Zu dieser Geschichte hat mich die Szene der Furries animiert, die ich durchaus als interessant betrachte. Ob so etwas in diesen Kreisen vorkommt, kann ich nicht sagen, aber vorstellbar wäre es.
Aldebaran66
HomoLepus
Kapitel 1
Vor vielen Jahren, als ich noch Student war, hatte ich ein Problem, was wohl die meisten in meiner Lage hatten. Kein Geld, oder zumindest nicht so viel, dass man davon hätte, ohne Sorgen, leben können. Mit lernen war kein Geld zu verdienen und so musste man sich etwas einfallen lassen. Hieß, alles annehmen, was einem ein paar Euro versprach.
Also kam man auf die absonderlichsten Möglichkeiten, die sich einem boten. Das begann mit Blut spenden und endete in irgendwelchen Jobs als Versuchskaninchen, in der Medizin. Aber ehrlich gesagt waren das Sachen, die einem auch nicht weiter halfen. Irgendwann sah man deswegen ein, dass man nicht umhin kam, doch etwas zu machen, was landläufig als Arbeiten bezeichnet wird. Arbeiten! Ein Wort, was an sich schon grausam ist und zur Abschreckung dienen könnte. Man sollte sich also für den schnöden Mammon auch noch anstrengen müssen. Und das auch noch neben dem Studium, sozusagen als Doppelbelastung.
Ich versuchte es in mehreren Jobs, musste aber schnell feststellen, dass sie mir nicht zusagten. Zu hoch die Anstrengungen für wenig Geld. Also suchte ich weiter, ohne dass die Suche von großem Erfolg gekrönt worden wäre. Entweder waren es Beschäftigungen, die meine ganze freie Zeit auffraßen oder körperlich zu anstrengend waren. Immerhin war ich Student und strebte etwas Höheres an, also genau das Gegenteil. Wenig arbeiten, viel Geld stand auf meiner Wunschliste ganz hoch im Kurs. Nur dumm das es mit dieser Liste nicht klappte.
Da mir dann doch der Magen zu sehr knurrte und die Verwaltung meiner Wohnung einfach nicht einsehen wollte, dass ich kein Geld für Miete übrig hatte, musste ich zum Schluss nehmen, was ich bekommen konnte.
Und soll ich mal etwas sagen? Es war wirklich der dümmste und blödeste Job, den ich mir vorstellen konnte, aber immerhin brauchte ich mich dabei nicht krummlegen.
Es war vier Wochen vor Ostern und es gab einen Saisonjob zu vergeben. Man musste nichts anderes machen als herumstehen und Werbeprospekte verteilen, eventuell kleine Geschenke abgeben.
An sich nichts, was meinen Intellekt an eine große Herausforderung stellte. Das war es nicht, was mich daran störte, sondern das Problem war, wie ich dabei aussah.
Es ist so dämlich und erniedrigend, dabei in einem Kostüm zu stecken. Wenn es dann wenigstens ein Piratenkostüm gewesen wäre, dann hätte es ja noch etwas von Würde gehabt, aber ein rosa Hasenkostüm? Ich meine eines von den Dingern die einen in ein plüschiges Etwas einhüllen und einen so lächerlich aussehen lassen, dass man nur froh ist, dass man eine Art Helm dabei aufhat, der das Gesicht vollkommen einhüllt.
Als ich das Ding das erste Mal anhatte, wäre ich vor Lachen fast gestorben. Vor mir im Spiegel stand ein fast zwei Meter großer rosa Plüschhase mit einem weiß abgesetzten Bauchteil, welcher wie ein Lätzchen aussah. Dazu hinten eine große, runde und ebenfalls weiße Blume, die etwas mehr abstand, als es mir lieb war.
Der Kopf, in dem meiner steckte, bestand eigentlich nur aus riesen Augen, einem genauso riesigen schmunzelnden Mund, durch den ich sehen konnte und zwei überlangen Ohren, wobei eines davon in der Mitte abgeknickt war. Ich habe allerdings nie heraus bekommen, ob das so sein sollte. Es gab dem Ganzen aber ein leicht neckisches, verschmitztes Aussehen.
Doch dann sagte ich zu mir, dass es zwar lächerlich aussehen würde, aber meinem Ziel von weniger Arbeit schon näher kam, als die anderen Betätigungen, die ich hätte, bekommen können. Ich musste eben nur rumstehen, einen auf guten Hasen machen und dann und wann ein paar kleine Präsente verteilen. Ein leichter Job, zumindest dachte ich das zum Anfang. Dabei hätte ich nicht die Tücke des Objekts übersehen sollen.
Schon einen Tag später, ich stand gerade einmal zwei Stunden an der zugewiesenen Stelle, bemerkte ich sehr schnell, wie schwer so ein Kostüm werden konnte. Was allerdings noch schlimmer war, war die Hitze, die sich schon bald unangenehm unter dem Fell bemerkbar machte. Ich hätte nie gedacht, dass man so schwitzen könnte oder anders gesagt, ich schwamm in meinem eigenen Saft.
