Bewacher vor den Bahnen stehen.
Die schwarzen Tintenflecke standen aber nicht still. Immer waberte etwas auf ihrer schwarzen Oberfläche, und Tentakel fuhren aus und wieder ein.
Manchen gingen nun endgültig die Nerven durch. Sie kreischen laut und zerrten an ihren Manschetten.
Trotzdem brach keine von ihnen ab. Sie mussten es nur sagen. Das wäre jederzeit möglich. Auch während der Befragung selber.
Es gab keinen Point Of No Return.
Ein Signal tönte durch den Hangar, und die Außerirdischen glitten wie riesige Schnecken die Bahnen entlang, die zu den Freiwilligen führten.
Die Soldaten drehten sich um und marschierten wieder in das Licht der Tore zurück. Rasselnd fielen sie hinter ihnen zu.
Sarah starrte den Außerirdischen, der auf sie zuglitt, mit wachsender Panik an.
Der Eindruck von einem Tintenfleck war immer noch da, bloß jetzt war er dreidimensional. Es war eine gallertartige Masse, und während es voran kroch, wuchsen wieder Tentakel aus ihr und zogen sich zurück. Manchmal waren sie nur wenige Zentimeter lang, dann ragten sie fast einen Meter aus dem Wesen heraus.
Sarah wusste, dass ein Tentakel bis zu drei Meter lang werden, und einen Menschen mühelos hochheben und zerquetschen konnte. Sie zertrümmerten selbst die schwersten Panzerungen von Fahr- und Flugzeugen.
Schon am Anfang des Krieges hatten Obduktionen ergeben, dass trotz der schrecklichen Kraft der Xenianer, das Gehirn den meisten Platz unter der wabernden Oberfläche einnahm.
Diese Wesen waren hochintelligent.
Deshalb kam es immer wieder vor, dass xenianische Überläufer, die den Krieg beenden wollten, verhört werden konnten.
Sarahs Körper überzog sich mit einer Gänsehaut. Die Tentakel, die manchmal dünn waren wie ein Bleistift, dann wieder dick wie ein Oberschenkel, machten ihr fürchterliche Angst.
Sie wusste, dass die Wissenschaftler ihr Schmerzempfinden überwachten. Wenn der Xenianer zu grob wurde, würde man dazwischen gehen.
In der Theorie.
Wenn es zum Äußersten kam, aktivierte man die Kanonen, die von der Hangardecke herabhingen, und jeden Xenianer im Visier hatten. Ein Knopfdruck, und der Außerirdische würde verdampfen.
Das Dumme war nur, dass ein Teil des Wesens dann noch in ihr steckte. Sie würde auch Schaden nehmen.
Aber das war eines der bekannten Risiken, die sie bereit gewesen war, einzugehen.
Der Xenianer hatte sie jetzt erreicht. Er veränderte seine Form, in dem er sich seitlich zusammenzog und damit noch höher aufragte. Nur so konnte er zwischen ihre gespreizten Beine kommen.
Ein seltsamer Geruch stieg in Sarahs Nase. Verbrannter Gummi mit Rosmarin bestreut.
Das war der Erregungsgeruch eines Xenianers. Sie beglückwünschte sich in Gedanken. Sie hat es geschafft E.T. geil zu machen.
Sarah war dankbar für diesen Anflug von Galgenhumor. Sie wollte nicht daran denken, was gleich alles passieren konnte. Aber sie konnte nicht vermeiden, an ihre Mutter zu denken.
Eine der ersten Freiwilligen für die Befragungen.
Und die erste Tote.
Wie hätte man damals auch alles wissen können?
Es war nur bekannt gewesen, dass Xenianer sich beim Geschlechtsakt dem Partner geistig öffneten. Wenn sie sich paarten, gab es keine Geheimnisse mehr.
Und keine Lügen.
Ein romantischer Gedanke.
Und dann hatte man herausgefunden, dass eine Paarung zwischen männlichen Xenianern und weiblichen Menschen anatomisch möglich war.
