Episode 45
Denn Tag verbrachte ich mit vielen Wegen die ich tun musste wenn ich Aigidios offiziell als meinen Sohn anerkennen wollte ab und an denke ich das wir mehr Schriftrollen benutzen als wir täglich essen zu uns nehmen. Mein Vater unterstützte mich bei all diesen Wegen und darüber war ich auf das äußerste dankbar denn ab und an versuchte einer der sich meinem Vorhaben in den Weg zu stellen doch mit seiner Autorität regelte er dies im Handumdrehen. Die Mittagsstunde ist bereits länger verstrichen als mein Vater und ich wieder zu unserem Haus kommen wo ich mich von meinem Vater verabschiede denn er will noch etwas erledigen wie er sagte. Ich betrete das Haus und nehme mit meiner Mutter gemeinsam das Mahl ein und führe mit ihr eine nette Unterhaltung. Ich weiß nicht was mich dazu trieb doch erzähle ich ihr von meinem gestrigen Besuch im Feldlager und der Angst des Versagens von Nikolaos. Eigentlich hätte ich es ja besser wissen müssen doch meine Ehrlichkeit bringt mir einen bösen Blick meiner Mutter ein.
„Damianos Passadakis was ist bloß in dich gefahren solch Züge kenne ich von dir nicht weshalb hast du dies getan?“
„Ich weiß es nicht Mutter als ich Nikolaos so verzweifelt sah überkam es mich einfach ich kenne Patroklos und seine Männer ich kenne auch die Gerüchte über seine Tagma deswegen wollte ich Nikolaos wohl damit schützen.“
„Gerüchte, von welchen Gerüchten sprechen wir hier Damianos?“
„Es wird viel geredet Mutter unter den Männern der Tagmas und ein Gerücht hält sich sehr hartnäckig denn es soll Schändungen in seiner Tagma gegeben haben. Auch wenn ich nicht glaube das Patroklos darin verstrickt ist soll er wissen das das ich wachsam bin. Gerade wo Nikolaos so richtig auflebt und hier in Athen seine Heimat gefunden hat möchte ich nicht das er negatives erlebt.“
„Damianos du darfst nicht zu übervorsorglich sein, Nikolaos kann auf sich selbst aufpassen und dies tut er gut. Was deinen Disput mit Patroklos betrifft Damianos solltest du ohne Umschweife sofort zum Feldlager gehen und dies klären das darf nicht weiter vor sich hin schwelen denke daran du bewirbst dich für ein öffentliches Amt. Auch wenn du nicht damit rechnest kann sich dies negativ auf deine Wahl auswirken wenn Patroklos deine Drohung öffentlich macht.“
„Du hast ja recht Mutter, ich weiß auch nicht was in mich fuhr ich werde mich gleich zum Feldlager begeben und versuchen die Sache mit ihm zu klären. Ich danke dir wie immer für deinen weißen Ratschlag Mutter.“
Auf dem Weg zum Feldlager grübelte ich über das was ich Patroklos sagen wollte und wie ich es angehen sollte. Ich erreichte das Feldlager und sah auch die neuen mit ihren Ausbildern Schlachtformationen üben doch Nikolaos konnte ich nicht erspähen. Ich betrat das Zelt von Patroklos welcher mich auch sofort bemerkte und die Anwesenden des Zeltes verwies.
„Bist du gekommen um noch mehr Drohungen auszusprechen Damianos?“
„Patroklos ich bitte dich lass uns in Ruhe sprechen ich weiß ich habe gestern falsch reagiert gib mir dich Möglichkeit mich zu erklären.“
„ Nun gut Damianos folge mir auf meinem Rundgang ich will die Ausbildung kontrollieren“
Ich folgte Patroklos aus dem Zelt und wir gehen langsam nebeneinander her und machen einen Rundgang durch das Lager.
