Nur langsam wird man in den tiefen Sog aus Lust, Verkommenheit und Sex gesogen…
„Wir sind so stolz auf dich.“, hörte ich meine Mutter am Telefon sagen. „Wirklich, du kannst stolz auf dich sein. Geh heute Abend aus, feiere deinen 28ten Geburtstag.“
„Ja, Mama,- aber… .“
„Kein aber.“, unterbrach sie mich und fuhr dann im zärtlichen Ton weiter. „Du arbeitest zu viel, Entspannung ist wichtig, ab und an faul zu sein bedeutet nicht, dass man sofort erfolglos ist.“, sinnierte sie weiter.
„Mach ich, aber ich muss jetzt los.“
„Alles Gute zu deinem Geburtstag.“, sagte sie, dann verabschiedeten wir uns und legten auf.
Ich rückte meine Krawatte zurecht, glättete das Jackett und ging zu meinem Porsche und fuhr zu Bankfiliale. Ja, ich hatte Erfolg, ja, ich hatte Geld. Ich war der Jahrgangsbeste in der Schule gewesen und war kurz davor den Sprung als Vizeabteilungsleiter im Bereich Kredite zu werden. Dabei handelte es sich lediglich um die Formalia, in zwei Monaten würde ich meine Filiale in einem kleinen Dorf mit einem großen Büro in Frankfurt tauschen und von dort aus Kredite bearbeiten, bzw. die „wichtigen Gespräche“ führen und nicht mehr nur Privatkunden beraten, Bausparverträge an den Mann bringen und Rentnern helfen ihr Erspartes bis über den Tod hinaus abzusichern und für die Enkel aufzubewahren. Mir war es gelungen den Gewinn einer Randfiliale in einem kleinen Dorf, kurz vor Frankfurt, um 120% zu steigern. Das hatte Aufsehen erregt und ohne Arroganz, bei meinem Lebenslauf war es schlicht auch erwartet worden. Die zwei Beurteilungen über meine ausgezeichneten Leistungen während meiner Praktika in den Staaten hatten den Startschuss gesetzt mich langfristig in die hohen Etagen zu katapultieren.
Zehn Minuten später kam ich bei der Filiale an, checkte meine Mails, telefonierte kurz und dann wurde mein organisiertes Ritual von Christoph, einem Azubi im ersten Lehrjahr- einem Frischling- unterbrochen.
„“Du Martin… .“ Azubis durften mich immer Duzen, das schaffte Vertrauen.
„Ja, Christoph, was gibt’s?“, fragte ich und lehnte mich im Stuhl zurück.
„Ich habe Scheiße gebaut.“
Sofort verkrampfte ich.
„Du kennst doch die Familie Breuch, oder?“
„Ja, was ist mit denen?“
„Na ja, vor zwei Wochen war Tatjana da….“
„Und?“
„Ich habe ihr eine Kreditkarte verkauft und es nicht richtig überprüft. Gestern kam ein Anruf von der Kreditabteilung…“
Normalerweise achte ich sehr auf meine Reaktion bei schlechten Nachrichten, aber diese kommunikative Geschoss durchlöcherte mich ohne Vorbereitung, ohne eine Ahnung davon, welches Ausmaß dies alles annehmen konnte.
Familie Breuch wurde bei uns in der Filiale nur „Die Assis“ genannt. Warum? Ganz einfach:
Olga Breuch war Mitte 40, Putzfrau und eine wirklich fleißige Frau, die noch aus ihrer Zeit in Kasachstan wusste, wie schlecht es einem Menschen gehen konnte. Nachdem ihr Mann Vitali sich totgesoffen hatte, stand sie nun alleine mit ihren drei Kindern da. Waldemar war der Älteste, Mitte 20, ohne Schulabschluss, dafür aber mit einem erheblichen Vorstrafenregister. Er hatte einen unserer Geldautomaten versucht zu knacken, dabei war er so besoffen gewesen, dass wir am Ende die Abdeckplatte austauschen mussten, weil sie so vollgekotzt war. Sasha, der Jüngste der drei Geschwister, war 11 und schon auf dem besten Weg Waldemars „Berufsweg“ einzuschlagen. Und dann war da noch Tatjana mit ihren 22 Jahren und einem Aussehen, dass jeder Nutte die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Wöchentlich wechselte sie die Typen, beinahe monatlich erschien sie bei mir und wollte ihren Dispo aufgestockt bekommen und geizte dabei nicht mir ihren Reizen. Letztens hatte sie ein hautenges Leopardentop angehabt , dazu einen kurzen Jeansmini, weiße Overknees und hatte dabei versucht mit ihren von Eyeliner umrandeten Katzenaugen, die Unschuldige zu spielen. Das war genauso glaubhaft, wie die These, dass Jenna Jameson in Wirklichkeit eine Nonne wäre.