Eine Stimme erwachte in Sarahs Ohr, und sie fuhr zusammen. Sie hatte vergessen, dass man ihr Earpods eingesetzt hatte.
»Sarah. Ich bin es Dr. Winchester. Der Xenianer ist jetzt soweit. Er ist mit unseren Geräten telepathisch verbunden und hat gemeldet, dass er erregt und zur Penetration bereit ist. Sind sie es auch?«
Sie schluckte und nickte.
»Sarah, sie müssen es sagen. Es wird alles aufgezeichnet, und ihre Einwilligung muss klar und deutlich zu hören sein.«
»J…Ja. Ich bin soweit.«
»Gut.«
Sarah hörte, wie Dr. Winchester sich wegdrehte und zu jemand anderem sprach. »Geben Sie ihm durch, dass sie bereit ist. Er kann anfangen.«
Die junge Frau neben ihr schrie auf.
Sie war ein blondes zierliches Ding, deren Haare glatt wie ein goldener Wasserfall von ihrem Kopf in der Luft herab hingen.
Ein schwarzes Tentakel glitt an ihren Beinen entlang und drang in sie ein.
Sarah hob den Kopf und beobachtete zitternd, wie ein Tentakel aus der Oberfläche ihres Xenianers wuchs und sich zwischen ihren Beinen auf ihre Scheide zu bewegte.
Es war so dick.
Wie ein Unterarm.
Warum verkleinerte es sich nicht? Es war zu groß, das passt doch nicht. Er würde sie aufreißen.
Sie hörte wieder die Stimme von Dr. Winchester. »Beruhigen Sie sich, Sarah. Es wird alles gut werden. Dieser Xenianer ging durch hunderte von Tests. Es ist praktisch unmöglich, dass er ein _Hostile_ ist.«
Hatte man dass ihre Mutter auch gesagt?
Sarah riss ihre Augen von dem Tentakel, und blickte angestrengt zur Decke, wo die Kanone wie ein Finger Gottes herunter zeigte.
»Bitte Doktor …«
Das Tentakel hatte ihre Schamlippen fast erreicht.
»Ja, Sarah. Möchten Sie abbrechen?«, fragte Dr. Winchester besorgt.
Sie sah vor sich, wie die flache Hand eines Soldaten über einem großen roten Knopf schwebte, um den Xenianer in Sekundenschnelle zu Nichts zu verdampfen.
»Nein. Das nicht, aber meinen Sie, es wäre vielleicht möglich … Ich bin so trocken.«
Sie hörte, wie erleichtert aufgeseufzt wurde.
»Gut, Liebes. Danke, dass du uns das sagst.« Die Stimme der Wissenschaftlerin wurde zu einem undeutlichen Murmeln.
Sarah blickte wieder nach unten.
Das schwarze Tentakel hatte sich einige Zentimeter zurückgezogen und veränderte sich. Die Spitze wurde flach und nahm die Form einer kleinen Haube an. Diese legte sich auf ihre Vulva und bedeckte sie völlig.
Sie wollte zuerst schreien, dann war sie überrascht, wie gut sich das anfühlte.
Die Oberfläche ihrer Haut und die des Xenianers waren wie dafür gemacht, sich zu berühren.
Trotzdem machte sie den Hals lang, und versuchte genau zu beobachten, was da unten passierte.
Wie ein Saugnapf saß das Tentakel auf ihrem Schritt.
Etwas strich über ihre Schamlippen. In der Haube musste sich ein weiterer Fortsatz gebildet haben. Sie fühlte einen Zweiten, und auch der machte vorerst nichts anderes, als ihre empfindliche Haut zu streicheln.
Sie legte ihren Kopf zurück und schloss die Augen.
Ihre Schamlippen wurden auseinander gezogen. Aber nicht so weit, dass es schmerzte.
Der Xenianer wußte vielleicht instinktiv, was er zu tun hatte.