Sofort schwor ich mir, das nächste Mal weniger anzuziehen, denn es war eigentlich gar nicht notwendig, darunter mehr als die Unterhose anzuziehen. Warum auch. Ich glaubte zumindest, dass das Fell dick genug gewesen wäre, selbst sibirische Kälte von meiner Haut fernzuhalten.
So verging der erste Tag, und als ich später endlich aus dem Teil heraus war, hatte ich den Eindruck, als wenn ich aus einem Schnellkochtopf gekommen wäre. Gar war ich auf alle Fälle und das in eigener Soße. Ansonsten verging der Tag relativ ereignislos, bis auf zwei Kinder, die nichts Besseres zu tun hatten, als immer wieder an meiner Blume zu zupfen. Was war ich froh, als ihr Vater sie endlich wieder einsammelte und sie mich in Frieden ließen.
Am zweiten Tag war ich dann besser gewappnet. Ich zog meine Bekleidung bis auf die Unterhose aus und stieg erst dann in das Kostüm.
Welch eine Erleichterung. Es war zwar noch immer recht warm, aber auszuhalten. Und selbst als mich der Geschäftsführer nach draußen schickte, war ich immer noch warm genug eingemummelt, um Temperaturen unter zehn Grad auszuhalten. So machte es mir sogar etwas Freude, immerhin hatte ich nicht wirklich etwas auszustehen, wenn man von den vermehrten Kindern absah, die sich über mich lustig machten.
Wenig später hatte ich dann allerdings ein neues Problem. Die Natur verlangte von mir, mich zu erleichtern, was aber gar nicht so leicht war, denn das Ding um mich herum hatte keinen Möglichkeit es zu tun. Also musste ich mir in der Toilette fast das ganze Kostüm vom Leib ziehen, um endlich einen Strahl Wasser in die Ecke zu stellen. Das sah dann nicht nur sehr seltsam aus, sondern war auch unheimlich umständlich. Außerdem brauchte es viel Zeit und die hatte ich nicht, denn ich wurde stundenweise dafür bezahlt, gesehen zu werden und nicht auf dem Klo zu stehen. Also musste ich mir etwas einfallen lassen.
Am Nachmittag bat ich die Geschäftsführung darum, das ich das Kostüm einmal mit nach Hause nehmen zu dürfen und es wurde mir gewährt.
Am Abend änderte ich es dann ab. Vorne, genau auf der richtigen Höhe baute ich eine, von Klettverschlüssen zugehaltene Klappe ein, die kaum zu sehen war. Dazu noch zwei Löcher an den Handgelenken, durch die ich meine Hände herausstrecken konnte, denn von alleine würde mein kleiner Lümmel nicht ins Freie gelangen.
Schon am nächsten Tag bewährte es sich. Jetzt konnte ich am Pinkelbecken stehen und dabei das Kostüm anbehalten. Das kostete wesentlich weniger Zeit und war um einiges bequemer. Dabei musste ich dann grinsen, denn ich stellte mir vor, welches Bild ich dabei abgab. Ein gut zwei Meter großer Hase beim Wasserlassen.
Wenig später war ich dann wieder auf meinem Posten. Was ich allerdings nicht abstellen konnte, waren die kleinen Kinder oder besser gesagt Rotzgören, die nichts Besseres zu tun hatten, als den Osterhasen, also mich, zu ärgern. Vielleicht taten sie es auch nur, weil ich mich nicht wehren konnte, denn wer mochte, schon einen Osterhasen, der ein Kind über das Knie legte?
Dabei blieb es jetzt nicht nur dabei, dass sie mich an der Blume zogen und mich verbal beleidigten. Sie zogen an meinem Korb, den ich jetzt oft krampfhaft festhalten musste, oder traten mir absichtlich auf die Füße oder das Schienbein. Dabei hätte ich am liebsten zurückgetreten, aber da mein Sichtfeld nur begrenzt war, hätte ich wahrscheinlich gar nicht den richtigen getroffen. Die Krönung des Ganzen war, als einer mit einem wirklich starken Ruck an meinem Korb mit den Werbegeschenken zog und sich diese auf dem Boden verteilten.
Ich muss schon sagen, es war nicht einfach alles wieder aufzuheben, zumal die Göre es dann so weit trieb und mir in den Hintern trat, als ich mich herunter beugte. Das war dann wirklich zu viel. Ich richtete mich auf und drehte mich ruckartig um, um die kleine Zecke zu lehren, was es heißt, den Osterhasen zu treten. Aber meine Wut ebbte sofort ab, als ich merkte, dass selbst die fiesesten Gören eine Mutter haben. Und was für eine Mutter. Sie hielt ihren kleinen Jungen am Arm fest und meinte, dass er sich bei mir entschuldigen sollte. Was er dann auch ohne Reue in der Stimme tat.
Dann Entschuldigte sich seine Mutter auch noch bei mir und das klang wesentlich ehrlicher. Dabei streichelte sie mir über den weichen, plüschigen Arm und fragte mich dann etwas leiser, ob ich überall so warm und kuschelig sei.
Zuerst wusste ich nicht, was ich dazu sagen sollte, nickte dann aber einmal ein wenig verschämt mit dem Kopf. Daraufhin grinste sie und fing an zu lachen.