Ihre Lehre als Frisöse kam sie nur bedingt nach, jedenfalls dann, wenn sie Lust darauf hatte und wenn nicht, dann war sie auch nicht da.
„Was hat denn die Kreditabteilung gesagt?“
„Na ja. Welcher Spaßvogel DENEN eine Kreditkarte gegeben hat?“
„Und was hast du gesagt?“
„Ich…“ Christoph kam einige Schritte auf mich zu und erst jetzt entdeckte ich das Blatt Papier in seiner Hand.
„Ähm…“, stakste er. „Das ist die Rechnung.“
-200 EURO „Shopping Paradise“
-120 EURO „Erotica- das Fetischparadis“
– 30 EURO „Alis Döner“
.
.
.
Die Liste ließ sich endlos so weiterführen. Am Ende kam sie auf eine Summe von über 1600 EUR, die sie hätte niemals zahlen können.
„Ach du Scheiße…“
„Martin?“, hörte ich das stotternde Wimmern von Christoph.
„Bin ich jetzt…ich meine…muss ich?“
„Nein… ist okay, wir reden nachher.“, winkte ich ab. Fehler konnten jedem passieren, besonders gerade am Anfang. Blöd nur, dass es niemand von meinem Team mitbekommen hatte.
„Ich kümmere mich darum.“
Ich hatte den halben Tag versucht bei Familie Breuch jemanden ans Telefon zu bekommen.
Jetzt war es 14.30 Uhr und endlich nahm jemand den Hörer ab.
„Ähm, Marcel Dehring hier….“
„Wer?“
„Marcel Dehring, Tatjana? Spreche ich mit Ihnen?“
„Ja, aber wer bist du denn?“
„Ich bin ihr Bankberater.“
„Aha.“, gab sie sich unbeeindruckt.
„Ich müsste unter vier Augen mit Ihnen reden.“
„Was? Willst du mich ficken?“
„Was? Ähm.. Nein…“ Meine Formulierung war in einem gewissen Milieu wohl nicht sonderlich gut gewählt. Alleine die Tatsache, dass sie so direkt war, ließ meinen Schwanz kurz aufhorchen. Ich wusste nicht warum, aber dieses kleine Biest erregte mich schon immer. Ihre vulgäre Art, den Duft von Sex, den sie ausstrahlte, wenn sie vor mir in meinem Büro saß, ihr blasses, aber überschminktes Gesicht, der dünne Körper, die kleinen Apfeltittchen, einfach alles.
Natürlich, ich hatte schon einige Nutten gehabt, die Klischees über koksende Banker kommen letztlich nicht von ungefähr.
Ich telefonierte noch zehn Minuten weiter und vereinbarte einen Termin für 16 Uhr mit ihr und ihrer Mutter, die sie mitnehmen wollte.
Etwa zwanzig Minuten später telefonierte ich mit dem Chef der Kreditabteilung.
„Sagen Sie einmal, wie blöd muss man sein einen Azubi so ein Gespräch führen zu lassen?“
„Ich…ähm… es ist nun passiert…“
„Ja! Verflucht noch mal, lernt man das nicht in den Staaten? Dehring, was bilden Sie sich ein? Das hat Konsequenzen für sie!“, spuckte mir Herr Ludwig in den Telefonhörer. Ich zuckte zusammen, als hätte mich ein Speicheltropfen getroffen. Mein Innerstes gefror auf arktische Temperaturen.
„Ich…ich..“
„Sie…sie!?“, äffte er mich nach.