Im Hintergrund hörte Sarah die monotone Stimme von Dr. Winchester. Sie würde sich nicht wundern, wenn die erfahrene Frau dem Xenianer bei seinen Bemühungen unterstützte und ihm Tipps gab, wie man einen weiblichen Menschen erregte.
Das Schluchzen der anderen Frauen war verstummt. Es war von wohligem Stöhnen abgelöst worden. Anscheinend machten auch die anderen Außerirdischen ihre Sache gut.
Das blonde Freiwillige, das neben ihr hing und vorhin noch panisch aufgeschrien hatte, wand sich lustvoll mit geschlossenen Augen in ihren Hand – und Fußmanschetten. Vielleicht war ihrer am Anfang etwas unbeholfen gewesen und hatte jetzt den Dreh raus.
Ihr Xenianer war von Anfang an sehr einfühlsam. Sie fühlte Hitze in sich aufsteigen. So war es, wenn sie in ihrem Bett masturbierte.
Ein Tentakelfortsatz verhärtete sich genau über ihrem Kitzler. Sie stöhnte auf.
Sie konnte es sonst nie ertragen, ihren Kitzler direkt zu reiben. Es war ein in seiner Intensität unangenehmes Gefühl. Lieber streichelte sie darum herum und berührte höchstens das Häutchen, in dem die kleine Perle eingebettet war und die Massagebewegungen indirekt an sie weitergab.
Der Xenianer stimulierte aber genau den empfindlichen Punkt. Etwas in dem Tentakel drückte darauf und saugte dann wieder daran.
Die seltsam vertraute Oberfläche fühlte sich wunderbar an.
Die Haut eines Xenianers war viel zarter und empfindsamer als die eines Menschen. Sie konnte das aber nicht mit Sicherheit sagen, weil noch niemand außer sie selbst diese Stellen berührt hatte.
Sie stöhnte auf, weil sie merkte, wie feucht sie wurde.
»Alles in Ordnung, Sarah?«
»Ja.« Mehr konnte sie nicht sagen, denn in diesem Augenblick saugte der Fortsatz ihren Kitzler ein.
Sie drückte den Rücken durch, und ihr genießerisches Seufzen gesellte sich zu dem, der anderen Frauen.
»Schön, Sarah. Der Kenianer wird Sie nun penetrieren.«
Sie empfand die Stimme der Wissenschaftlerin jetzt fast störend.
»Und wir starten die Befragung, wenn er in Ihnen ist. Halten Sie einfach durch. Oder nein, genießen Sie es.«
Sarah hob wieder den Kopf und blickte an sich herab.
Durch die Oberfläche der schwarzen Masse ging ein Schauer. Die Tentakelhaube zog sich wie Schneckenfühler von ihren Schamlippen und ihrem Kitzler zurück, um dann wieder als dünnere Version auszufahren.
Genau zwischen ihre Schamlippen.
Sie stöhnte auf und drückte ihren Rücken doch. Sie fühlte einen kurzen Schmerz und versuchte instinktiv, ihr Becken zurückzuziehen. Durch die Fixierung war das aber nicht möglich.
Dann gab es nur noch die Lust.
Immer weiter schob sich das schwarze Tentakel in ihre Scheide hinein. Die Wellen, die die Oberfläche des Xenianer warf, vergrößerten sich.
Er war soweit in ihr drin, wie es nur ging.
Und erst jetzt verstand sie, was für ein Vorteil es war, dass sich das Tentakel nach Belieben verdicken oder dünner werden konnte.
Denn genau zum richtigen Zeitpunkt, weitete es sich in ihr aus.
Lustblitze schossen durch ihren Körper, und sie wollte sich wieder zurückfallen lassen, aber es war faszinierend zu sehen, was mit dem Xenianer passierte.
Sie sah die Wellen an seiner Oberfläche, die auf das Tentakel zu glitten und Masse hineinpumpten.
Ihre Vagina weitete sich langsam und gefühlvoll.