Ich konnte nicht anders und lachte mit, was sicher komisch und gedämpft aus dem Hasenkopf klang. Dann überreichte sie mir einen Zettel und sagte zu mir, dass ich sie einmal anrufen sollte.
Ich nahm den Zettel und nickte noch einmal, dann verschwand sie aus meinem Blickfeld. Seit diesem Moment achtete ich nicht mehr auf die kleinen Würmer, die mich traktierten, sondern konzentrierte mich auf deren Mütter, die viel interessanter waren, als ich jemals gedacht hätte. Die meisten in einem wirklich mehr als interessanten Alter, was in der Natur der Dinge lag. Dazu oft besser in Schuss als gedacht und mehr als attraktiv.
Als ich mich jetzt mehr auf sie konzentrierte, meinte ich mehrmals so etwas wie Interesse in ihren Augen zu erkennen und dabei viel mir erst auf, wie oft sie über mein Fell streichelten. Das war mir zuvor immer entgangen.
Nachdem ich im Geschäft gefragt hatte, durfte ich jetzt das Kostüm dauerhaft mit nach Hause nehmen, denn ich sagte ihnen, dass ich mich darum kümmern wollte. Sie sagten sofort zu, denn somit mussten sie nicht mehr dafür aufkommen. Immerhin musste das Fell gereinigt und gepflegt werden und das wollte ich zum Selbstkostenpreis tragen. So konnte ich es jetzt schön flauschig halten und sofort Flecken entfernen, die mir von diversen Lutschern und Eiscremefinger der Kleinen hinein geschmiert wurden. Ich wollte gut aussehen, immerhin waren junge Mütter pingelig, was das betraf. Sauberkeit gehörte zu ihrem Job und ich wollte sie nicht vergraulen.
An dem Abend sah ich mir den Zettel an, den mir die Frau gegeben hatte und ich war überrascht, denn es war eine Visitenkarte, auf der ihre Rufnummer stand. Was sie aber von mir wollte, war mir nicht klar. Vielleich für ein Kinderfest buchen oder etwas Ähnliches. Ein Euro nebenbei war ja auch nicht zu verachten und schon begann ich, von einer Osterhasenkariere zu träumen. Dabei sah ich mich schon als Oberhaupt einer ganzen Armada von Hasen, die in der ganzen Welt kleine Kinder beglückten. Doch dann sagte ich mir, dass es nur ein Saisongeschäft sein konnte und schon zerplatzte die Blase wieder. Wieder nichts mit wenig Arbeit und viel Geld. Ich fand aber zumindest, dass es keine schlechte Idee gewesen war.
Egal. Ich rief die Nummer auf der Karte an und wartete gespannt darauf ab, was ich zu hören bekam. Sie schien selbst am Telefon zu sein, denn sie erkannte sofort, wer ich war. Sie freute sich sehr darüber, dass ich mich so schnell gemeldet hatte, und frage mich, ob ich sie nicht einmal besuchen wollte. Dabei wäre es ihr aber wichtig, dass ich das Kostüm mitbrachte. Wenn es mir nichts ausmachte, würde sie sich sogar freuen, wenn ich es anhätte.
Ich sah etwas verblüfft auf den Hörer, sagte dann aber für den nächsten Abend zu, als ich mich wieder gefangen hatte. Als sie es hörte, erklang ein helles Lachen am anderen Ende der Leitung und sie legte auf. Die Adresse stand zum Glück mit auf der Karte.
Kapitel 2
Die Straße kannte ich gar nicht und sah auf dem Stadtplan nach. Die schlimmste Gegend war es nicht gerade, wo sie mich erwartete, sie gehörte eher zu den besten. Dann machte ich mir noch ein paar Gedanken über die ganze Sache, kam aber auf keine erkennbare Lösung. Diese würde ich am nächsten Tag erhalten, worauf ich schon gespannt war. Vor allem war ich darauf neugierig, ob es etwas Geld gab, denn das hatte ich am nötigsten.
Am nächsten Tag stand ich zur verabredeten Zeit vor dem Haus oder besser gesagt Studio, denn es handelte sich um ein Fotoatelier, das ich weder von Namen noch irgendwo anders her kannte. Der Weg hierher war schon seltsam gewesen, denn mit der Verkleidung durch die Gegend zu fahren war schon etwas besonders. Aber da ich mehr Lächeln als anderes dabei geerntet hatte, machte es mir nichts aus. Eigentlich gefiel es mir sogar immer besser. Die Menschen sahen nur den freundlich dreinschauenden Hasen und nicht das, was darunter war. Sicher war ich selber ein freundlicher Mensch, aber hier konnte man wieder einmal sehen, wie sehr doch eine Hülle die Urteilsfähigkeit der Menschen beeinflussen konnte.
Um in das Studio zu kommen, musste man klingeln. Ich tat es und wunderte mich schon etwas darüber, denn so etwas kannte ich nicht. Erst einige Minuten später, ich wäre fast schon gegangen, sah ich die Frau aus dem Einkaufszentrum durch die Glastür kommen. Sie sah so aus, als wenn sie mit irgendwas noch nicht fertig geworden war, denn sie sah sich noch zweimal um, bevor sie an die Tür trat und diese dann lächelnd öffnete, als sie mich erkannte.