Das Gespräch verlief noch dreißig Minuten so. Als Ergebnis kam heraus, dass die Versicherung der Bank den entstandenen Schaden zahlen würde, Christoph und ich zu einem Personalgespräch antanzen mussten. Wobei Christoph nichts zu befürchten hatte, er stand noch unter dem Welpenschutz der Azubis, ich allerdings hatte schon mehr zu verlieren. Ludwig ließ durchblicken, dass mein Wechsel in die Kreditabteilung nun auf dem Spiel stand. Schließlich trug ich die Verantwortung und das hieß, dass ich in solchen Fällen den Kopf hinhalten musste.
„Das kann sie alles kosten Dehring…“, dann hatte er aufgelegt.
Ich zitterte am ganzen Körper, mein Mund war trocken. Ich fuhr mir durch mein Haar. Alle würden anfangen hinter meinem Rücken zu lachen.
„Da ist er, der Spitzenmanager! Eine Hartz 4 – Bitch hat ihn seine Karriere gekostet!“, würden sie sagen und lachen.
„Ey, nach gestern erstmal ne’ Villa an Arbeitslose vertickt?“, würden die Sprüche folgen. Ohne diskriminieren zu wollen, das Ende der wirtschaftlichen Nahrungskette verspeiste gerade das andere Ende.
Trotz meines womöglich Karrierebruchs, hatte ich das gesamte Team, ein paar Freunde für heute Abend in einen Club eingeladen. Es war Freitag, mein Geburtstag lief bisher beschissen, warum also nicht sich volllaufen lassen und einfach abschalten?
Ich musste nur noch die Sache klären, die Kreditkarte nehmen, zerschneiden und dann versuchen Tatjana klar zu machen, dass es von jetzt an, keinerlei entgegenkommen von meiner Seite gab. Dispo und Co. würden eingefroren werden, das Faule leben für sie hatte ein Ende.
Olga Breuch war nervös, als sie in die Filiale eintrat. Ich blickte auf die Uhr. Es war 16.10 Uhr. Zehn Minuten zu spät. In zwanzig Minuten würden wir schließen. Meine Kollegen räumten schon langsam die Filiale auf.
„Guten Tag, Frau Breuch. Schön Sie zu sehen.“, sagte ich höflich und hielt meine Hand hin.
Sie schüttelte sie kurz. Ihre Hand war leicht schwitzig, ihr Blick huschte umher und das Gesicht sah aus, als hätte es tagelang weder Wasser, noch Schlaf gesehen.
„Tut mir leid, Tatjana musste noch…“, setzte sie an, wurde aber jäh von ihrer Tochter unterbrochen, die in diesem Moment in die Filiale stöckelte.
„Ficken!“, vollendete sie den Satz.
Sowohl Kunden, als auch Kollegen und ich starrten das Mädchen fassungslos an.
Sie hatte eine weiße, hautenge Hüftjeans an, ein weißes Top, und ihr greller, gelber Neonstring schaute aus der Hose hinaus, als sie hinein torkelte.
„Tatjana..psst!“, sagte ihre Mutter.
„Was denn? Der Kerl war der Knüller.“ Dann hielt sie sich kurz an der Wand fest, lächelte dreckig und starrte mich an.
„Also Anzug, was ist los? Willst doch ficken?“ Sie kam auf mich zu und durch den dünnen Stoff des Polyestertops konnte ich ihre Nippel deutlich sehen. Mein Schwanz pochte auf einmal. Dieses billig-nuttige machte mich an, sehr sogar.
„Nein, bitte kommen Sie beide mit.“, überging ich die vulgäre Frage, drehte mich um und versuchte so unauffällig wie möglich meinen Schwanz durch die Taschen meiner Hose zurechtzurücken.
Wir waren in meinem Büro angekommen und ich hatte die Tür geschlossen. Frau Breuch hatte sich mit gegenüber gesetzt, Tatjana saß etwas abseits und wühlte in einer goldenen Handtasche nach etwas. Scheinbar ihrem Handy. Als sie es gefunden hatte tippten ihre weißen, künstlichen Fingernägel darauf herum, während ich versuchte der Mutter klar zu machen, was ihre Tochter für Scheiße gebaut hat.
Die Mutter war fassungslos.
„1600 Euro? Das können wir uns nicht leisten, wissen Sie?“
Ich nickte verständnisvoll, auch wenn ich immer wieder auf dieses billige Flittchen hinter ihr starren musste, das teilnahmslos auf das Handy schaute, vulgäre Einwürfe brachte und sich die Fingernägel ansah.
