von Andrew_K
Auf der Jagd
Weit weggebracht hatten sie mich nicht. Das war das einzige, wo ich mir hundert Prozent sicher war. Alles andere war fraglich. Ich war in einem Kellerraum angekettet wie ein wildes Tier, noch immer nackt und in absoluter Dunkelheit. Jeden Tag ging das Licht an und Essen wurde gebracht. Danach war es wieder dunkel. Sie waren unregelmäßig. Damit war ich mir sicher. Ich ergründete, ob es Absicht oder Zufall sei und entschied mich für letzteres. Ich kannte niemanden von denen, die zu mir kamen, nur irgendwelche Security-typen. Ich pflegte mich so gut es ging. Immerhin gab es in der Zelle eine Dusche mit kaltem Wasser, ein Waschbecken und eine Toilette. Das war mehr, als wir in Pias Zelle gefunden hatten.
Pia.
Meine Finger fuhren vorsichtig über die erhabene Kruste, die ihren Namen darstellte. Ich schloss meine Augen und sah sofort sie. Nicht Nicole, nicht Jannet, nein ich sah Pia. Warum war das so? Ich hatte sie einfach weg geschickt, sie war in meiner Obhut und ich hatte sie alleine zurück gelassen in Ungewissheit. Nicole war stark und hatte noch unsere Tochter. Sie würde wahrscheinlich sogar alle noch auffangen können, eine gewisse Zeit.
Bevor sie mich aus dem Studio in einen Bus gezerrt hatten, hab ich Erwin noch zugerufen, er soll zu Nicole fahren. Er soll es sich von ihr zeigen lassen. Dann hatte ich noch gesehen, dass der Lotus weg war und danach war da nur noch Dunkelheit.
Ich betete darum, dass mit Pia alles in Ordnung war. Ich vermisste Pia und es bereitete mir körperlichen Schmerz, sie nicht bei mir zu haben. Wenn ich je wieder zu ihr käme, ich würde ihr nur noch das geben, was sie braucht, nicht mehr und auch nicht weniger. Ich wollte es verdienen, von ihr Meister genannt zu werden.
Als die Tage vergingen, beschäftigten mich auch weitere Gedanken. Statt darüber nachzudenken, wie ich Pia meine Liebe zeigen konnte und ihr ein besserer Meister sein konnte, beschäftigte ich mich mit den Problemen, die wir mit den Prothesen hatten. Wir mussten feststellen, dass es kaum sinnvoll war, die Signale an der Kopfhaut aufzufangen. Man musste schon sehr starke Gefühle erzeugen, damit sie empfangen werden konnten. Es musste etwas anderes geben.
Im Grunde sind es alles nur elektrische Impulse, die ein antrainiertes Programm abriefen. Es war in jedem Menschen etwas anders, wir konnten nur die Schalter auslegen, darauf drücken musste jeder selber. Mir wurde klar, dass der Umgang mit der neuronalen Schnittstelle genauso schwer war, wie die Rückkehr eines Koma- oder Schlaganfall-patienten in sein altes Leben. Nur das er den Vorteil hatte, dass sein altes Leben weg war. Die versehrten konnten sich aber daran erinnern, wie es war zu laufen, zu springen und zutanzen. Über diese Probleme philosophierte ich tagelang herum. Ich stellte mir sogar vor, dass ich mit meiner Frau diskutierte, die mir in meiner Phantasie wertvolle Tipps gab.
Doch dann kam der Tag, an dem sie mir Pias Cuntsteak servierten, einfach so, ohne ein Kommentar.
Ich starrte darauf, ihr Tattoo, die Piercings, alles war da. In meinem Geist breitete sich Dunkelheit aus, genau wie Dunkelheit, die mich bald wieder umgab. Ich erstarrte äußerlich, während ich im inneren Schrie. Sie hatten meine Pia getötet. Und um mich zu verhöhnen, hatten sie ihr Steak gegrillt und mir serviert. Wohl um mir zuzeigen, wie sich die Angehörigen fühlen, wenn sie erfahren, dass man ihre Kinder gegessen hatte, nach dem man sie gefoltert hatte. Aber warum Pia. Sie war doch selber ein Opfer. Was für eine Bestie kommt auf solch eine Idee?
Finde sie und töte sie alle. Der Dämon, das kalte dunkle Tier, das dunkelrot in meiner Seele wohnte, witterte seine Chance. Ich würde sie ihm geben, geh hin und nimm blutige Rache und ich zog mich zurück und überließ dem Tier das Feld. Langsam riss das Tier das Laken in Streifen und fädelte einen dünnen Streifen durch alle Ringe des Stückes, was wir noch von Pia hatte. Die restlichen Streifen wickelten wir uns um die Hände und um die Unterarme, wie wir es so oft bei Boxern gesehen haben. Dann wartete das Tier in geduckte Haltung auf die nächste Ankunft des Lichtes.
Sie waren zu überrascht, als das Tier über sie kam und sie zu Boden rang, sie wie Beute in die Zelle zerrte und sie dort zerfetze, ihre Kleidung und ihre Haut.