Kaum war die Tür geöffnet, bat sie mich herein und entschuldigte sich mehrmals, dass sie mich hatte draußen stehen lassen. Als ich ihr dann antworten wollte, hielt sie plötzlich einen Finger vor ihren Mund und deutete mir an, ruhig zu sein oder gar nicht zu sprechen.
Gut, ich machte mir nichts draus, trat ein und wartete was passieren würde. Sie schoss hinter mir die Tür und trat dann wieder vor mich, wo ich sie einen Augenblick etwas genauer betrachten konnte.
Es war nicht untertrieben, wenn ich sie für sehr gut aussehend bezeichnete. Ich will dabei nicht auf jedes Detail eingehen, sondern nur soweit sagen, dass sie Modellmaße hatte und ich erschauerte, als ich ihren Blick auf mir ruhen sah. Sie beäugte mich jetzt noch wesentlich interessierter als zuvor, denn jetzt hatte sie die Zeit genug dafür. Dazu ging sie jetzt einmal langsam und geschmeidig um mich herum und ich konnte nur noch gedämpft das Klacken ihrer hohen Absätze hören, die vom harten Bodenbelag an meine Ohren drangen. Während ich also stocksteif da stand und mich nicht mehr rührte, umrundete sie mich nicht nur einmal, sondern setzte ihre Exkursion noch zwei weiter Male fort. Dabei hatte sie ihre Arme hinter ihrem Rücken liegen und ich bewunderte, ihre Art zu laufen. Sie lief wie ein Model, etwas steif und abgehackt, aber zugleich fließend und sicher. Dazu kam ihr Outfit, was mich an ein Kostüm von Chanel erinnerte. Würdevoll mit einem Hauch strenge.
Erst nachdem sie mich dreimal umrundet hatte, entfernte sie sich von mir und deutet dabei an ihr zu folgen, was ich dann auch gerne tat. Wieder fiel mir auf, wie gefällig ihre Figur war, die ich jetzt von hinten betrachten konnte. Die schwarzen höheren Pumps ließen ihre ohnehin langen Beine noch länger erscheinen über denen ein knackiger Apfelpo saß, der sich in ihrem Schritt wiegte. Die Taille diente als perfekter Übergang zum Oberkörper, welcher durch leichte Schulterpolster etwas ausladender aussah, als er wirklich war. Daraus entsprang ihr fast weißer Hals, der allerdings nur ein paar Mal aufleuchtete, wenn ihr schwarzes, halblanges Haar es zuließ. So war es für mich ein besonderer Genuss, ihr zu folgen und dieses Bild mit meinen Augen zu fokussieren.
Wir gingen in einen hinten herausgelegenen Raum, der dann das wirkliche Fotostudio war, wie ich es kannte, nur war dieses größer und anscheinend auch moderner. Ich sah nichts, was auch nur den Anschein erweckte, alt zu sein.
Erst hier angekommen drehte die Frau sich wieder zu mir um und zeigte mir an, wo sie mich hin haben wollte. Dabei stand ich dann vor den großen, ausrollbaren Leinwänden, die es in jedem Fotostudio gab. Sie zeigten sowohl einige Landschaften als auch verschiedene Farb- und Musterungen. Mir war klar, was sie von mir wollte, das war schon ersichtlich gewesen, als ich hereingekommen war, nur fragte ich mich wirklich, warum ich? Was war an mir so besonders, dass es sich lohnte, mich zu fotografieren?
Schon wenig später begann sie ein Foto, nach dem anderen von mir zu machen. Dabei kam sie immer wieder zu mir herüber, wechselte die Hintergründe aus, holte Dekoartikel jeder Art herbei und zeigte mir, wie sie mich im Bild haben wollte. Dazu schob und drückte sie mich so zurecht, als wenn ich eine Gliederpuppe gewesen wäre. Allerdings hatte ich dann auch dabei den Eindruck, als wenn sie mich länger anfasste, als es nötig tat. Sie strich öfter länger mit ihren Händen über das Fell, und als sie dabei einmal direkt vor mir stand, meinte ich eine Art Verträumtheit in ihren Augen zu sehen. Aber da kann ich mich auch getäuscht haben.
Schnell verschwand sie wieder aus meinem beschränkten Sichtfeld und ich spürte sie mich hinbiegen, so wie sie es haben wollte. Schon flammte wieder das Blitzlicht auf und das ganze ging von vorne los.
Wohl drei Stunden ging es so, ein Bild folgte dem anderen und mir wurde mit der Zeit recht warm. Nicht weil ich mich zu sehr bewegte, sondern weil es durch die Lampen im Studio langsam aber sicher wärmer und wärmer wurde. Immerhin bemerkte nicht nur ich das, sondern auch sie, denn sie zog ihre Jacke aus unter der eine hoch geschlossene, helle Bluse zum vorscheinen kam. Diese umhüllte ihren Oberkörper genauso perfekt wie schon die Jacke, nur konnte ich jetzt ihre weibliche Figur noch besser betrachten. Mehr als zuvor traten ihre wohlgeformten Brüste hervor und ich labte mich an dem Anblick. Doch leider konnte ich es immer nur kurzweilig betrachten, denn mein Blickfeld erlaubte es nicht lange.