„Das übernimmt die Hauseigene Versicherung von uns. Allerdings müssen wir Tatjanas Dispokredit stoppen, vorerst kann sie keinerlei Kredite aufnehmen, weil es sich indirekt um einen Betrugsversuch handelt. Tatjana muss das Konto schnellstmöglich ausgleichen, denn…“
Tatjanas Lachen unterbrach meine Erklärung.
Ich war stinksauer.
„Was ist daran so lustig?“
„Ich habe keinen Job mehr. Stell dir vor.“, grinste sie mich herausfordernd an.
„Seit wann?“, fragte ihre Mutter und blickte sie schockiert an.
„Seit keine Ahnung gestern oder so. Claudia meinte, dass sie so etwas faules wie mich noch nie gesehen hätte und hat mich rausgeworfen.“ Wieder lachte sie.
„Ich bin voll arbeitslos.“
Ihre Mutter schüttelte den Kopf. Und ich blickte fassungslos in die belustigte, von Alkohol glasig- wirkenden Augen von Tatjana.
„Kannste meinen Dispo zahlen, Mama?“, fragte sie und wühlte wieder in der Handtasche herum.
Dann holte sie eine kleine Plastikflasche heraus und nahm einen Schluck.
„Ahhh. Woddi, du lieber Freund.“, sagte sie und grinste noch vergnügter.
„Kann man hier denn rauchen?“
„Nein kann man nicht! Spinnen Sie völlig? Wissen Sie was sie da gerade sagen? Ist Ihnen klar, was sie da gerade abziehen, Sie….“
„Ich was?“, fragte sie und ihre Miene wurde ernster.
„Wie wolltest du mich nennen? Eine kleine dreckige, billige Russenschlampe? Eine notgeile Nutte? Eine Assifickfresse?“
„Tatjana! Es reicht!“, schrie ihre Mutter sie an.
„Aber er hat doch recht, Mama.“ Wieder grinste sie.
„All das bin ich. Ich wette du hast einen Steifen, oder? Darf ich mal fühlen?“
Ich hatte mich während meiner Brandrede hinter meinem Schreibtisch erhoben, zitterte, eine Vene pochte an meinem Hals. All diese selbstzerstörerischen Äußerungen drangen erst langsam zu mir hindurch. Sie geilten mich beinahe auf. Dieses Flittchen geilte sich an allem auf, was asozial war. Sie war eine völlig notgeile Fotze.
Tatjana stand auf, stöckelte ein zwei Schritte auf mich zu. Doch ihre Mutter hielt sie zurück, zu meinem Glück, denn ich hatte eine Erektion, schon die ganze Zeit über brachen Fantasien über mich herein.
Tatjana wild reitend auf mir, vor ihrer Mutter auf dem Tisch. Tatjana, wie sie strippt…Tatjana, wie ihr Nuttenmaul meinen Schwanz blies…Tatjana, wie ich in ihr kam…wie ich ihren Arsch leckte und die Fotze fingerte… .
Ich schüttelte kurz den Kopf.
„Nein, es reicht Frau Breuch.“ Tatjana schaute mich kurz pikiert an, gewann dann aber wieder ihr Grinsen zurück.
„Irgendwie sind sie süß Herr Anzug.“, sagte sie und ließ nach dem „-g“ ein Kussmund folgen.
Um 17 Uhr konnte ich endlich gehen. Die Mutter hatte mir die Kreditkarte geben, Tatjana war nachher noch alkoholisierter als davor gewesen und ich trottete zu meinem Wagen und fuhr nach Hause. Es konnte nicht schlimmer kommen…
Es war 23 Uhr, ich war angetrunken. Aus den Boxen im Club rotzten tiefe Beats, die Meute war am tanzen, schwitzen, feiern, lachen und saufen. Einige Girls hatte ich angetanzt, meinen Schwanz durch den Stoff meiner schwarzen Jeans an ihnen gerieben und war mittlerweile richtig aufgegeilt. Ich lief du die Menge, meine Blase meldete sich zu Wort und verlangte nach Entspannung.
Gerade als ich zur Toilette wollte, erblickte ich Waldemar Breuch. Der groß gewachsene Hüne mit dem Muskelshirt und dem abrasierten Kopf starrte mich direkt an. Dann kam er auf mich zu.