„Nun Damianos du wolltest mich nochmals sprechen also sprich.“
„Patroklos ich gebe zu ich habe gestern falsch gehandelt doch war es auch der Wein der aus mir sprach denn ich musste Nikolaos die Angst vor der Ausbildung nehmen. Du musst wissen er ist kein geborener Athener er wuchs in Lavronia auf in jener Stadt die uns vor kurzem belagerte und er denkt immer noch das ihm durch seine Abstammung beziehungsweise seine niedere Geburt eine militärische Ausbildung nicht zusteht.“
Patroklos stoppte seine Schritte und sah mich an.
„Damianos weshalb hast du ihm nicht gesagt das dies wirre Worte sind? Wenn alle von edlem Geblüt wären würde Athen und Griechenland im Chaos versinken.“
„Ach Patroklos ich tat dies schon des Öfteren doch dies sitzt tief in ihm deshalb, du musst verzeihen versuchte ich ihm gestern zu schützen mit meiner falschen Reaktion dir gegenüber. Ich will ehrlich sein zu dir Patroklos doch es gibt Gerüchte über deine Tagma und diese halten sich hartnäckig und sie gereichen dir und deiner Tagma nicht zur Ehre.“
„Welche Gerüchte Damianos sprich ich will es wissen.“
„Lass uns weiter gehen ich möchte nicht das uns jemand hört denn wie gesagt es sind Gerüchte die in den Tagmas rumoren.“
Wir setzten uns wieder in Bewegung und schwenkten so ein dass unser Rundgang mehr ausholte und wir so ungestört waren.
„Also Patroklos eines der Gerüchte sagt aus das es in deiner Tagma zu Schändungen an den neuen Kriegern kam und diese gegen ihren Willen erfolgten.“
Patroklos stand mit einem Schlag wie versteinert griff an meinen Arm und hatte einen eisernen Griff der schon fast schmerzhaft war.
„Was sagst du da Damianos bist du dir auch sicher?“
„Ich würde es nicht sagen Patroklos wenn dies nicht so wäre.“
„Dem muss ich nachgehen Damianos mir ist dieses Gerücht neu und wenn es sich als wahr herausstellt werde ich jene die dies getan haben schwer bestraffen lassen und sie vor die Volksversammlung bringen. Nun da du mir dies erzählst ist für mich auch völlig verständlich weshalb die Mannstärke meiner Tagma schwindet und nicht so wie zum Beispiel deine aus allen Nähten platzt. Damianos ich danke dir für die Ehrlichkeit die du mir hier entgegenbringst und nun kann ich auch ein wenig dein Verhalten von gestern verstehen.“
„Es ist wie gesagt ein Gerücht Patroklos ich kann dir nur sagen was mir durch Männer meiner Tagma zugetragen wurde deshalb kann ich nicht für die Richtigkeit des Gerüchtes garantieren. Doch bitte ich dir an wenn es dein Wunsch ist dich in deinen Nachforschungen zu unterstützen.“
„Es ist egal ob wahr oder nicht Damianos diesem Gerücht muss auf den Grund gegangen werden ich kann und will dies nicht so stehen lassen. Damianos sei ehrlich das ist nicht der einzige Grund weshalb du gestern so reagiert hast du wolltest ehrlich sein also los sag es mir.“
„Also gut Patroklos es gibt Gerede das du ein strenger hart bestraffender Tagmatarches bist der auch nicht davor zurückschreckt seine Männer bei vergehen die Peitsche spüren zu lassen. Ich kann dies natürlich nicht bestätigen mein Freund doch kenne ich dich eigentlich als friedlichen Menschen der Dispute auf verbale Art löst.“
„Bei den Göttern Damianos du musst mir glauben noch niemals wurde jemals einer meiner Männer auf meinen Befehl hin gepeitscht selbst die schwersten vergehen ließ ich vor einem Tribunal verhandeln und körperliche Züchtigung ist so wie du sagtest nicht meine Art. Komm lass uns unseren Rundgang beenden diesen Anschuldigungen möchte ich unverzüglich nachgehen und gerne nehme ich dein Angebot war mich hierbei zu unterstützen.“
Wir setzten unsere Runde fort inspizierten die Truppen wie sie ihre Übungen durchführten. Wir näherten uns einer größeren Truppe die gerade die Phalanx übten, die Ausbilder liefen durch die Reihen verbesserten die Haltung der Sc***de, der Dorys doch fiel mir nichts auf das auf die Gerüchte die sich so hartnäckig in den Tagmas hielten auf. Mein Blick schweifte über die Männer die in der Phalanx standen und da erkannte ich meinen Harnisch und so wusste ich dass ich auf meinen Nikolaos blickte. Sein Blick war unter dem Helm starr nach vorne gerichtet und er schien mich nicht zu bemerken. Seine Haltung des Sc***des wurde durch einen der Ausbilder leicht verbessert doch schien alles in geordneten Bahnen zu laufen. Patroklos lehnte sich zu mir und sprach sehr leise.