Zwischendurch hatte die Frau Erbarmen mit mir, denn sie merkte wohl, dass es mir ebenfalls warm wurde, und reichte mir eine Flasche gut gekühlten Inhalts, den ich durch den ebenfalls vorhandenen Strohhalm durch den Hasenmund hindurch trinken konnte.
Nach den drei Stunden waren wir dann endlich fertig und ich war froh darüber, denn langsam wurde es recht anstrengend. Immerhin war der Hasenkopf nicht gerade leicht und bei einigen der Posen musste ich meine Nackenmuskeln recht lange und intensiv anspannen, damit der Kopf nicht zu Boden sank. Dann geleitete sie mich wieder zur Tür, übergab mir einen Umschlag und entließ mich aus dem Studio.
Kapitel 3
Draußen angekommen atmete ich erst einmal die frische Luft tief ein und ging dann mit festem Schritt fort ohne mich noch einmal umzusehen. Erste, als ich um die nächste Ecke gebogen war, konnte ich meine Neugierde nicht mehr verbergen und zog den Umschlag wieder hervor. Ich öffnete ihn und ein mehr als zufriedenes Grinsen wanderte von einem zum anderen Ohr. In ihm war mehr Geld, als ich in einem Monat von dem Kaufhaus bekommen hätte und das für drei Stunden. Ich wäre auch mit wesentlich weniger Geld vollkommen zufrieden gewesen, aber so war es natürlich besser. So ging ich gut gelaunt nach Hause und freute mich über den überaus gut verlaufenen Tag. Das einzig was ich mich fragte war, warum sie mich nicht einmal danach gefragt hatte, ob ich es überhaupt wollte. Auf der anderen Seite hätte ich ja auch Nein sagen können oder wäre einfach gegangen. So gesehen war es sicher eine Art von Einverständnis gewesen.
Zuhause angekommen holte ich wieder den Umschlag heraus und zählte genau nach, was mir der Nachmittag gebracht hatte. Dabei fiel ein Zettel zwischen den Scheinen heraus den ich mit Interesse las. Es war nur eine sehr kurze Mitteilung, die aussagte, dass wenn ich Lust dazu hätte und meine Zeit es zuließ, würde die Frau mich am nächsten Samstag um dieselbe Zeit am selben Ort wiedersehen.
Was für eine Frage, noch nie war ich so gut bezahlt worden und ich war mir sicher, dass dort noch mehr zu holen war. Mein Geschäftssinn war geweckt und dieses Geschäft wollte ich mir nicht durch die Lappen gehen lassen. Dabei gab es nur ein Problem. Am Samstag war das Geschäft länger auf, als es der angegebene Termin erlaubte. Da musste ich mir etwas einfallen lassen.
Die Entscheidung stand schnell fest. Ich würde am Wochenende, ausgerechnet am Samstag krank sein. Wie zufällig wusste ich das schon jetzt. Keine besonders gute Ausrede, aber zur Not reichte das für einmal.
Es war noch ein paar Tage hin bis zum nächsten Treffen und ich konnte den Tag kaum erwarten. Es würde sicher interessant werden, denn ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich wieder wegen Fotos dorthin kommen sollte. Immerhin hatte sie schon mehr als genug von mir oder besser gesagt, von meiner Hülle gemacht. Aber was es dann noch sein konnte, wollte mir einfach nicht in den Sinn kommen.
Die Zeit verstrich nur langsam. Tag für Tag stand ich vor dem Kaufhaus, verteilte die Prospekte oder was auch immer an die vorbei gehenden Menschen, wobei dieses Kostüm auch Vorteile brachte, die ich vorher noch gar nicht wahrgenommen hatte. Zum einen konnte man Menschen beobachten, ohne dass sie es mitbekamen, denn wohin ich schaute, konnte niemand sehen. Zum anderen bemerkte ich immer mehr, wie viele gut aussehende Mütter es gab. Zumeist standen sie in der Blüte ihres Lebens, strahlten eine Energie aus die frisch und unverbraucht selbst in mein Hasenkostüm drang. Selbst die, welche genervt von ihren Kindern durch die Gegend rannte, warfen mir immer wieder ein kleines Lächeln zu, wenn ich es schaffte, ihre Bälger für einen Moment zu beruhigen.
Ganz ehrlich, ich bin nicht unbedingt ein Freund von Kindern. Nicht dass ich etwas gegen sie habe, aber ich kann nichts mit ihnen anfangen. Sie sind mir suspekt, zu laut und unruhig. Oder anders gesagt, sie nerven. Aber über sie kam man an die Frauen heran, die sie geboren hatten. Somit ein notwendiges Übel.