Sie zurück ließ, um mit dem Schlüsseln durch den Gang zu schleichen, der aus seinem Gefängnis führte. Das Tier bemächtigte sich des Typen im Vorraum, der statt auf die Monitore seine Augen lieber auf einen Porn auf dem Handy richtete und das Tier nicht kommen sah. Der schrie, als er sein eigenes Messer in seinem Bein spürte und sah, wie das Tier den Schmerz analysierte.
„Wo ist meine Pia?“
„Wer?“
„Falsche Antwort“, sagte das Tier und drehte das lächerliche Survialmesser mit den Sägezähnen auf der andere Seite in der Wunde, die dabei so richtig Schaden anrichteten. Das Tier jubilierte. Der Mann war einer Ohnmacht nah.
„Wo ist meine Pia Schneider?“
„ Am Botanischen Garten Nummer 34a Bielefeld.“
„Wer gab euch die Box.“
Der mann war kurz vorm wegtreten und das Tier riss das Messer aus der Wunde.
„Boss…“, der Mann viel in Ohnmacht.
Vor meinem inneren Auge tauchte das Bild von diesem alten Sack auf, der mich beinahe erwürgt hatte.
„Ich werde dich töten.“ Das Tier sah sich schon, wie es das Messer in den Bauch des Mannes rammte und dann langsam durch seine Eingeweide zog. „Nein zu leicht. Er sollte leben, wie ich, aber ich würde im seinen Schwanz braten und zum Essen servieren.“
Das Tier frohlockte und ich suchte wenigstens den Schlüssel eines Autos. Vor der Tür stand der Van, mit dem sie mich hier her gebracht hatten. Amerikanischer Dodge, das A-Team hätte gegrüßt, wenn er nicht gelb gewesen wäre, mit diesem Wappen auf der Seite. Das Wappen, das sie doch beschützen sollte, wohl aber nicht vor ihnen selber. Das Tier schlug die Seitenscheibe der Fahrertür ein, statt den Schlüssel zu benutzen und setzte sich dann mit blanken Arsch auf die Scherben. Schmerz spürte es ja nicht. Auch nicht von den Schnittwunden am Arm, die es sich dabei zuzog. Ich konnte grade noch so das Navi benutzen, bevor es wieder die Kontrolle übernahm und in wilder Freude das Fahrzeug in den nicht so dichten Verkehr springen ließ. Denk an die Kinder dachte ich, als das Tier versuchte, den Van in der geschlossen Ortschaft auf 140 zu bekommen. Sofort zog sich das Tier zurück und überließ mir das Fahren. Aber es würde keine Abweichungen von dem Plan zulassen. Zu erst Pia finden.
Nach nur einer viertel Stunde war ich an der Adresse. Die Adresse führte mich direkt zu ihrem Grab. Ich kauerte mich davor und ließ meiner Trauer freien Lauf. Am Rande bemerkte ich andere, die auch Gräber besuchten und sich über meinen Anblick wohl die Mäuler zerrissen. Ein nackter tätowierter blutender Mann, der vor einem lächerlich kleinen Grab hockte. Ich hockte noch nicht lange da, da trat ein Mädchen zu mir. Durch den Schleier meiner Tränen sah sie aus wie Pia.
„Oh Pia“, heulte das Tier und bemächtigte sich des Mädchens, die nun versuchte vor dem schrecklichen nackten Mann wegzukommen, der versuchte sein Gesicht in ihrem möglichst nackten Dekolletee zu versenken. Auf halben Weg des Kampfes hielt das Tier inne und überließ mir das Feld. Das war nicht Pia. Auf diesem nackten Bauch fehlt die neue schöne Rosenranke von Pia. Schlagartig ließ ich von ihr ab und zog mich wieder zum Grab zurück.
„Entschuldigung, ich dachte du seist Pia.“
Danach richtete ich meine Trauer wieder auf das Grab. Es dauerte etwas, bis das Mädchen sich berappelte und sich wieder in meine Nähe traute.
„Kannten Sie sie“, fragte sie vorsichtig.
„Ja, sie war die letzten 2 Monate ihres Lebens meine Frau.“
Das Mädchen stutzte. „Das hat mir Pia nie erzählt.“
„Ich war jeden Tag mit ihr zusammen und ich liebe sie, ich werde sie immer lieben.“
„Aber das kann nicht sein, in den letzten 2 Monaten war sie noch mit mir in der Disko und so. Sind sie sicher, dass wir von der selben Pia reden?“
Ich schaute sie verständnislos an. „Pia Schneider geboren in Bielefeld, hat einen Bruder Namens Thomas. Etwa so groß wie du. Kurze blonde Haare und am Kinn eine kleine Narbe, die sie von einem Fahrradsturz hat, als sie sechs war. Das ist die Pia,m mit der ich bis vor 2 Wochen meine Frau, mein Kind und mein Bett geteilt habe.“
Das Mädchen schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an.