„Du siehst es geht ihm gut Damianos ich halte mein Wort auch wenn es gestern von dir erzwungen wurde. Doch nun komm wir gehen in mein Zelt ich möchte dies alles geklärt haben.“
„Ja gehen wir ich möchte ihn auch durch meine Anwesenheit ablenken wobei er mich nicht bemerkt glaube ich.“
Wir begaben uns wieder zu seinem Zelt und führten unsere Unterhaltung fort und erörterten alle möglichen Wege um die Gerüchte die es gab aufzuklären. Patroklos erklärte sich bereit alles in seiner Macht stehende zu tun um dies zu regeln. Kurz bevor wir das Zelt erreichten wurden wir durch lautes Geschrei gestoppt und blickten uns um. Ein ranghoher Ausbilder war gerade dabei einem der neuen anzubrüllen und dies tat er völlig in Rage. Mit seinem Kopf war er nur wenige Zentimeter von seinem Helm entfernt und die Worte die seinen Mund verließen waren Flüche, Beleidigungen und schlimmeres. Zu meinem und Patroklos entsetzen griff er dann auch zu körperlicher Bestrafung und schlug mit voller Härte gegen den Helm des neuen Soldaten.
„Wer ist dieser Ausbilder Patroklos? Ich will hier niemanden etwas unterstellen doch was kann jemand bei Schlachtformationen falsch machen das diesen Ausbruch der Wut und Aggression hervorruft?“
„Dies ist mein lokhagos (Offizier einer Infanterie-Einheit) Damianos, auch ich bin über das gesehene und gehörte entsetzt. Komm lass uns in das Zelt gehen ich weiß wer es war doch will ich ihn nicht öffentlich vor allen zur Rechenschaft ziehen.“
Ich nickte zustimmend und wir betraten das Zelt und kaum das wir uns gesetzt hatten rief Patroklos nach einem Hoplit und lies besagten lokhagos zu sich rufen. Patroklos erklärte mir das besagter Mann sein Stellvertreter ist und er bekannt ist für strenge Führung doch er selbst nicht mit solch einer Härte gerechnet hätte. Unser Gespräch wurde unterbrochen als der Stellvertreter von Patroklos das Zelt betrat.
„Ich habt nach mir rufen lassen Herr.“
„Dies tat ich in der Tat Georgios denn ich und mein Gast kamen nicht umhin euren Wutausbruch und den körperlichen Angriff auf einen unserer neuen Männer mitanzusehen. Was war sein Vergehen und weshalb verdiente er diese Reaktion von euch? Erklärt euch Georgios.“
„Herr, besagter Mann hat nach mehrfachem eingreifen durch meine Männer immer wieder denselben Fehler begangen und wagte es seine Worte gegen seinen Ausbilder zu erheben.“
Ob dieser Aussage war ich dann doch leicht verwirrt und wütend und mischte mich in diese Konversation ein.
„Dies alles rechtfertigt dennoch nicht euer Handeln, was gibt euch das Recht diesen Mann körperlich zu züchtigen und auch eure Worte waren nicht mit Bedacht gewählt.“
Der von mir angesprochene warf mir einen eisigen Blick zu und machte keinerlei Versuche meine Fragen zu beantworten was wiederum Patroklos auf den Plan rief.