Der Nachteil an der ganzen Sache war nur, dass die Rotznasen wirklich nicht sehr sauber waren. Jeden Abend saß ich mindestens eine Stunde dabei und musste die Flecken entfernen, die sich am Tag in das Fell geschlichen hatten. Dazu kämmte und bürstete ich es dann noch eine halbe Stunde, bis es vollkommen tadellos war und wie neu aussah. Dabei blieben leider immer wieder mehr Fusseln in der Bürste hängen, als es mir lieb war. Das würde nicht ewig gut gehen und ich befürchtete schon, dass ich irgendwann kahle Stellen haben würde.
Als ich dann das nächste Mal im Geschäft ankam, fragte ich den Geschäftsführer, wo man das Kostüm kaufen konnte und was es kosten würde. Daraufhin wurde ich fast blass, als er mir den Preis nannte. Ich hätte mir viel gerechnet, aber nicht mit so viel. Auf einmal betrachtete ich es noch aus einem ganz anderen Winkel und wusste, wie sorgsam ich damit umgehen sollte. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir ein Eigenes leisten könnte.
Aber noch hatte ich ja das vom Geschäft und hoffte, es lange in einem guten Zustand halten zu können, zumindest bis Ostern. Ob ich zwischendurch noch ein Neues bekommen würde, war zweifelhaft. Schon diese Saison würde nicht mehr lange andauern, denn Ostern war nicht mehr weit weg. Und was würde danach geschehen? Würde man es mir wegnehmen oder konnte ich es als gebraucht erwerben? Ich wusste es nicht und schon gar nicht, ob ich es mir leisten können würde.
Aber noch hatte ich dieses und es sah fast noch so aus wie am ersten Tag. Ein wenig Pflege zahlte sich auch hier aus.
Kapitel 4
Endlich war der Samstag gekommen. Zuerst ging ich meiner Tätigkeit im Kaufhaus nach, simulierte dann aber eine Stunde vor dem Treffen eine plötzliche Übelkeit, und da sich so schnell kein Ersatz für mich finden ließ, konnte ich mit dem Kostüm nach Hause gehen. Darauf hatte ich ja auch spekulierte, war wirklich froh, dass es auch geklappt hatte. Nicht auszudenken, wenn sie für mich jemanden anderen gefunden hätte, dann wäre alles zunichte gewesen. Also machte ich mich so schnell wie möglich auf den Weg und stand schon zehn Minuten vor der angegeben Zeit vor der Tür.
Man hielt es mit der Pünktlichkeit sehr genau, denn nicht eine Minute früher als angegeben kam die Frau wieder zur Tür, egal wie oft ich schon geklingelt hatte. Sie öffnete mir mit einem Lächeln und ließ mich ein. Dann ging sie wie schon einmal vor und ich hinterher. Unser Weg führte wieder in das Studio doch es war vollkommen anders als zuvor.
Ich blieb einen Moment stehen, als ich eine ganze Reihe von Stühlen sah, die dort aufgebaut waren. Doch es waren nicht die Stühle, die mich dazu veranlassten, sondern die darauf sitzenden Menschen. Als wir den Raum betraten, drehten sich ihre Köpfe in meine Richtung und ich sah keine Gesichter, sondern nur Gesichtsmasken, die mich ausdruckslos ansahen.
Es waren ausnahmslos Frauen, das konnte ich sofort erkenne aber ansonsten blieb mir alles Weitere verborgen. Sie starrten nur in meine Richtung und ihre Köpfe drehten sich erst, als ich mich in den Mittelpunkt des Raumes bewegte, denn sie folgten jedem meiner Schritte. Hier bei der Fotografin angekommen, drehte ich mich so, dass ich meinerseits die etwas seltsam anmutende Reihe von Frauen anschauen konnte, wobei eine kleine Weile atemloser Stille und Spannung herrschte. Erst dann fühlte ich eine Hand an meiner Pfote und ich folgte der Aufforderung, ihr zu folgen.
Die Fotografin lenkte mich so hin und her, dass ich vor der seltsam anmutenden Reihe hin und her flanierte. Nicht zu schnell und nicht zu langsam. Eben so, als wenn man eine Parade abhielt und die Zuschauer einen dabei beobachteten. Dann wandten wir uns wieder dem Mittelpunkt zu und ich blieb dort stehen.
Jetzt war der Bann irgendwie gebrochen, denn zwei der Frauen auf den Stühlen erhoben sich und kamen zu mir herüber. Sie besahen mich wie vor wenigen Tagen die Fotografin, allerdings beschäftigten sie sich wesentlich stärker mit meinem Fell, denn ich konnte ihre Hände immer wieder darüber hinweg streicheln fühlen. Sie fuhren mir über den Bauch und Rücken, strichen die Arme entlang. Dann legte sich eine Hand forsch auf meinen Hintern und drückte einmal zu.
Ich zuckte einmal etwas nach vorne, als ich es spürte, denn es kam unerwartet und ich konnte den Reflex nicht unterbinden. Ein leises Lachen aus mehreren Mündern drang an meine Ohren und ich konnte sehen, wie mehr von ihren von ihren Stühlen aufstanden und auf mich zu kamen. Kaum waren sie bei mir, schon streckten sie ebenfalls ihre Arme aus und strichen über das Plüschfell. Dabei konnte ich schon wenig später nicht mehr feststellen, welche Stelle nicht gestreichelt und befühlt wurde.