„Vor zwei Wochen? Das kann nicht sein? Pia ist seit über einem Jahr tot.“
Wieder schaute ich sie verständnislos an. Dann schaute ich auf das Grab und auf das Todesdatum . Letzes Jahr. Sie hatten mich verarscht, sie hatten mich zu dem Grab einer Fremden geschickt.
Ich stand auf und schaute zu dem Mädchen, dass nun perplex auf meine Blöße schaute, was sie bisher nicht bemerkt haben schien.
„Tut mir Leid, dass ich sie erschreckt habe. Ich muss gehen.“
Ich wollte mich wegdrehen, doch sie hielt mich am Arm auf.
„Warten sie“, sagte sie.
Ich schaute sie an und sie versuchte meine Blick zu erwider, was ihr nur bedingt gelang, bevor sie demütig zu Boden blickte.
„Die Pia, die ihr beschriebt, die war genau wie meine Freundin Pia, nur mit zu kurzem Haar. Aber das kann nicht sein. Zwei Menschen mit dem gleichen Bruder und der gleichen Narbe am Kinn mit dem selben Namen in der gleichen Stadt…“, sie machte eine Pause. „Das kann sie nur gewesen sein. Biete sagen sie mir, wo war sie die ganze Zeit?“
Ich nannte ihre die Adresse vom Bunker.
„In Belgien?Was hat sie in Belgien gemacht?“
Ich erinnerte mich an das, was ich mit ihr in Belgien getan hatte und es zeigte eine körperliche Reaktion, die auf Grund meiner Nacktheit dem Mädchen nicht entging. Ich musste mich ablenken und griff mit der Hand an mein Amulett, dass ich um den Hals trug und schlagartig war die Wut wieder da, die jeglichen anderen Gefühle auslöschte.
„Vor 2 Wochen habe ich sie das letzte Mal gesehen. Hier in Bielefeld. Wir haben uns unsere Tattoos stechen lassen bei Miss Jennifer Galand. Sie hat von ihr eine Rosenranke bekommen und einen Falken auf dem Bauch.“
Das Gesicht des Mädchens wurde weiß. Sie hatte eine Hand vor dem Mund, als ihr eine Erinnerung scheinbar durchs Gehirn schoss.
„Oh mein Gott, ich hab sie gesehen“, dann begann sie zu heulen „und ich hab sie nicht erkannt. Ihre Großmutter hat immer gesagt, dass sie hier nicht liegt und dass dies alles Schwindel ist und ich hab ihr nicht geglaubt. Warum hab ich ihr nur nicht geglaubt?“
Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Konnte ich diesem Mädchen wirklich sagen, dass Pia nun trotzdem Tod war? Ich schaute sie an.
„Wenn du wissen willst, was mit ihr geschah, dann fahr nach Belgien. Nimm lieber noch jemanden mit, denn ich weiß nicht genau, was ihr da findet. Aber die Antworten, die du suchst, findest du dort.“
Ich wollte sie grade zum Abschied umarmen, da hörte ich hinter mir eine Stimme.
„Mädchen? Tritt von dem Mann weg.“
Ich drehte mich um und sah etwa 3 Meter hinter mir 2 Rocker in Kutten. Schon etwas älter und mit etwas dickeren Bäuchen. Aber Schlagring und Baseballschläger beantworteten die Frage, weshalb sie hier waren. Ich drehte mich zu dem Mädchen.
„Geh! Was jetzt folgt, das willst du nicht sehen. Fahr nach Belgien. Dort wirst du Antworten finden. Vielleicht nicht alle, aber genug. Und nun geh und dreh dich nicht um, egal was du hörst.“
Ich sah, wie sie erst ging und dann regelrecht rannte. Als sie außer Sicht war, griff das Tier an.
Die Rocker hatten keine Angst vor einem nacktem Mann, schwerer Fehler. Sekunden später langen sie am Boden. Das Tier war ein gemeiner Kämpfer. Es trat dahin, wo kein Mann einem anderen Mann hin trat. Seine Eier haltend hatte der eine seinen Schläger fallen gelassen und das Tier danach gegriffen. Das ihn die Faust des anderen am Kiefer traf, bemerkte das Tier nicht. Es fegte ihn mit der Keule um. Dann hielt es dem ersten die Keule unters Kinn.
„Wo ist Pia und wo ist euer Boss.“
„Ich sage dir nichts.“
„Wie schade.“
Das Tier stand auf und hieb ihm auf den Schädel. Danach war es unentschlossen, ohne Ziel und überließ mir das Zepter. Ich bückte mich und untersuchte die Beiden. Ich hatte sie nicht getötet. Die beiden waren sehr hart im nehmen. Aber einen Besuch im Krankenhaus war für beide angesagt. Der eine hatte genau meine Größe. Ich befreite ihn von seinen Stiefeln, seiner Lederhose und seiner Kutte und zog mir alles über. Dann ließ ich sie zurück.
Vor dem Friedhof sah ich, dass zwei stolze Harleys den Van zuparkten. Überhebliche Rocker. Lassen den Schlüssel stecken und Brille und Helm am Lenker. Trotzdem danke, die Herren.