Trotzdem verkrampfte sie, weil sie daran dachte, was passieren würde, wenn die Dehnung nicht aufhört. Aber es war unnötig, denn kurz bevor es unangenehm wurde, verdünnte sich das Tentakel um eine Winzigkeit.
Es hatte jetzt den perfekten Umfang, um ihre Scheide auszufüllen.
Sarah wusste, dass ihr der Xenianer Lust verschaffen wollte, denn nur so konnte er auch Lust erfahren.
In ihren Earpods hörte sie das Gemurmel eines Mannes im Hintergrund. Er übermittelte dem Alien die Fragen, auf deren Antworten die Menschheit so sehr angewiesen war.
Der Tentakelschwanz fuhr in ihr rein und raus.
Sie hatte bis jetzt noch nicht einmal einen Dildo oder einen Vibrator in sich gehabt. Wenn sie masturbierte, traute sich höchstens, zwei Finger auf einmal einzuführen.
Das Tentakel pulsierte in ihr. Es gab eine wohlige Wärme in sie ab.
Sie wurde immer feuchter. Spürte, wie ihre Schamlippen anschwollen.
Wie ein schwarzer Arm steckte das Tentakel in ihr. Sie blickte genauer auf die wabernde Masse, aus der es herausragte und den Menschen und den Außerirdischen miteinander verband.
Sie suchte nach Augen. Etwas, dass ihr über die Gefühle des Xenianers Auskunft gab. Aber da war nur die schwarze, wässrige Haut, auf der die Wellen immer höher schlugen.
Dann lenkte etwas ihren Blick ab, denn direkt vor ihren Schamlippen bildete sich ein kleiner Fortsatz aus dem Tentakel. Es ragte hoch und legte sich auf ihren Kitzler.
Ihr Schoß schien zu explodieren. Mit einem Aufschrei der Lust ließ sie den Kopf nach hinten fallen.
Sie hat schon längst aufgegeben, ihre Empfindungen für sich zu behalten, weil der ganze Hangar von Lustschreien, Seufzen und Stöhnen erfüllt war.
Sogar das Schmatzen ihrer Scheide war ihr nicht mehr peinlich.
Die blonde Frau neben ihr musste besonders feucht geworden sein. Es hörte sich an wie ein voller Schwamm, den man quetscht.
Dann konnte sie nicht mehr weiter denken.
Es war wundervoll. Unglaublich.
Der Kenianer fickte und wichste sie gleichzeitig. Sie hörte nicht mehr auf die Stimmen in ihren Pods. Sie fühlte nur noch, wie das Tentakel in sie hineinstieß, wie es heraus glitt und wieder in sie eindrang.
Der Fortsatz blieb auf ihrem Kitzler und machte dort etwas mit ihr, dass sie um den Verstand zu bringen drohte.
Er schoß winzige Stromstöße direkt in ihre Perle.
Von ihrer Lust in Hochstimmung gebracht, fragte sie sich, warum sie so viel Angst hiervor gehabt hatte. Es war wundervoll. Es war lebensverändernd.
Wie konnte so etwas gefährlich sein?
Doch dann, wie ein Schwall kaltes Wasser, das auf loderndes Feuer trifft, sah sie das Bild ihrer Mutter vor sich.
Der Gedanke riss sie aus ihrer Ekstase.
Was passiert, wenn ihr Xenianer alles nur gespielt hatte? Wenn er ein Attentäter, ein _Hostile_, war?
Genau wie die Menschen mussten die Xenianer im Laufe dieses Krieges dazugelernt haben.
War es ihnen jetzt möglich, auch bei der Paarung mit Jungfrauen ihre wahren Gedanken zu verschleiern?
Der fatale Fehler, der bei der ersten Befragungswelle zu dem Massaker geführt hatte, war zwar erkannt worden. Frauen, die bereits Sex gehabt hatten, wurden nicht mehr zugelassen.