Es war schon seltsam, irgendwie kam ich mir vor wie ein Stück Vieh auf einem Markt. Ich glaubte, sie hätten noch meinen Zahnstatus erkundet, wenn es möglich gewesen wäre, denn sie ließen kaum eine Stelle aus. Um ehrlich zu sein, die einzige Stelle, die sie ausließen, waren meine Fußsohlen.
Hatte ich es zuerst nicht glauben wollen, so strichen jetzt ihre Hände auch über meine empfindlichste Stelle, allerdings ohne dort zu verweilen, sondern huschten nur darüber hinweg. Trotzdem konnte ich es nicht verhindern, dass Leben in meine Männlichkeit kam. War er zuvor noch ohne nennenswerte Reaktion gewesen, machte er sich jetzt bemerkbar und spannte schon wenig später meine Unterhose, die ich zum Glück anhatte.
Doch hatte das jetzt die Folge, dass vermehrt Handflächen über die Stelle huschten und sich dann sogar sekundenlang dort aufhielten. Sie suchten gezielt nach der harten Schwellung und verblieben einen Moment, um dann von einer anderen abgelöst zu werden.
Erst jetzt erhoben sich auch noch die verblieben sitzenden Frauen und kamen ebenfalls zu mir herüber. Sie gingen gleich zum Angriff über und prüften nach, was die anderen bereits zum Anschwellen gebracht hatten.
Leider konnte ich sie kaum verstehen, denn die ganze Zeit hörte ich ein leises, gedämpftes Gemurmel. Doch so sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte kein Wort verstehen, konzentrierte mich aber auch mehr auf das, was an mir geschah.
War ich zuerst etwas geschockt gewesen, war es jetzt gar nicht so schlecht. Immerhin wurde mein jetzt steifes Teil ausdauernd gedrückt und massiert, was zwar durch das dicke Fell nicht sehr intensiv war, aber immerhin recht angenehm. Man konnte sogar merken, wenn eine Hand von der anderen abgelöst wurde, denn jede war in ihrer Art einzigartig, jede drückte und erforschte auf eine andere Weise. So stand ich einfach nur da und ließ es über mich ergehen.
Plötzlich hörten sie aber damit auf und ich erwachte aus einer Art Traum, denn es war mehr oder weniger traumhaft gewesen.
Die Frauen setzten sich wieder auf ihre Stühle und die Fotografin führte mich wieder aus dem Raum zur Tür. Nicht einmal eine viertel Stunde später stand ich wieder mit einem Umschlag draußen vor der Tür und hörte, wie diese hinter mir geschlossen wurde.
Der Umschlag fühlte sich gut an, er war dick genug und ich freute mich schon darauf, ihn unter die Lupe zu nehmen. Dabei hoffte ich darauf, einen weiteren Zettel darin zu finden.
Zuhause angekommen stürzte ich mich förmlich auf den Umschlag, öffnete ihn und entnahm noch mehr Geld als zuvor, aber einen weiteren Zettel gab es nicht.
Enttäuschung keimte in mir auf. War es da gewesen? Und wenn ja, warum war es beendet?
Fragen über Fragen türmten sich in meinem Gehirn auf und ich konnte so lange darüber nachdenken, wie ich wollte. Ich kam zu keinem befriedigenden Ergebnis.
Kapitel 5
Montag stand ich vollkommen gesund wieder vor dem Kaufhaus. Ich fand es irgendwie öde und ereignislos, denn ich musste immer wieder über die Aufregung vom Samstag nachdenken. Deswegen war ich auch nicht bei der Sache und handelte mir dafür großen Ärger ein, denn der Korb mit den Werbepräsenten, die ich heute dabei hatte, war verschwunden. Ich hatte ihn einmal abgestellt und dank meiner Unaufmerksamkeit war er geklaut worden. Die Ablenkung durch meine Gedanken war zu groß gewesen und ich hatte mich nicht auf das Wesentliche konzentriert. Der Anschiss folgte auf dem Fuß und ich hatte noch Glück, dass ich meinen Job behalten konnte. Allerdings war es sehr auf der Kippe gewesen und mein Job würde so etwas kein zweites Mal überstehen.
Zum Glück war der Tag nicht mehr lang, und da mein Chef mich zur Rache in die Spielzeugabteilung Ecke Kleinkind schickte, war es auch gar nicht mehr möglich unkonzentriert zu sein. Ich musste immer wieder darauf aufpassen, wohin ich trat, denn mehr als einmal kreuzte ein krabbelndes Etwas meinen Weg und ich musste höllisch auf der Hut sein. Dazu kamen die Würmer, die sich liebend gerne an meine Beine festklammerten und nur noch mit sanfter Gewalt ihrer Mütter entfernt werden konnten. Den Beschmutzungsgrad am Abend kann man sich vorstellen. Diesmal war ich nicht nur eine Stunde damit beschäftigt die Beine wieder sauber zu bekommen und weinte jeder Fluse nach, die sich von diesen löste.