Ich stieg auf eines der Motorräder und fuhr los. Ich wusste eigentlich nicht genau, wohin ich fuhr. Aber bald erkannte ich, das mich mein Weg zu Erwins Haus führte. Vor der Tür stand eine Harley mit Beiwagen. Hier waren sie also auch. Als ich klingelte, öffnete mir Lea-Maria die Tür. Sie war so perplex mich zu sehen, dass sie kaum reagierte, als ich sie mit einer Hand in den Hausflur drängte und gegen die Wand drückte.
„Wo ist Erwin?“
„In Trier“, flüsterte Lea-Maria erstickend und versuchte sich zappelnd aus meinem Griff zu befreien.
„Ist noch einer hier?“
„Nein…“, kam fast unhörbar und ich ließ sie zu Boden fallen, wo sie keuchend nach Luft rang. Ich ließ ihr kaum Zeit zum Erholen und zerrte sie ins Wohnzimmer. Dort warf ich sie aufs Sofa und war sofort über ihr. Sie lag zitternd unter mir und wusste nicht, was sie mit mir erwartete. In ihrer Vorstellung schien das aber alles und noch schlimmeres zu sein. Genüsslich schaute ich mir ihren Körper an, den ich ja eigendlich schon gesehen hatte und nun von dieser hübschen Gänsehaut überzogen war. Ihr Top, was nach oben gerutscht war, legte das Logo der Rocker frei und führte mich wieder zurück zu meiner kalten Wut. Ich griff nach ihrer Titte und presste sie mit Gewalt zusammen. Dann hielt ich ihr Pias Cuntsteak vor die Augen.
„Du weißt, was das ist?“
„Ja“, keuchte sie.
„Es steckte in einem Grill, bevor ihr das `raus geschnitten habt?“
„Ja, aber…“, sie kam nicht weiter, weil ich ihre Titte bis zu ihrem Mund hochzerrte.
„Ich will deine Ausflüchte nicht hören, nur die Antworten, die ich brauche. Wer war noch dabei, als dies aus ihr getrennt wurde?“
„Johannes, Natascha, ich und Pia.“
Ich ließ ihre Titte los und schlug ihr so hart ins Gesicht, dass ihre Nase blutete und sofort alle meine Finger in ihrem Gesicht erschienen.
„Wenn du es noch einmal wagst, den Namen der Person zu nennen, der ihr mein liebstes Stück aus dem unschuldigen Körper geschnitten habt und damit auch mein Herz zerstört habt, dann sage ich dir, wirst du den Tag verfluchen, an dem du geboren wurdest. Weißt du eigentlich, dass sie schwanger war? Mit unserem Kind?“
Sie schaute mich voller entsetzen an. Sie war vollkommen hilflos. Niemand würde sie retten, das wusste sie. Bei mir war aller Kampf sinnlos. Ich ließ von ihr ab und sah mich im Raum um. Auf einem Beistelltisch sah ich Handschellen liegen, die mir gerade recht kamen. Ich schloss eine Seite um ihr linkes Handgelenk und eines um mein Rechtes. Dann zerrte ich sie zurück zur Haustür. Auf dem Sidebord dort lag ein pinkes Handy und ein Motorradschlüssel. Ich nahm alles an mich und zerrte sie weiter. Draußen zwang ich sie in den Beiwagen. Ich drückte die Zündung und versuchte den Gashebel zu drehen.
„Pedale“, keuchte Lea-Maria, die nach vorne gezogen auf der Abdeckung des Beiwagen lag, weil die Kette zu kurz war. Ich schaute nach unten und sah ein Gaspedal.
„Das hast du aber Glück, Kleine, sonst wären der Tag für dich echt anstrengend geworden.“
Ich fuhr los Richtung Sauerland mitten in den Busch, wo es schwer fallen würde, uns zu finden. Ich wollte von Lea-Maria alles wissen und dafür brauchte ich Zeit, Ruhe und ihre volle Aufmerksamkeit. Und das Tier würde jede Sekunde genießen.
Wir fuhren bis tief in die Nacht, bis ich endlich etwas fand, was dem Tier zusagte, eine verlassene Jägerhütte, weit ab vom Schuss, kaum Netz, kein Strom. Hier würde sie niemand schreien hören. Ich stellte das Motorrad ab und zerrte das völlig unterkühlte und daher ziemlich steife Mädchen aus dem Beiwagen. Dann stellte ich mich vor sie und reichte ihr das Handy.
„Ruf Erwin an! Sag ihm, alles ist gut. Sag ihm, dass ich ihn, Johannes und Natascha suchen werde. Und dann sagst du mir, was er gesagt hat.“
Sie sah mich entgeistert an, wählte aber trotzdem die Nummer. Er ging auch nach einiger Zeit dran. Mit zitternder Stimme sagte sie ihrem Opa den genauen Wortlaut, was ich ihr aufgetragen hatte und lauschte dann. Dann sagte sie: „Opa, ich kann das nicht, ich habe Angst.“ Sie hörte wieder zu. Ängstlich sah sie zu mir. „Wie so Tante Nici?“ … „okay“… „Ich werde es ihm sagen.“
Sie schaltete das Handy komplett aus und gab es mir zurück.