Aber noch immer wusste niemand, was es war, dass die Außerirdischen an Jungfrauen so sehr erregte, dass sie nur bei deren Penetration nichts verheimlichen konnten.
Es wird eine neue Katastrophe geben, schoss es durch Sarahs Kopf.
Die gleiche, die ihre Mutter auf so grausame Art das Leben gekostet hatte.
Plötzlich sah Sarah das Tentakel, diese tödliche Waffe, die tief in ihrer Scheide steckte, völlig anders.
Sie fühlte, wie sie trocken wurde. Die Reibung tat ihr weh. Ihr Kitzler brannte. Sie versteifte ihren unteren Körper, warf den Kopf hin und her und stöhnte verzweifelt auf.
Dr. Winchester meldete sich sofort. »Sarah, was ist los? Wir haben hier eine Schmerzmeldung und ihre Stimmmodulation ist verändert.«
Die Stoßbewegung des Tentakels hatte aufgehört. Es verdünnte sich wieder.
Sarah schloss die Augen und konzentrierte sich.
Das ist nur Panik, sagte sie sich. Es sind so viele neue Empfindungen, dein Bewusstsein kam durcheinander. Der Xenianer hat nichts Böses im Sinn.
»Nein, es ist gut.« Sie atmete tief durch. Ihre nackten Brüste hoben und senkten sich. »Es ist meine Schuld. Ich hätte nicht …«
In diesem Augenblick glitt das Tentakel mit einem Schmatzen aus ihrer Scheide. Es bildete wieder das haubenartige Ende und legte sich wie eine hohle Hand auf ihre Schamlippen und umfasste gleichzeitig ihren Kitzler.
»Sarah, reden Sie mit mir!«
»Es ist nichts. Ich war kurz überfordert, aber ich glaube, der Xenianer hat es gespürt.«
Tatsächlich fühlte sie eine überwältigende Hitze, die das Tentakel auf ihre Schamlippen und ihren Kitzler abgab. Sofort entspannte sich ihr Unterleib, und Wellen der Lust durchfuhren sie wieder.
»Wir sind bald fertig. Ihr Xenianer hat viele interessante Informationen für uns. Sie haben sich da einen ziemlich wichtigen Typen geangelt, Schätzchen.«
Sie lächelte und hörte, dass Dr. Winchester es auch tat.
Ihre Säfte hatten schon wieder zu fließen begonnen. Jetzt hörte sie auch wieder die Laute, die die Anderen von sich gaben.
Freude, Lust, Ekstase.
Es war fantastisch, was das Tentakel mit ihren Schamlippen und mit ihrem Kitzler gleichzeitig anstellte.
Um auch die letzten beunruhigenden Gedanken loszuwerden, malte sie sich Fantasien aus, wie sie auf Xenion als einzige Frau lebte und die männlichen Einwohner sie jeden Tag befriedigten.
Sie wusste nichts von den Qualitäten der xenianenischen Frauen, aber die Männer waren fantastische Liebhaber.
Der Saugrüssel entfernte sich. Sofort spürte sie Kälte auf ihrem nassen Geschlecht.
Das Tentakel verwandelte sich blitzschnell und fuhr in einem zu ihrem Erregungsgrad angemessenen Umfang in sie hinein.
»Sehr gut, Sarah«, sagte Dr. Winchester. »Wir können die Befragung fortsetzen. Sie machen das fantastisch.«
Die ersten spitzen Schreie halten durch den Hangar.
Die jungen Frauen bekamen Orgasmen.
Auch aus den Xenianern kamen Laute heraus, die man für Ekstase halten konnte.
Sarah hob ihren Kopf, so gut es ging.
Ihr Außerirdischer stieß weiter in sie. Der kleine Fortsatz saugte wieder an ihrem Kitzler.
Ihr Haar war schweißnass. Die salzigen Tropfen liefen an ihrem Gesicht herunter.
Sie blickte sich um.