Zwei Tage später kam ich nach Hause und fand im Briefkasten eine Abholkarte für ein Päckchen vor. Ich hatte nichts bestellt und fragte mich, was es sein könnte. Die Post hatte leider schon zu und so musste ich bis zum nächsten Tag warten.
Ich hatte diesen Tag frei für Samstag und ging schon früh zur Post, um mir das Paket anzuschauen. Dort angekommen waren es sogar zwei identische, relativ große Pakete, die aber nicht darauf schließen ließen, was sich darin befand.
Mit den beiden Paketen bewaffnet trat ich den Rückweg an, denn sie kosteten nichts und einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlicher Weise nicht ins Maul. Obwohl sie nicht wirklich schwer waren, war ich trotzdem froh, als ich zuhause ankam. Neugierig schnappte ich mir die Schere und schnitt das erste Paket vorsichtig auf.
Meine Überraschung war groß, als ich ein nagelneues Osterhasenkostüm aus dem Karton zog, welches mit meinem Alten vollkommen identisch war. Als ich dann auch den zweiten Karton aufgeschnitten hatte, hatte mich meine Vermutung nicht getäuscht. In ihm war noch eine der teuren Hüllen. So war ich jetzt Eigentümer von zwei nagelneuen und hatte keine Ahnung von wem sie waren, denn es war kein Absender außer der der Herstellerfirma darauf. Auch im Inneren der Pakete deutete nichts darauf hin, von wem wie waren. Einmal abgesehen davon fragte ich mich, woher irgendwer meine Adresse kannte. Zumindest würde das Kaufhaus mir diese Kostüme nicht schicken. Erstens waren sie viel zu teuer und zweitens hätten sie mir diese auch geben können, wenn ich im Geschäft war. Dabei keimte in mir der Gedanke auf, wer es gewesen sein könnte. Nur woher wusste sie, wo ich wohnte?
Wieder einmal Rätsel über Rätsel.
Noch an diesem Abend änderte ich sie so ab wie das erste Kostüm. Erst dann ging ich zufrieden mit mir und der Welt schlafen, konnte aber lange keine Ruhe finden. Was sollte das Ganze? Ich konnte mir keinen Reim darauf machen.
An diesem Freitag wurde es noch geheimnisvoller. An diesem Tag bekam ich immer mein Hasengehalt, wie ich es nannte. Als ich den Scheck in der Hand hielt, konnte ich es nicht glauben. War die Zahl darauf immer eine gewesen die zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel gewesen war, so glaubte ich diesmal nicht, was ich sah. Zuerst dachte ich, dass es ein Schreibfehler war, und fragte meinen Chef. Der sah nur einmal kurz auf das Stück Papier und nickte einmal dann widmete er sich wieder seiner Tätigkeit, als wenn nichts gewesen wäre.
Nun gut, bevor ich mich schlagen ließ, nahm ich es gerne. Immerhin war es mehr als zehn Mal so viel wie vereinbart. Ich musste wirklich gut gewesen sein, obwohl ich immer noch an einen Fehler dachte. Aber egal. Geld konnte ich wie jeder andere auch gebrauchen und so löste ich schnell den Scheck ein, bevor er vielleicht gesperrt wurde. Sicher war sicher.
So lebte es sich schon wesentlich besser. Die Miete schon im Voraus auf dem Konto, der Kühlschrank voll und immer noch eine Menge auf der hohen Kante. Besser konnte es mir nicht gehen und ich hoffte innerlich, dass meine Glückssträhne noch weiter anhielt. Ich fand, dass ich es verdient hatte. Warum wusste ich zwar nicht, aber das war auch egal.
Wenige Tage später öffnete ich meinen Briefkasten und fand einen Brief ohne Absender darin. Kaum in meiner Wohnung angekommen riss ich ihn auf und las mit leichter Verwunderung:
Sehr geehrter Herr Osterhase
Wie sie sicher schon festgestellt haben, sind ihnen vor Kurzem zwei neue Felle zugestellt worden. Sicher fragen sie sich, von wem oder zu welchem Zweck sie diese erhalten haben. Wenn sie es herausfinden wollen und dazu geneigt sind etwas Spaß zu haben, halten sie sich am Samstag um zwanzig Uhr in einem dieser Felle bereit, denn sie werden um diese Zeit abgeholt.
Sollten sie nicht an der dann folgenden Veranstaltung teilnehmen möchten, zeigen sie dieses bitte dem Fahrer des Wagens an. Damit würden wir unsere geschäftliche Beziehung lösen und sie würden jeder weiteren Verpflichtung entbunden, als auch von uns nicht mehr wahrgenommen.
In freudiger Erwartung
Eine Osterhasenliebhaberin
Ich musste mich erst einmal setzten. Schon wieder eine so seltsame Sache und ich fragte mich insgeheim, ob es noch einmal enden würde. Wo war ich bloß hineingeraten?
Auf der anderen Seite war es aber viel zu interessant und aufregend, um bei der ganzen Sache nicht mitzumachen. Immerhin bot sich mir eine Gelegenheit dem tristen Alltag zu entkommen und das auch noch für umsonst. Vielleicht auch mit mehr in der Kasse als zuvor, hoffte ich zumindest.
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