„Mein ehrenwerter Gast hat euch eine Frage gestellt Georgios ich erwarte das ihr auf seine Fragen antwortet.“
„Ich bin euch Rechenschaft schuldig Tagmatarches aber nicht diesem da.“
Georgios warf mir einen verächtlichen Blick zu und spuckte vor sich in meine Richtung auf den Boden. Patroklos sprang aus seinem Stuhl auf und wollte in Richtung seines Stellvertreters eilen doch ich hielt ihn zurück. Er blickte mich an doch schüttelte ich nur meinen Kopf und deutete ihm so das er dies lassen solle.
„Ich erwarte das ihr meinem Gast Respekt entgegenbringt Georgios auch er ist Tagmatarches und ein ehrenwertes Mitglied eines angesehenen Hauses Athens.“
„Nicht mein Tagmatarches und ich will auch nicht über ihn oder seine Art des Lebens sprechen. Ich weigere mich auch nur ein Wort mit ihm zu sprechen ich nehme auch eure Missbilligung dafür in Kauf doch meine Entscheidung steht fest.“
„Geh Georgios ich will dich im Moment nicht sehen doch wir zwei werden uns noch sprechen ich werde euch rufen lassen.“
Georgios neigte seinen Kopf vor Patroklos doch mir warf er denselben eisigen Blick zu, drehte sich danach um und verschwand aus dem Zelt.
„Damianos ich hoffe du nimmst meine Entschuldigung für meinen lokhagos an ich weiß nicht was in ihn gefahren ist und was ihn zu diesem Ausbruch brachte doch sei dir sicher dass ich es nicht darauf beruhen lassen werde.“
„Dich trifft keine Schuld Patroklos mach dir deshalb keine Gedanken es müssen nicht alle mit mir oder wie er sagte meiner Art des Lebens einverstanden sein. Doch in mir wachsen irgendwie Bedenken und der Verdacht dass all die Anschuldigungen und Gerüchte von diesem Georgios aus gehen. Ich kenne ihn nicht deshalb musst du deine Entscheidung treffen da du ihn kennst doch als dein lokhagos hätte er die Möglichkeiten Bestrafungen und dergleichen anzuordnen ohne deine Zustimmung einzuholen.“
Patroklos wirkte sehr nachdenklich doch nickte er zustimmend.
„Ich werde der Sache auf den Grund gehen Damianos und sollten sich die Anschuldigungen als wahr herausstellen bitte ich dich bereits jetzt Mitglied des Tribunals zu sein das über ihn richten wird. Doch nun solltest du am besten deinen Heimweg antreten denn bereits seit einiger Zeit ist die Ausbildung für heute beendet und dein Nikolaos sollte bereits wieder unter eurem Dach weilen.“
Ich verabschiedete mich von Patroklos nach dem ich ihm zugesichert habe im Fall der Fälle dem Tribunal anzugehören und trat vor das Zelt in einen Tag bei dem bereits die Abenddämmerung eingesetzt hatte. Schnellen Schrittes kehrte ich zu mir nach Hause zurück wurde jedoch wenige Schritte vorher von einem Mitarbeiter des Archon gestoppt und er verwickelte mich in ein Gespräch in dem er mir mitteilte das der Archon Nachricht bekommen hatte das meine Garde aus Sparta bereits auf dem Weg nach Athen sei und sie morgen oder übermorgen eintreffen sollte. Ich bedankte mich freundlich für die Überbringung der Nachricht obgleich sein Tag ebenfalls schon beendet sei. Nachdem wir uns voneinander verabschiedet hatten ging ich die letzten Schritte zum Haus und betrat dieses und sogleich fielen mir die Stimmen und Geräusche auf die aus dem Arboretum an mein Ohr drangen. Ich begab mich zum Arboretum und blickte vorsichtig um die Ecke und was ich dort sah zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.
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