„Und?“
„Ich soll dich eine Woche lang beschäftigen, damit du wieder runter kommst und zu dir findest. Und ich soll dir sagen, dass du geliebt wirst, von mehr als einer Frau. Das du ihnen das Herz brichst, wenn mir was passiert.“
Das Tier schrie, was ist mit deinem Herz, da haben sie keine Rücksicht genommen. Das war ihnen vollkommen egal. Und gerade sie sollte mich beruhigen? Eine Woche lang? Sie war dabei, als es passierte. Was konnte sie tun, was mich eine Woche davon abhielt, sie richtig zu quälen? Nichts.
Ich sah mich um, in einiger Entfernung war ein Hauklotz mit einer Axt darin. Ich zerrte sie dort rüber und presste sie vor dem Bock auf den Boden. Ich zerrte ihre Handgelenk mit der Handschelle auf den Hauklotz und hörte es in ihrer Schulter knacken.
„Hör auf zu zappeln. Wenn du still hältst, ist vielleicht nur deine Hand ab, wenn du dich wehrst vielleicht der ganze Arm.“
Sie schrie und weinte und versuchte die Hand aus der Handschelle zu ziehen, doch ich hielt dagegen. Bald hörte sie auf und heulte nur noch.
„Du kannst dir das ersparen, wenn du mir eine Frage beantwortest mit nur einem Wort. Wenn nennen eure Leute den Boss.“
Lea-Maria schien tatsächlich überlegen zu müssen.
„Die Frage kann doch nicht so schwer sein. Okay manchen wir es für dich einfacher. Nur Namen.“
„Ines und Natascha.“
Ich war verwundert, mit den Namen hatte ich nicht gerechnet. Nicht mit Namen von zwei Frauen, ich musste nachdenken. Ich stand auf und schleifte Lea-Maria hinter mir her in das Haus. Drinnen stand ein schmales Bett mit einer dünnen Decke darauf. Ich schubste sie hinein und legte mich dazu. Ich nahm die Decke und reichte sie ihr. Dann dachte ich nach.
Wie konnte eine Frau der Boss sein, wie konnte eine frau so grausam sein und mir meine Pia nehmen. Plötzlich kam die Erkenntnis.
„Natascha ist der Boss der Rocker und sie hat das hier mitgebracht.“ Ich zeigte Lea-Maria das langsam sich auflösende Amulett.
Lea sagte: „ja, aber es ist nicht so wie es aussieht.“
Ich schlug sie ohne Vorwarnung.
„Ich habe dir nicht erlaubt, so zu antworten.“
„Aber ich muss dir was erklären.“
Wieder schlug ich sie und sie versuchte sich mit der Decke zu schützen, was ihr nur halbherzig gelang.
„Egal, was es ist, ich will es nicht hören. Und jetzt gib Ruhe, ich werde schlafen.“
Es dauerte lange, bevor sie nicht mehr heulte und endlich schlief. Das Tier frohlockte, aber ich bekam ein schlechtes Gewissen, wegen Erwin. Dies war nun die zweite Frau, die er mir quasi ins Bett legte. Die letzte war vor Jahren Nicole gewesen, nachdem ich den Mann getötet hatte, der auf dem Kölner Hansaring 10 Kinder verstümmelt und 2 getötet hatte. Er hatte mich in sein Haus geholt und direkt in die Arme von Nicole gelegt. An ihrer Brust hatte ich Tagelang mit mir selbst gekämpft und sie hatte mich nur gehalten. Er hatte mir nie gesagt, warum sie bei ihm war. Aber er hatte uns beide damals verbunden. Ich weiß nicht, warum er das getan hatte, aber ich war für sie fast ebenso die Rettung, wie sie für mich. Auf der Gefühlsebene waren wir uns so nahe, wie ich davor und danach keiner zweite Frau gekommen bin und dann kam Pia.
Ich musste eingeschlafen sein, in meinem Traum war ich wieder auf dem Rastplatz, meinem vorletzten Fick mit Pia. Aber Nicole war auch dabei und sie lag unter Pia auf der warmen Motorhaube. Voller Leidenschaft küssten sich mein Herz und meine Seele. Sie rieben ihre Körper aneinander, dass ihre Titten steil standen. Ich liebte es, wenn sie das taten und ich spürte die härte meines Schwanzes in der Hose, die nach Befreiung suchte. Dann sah ich, wie jeder von ihnen seine Hand zu der Perle des jeweils anderen schob und dort rieben, dass aus beiden die Säfte nur so liefen. Sie flüsterten ihre Namen, während sie vor Geilheit stöhnten. „Nicole, ja, gib’s mir.“ – „Pia, bitte, du weißt was ich brauche.“ Ich befreite meinen Schwanz und er sprang ihnen entgegen. Er zitterte vor Erregung, wann er nun endlich zum Zuge kommen dürfte. Ich rieb mit meiner Hand über Pias prahlen Hintern. Lüstern sahen mir die beiden entgegen und während ich meine Seele fickte, schlug ich meinem Herz auf den Hintern. Ihr geiler Saft tropfte herab und schmierte meinen Schaft. Pia, rief ich. Ich wollte auch mit der zweiten Hand zuschlagen, aber die hing irgendwo fest. Ich zog heftig daran, aber meine Hand schrie daraufhin und dann hörte ich ein Knacken, wie wenn Holz unter einem schweren Körper sich verbiegt.