Das Blonde neben ihr war nicht mehr fähig, verständliche Worte zu bilden. Der schwarze Tentakelarm steckte mit erschreckender Dicke in ihrer Vulva, und sie wand sich darauf wie eine aufgespießte Fliege.
Sie bog abwechselnd ihr Kreuz durch, und hob ihren verschwitzten Kopf an.
Das einzige was Sarah verstehen konnte, waren die Worte „Ja“ und „Oh Gott“.
Das Gesicht der jungen Frau war derart von Lust verzerrt, dass sie kurz nicht sicher war, ob sie nicht doch vor Schmerzen brüllte.
Wenn das Tentakel in Sarahs Scheide ihr selber nicht solche Lust verschafft hätte, wäre sie alarmiert gewesen.
Das sonst blasse Gesicht der Blonden war jetzt tiefrot. Die Haare klebten an ihrem Gesicht. Ihr Kreuz bog sich durch.
Sie warf den Kopf hin und her. »Ich komme. Oh Gott. Ich komme. Das ist so geil. Bitte hör nicht auf. Spritz in mich rein. Egal was es ist. Bitte spritz ab!«
Viele Andere nahmen ihre Worte auf. Der ganze Hangar füllte sich mit den Schreien und dem Betteln um den Liebessaft der Xenianer.
Die ließen sich von der Ekstase der Frauen mitreißen.
Das Tentakel in Sarah schwoll noch weiter an. Sie fühlte Schmerz, aber es war ihr egal. Es machte sie nur noch geiler. Ihre Scheide dehnte sich immer weiter.
Sie wollte nicht, dass es aufhörte. Die Hitze, die von ihrem Schoß ausging, drang bis in ihre Fingerspitzen.
Und dann fuhr ein Blitz aus dem kleinen Fortsatz direkt in ihren Kitzler hinein.
Im selben Augenblick verteilte sich der elektrische Schlag auf ihren ganzen Körper.
Sie kam mit einem überraschten, lauten Brüllen.
Sie wollte sich aufrichten. Aber sie war fixiert. Sie warf sich hin und her und konnte ihre Ekstase nicht begreifen. Es packte sie von den Haaren bis zu den Beinen. Sie verkrampfte, entspannte sich und verkrampfte gleich wieder.
Sie hörte nicht, was sie schrie. Wie sie allen und besonders ihrem Xenianer ihre Ekstase und Erfüllung zeigte. Und weil ihre Gedanken und alles was sie sah, hörte und fühlte, auf ihre Scheide gerichtet war, spürte sie überdeutlich, wie sich eine warme Flüssigkeit aus dem Tentakel in sie ergoss.
»Er kommt, er kommt«, schrie sie überglücklich und dazu hörte sie Dr. Winchesters weiche Stimme. »Wir wissen es, Sarah. Wir wissen es. Ich freue mich so für dich, Liebes.«
Und Sarah kam und kam und rettete die Welt.
—-
Die Informationen, die ihr Xenianer übergeben hatte, führten zum Sieg bei einer historischen Schlacht im Clarion Quadranten.
Hohe und vor allem wichtige xenianische Offiziere konnten dabei gefangen genommen werden. Von ihnen gewann man weitere Informationen, und die Außerirdischen erlitten Niederlage um Niederlage.
Die militanten Xenianer, die bis dahin an der Macht gewesen waren, fanden keinen Rückhalt mehr in der Bevölkerung. Die Kriegsgegner wurden mächtiger und zahlreicher.
Bald kam es zu einem Regierungswechsel und Xenion stellte sämtliche Kampfhandlungen ein.
Zehn Jahre später saß Sarah mit vier Freundinnen in einem WarpShuttle. Sie würde bald heiraten, und die Frauen wollten es vorher noch einmal so richtig krachen lassen.
Ihr Zielplanet bot den heissesten Lusturlaub in der Galaxis.
Sie stießen mit ihren Sektgläsern an und riefen immer wieder den berühmten Werbeslogan:
»Was geschieht auf Xenion, bleibt auf Xenion!«
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