„Dehring! Mein Freund.“, rief er über den Lärm der anderen Menschen hinweg und hielt mir seine Hand hin.
Etwas verlegen schüttelte ich sie.
„Was machen Sie hier?“, fragte er mit gebrochenen Deutsch.
„Meinen Geburtstag feiern.“, sagte ich und bereute sofort meine Antwort. Verdammter Alkohol. Gebe nie mehr Infos über die Preis, als nötig. Das war eine der wichtigsten Regeln und ich hatte ihm ein Gesprächsthema auf dem rhetorischen Tablett serviert.
„Ohhh.“, machte er. „Müssen wir Feiern. Mein Berater und ich müssen anstoßen, komm’ mit.“ Er zog mich am Hemdsärmel.
„Warten Sie…Moment!“, sagte ich. „Zuerst muss ich kurz auf Toilette.“ Kurz blickte Wut in seinen Augen auf, doch dann entspannten sich die harten Züge.
„Klar, Kollege. Komm ich gleich mit.“
Auch das noch.
Ich stellte mich an ein Stehklo, öffnete die Hose und links neben mir stellte sich Waldemar hin.
„Geiles Teil.“, sagte er und nickte mit dem Kinn in meine Richtung. „Habe gehört meine Schwester war heute bei dir.“
Warum sieze ich den Kerl eigentlich?
„Ja, das stimmt. Aber sie ist meine Kundin, Sie.., ich meine du bist mein Kunde und sicherlich verstehst du, dass jeder Kunde das Recht auf die Verschwiegenheit des jeweiligen Beraters hat.“, sagte ich.
Plötzlich schoss seine Hand hervor und packte mich am Schwanz.
„Ich weiß alles…“
Ich zuckte zusammen, pisste auf seine Hand und ein wenig auf meine Hose. Zwar nur einige Tropfen, aber angepisst war er jetzt und das im wortwörtlichen Sinne.
„Aber keine Sorge. Die Bitch ist eben eine manipulative Fotze.“, sagte er und schüttelte meinen Schwanz so, als würde er ihn abtropfen.
Mich wunderte nichts mehr. Nichtmal, dass Waldemar, den ich bislang für total beschränkt gehalten hatte, Wörter wie ‚manipulativ‘ kannte.
Dann klickte es zwei Mal. Waldemar hatte Fotos von seiner Hand um meinen Schwanz gemacht und zeigte mir den Bildschirm. „Sieht lustig aus, oder?“
Ich grinste gequält.
„So, jetzt lass trinken, ich lad das Geburtstagskind ein.“, dann ließ er meinen Schwanz los. Erleichtert atmete ich aus. Er hatte mir die Eier beinahe zerquetscht.
Ich wusch mir schnell die Hände, Waldemar verzichtete gänzlich darauf.
Als wir an die Bar kamen, hob er nur kurz die Hand und bedeutete dem Barmann mit zwei Fingern, dass er ihm zwei Wodka machen sollte.
„Öfters hier?“, versuchte ich ein Gespräch anzufangen. Waldemar lachte laut.
„Mir gehört der Laden, nicht gewusst?“
Ich war verblüfft. „Nein, ich dachte, dass du…“
„Das ich was? Nur krumme Dinger drehe und in Banken Automaten vollscheiße?“
Ich nickte stumm und er brach in grölendes Gelächter aus.
„Nein man. Ich bin da drüber. Mittlerweile investiere ich in Clubs, Frauen und so.“
Das „und so“ wollte ich gar nicht wissen.
„Und ähm…bei welcher Bank bist du?“, hakte ich nach. Vielleicht ließ sich doch noch ein Geschäft mit ihm machen.
„Junge. Heute wird gefeiert. Du hast doch Geburtstag. Entspann dich, hier nimm den Wodka.“ Er reichte mir den Wodka,wir stießen an und kippten das Gesöff herunter. Es brannte ziemlich stark.
„Gleich noch einen, zum nachspülen.“, sagte er.
So ging es ungefährt zwanzig Minuten, kurzer Smalltalk. Er erzählte mir, wie er an den Laden gekommen war und wieso er jetzt ein „besserer Mensch“ wäre. Dazwischen tranken wir immer wieder Wodka.