Mit einem Satz war das Tier aus dem Bett und schleuderte Lea-Maria wie einen Morgenstern gegen den Mann. Ein kurzer Blick sagte mir, dass dies Lea-Maria nicht gut tat, aber darum musste ich mich später kümmern. Der Mann war nicht allein. Drei weitere Angreifer standen in der Hütte. Alle mit Schlagstöcken bewaffnet.
Wie hatten sie uns gefunden? Egal. Ich ergriff einen der Schlagstöcke und war Sekunden später bei ihnen. Die Hütte war einfach zu klein für einen geordneten Kampf. Diese Typen mochten gut in Kneipenschlägereien sein, wenn der Gegner betrunken oder unterlegen war, aber gegen das Tier hatten sie keine Chance. Eine Minute später hatte ich ein paar blaue Flecken mehr, aber von den anderen stand keiner mehr. Der erste kam wieder zur Besinnung. Ich setzte mich auf seinen Bauch und holte sein Messer aus seiner Tasche. Langsam drückte ich es in seine Brust auf der rechten Seite. Ich wollte ihn ja nicht sofort töten.
„Wie habt ihr mich gefunden?“
Das schmerzverzerrte Gesicht sagte mir, dass es noch einige Zentimeter brauchen würde, bis es mir antworten würde. Ich drückte etwas tiefer. Ich hörte seine Zähne knirschen und neben mir:
„Nein, bitte, tue ihm nichts.“
Ich schaute Lea-Maria nur kalt an. Dann wusste ich, wie ich ihn zum Reden brachte. Schutzrocker. Ich schnappte mir Lea-Maria und setze sie vor mir auf den Bauch des Mannes, so dass er nun eine schöne Aussicht auf ihre Titten hatte. Damit er mehr sehen konnte, riss ich ihr Top auf und sie lagen frei. Dann zog ich die Klinge aus seiner Brust und setze es von unten an ihrer Titten an.
„Du hast die Wahl, eine Antwort oder diese Titte steckt gleich in deinem Mund. Das ist eine ganz besondere Delikatesse. Also?“
Noch immer schwieg der Mann und ich stach zu. Ich führe das Messer von unten in die Brust, damit auch schön viel Blut auf ihn lief. Das brach das schweigen.
„GPS, all unsere Fahrzeuge haben GPS.“
„Danke“, sagte ich und schlug den Mann KO. Auch Lea-Maria war ohne Besinnung, was meine weitere Untersuchung jetzt deutlich erschwerte. Trotzdem fand ich genug Sachen, die ich brauchen konnte. Mit einem Seil fesselte ich die Männer an ihren Armen und ihren Hälsen. Wenn sich einer zu befreien versuchen würde, würde er den anderen erwürgen. Das Tier frohlockte und wollte zuschaun. Aber ich wusste, wir mussten weg. Ich hatte einen Rucksack gefunden und stopfte alles mögliche fast wahllos hinein. Ich zog ihn über meine Schultern und schaute aus dem Fenster. Nur 3 Motorräder und der Van standen da. Ich warf mir den blutenden Körper von Lea-Maria über die Schulter und verließ das Haus. Am Hauklotz nahm ich noch die Axt mit. Dann begann ich zu laufen, mitten in den Wald hinein. Ich lief, bis mich Lea-Maria keuchen daran erinnerte, dass sie nicht nur ein totes Stück Proviant war.
Wir waren gerade in einer Schonung angelangt. Ein kleiner Bach lief hier und daneben war eine Stück trockene Wiese, auf der wir rasten konnten. Ich legte sie ab und gegen einen Baumstumpf. Dann öffnete ich den Rucksack und schüttete ihn aus. Gott sei dank war der Hüttenbesitzer ein Survivalfreak. Der Rucksack war voll von Dingen, die man in der Wildnis brauchte. Jetzt schaute ich mir Lea-Maria an.
Der letzte Kampf hatte sie stark zugerichtet. Ihr Handgelenk war gebrochen und schillerte in allen Farben des Regenbogens. Es war ein Wunder, dass ich es nicht abgerissen hatte. An ihrem Oberschenkel war ein Schnitt, der durch ihre Jeans ging, aber nicht sehr tief war. Am schlimmsten war die Wunde in ihrer Titte. Auch wenn die Klinge nicht sehr breit gewesen war, so hatte sie doch viel Gewebe verletzt. Eine Entzündung deutete sich an und wenn ich nicht sofort handelte, würde sie sich ausbreiten.
„Lass sie liegen“, sagte das Tier. Sie ist es nicht wert, das man sich um sie kümmert. Aber sie war Erwins Enkelin und er hatte sie mir anvertraut, wie er mir vorher Nicole anvertraut hatte. Ich kann sie nicht sterben lassen. „Dann quäl sie beim heilen.“ Ich griff zu der Flasche Wasser und setzte sie unter der Titte an. Mit einem beherzten Druck spülte ich die Wunde aus. Es kam nur Wundflüssigkeit, kein Blut. Kein großes Gefäß war verletzt. Ich zog sie in liegende Position und holte Nadel und Faden aus dem Survival-Kit. Ich nähte die Wunde zu. Danach nahm ich eine Schere und zerschnitt ihre Jeans. Mit langen Streifen verband ich ihre Brust und ihr Bein. Ich nahm das Messer, brach die Klinge ab und wickelte Klebeband darum. Dass schob ich unter die Handschelle. Dann nahm ich Streifen ihres Tops und wickelte es um alles und machte so einen stabilen Verband.
Ich setzte mich neben sie, aber meine Gedanken waren leer. Nur zwei Gesichter tauchten immer wieder auf, die mich erwartungsvoll oder ergeben anlächelten. Ich packte alles in den Rucksack zurück und zog ihn an. Dann legte ich mir das nun bis auf ihre Socken und Höschen nackte Mädchen auf die Schulter und begann wieder zu laufen.
Drei Tage lief ich so, füllte an Kuhtränken mein Wasser nach, klaute Bauern Birnen und Äpfel von den Bäumen und wickelte mich in der Nacht mit dem Mädchen auf der Brust in die Decke und träumte, es möge Pia oder Nicole sein. Am Morgen des vierten Tages wurde sie endlich wach.
„Was hast du mit mir gemacht?“
Ich antworte nicht. Sie fühlte mit der freien Hand ihren Schritt entlang.
„Du hast nicht…?“
Ich beachtete sie nicht.
„Warum hast du nicht?“
Jetzt antwortete ich: „Du bist nicht einer meiner Frauen, nicht Pia, nicht Nicole.“
Sie sah mich groß an. Mir war es egal, was sie dachte. Ich hielt ihr einen Apfel hin, den sie nahm und aß. Dabei schaute sie an sich herunter, an alle Stellen, die ich verletzt und verbunden hatte.
„Du hast ein Messer in meinen Busen gestochen…“
„Hat seinen Zweck erfüllt.“
„Und ihn verbunden.“
„Ich mag nur lebenden Proviant.“
Sie erschreckte kurz, doch dann beruhigte sie sich sehr schnell.
„Ich habe noch nie Mensch gegessen und ich glaube, du auch nicht“, sagte sie bedacht und langsam.
Ich sah sie an und in meinem Hirn ratterte es. „Aber das hier.“ Ich griff zu meinem Amulett, dass sich daraufhin begann, sich stärker aufzulösen, als ich erwartet hatte. Bald würden an dem Band nur noch Pias Ringe hängen.
„Was glaubst du? Pia hat uns zu einer Besichtigung in euren Bunker eingeladen. Dort hat sie uns euer Kannibalenparadies und euer Kybernetiklabor und Opa das Krankenhaus gezeigt. Mein aus Schweinefleisch nachgebauter Körper liegt jetzt in eurem Kühlhaus und wartet darauf, von euren Gästen gegessen zu werden. Sie hat uns ihre Zwillingsschwester serviert und hat uns für dich ihr erstes und bestes Stück mitgegeben. Damit du etwas von ihr hast, denke ich.“
Mein Mund stand sprachlos auf. Doch dann war da wieder die Wut.
„Warum hat das keiner von euch gesagt, ich hätte dich nicht mitgenommen, ich hätte keinen von euch verletzt. Ihr hättet es mir nur sagen müssen. Ich hasse euch, weil ihr den Dämon geweckt habt. Ich werde wieder Wochen brauchen, um ihn einzudämmen. Jetzt wo du wach bist, kannst du auch wieder laufen. Also komm.“
Ich ließ keine weitere Unterhaltung zu. Sie hatten mich glaubend gemacht, dass Pia tot sei. Warum hatten sie es getan? Wollten sie schaun, wie ich mich in meiner Trauer winde und sich daran ergötzen? Oder wollten sie sogar das Tier wecken? Egal was es war, ich wollte, dass sie es auch zuspüren bekamen, allen voran ihr Boss. Egal ob sie schwanger war, sie sollte erleben, was es heißt, einem Dämon zu besitzen.
Nach einem halben Tag waren Lea-Marias Füße blutig. Sie war es nicht gewohnt, barfuß durch den Wald zu rennen, vor allem nicht in meinem Tempo. Ich musste sie wieder tragen, was ich weitere drei Tage tat, ohne das wir nochmals redeten. Dann sagte ich ihr, dass die Woche herum sei.