Gerade, als ich ihm erzählen wollte, wieso ich genau zur Bank gegangen war, unterbrach er mich.
„Ahh, unsere Ehrengäste.“
Ein Kerl mit Traningshose und Bürstenhaarschnitt, ein anderer mit Glatze und zuletzt noch eine Tussi in Leopardenleggins und bauchfreien, silbernen Palettentop, die Augen schwarz umrandet und das Gesicht mit Make-up zugekleistert, so dass keinerlei Poren mehr sichtbar waren. Die Augenbrauen waren zu dünnen Linien gezupft, der Mund dunkel rot geschminkt. Das schwarze schulterlange Haar mit roter Strähne hing an ihr herab wie ein Vorhang.
Waldemar begrüßte die beiden Neuankömmlinge, die sich als Nico und Eugen vorstellten. Die Tussi war niemand geringeres als Tatjana, die sich selbst im Nuttenlook übertroffen hatte.
„Na Anzug. Wohl auch am saufen?“, sagte sie abfällig und grinste höhnisch.
Sie hatte mich erwischt, in einen meiner seltenen schwachen Momente stand ich dem gegenüber, was ich am meisten verabscheute: Misserfolg im Leben und dennoch, ihr Gesicht, der abschätzige Blick, das nuttige Outfit und ihre vulgäre Art machten mich tierisch geil.
Waldemar und seine Freunde unterhielten sich, tranken. Ich stand etwas außerhalb der Gruppe. Tatjana holte sich an der Bar etwas zutrinken, nachdem sie den Barmann links und rechts auf die Wange geküsst hatte. Ich kam mir fehl am Platz vor und suchte schon ‚meine Leute‘, mit denen ich diesen Abend eigentlich verbringen wollte.
Gerade als ich mich verabschieden wollte, zog Waldemar mich zu sich.
„Und das ist einer der besten Bankberater. Der macht euch bestimmt gute Konditionen.“, sagte er und legte einen Arm um mich.
Ich schüttelte die Hände, stellte mich vor und unterhielt mich kurz mit den beiden.
Tatjana verschwand derweil auf der Tanzfläche. Ihr schlanker Körper räkelte sich im Strobolicht, ihre Pailletten reflektierten die Strahlen, so dass sie wirklich alle Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Gefällt sie dir?“, fragte mich Waldemar.
„Ja, schon.“
„Das sehe ich.“, er deutete auf meine Beule in der Hose.
„Na los, tanz sie an, ich habe nichts dagegen. Lieber fickt sie mit einem anständigen Kerl rum, als andauernd mit den anderen Assis hier.“
Ich zögerte. Sollte ich wirklich? Immerhin waren noch einige Kollegen hier. Ich könnte in Verruf geraten. Andererseits war ich mittlerweile schon zu betrunken und viel zu aufgegeilt als das billige Flittchen nicht anzutanzen.
Langsam bahnte ich mir einen Weg durch die Menge. Mein Blickfeld war etwas verschwommen durch die ganzen Wodka, die ich mittlerweile intus hatte.
Tatjana sah mich kommen, schwang ihre Hüften und drehte mir ihren Rücken zu. Ihre Hände fuhren durch ihre Haare, zerzausten sie und ließen sie wild und hemmungslos aussehen.
Langsam umschlossen meine Hände ihre Hüften und ich tanzte sie an.
Stunden so schien, vergingen, bis sie ihren Arsch an mein Becken drückte und ihren Hintern kreisen ließ.
Sofort war mein Schwanz steif. Ich presste ihn fester gegen sie und sie erwiderte es.
Nach einiger Zeit drehte sie sich um, legte ihre Hände auf meine Schultern und blickte mir direkt in die Augen. Ich hielt ihrem Blick stand. Als sie zu sprechen anfing, nahm ich den subtilen Duft von Alkohol und Zigaretten wahr, aber es war nicht unangenehm, gepaart mit ihrem Parfum, wirkte es berauschend.
„Na? Heute Mittag noch den Geschäftsmann gespielt und jetzt so fickrig?“
„Das waren andere Umstände.“, versuchte ich mich zu wehren.
„Scheißdreck. Du warst da auch schon geil auf mich. Ich wette, wenn meine dumme Mutter nicht gewesen wäre, hättest du mich sofort auf deinem Schreibtisch gefickt.“
Alleine ihre Wortwahl geilte mich auf.
„Hättest du das denn gemacht?“, fragte ich.
Wieder das abfällige Lächeln.
„Du denkst ich wäre ein billiges Flittchen,oder? Eine, die jeden an sich ran lässt, sich von irgendwelchen Assis vollpumpen lässt, ihre Schwänze sauber leckt und es sich in jedes Loch besorgen lässt und dann gleich den nächsten besteigt, ohne vorher sich geduscht zu haben. So eine denkst du bin ich, oder?“
Ich sagte nichts, ich starrte sie nur fassungslos an. Mein Schwanz pochte mittlerweile so heftig, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Dann beugte sie sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr:
„Genau das mache ich.“
Dann küsste sie mich und ich spürte eine Hand an meinem Schwanz. Ihre Zunge drang in meinen Mund ein, umspielte meine Zunge. Sie leckte meinen Mund aus. Es war der heftigste Kuss meines Lebens. Ihre Hand war nicht minder scheu. Erst langsam, dann immer schneller und fester reibte sie meinen Schwanz durch den Jeansstoff.
Ich schloss die Augen und genoss diese Behandlung. Ich vergas alles um mich herum.
„Martin?“
Eine Stimme durchbroch den verdorbenen Mix aus Alkohol und purer Lust.
„Was machst du da?“
Ich drehte mich um. Es war Jennifer. Eine Kollegin von der Bank.
„Ähm…Hi Jennifer.“, sagte ich.
Fassungslos schaute sie erst mich, dann Tatjana an.
„Ist das etwa…?“, fragte sie und stockte dann. „Das kann ja wohl nicht wahr sein. Diese…diese Tussi?“
„Also..es ist nicht so…“
Sie drehte sich um und ging.
„Wer war die denn?“, fragte Tatjana.
„Na ja, eine Kollegin..wir hatten kurz mal was miteinander, nichts ernstes.“
„Für sie scheinbar doch…- was eine Bitch.“
Ich sah Jennifer noch einmal nach. Sie war verschwunden.
„Was ist jetzt, wollen wir raus gehen? Oder auf’s Klo und ich blas dir deine Sorgen raus?“
Mir war alle Lust vergangen. Logik setzte wieder ein, der Rausch von der verbotenen Frucht zu kosten war vergangen.
„Nein du, Tatjana, sei mir nicht böse, aber ich habe jetzt keine Lust mehr drauf. Tut mir leid.“
Ich dachte, dass sie einen Aufstand machen würde, mich sogar ohrfeigen, aber sie tat nichts dergleichen. Stattdessen umarmte sie mich und zog mich an sich.
„Wenn du mal richtig Druck hast, ruf mich an. Feier noch schön.“, sagte sie und steckte mir eine Karte zu. Hier stand ich nun, mitten auf der Tanzfläche mit einer der größten Schlampen und umarmte sie und legte meinen Frust und Kummer auf ihre Schultern. Eine paradoxe Situation.
„Na komm, zum Abschluss trinken wir aber noch einen, was meinste?“, fragte sie und zwinkerte mir zu.
„Na gut.“
„Hey, Berater! Warum ziehst du so eine Fresse?“, fragte mich Waldemar.
„Ach, Martin hat seine Exbitch getroffen. Total die Vertrocknete Schlampe. Ich wette die hat nicht einmal geschluckt.“, antwortete Tatjana statt meiner.
Unwillkürlich musste ich grinsen.
„Siehste, sag ich doch, der Kerl ist gar nicht so vertrocknet.“, sagte Waldemar und reichte mir einen Shot.
Wir prosteten uns zu und spülten das brennende Zeug hinunter.
Hier stand ich nun. Die Kollegen waren wahrscheinlich alle gegangen und glaubten ich hätte mich auch schon vom Acker gemacht, Jennifer würde bestimmt jedem erzählen, dass ich mit den „Assis“ etwas unternahm und mein Chef würde mir die Hölle wegen Tatjana und ihrer Kreditkarte, heiß machen. Aber all das rückte in den Hintergrund an diesem Abend, ich wollte einfach nur noch abschalten und unfreiwillig tat ich dies auch.
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