„Opa hat mir gesagt, ich soll dich an Tante Nici erinnern.“
„Ich weiß nicht, wen du meinst.“
„Sie ist nicht meine richtige Tante, musst du wissen. Mein Opa hat sie nach einem sehr schrecklichen Erlebnis, was sie hatte, quasie adoptiert. Er sagte, sie wäre mal Kindergärtnerin gewesen und hätte mit ansehen müssen, dass so ein Raser vor ihren Augen in ihre Kinder hinein gefahren ist. Sie hat dann den Rettungssanitäter und Feuerwehrmann geheiratet, der damals die Kinder gerettet hat. Die beide haben damals bei Opa gewohnt und sind dann auch noch ein paar Jahre immer mal zu Besuch gekommen. Ich hab die beiden das letzte mal vor sieben Jahren gesehen, auf ihrer Hochzeit.“
Ich schaute sie nur an. Sie sprach von Nicole, meiner Nicole. Ich hatte nie gefragt, wieso sie mir geholfen hatte. Jetzt war ich nur überwältigt. Doch dann kam wieder die Vorwürfe. Warum hatte sie solange gewartet, warum wollte Erwin, dass seine Ekelin mich sieben Tage lang ertrug und das Monster, das in mir wohnte.
„Ich verstehe euch nicht“, sagte ich. „Ich verstehe Erwin nicht, ich verstehe dich nicht.“
„Opa hat immer gesagt, dass in jedem Bösen auch das Gutes steckt. Es sind unsere Entscheidungen, die aus uns das eine oder das andere machen. Aber wenn man das Böse nicht kennt, dann ist es leicht zu glauben, man sei gut und wird doch böses tun, weil man sich nicht mehr hinterfragt.“
Ich hatte den Spruch schon mal von ihm gehört. Auch wenn ich glaubte, dass er für Lea-Maria eine andere Bedeutung hatte als für mich.
„Lea-Maria, ich werde Natascha und Johannes einen Besuch abstatten. Ich werde mich auf dem Weg nicht aufhalten lassen. Ich werde dieser Frau das Tier zeigen, was sie entfesselt hat. Und dann werde ich nach Hause gehen und du bist dann frei. Sag mir, wo ich sie finde und der Weg ist für dich nicht mehr ganz so weit.“
Sie stockte: „Was wirst du mit ihr tun?“
„Das entscheidet der Dämon. Aber sie soll sich ihr Leben lang erinnern.“
„Okay sie ist in der Weißen Burg in der Voreifel nahe Euskirchen.“
Es sollte noch weitere 6 Tage und eine Schlägerei mit einer Rockerbande — wir brauchten ein Fahrzeug und mehr Kleidung für Lea-Maria, sie war ein gutes Schutzsc***d, was allerdings nicht ohne zusätzliche Blessuren von statten ging — dauern, bis wir dort ankamen. Es war eine Wasserburg und die Tore waren verschlossen. Ich schaute Lea-Maria an.
„Gleich wirst du ein letztes Mal leiden.“
Ich wusste, dass Natascha und Johannes mich beobachten. Von Lea-Maria wusste ich auch, dass die beiden heute hier waren, weil die Schule hier eine neuen Ableger gründen wollte. Nur Johannes, Natascha und der Burgbesitzer waren hier. Pias Spende hatte dies möglich gemacht.
Ich zerrte Lea-Maria an den Haaren zum Graben und kniete mit ihr hin. Ich steckte ihren Kopf ins Wasser, um sie zu ertränken und schrie nach Natascha. Immer wieder zog ich Lea-Maria hoch, die schon bald verzweifelt um ihr Leben kämpfte, da bequemte sich diese Frau endlich zu uns vor das Tor.
„Du bist das also, der Boss, der mich glauben gemacht hat, dass ihr meine Frau getötet habt. Was habt ihr euch erhofft. Mich zu brechen? Das ich euch all meine Sünden beichte?“
Wieder presste ich Lea-Marias Kopf unter Wasser.
„Komm näher.“
Langsamen Schrittes kam sie näher. Als sie nah genug war, dass ich sie erfassen konnte, keuchte sie plötzlich auf und ging in die Knie. Ich sah, wie sich vorne an ihrer Hose ein Fleck abzeichnete.
„Zu früh“, murmelte sie. „Nicht gedreht.“
Da erwachte der Arzt in mir. Ich ließ Lea-Maria fahren und kam zu Natascha hin. Ich wollte helfen. Das wollte ich wirklich, aber ein Schuss warf mich herum. Auf dem Rücken liegend, sah ich, wie Natascha über mir zusammenbrach und ein Ladycold aus ihren Fingern viel. Ihr Gesicht lag in meinem Blut, das aus meiner Brust quoll. Lea-Marie an meinem Arm keuchte und spuckte Wasser. Johannes war da. Ich hielt ihn auf, als er seine Frau bewegen wollte und sagte nur „das Kind“
Sein Gesicht war bleich.
„Hol einen Arzt“, flüsterte ich.
„Ich kann nicht, sie hat auf dich geschossen.“
„Hol Nicole“, dann wurde mir schwarz vor Augen.
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